Cover-Bild Children of Virtue and Vengeance
Band 2 der Reihe "Children of Blood and Bone"
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER FJB
  • Themenbereich: Belletristik - Dystopische und utopische Literatur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 27.05.2020
  • ISBN: 9783841440303
Tomi Adeyemi

Children of Virtue and Vengeance

Flammende Schatten
Andrea Fischer (Übersetzer)

Die Magie ist zurück und mit ihr ein tödlicher Kampf - Band 2 der mitreißenden »Children of Blood and Bone«-Trilogie von Bestsellerautorin Tomi Adeyemi

Zélie und Prinzessin Amari haben das Unmögliche geschafft: Die Magie ist nach Orïsha zurückgekehrt. Doch das Ritual war mächtiger, als sie ahnen konnten. Es hat nicht nur die verschütteten Kräfte der Magier geweckt, sondern auch jene des Adels. Mit ihrer neugewonnenen Macht sind Zélies Feinde gefährlicher als je zuvor. Und sie wollen Rache.
Zélie muss einen Weg finden, das Land zu vereinen – oder zusehen, wie sich Orïsha in einem verheerenden Krieg zerreißt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2020

Genau so stark wie Band 1

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Achtung, Band 2 – inhaltliche Spoiler zu Band 1 vorhanden!

Zélie Adebola hat es gemeinsam mit Prinzessin Amari und ihrem Bruder Tzain geschafft, die Magie zurück nach Orisha zu bringen. Doch der Preis, ...

Achtung, Band 2 – inhaltliche Spoiler zu Band 1 vorhanden!

Zélie Adebola hat es gemeinsam mit Prinzessin Amari und ihrem Bruder Tzain geschafft, die Magie zurück nach Orisha zu bringen. Doch der Preis, den sie dafür bezahlen mussten, war hoch, fast schon zu hoch, denn Zélie hat Zweifel. Durch das Erwecken der Magie haben nicht nur die Maji ihre Magie zurückerhalten, sondern auch der Adels von Orisha, wodurch Zélies Feinde stärker denn je erscheinen. Die Kämpfe um die Macht in Orisha werden immer grausamer und Zélie weiß nicht, ob es ihr gelingen wird, die Menschen wieder zu vereinen.
Meine Meinung
Ich war schon vom ersten Band Children of Blood and Bone absolut begeistert und umso mehr hatte ich mich gefreut, dass endlich auch der zweite Band bei uns erschienen ist. Das Cover ist genauso eindrucksvoll wie das von Teil 1 und macht auf jeden Fall neugierig, da es so schön mythisch wirkt.
Das Buch spaltet ja die Meinungen, ich gehöre allerdings zu denen, die das Buch und die Geschichte rund um Zélie lieben. Da es schon eine ganze Weile her ist, dass ich den ersten Teil gelesen hatte, hat es hier einen Moment gedauert, bis die zurückliegenden Ereignisse wieder präsent wurden, doch schon nach kurzer Zeit befand ich mich wieder in der Welt Orishas. Für mich hat Tomi Adeyemi eine ganz besondere Art zu schreiben, auf der einen Seite so ausdrucksstark, dass man sich das Geschehen vorstellen kann, auf der anderen Seite aber auch so direkt, dass es nichts verschönt. Mich konnte sie hier auf jeden Fall sehr schnell in ihren Bann ziehen.
Das Tempo im zweiten Band ist zu Beginn eher ruhiger, nichtsdestotrotz gibt es auch hier immer wieder Kämpfe und Gefahren, gerade in der zweiten Hälfte. Was mir wieder richtig gut gefallen hat, sind die Bezüge, die die Autorin hier zu afrikanischen Mythen nimmt und die Art, wie sie zeigt, wie Menschen auf dieses Fremde reagieren. Vieles konnte ich nicht vorhersehen und ich habe immer wieder mit den Protagonisten mitgelitten.
Wie schon zuvor erleben wir auch hier die Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln, jeweils in der Ich-Perspektive. Schon an der Art des Denkens und Erzählens wird spürbar, welcher Charakter gerade erzählt. Für mich brachte das noch einmal mehr Tiefe in die Gefühls- und Gedankenwelt und die Entwicklungen der Einzelnen wurde dadurch noch intensiver.
Die Charaktere sind ungewöhnlich, vor allem Zélie, die nicht die typische, klischeehafte, starke Heldin ist, sondern mit starken Zweifeln kämpft. Sie wollte die Rolle nicht, die sie hier bekommt und ihr Verhalten war so manches Mal eher aggressiv, doch ich fand es durchaus nachvollziehbar, wenn ich mich in sie hineinversetzte. Auch die Freundschaft, die die Charaktere verbindet, wird hier auf die Probe gestellt. Gerade in Amaris Gedankenwelt kommt dies deutlich rüber. Insgesamt sind mir die Charaktere noch näher gekommen und ich habe hier mit den einzelnen mitgelitten, -geliebt, gezittert. Gerade weil sie auch immer wieder auch falsche Entscheidungen trafen, fand ich sie einfach authentisch.
Mein Fazit
Die Geschichte endet mit eine Cliffhanger und ich hoffe sehr, dieses Mal nicht so lange auf die Fortsetzung warten zu müssen. Tomi Adeyemi hat hier eine Geschichte geschrieben, die mich immer wieder mitreißen und packen konnte. Gerade auch weil ihre Charaktere so anders wirken, fand ich das Gelesene umso glaubhafter. Nicht jeder Held will diese Rolle und das wird hier einfach perfekt umgesetzt. Auch mit Band 2 konnte mich die Autorin wieder überzeugen.

Veröffentlicht am 08.08.2020

Ein Zwischenband, der leider nicht an Teil 1 heranreicht

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„Die Magie ist zurück – und mit ihr ein tödlicher Kampf“

Der zweite Band der Children of Blood and Bone-Reihe – Children of Virtue and Vengeance – von Autorin Tomi Adeyemi führt uns zurück ins Königreich ...

„Die Magie ist zurück – und mit ihr ein tödlicher Kampf“

Der zweite Band der Children of Blood and Bone-Reihe – Children of Virtue and Vengeance – von Autorin Tomi Adeyemi führt uns zurück ins Königreich Orїsha. Nachdem Zélie, Prinzessin Amari und Zélies Bruder Tzain es geschafft haben, die Magie zurück zu bringen, hatten sie auf ein friedliches Zusammenleben zwischen dem Maji und den Kosidán gehofft. Doch das Ritual war stärker, als sie je ahnen konnten. Nicht nur die Maji haben ihre Magie zurück, sondern auch der Adel. Und dieser setzt alles daran, die Maji ein für alle Mal auszulöschen.

Auch der zweite Teil ist unglaublich schön gestaltet. Das Cover ist toll und passt wieder wunderbar zum Inhalt, im inneren befindet sich eine wirklich schöne Karte vom Königreich Orїsha, die das Buch wirklich besonders macht.

Der Schreibstil der Autorin ist auch hier wieder so fesselnd und mitreißend, dass man sehr schnell wieder in die Geschichte reinfindet und an den ersten Teil anknüpfen kann. Das Buch ist von Anfang bis zum Ende sehr spannend, obwohl an manchen Stellen der Spannungsbogen etwas abflacht.

Obwohl im Laufe des Buches viele neue Personen auftauchen kann man sie schnell anhand ihrer Fähigkeiten zuordnen und wird zum Glück nicht überschwemmt mit neuen Figuren. Ich fand es toll, dass auch Figuren, die am Anfang des ersten Bandes eine wichtige Rolle gespielt haben, in diesem Teil noch mehr an Bedeutung gewonnen haben.

Zélie mochte ich als Protagonistin hier wieder sehr gerne, sie ist immer noch etwas überfordert mit ihrer Rolle als „Kriegerin des Todes“. Für sie steht ganz klar fest, dass sie die Magie niemals alleine hätte zurückbringen können. Ihre Wut auf Inan ist absolut verständlich, allerdings hat man manchmal das Gefühl, dass sie aufgrund ihrer Rachegelüste zu vorschnell und unüberlegt handelt. Dass sie Roёn nicht näher kommen will ist allerdings nur verständlich. Ihr fällt es schwer Vertrauen in jemanden zu haben, der nicht zu ihrer Familie gehört. Selbst Amari traut sie im laufen des Buches immer weniger.

Diese fand ich übrigens in diesem Buch unglaublich anstrengend. Am Ende des ersten Bandes mochte ich Amari wirklich, aber in diesem Teil hat sie sich stellenweise einfach wie ein bockiges, verwöhntes kleines Gör aufgeführt, die unbedingt Königin sein wollte. Als würde das alle Probleme in Orїsha in Luft auflösen. Ihre Pläne sind extrem waghalsig und sie schreckt vor nichts zurück um ihr Ziel zu erreichen. Man muss ihr aber zugutehalten, dass sie wirklich der Meinung ist, das wäre die einzige Chance um die Maji und den Rest der Bevölkerung vor den Tîtánen und ihrer Mutter Nehanda zu schützen. Außerdem versucht sie auch sich wieder mit ihrem Bruder Inan zu versöhnen, um ihr Ziel zu erreichen, denn sie ist immer noch der Meinung dieser wäre auf ihrer Seite.

Die ständigen Streitereien zwischen Zélie und Amari sind stellenweise wirklich nervig, es wäre alles so viel einfacher, wenn sie sich einfach gegenseitig zuhören würden und beide nicht so festgefahren wären. Aber das gehört wohl zur Entwicklung des Buches einfach dazu und spielt zum Ende hin doch eine recht wichtige Rolle.

Um ehrlich zu sein fällt es mir immer noch schwer Inan einzuschätzen. Einerseits wir er König und versucht es seiner Mutter recht zu machen, aber andererseits merkt man auch, dass er eigentlich nur Frieden für die Menschen in Orїsha will – egal ob Maji, Divines, Kosidán oder Tîtánen. Seine Versuche die Monarchie abzuschaffen verlaufen aber dank seiner Mutter im Sand. Man merkt ihm deutlich an, dass er immer noch Gefühle für Zélie hat, allerdings weiß er auch, dass ihn das nur aufhält. Daher verdrängt er diese und versucht sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren.
Insgesamt fällt es mir hier besonders schwer zu einem eindeutigen Urteil zu gelangen. Das Buch hat mir vom Schreibstil und dem Spannungsaufbau wieder sehr gut gefallen. Die Protagonisten haben mich teilweise mit ihren sehr festgefahrenen Ansichten und ihrer nicht vorhandenen Bereitschaft für Kompromisse etwas genervt. Im Vergleich zu Band eins haben sie leider einige Schwächen.

Allerdings war das Buch im Ganzen wirklich spannend und abwechslungsreich geschrieben. Es passiert viel und es wird nicht langweilig. Schade ist nur, dass die Autorin sich teilweise viel zu sehr auf große Schlachten, viel Blutvergießen und große Gewaltszenen versteift.

Auf jeden Fall ein gelungener Zwischenband, der definitiv Lust auf mehr macht, vor allem nach dem wirklich unerwarteten Ende. Ich persönlich freue mich definitiv sehr auf den dritten Teil und kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Starke Charakterentwicklungen und unvorhersehbare Wendungen

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"Legacy of Orisha" ist eine Fantasy-Trilogie aus der Feder von Tomi Adeyemi. "Children of Virtue and Vengeance" ist der zweite Band. Dementsprechend kann diese Rezension Spoiler zum Vorgängerband enthalten.

Zélie ...

"Legacy of Orisha" ist eine Fantasy-Trilogie aus der Feder von Tomi Adeyemi. "Children of Virtue and Vengeance" ist der zweite Band. Dementsprechend kann diese Rezension Spoiler zum Vorgängerband enthalten.

Zélie und Amari ist es gelungen, die Magie zurück nach Orisha zu bringen. Doch nicht nur die Maji haben ihre Magie zurückgewonnen: Auch zuvor Magielose haben an Magie gewonnen, darunter auch die Monarchen und ihre Soldaten, was die Monarchie als Gegner mächtiger macht denn je. Ein Krieg zwischen den Maji und der Monarchie steht unmittelbar bevor.

Die Geschichte in diesem Band entwickelt sich um einiges langsamer als im Vorgängerband. Auch weiterhin wird aus der Perspektive verschiedener Charaktere erzählt, was uns dieses Mal meinem Empfinden nach sogar noch tiefere Einblicke in die Seelen und Gefühle unserer Protagonisten gewährt. So stehen in diesem Band vor allem die Entwicklungen der einzelnen Charaktere und ihre Beziehungen zueinander im Mittelpunkt. Nicht immer handeln die Figuren dabei jedoch nachvollziehbar. Für mich war es das reinste hin und her: Mal habe ich die liebgewonnenen Charaktere gehasst, dann wieder geliebt. Fast alle Hauptcharaktere haben in diesem Band neben guten Entscheidungen auch viele schlechte getroffen. Jedoch fand ich das Ambivalente in den Charakteren ausgesprochen gut von der Autorin umgesetzt. Diese dadurch hervortretenden Konflikte haben dem Buch gewaltig an Spannung verliehen.

 Die zweite Hälfte des Buches zeichnet sich dann zusätzlich durch Kämpfe und Krieg aus, was sein Restliches zum Spannungsaufbau beiträgt. Und hier kam nun wirklich alles an Gefühlen zusammen. Ich habe mit den Charakteren mitgelitten, mitgeliebt und sogar die ein oder andere Träne verdrückt. Und auch Zélies Herz gerät in diesem Band erneut in Wallungen. Dabei erwies sich die Handlung oft als unerwartet, zahlreiche Wendungen konnten mich stets auf's Neue überraschen - ein Talent der Autorin, das ich schon im ersten Band geliebt habe.  

Besser als im ersten Band finde ich hier ganz klar den Cliffhanger. Dieser war im ersten Band relativ seicht, konnte man den angedeuteten Ausgang zunächst relativ gut erahnen. Bei diesem Band jedoch ist es völlig anders: Dieser Cliffhanger lässt mich aufgewühlt mit einem Dutzend von Fragen zurück. Er ist absolut fies, aber auch absolut grandios. Das macht mir die Wartezeit auf Band 3 enorm schwer. 

Wer die Charaktere aus "Children of Blood and Bone" genauso lieben gelernt hat wie ich, der sollte sich diesen Fortsetzungsband auf keinen Fall entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Von alten und neuen Wunden

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Obwohl die Magie nach Orïsha zurückgekehrt ist, finden Zélie und Amari keine Ruhe. Die Magie ist nicht mehr so, wie sie vor der Blutnacht gewesen war, an der sie ihnen genommen wurde. Sie ist unberechenbar ...

Obwohl die Magie nach Orïsha zurückgekehrt ist, finden Zélie und Amari keine Ruhe. Die Magie ist nicht mehr so, wie sie vor der Blutnacht gewesen war, an der sie ihnen genommen wurde. Sie ist unberechenbar und nicht nur in den Händen von Zélies Gegnern eine gefährliche Waffe.

Um sie zurückzuholen, musste vieles geopfert werden: Familien, Heimat, Liebe. Während die Magie sich im Land ausbreitet, sitzen Schmerz und Misstrauen in Orïsha noch immer tief. Kaum jemand scheint durch die Schrecken der Monarchie oder des Missbrauchs von Magie verschont geblieben zu sein.

Neben dem Gefühl von Schuld plagen Zweifel Zélie. Zweifel an sich, und an ihrer Magie. Zu viele sind bereits verloren, die sie durch die Magie beschützen wollte.

»›Wenn du deine Magie nicht mehr willst, was willst du dann?‹
Seine Frage lässt mich innehalten. Ich will die Menschen zurück, die ich verloren habe, mehr nicht.«

Im zweiten Band der Reihe ›Children of Blood and Bone‹ werden Zélie und ihre Verbündete ans Äußerste getrieben. Ebenso spannend, wie der erste Band, ›Goldener Zorn‹, endete, geht es im zweiten Band weiter. Hass und Kampf herrschen in Orïsha schon so lange, dass sich kaum noch jemand zu erinnern scheint, wie es anfing. Zu verflochten sind ihre Leben und zu verwinkelt ihre Entscheidungen.

Adeyemi gelingt es, einen Roman zu schreiben, der junge Menschen zeigt, die von Herzen versuchen, das Richtige zu tun und doch immer wieder an Wände und Wunden stoßen, die ihnen alles abverlangen. Die Welt von Zélie und ihren Freunden und Feinden ist keine einfache – und auch Adeyemi macht es sich beim Erzählen dieser Geschichte nicht einfach: Sie zeigt beide Perspektiven, jene der Monarchie und jene der Maji, und versteht es, die Komplexität abzubilden, die in einem Leid wie dem von Orïsha liegt. Eine einzelne Tat kann nicht alles wieder gut werden lassen, zu tief sitzen Misstrauen, Schmerz und Hass, zu verwoben sind die Geschichten der Figuren.

»Die Götter haben mit mir gespielt wie mit einer Puppe und mich beiseitegeworfen, als die Magie zurückkam. Ich vertraue ihnen nicht mehr. Sie haben mir nichts als Schmerz gebracht.«

Doch obwohl Zélie am liebsten davonlaufen und Orïsha hinter sich lassen würde, bleibt sie, um für eine bessere Zukunft zu kämpfen. Und mit ihr andere junge Menschen, oft noch Kinder, die sich an die Welt ihrer Eltern kaum noch erinnern können. In der vagen Hoffnung, dass ein besseres Orïsha möglich ist, für alle.

Und während ›Children of Virtue and Vengeance‹ eine Geschichte erzählt, die berührt und den Atem raubt, lässt sie Raum, um aufzuatmen. An einem kleinen Häuschen, von Wasser umgeben, bei einer Sammlung von Briefen oder in den Armen eines charmanten Söldners. Es bleibt spannend, wohin die Reise von Zélie und ihren Freunden führen wird – auf jeden Fall wird sie magisch.


Rezension erstmals erschienen auf: LizzyNet

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Veröffentlicht am 15.07.2020

Würdiger Übergang

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In „Children of Blood and Bone“ gelang es der Devîné Zélie die Magie nach Orisha zurück zu bringen. Aber nicht nur die Maji können ihre Kräfte jetzt wieder einsetzen, sondern auch bei den Sympathisanten ...

In „Children of Blood and Bone“ gelang es der Devîné Zélie die Magie nach Orisha zurück zu bringen. Aber nicht nur die Maji können ihre Kräfte jetzt wieder einsetzen, sondern auch bei den Sympathisanten des Königshauses, die nach wie vor die Maji unterdrücken bzw. auslöschen wollen, ist die Magie erwacht.

Die Rückkehr der Magie war nur durch eine überaus verlustreiche Schlacht zu verwirklichen. Nachvollziehbar ist somit der Beginn des zweiten Teils, der durch Rückblenden und den Versuch der Aufarbeitung des Geschehenen geprägt ist. Trauer und Selbstzweifel dominieren diesen Abschnitt. Dennoch bleibt den Protagonisten keine Zeit, sich im Selbstmitleid zu suhlen. Der Konflikt zwischen Kosidan und Maji schwelt weiter, ein Krieg, der alle bisherigen Gewalttaten in den Schatten stellt, steht kurz bevor, scheint unausweichlich.

Auf Seiten der Kosidan stehen Inan und seine Mutter, die Königin, die ihre Macht noch brutaler auslebt, als es der Vater zuvor getan hatte. Die Maji werden von Zélie, ihrem Bruder Tzain und der immer noch ausgerissenen Kosidan-Prinzessin Amari vertreten, die die Geschichte aus ihrer jeweiligen Ich-Perspektive erzählen. Dadurch nimmt der Leser immer wieder andere Betrachtungswinkel auf das Geschehen ein und nimmt wie schon bei „Children of Blood and Bone“ wahr, dass unterschiedliche Herkunft und Erziehung diverse Ansichten und Meinungen begründen, die wiederum zu verschiedenen Handlungsweisen und Entscheidungen führen. Doch die Erziehung bröckelt. Tendenzen, aus dem ewigen Kreis aus Gewalt und Gegengewalt auszubrechen, sind erkennbar.

So nimmt eine spannende und aufregende Geschichte ihren Lauf und endet mit einem Wahnsinns-Cliffhanger, wo hoffentlich in nicht allzu langer Zeit Band Drei anknüpft. Gut gefallen haben mir dieses Mal die herausgearbeiteten Feinheiten der Maji-Clans, das Prinzip der Ältesten und die Tatsache, dass Erfolg seinen Preis hat. Die Traumwelten der Protagonisten haben mich im zweiten Teil ebenfalls noch mehr angesprochen. Nach wie vor begeistert bin ich von der Verwendung der Sprache der Yoruba zur Beschwörung der Magie oder zum Anrufen der Gottheiten. Dadurch wird die Glaubwürdigkeit von „Children of Virtue and Vengeance“ insgesamt noch glaubwürdiger.

Durch die im Vergleich zum ersten Teil etwas eingebüßte Spannung kommt „Children of Virtue and Vengeance“ nicht ganz an den Vorgängerband heran. Trotzdem war es ein würdiger Übergang zum dritten Teil, den ich nun auch unbedingt noch lesen möchte.

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