Cover-Bild Der letzte Auftrag
Teil 3 der Serie "Die Spionin-Reihe"
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Random House Audio
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 11.05.2023
  • ISBN: 9783837157475
Titus Müller

Der letzte Auftrag

Oliver Brod (Sprecher)

Vom Bau bis zum Fall der Berliner Mauer - das Finale der großen deutsch-deutschen Romantrilogie

1989. Ria hat ihre große Liebe geheiratet und sich als Spionin zur Ruhe gesetzt. Ihre Tochter Annie allerdings ist Teil einer kirchlichen Basisgruppe und will die Wahlfälschung der DDR auffliegen lassen. Da wendet sich ein alter Weggefährte vom BND mit einer Warnung an Ria: Die Stasi will den Aktivisten eine Falle stellen. Um ihre Tochter zu retten, lässt sich Ria unter einer Tarnidentität in das Ministerium für Staatssicherheit einschleusen. Bald steht sie zwischen allen Fronten und muss erkennen, dass es um nichts weniger geht als um den Sturz der DDR-Regierung und die Zukunft Deutschlands.

leicht gekürzte Lesung mit Oliver Brod
2 MP3-CDs, 10h 9min

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2023

Fesselndes Finale

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1989: die Wahlen in der DDR stehen an, kurz vor den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der DDR. Der Unmut der Bevölkerung wird immer größer... Als Kinderkrankenschwester Annie, die nach der Flucht ihrer ...

1989: die Wahlen in der DDR stehen an, kurz vor den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der DDR. Der Unmut der Bevölkerung wird immer größer... Als Kinderkrankenschwester Annie, die nach der Flucht ihrer Mutter, der Doppelagentin Ria Nachtmann, aus dem Leistungsturnkader geworfen wurde, ihre erste Liebe Michael wiedersieht, begleitet sie ihn zu einem Treffen des Kirchenkreises. Beeindruckt von so viel Freiheitswillen und Entschlossenheit, schließt sie sich ihnen an und fällt der Stasi besonders auf, als sie Wahllokale auskundschaftet, um am Wahltag die Wahlmanipulation aufzudecken. Die SED Kader ahnen noch nicht, was sich zusammenbraut und reagieren mit ihren üblichen Unterdrückungsinstrumenten.
In Dresden bekommen KGB-Agent Sascha einen neuen Partner zugeteilt, der überall seine Finger im Spiel zu haben scheint und scheinbar jedes KGB-Tabu bricht, ohne Konsequenzen. Wer ist dieser Wladimir Putin und was führt er im Schilde? Sein letzter Partner starb bei einem Autounfall, droht ihm das auch?
Ria Nachtmann hat sich nach ihrer Flucht in West-Berlin zur Ruhe gesetzt, auch mit Mitte 50 ist sie noch attraktiv und genießt ihr Leben an der Seite ihres Journalisten Jens. Ihr Verbindungsmann Stefan Hähnle ist mit 71 längst pensioniert, doch als Annie durch ihre friedlichen Widerstandsaktivitäten immer mehr ins Visier der Stasi gelangt und ihre Mutter verzweifelt um Hilfe bittet, wendet sich Ria ein letztes Mal an ihn. Nicht nur Ria hat Schuldgefühle Annie gegenüber...

Der letzte Teil der Spioninnen-Triologie wir nicht aus Sicht der Doppelagentin Ria Nachtmann, sondern ihrer inzwischen erwachsenen Tochter erzählt. Ria ist durch ihre traumatische Familiengeschichte immer noch von Schuldgefühlen geplagt, sowohl Annie, als auch ihrer Schwester Jolanthe gegenüber, die von ihr in einer getrennten Pflegefamilie aufwuchs, als ihre Eltern von der SED abgeführt wurden. All die Personen aus den vergangenen Bänden tauchen wieder auf, mit ihren Verflechtungen und Animositäten, daher empfiehlt es sich mit dem ersten Band zu beginnen, auch wenn mir dieser am Besten gefällt. In allen Bänden konnte man einer Person der Zeitgeschichte quasi in den Kopf schauen, dieses mal ist es Putin, über dessen Anfänge beim KGB und seine Zeit in Deutschland immer wieder geschrieben wird. Doch was machte er damals eigentlich wirklich und es wird mir eine Frage beantwortet, die mir nie so richtig klar war: wie konnten die Oligarchen so unfassbar reich werden? Die bisherigen Erklärungen waren für mich nie befriedigend, diese ist für mich aber absolut logisch und nachvollziehbar. Sein Taktieren und sein eiskaltes Kalkül lässt einen mit Sorge die weiteren Entwicklungen rund um Russland, die Ukraine und die Welt beobachten.

Mit Annie erlebt man den Widerstand und den Zusammenbruch von innen heraus, wie es ganz klein anfing und sich dann verselbstständigten. Da dies eine Zeit ist, an die ich mich z.T. noch gut erinnern kann, fand ich das besonders spannend, aber auch diese widerstreitenden Gefühle der verlassenen Tochter und was die SED-Ränkespiele für Familie und Paare für ein Leid brachten. Autor Titus Müller ist studierter Historiker und so schafft er es mit viel Gespür, Geschichte mit Fiktion zu verbinden und dabei die politischen un geheimdienstlichen Zusammenhänge spannend lebendig werden zu lassen.

Eigentlich finde ich es auf blöd, wenn Geschichten aus Frauensicht von einem männlichen Sprecher gelesen werden, aber Oliver Brod schafft es hervorragend die zahlreichen Dialekte und Akzente zu imitieren, denn neben Russen, Ostberlinern, Westberliner, Dresdnern und Co. Spielt auch Wolfgang Schäuble bei dem Schacher um die deutsch-deutsche Zukunft eine Rolle und natürlich die Geheimdienste... Diese Aufgabe löst er mit Bravour, Spannung und Lebendigkeit.

Diese Reihe ist sehr spannend, auch für diejenigen, die sich dafür interessieren, wie Macht, Politik Gier und Geheimdienstarbeit ineinandergreifen... aber bitte mit Gefühl, statt dröger Fakten.

4,5 Sterne, da mir die weibliche Stimme fehlt

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Die DDR ... ein sterbender Schwan ... oder war es doch das hässliche Entlein?

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Das konnte ich mir natürlich nicht nehmen lassen … dieser dritte Teil der Reihe rund um Ria und Annie musste sein. Wie schön, dass es auch diesen letzten Band wieder als Hörbuch gab und so begab ich mich ...

Das konnte ich mir natürlich nicht nehmen lassen … dieser dritte Teil der Reihe rund um Ria und Annie musste sein. Wie schön, dass es auch diesen letzten Band wieder als Hörbuch gab und so begab ich mich wieder auf die Reise in die ehemalige DDR, die aber im Jahr 1989 schon ganz schön am Bröckeln war. Noch immer ist es für mich schwer zu verstehen und zu verarbeiten, wir es damals gewesen sein muss, als Familien buchstäblich auseinandergerissen wurden und jeglicher versuchter Kontakt mit dem Verlust des eigenen Lebens bestraft werden konnte. Ich habe mich gefreut, Annie wieder zutreffen, die sich inzwischen in eine mutige junge Frau verwandelt hatte. Der Vergleich mit Sophie Scholl ging mir durch den Kopf, denn auch Annie will die Willkür der DDR-Regierung nicht mehr einfach so hinnehmen. Zusammen mit einem Freund setzt sie sich ein für die Meinungsfreiheit ein, nicht ahnend, dass diese zum Greifen nah ist. Unterstützt von ihrer Mutter auf der „feindlichen“ Seite wagt sie ein Abenteuer nach dem anderen und ich ertappte mich dabei mit ihr mit zu zittern, obwohl ich den Ausgang der Geschichte ja schon kannte …

Ein toller Abschluss einer spannenden Trilogie. Mal wieder muss ich sagen, der Titus Müller hat es wirklich drauf. Vieles war auch für mich als „Wessiekind“ neu und die Verzweiflung, mit der die Regierung am DDR-Regime und seinen Machenschaften bis zum Schluss festhielt, ließ mich ein wenig mitleidig werden. Der Karren steckte im Dreck, die Räder drehten sich durch und noch immer versuchte man die Bevölkerung bei Laune zu halten. Von mir gibt es wohlverdiente vier von fünf „deutsch-deutschen“ Sternen und eine Empfehlung für alle, die sich mal ein wenig intensiver mit der deutschen demokratischen Republik beschäftigen möchten. Aber auch hier bitte mit Band eins anfangen, euch entgeht sonst was 😉.