Cover-Bild Die Zeit der Kraniche
Band 3 der Reihe "Die Ostpreußen Saga"
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 515
  • Ersterscheinung: 13.07.2018
  • ISBN: 9783746633565
Ulrike Renk

Die Zeit der Kraniche

Roman

Zeiten des Aufruhrs.

Nach dem dringlich herbeigesehnten Ende des Krieges besetzen die sowjetischen Truppen das Land. Viele Gutsfamilien verlassen ihre Heimat und ziehen in den Westen. Auch Gebhards Brüder und seine Mutter. Er jedoch kann sich einfach nicht dazu entschließen, das Land seiner Väter zu verlassen. Dann wird er denunziert und verhaftet. Frederike droht das gleiche Schicksal. In letzter Sekunde schafft sie es zu fliehen – aber wird ihr ein Neuanfang gelingen? Und was ist mit Gebhard?

Der Abschluss der großen Ostpreußen-Saga von Bestsellerautorin Ulrike Renk.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2018

Gelungener Abschluss der Trilogie

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Mir hat der 3. Teil der Ostpreußen-Trilogie – wie schon die vorangegangenen Bände – sehr gut gefallen. Ich habe schon in den vergangenen Teilen mit Frederike mitgefiebert und mitgelitten – diesmal musste ...

Mir hat der 3. Teil der Ostpreußen-Trilogie – wie schon die vorangegangenen Bände – sehr gut gefallen. Ich habe schon in den vergangenen Teilen mit Frederike mitgefiebert und mitgelitten – diesmal musste sie noch mehr Leid und Kummer überwinden als bisher. Eigentlich habe ich gedacht, die Autorin hat sich hier viel künstlerische Freiheit genommen, um viele Entwicklungen am Beispiel einer Familie darzustellen. Dass vieles sogar der Wahrheit entsprach, war eine große Überraschung für mich.

Nach dem Ende der eigentlichen Geschichte gibt die Autorin in einem ausführlichen Nachwort einen Einblick in die Grundlagen dieser Familiensaga – sie beruht weitestgehend auf wahren Begebenheiten. Wie gesagt – ich dachte, dass die Verhaftungen, Spionageverdacht und was sonst alles noch in der Saga (speziell im 3. Teil) vorkam, doch kaum einer Familie so passiert sein können… aber ich wurde eines Besseren belehrt und lernte einmal mehr, wie gut ich es doch habe, im Frieden aufgewachsen zu sein.

Den Erzählstil fand ich in allen drei Büchern gelungen, aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse am Kriegsende war es sogar in diesem letzten Band noch spannender als in den vorherigen. Die Stimmung unter den Menschen, ihre Angst vor der Roten Armee usw. war sehr überzeugend dargestellt. Zwar konnte ich nicht alle Entscheidungen von Freddy einhundertprozentig nachvollziehen (z. B. warum sie mit den Kindern in die kleine Wohnung gezogen ist und als Wäscherin gearbeitet hat, statt auf dem Gut bei der Verwandtschaft zu bleiben). Aber auch hier hat sich die Autorin sicher hauptsächlich an die historischen Fakten gehalten.

Für mich war dieses Buch ein gelungener Abschluss der Trilogie. Ich hätte Freddy gern noch weiter auf ihrem Weg begleitet – dass dafür noch Raum gewesen wäre, zeigt ja der Epilog, der die Ereignisse der folgenden Jahre in einem Kapitel kurz zusammenfasst. Trotzdem bin ich froh, mit den Büchern einen guten Eindruck vom Leben der Adligen Ostpreußens nach dem Ersten und während des Zweiten Weltkriegs bekommen zu haben.

Veröffentlicht am 28.07.2018

Nie wieder Krieg !!!!

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Ein Monatshighlight !!! Mit einem weinenden Auge habe ich den letzten Band dieser wunderbaren Trilogie zugeklappt, nachdem ich mich beim Lesen so gar nicht davon losreißen konnte. Wieder einmal hat Ulrike ...

Ein Monatshighlight !!! Mit einem weinenden Auge habe ich den letzten Band dieser wunderbaren Trilogie zugeklappt, nachdem ich mich beim Lesen so gar nicht davon losreißen konnte. Wieder einmal hat Ulrike Renk es geschafft, mich in die Story einzusaugen, als wäre ich live dabei. Meine anfängliche Sorge, ich könnte nach der Pause zwischen Band zwei und drei nicht mehr rein finden, zerstreute sich schon nach dem ersten Kapitel. Ich fühlte mich gleich wieder wie zu Hause bei der Familie zu Mansfeld. Tragische Ereignisse ereilen sie. Der zweite Weltkrieg ist fast verloren und die alliierten Streitkräfte rücken näher. Wer wird das Rennen machen? Natürlich kennen wir als Leser bereits im Voraus - diktiert durch unser aller Geschichte - den Ausgang. Und trotzdem hoffte und bangte ich mit der Familie mit. Die sympathische Protagonistin Freddy, beweist mal wieder, dass sie eine starke Frau ist, die vieles meistern kann. Doch ohne ihren geliebten Mann Gerhard gerät auch sie irgendwann an ihre Grenzen. Allein, mit drei kleinen Kindern, steht sie dem neuen Feind gegenüber …
Die Autorin bringt den Leser mit dieser Trilogie dazu, sich selbst intensiv mit der Vergangenheit zu befassen, vor allem auch, da diese fiktive Trilogie auf einer wahren Lebensgeschichte, nämlich der von Friederike Wilhelmine von Plato beruht. Frau Renk schafft es besser als jeder Geschichtslehrer die Ereignisse aufzugreifen und zu verarbeiten. In mir hat sie auch viele persönliche Erinnerungen – besonders natürlich an meine eigenen Großeltern – geweckt. Von mir erhält auch dieses dritte Buch wieder eine absolute Leseempfehlung. Ich freue mich schon auf weitere Bücher aus der Feder dieser tollen Autorin.

Veröffentlicht am 27.07.2018

„Wir machen einfach weiter.“

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„Wir machen einfach weiter.“ (S. 198): Freddys Ehemann Gebhard zu Mansfeld und dessen Mutter Heide wurden verhaftet, weil sie heimlich den verbotenen Radiosender BBC gehört haben - obwohl man es ihnen ...

„Wir machen einfach weiter.“ (S. 198): Freddys Ehemann Gebhard zu Mansfeld und dessen Mutter Heide wurden verhaftet, weil sie heimlich den verbotenen Radiosender BBC gehört haben - obwohl man es ihnen nicht beweisen kann. Wie schon nach der Erkrankung ihres ersten Mannes, steht Freddy wieder mal allein einem großen Gut vor. Nur wird ihr diesmal ein „Aufpasser“ zur Seite gestellt. Der ehemalige Vorarbeiter Hittlopp – ein Nazi durch und durch – wird zum Verwalter bestimmt und Freddy damit quasi entmündigt, sie steht nur noch ihrem Haushalt vor.
Trotzdem der Repressalien durch Hittlopp geht es den Leuten auf Mansfeld aber noch relativ gut. Während Berlin und Potsdam immer mehr durch Bomben zerstört werden, bleibt das Prignitzer Gebiet verschont. Freddys Sorgen drehen sich vor allem um Gebhard und Heide und darum, die Leute weiterhin satt zu bekommen. Die Lage wird immer schlimmer, immer mehr Trecks (Flüchtlinge) aus Ostpreußen ziehen durch, nur ihre Familie aus Fennhusen ist nie dabei und angebliche rückt die russische Front immer näher ...

Ich hatte das Gefühl, „Die Jahre der Schwalben“ gestern erst aus der Hand gelegt zu haben, so flüssig geht es in „Die Zeit der Kraniche“ weiter, dem Abschluss der Trilogie um Freddy.
Die ist immer noch eine sehr taffe, kämpferische und bewundernswerte Frau, welche sich nie unterkriegen oder Angst machen lässt oder gar die Hoffnung verliert. Besonders ihre Menschlichkeit und ihr Durchhaltevermögen haben mir mehrfach imponiert. Zum Glück steht ihr immer noch Lore, die Köchin, zur Seite. Sie ist gewitzt, klug, bauernschlau; schmeichelt, besticht und betrügt die Nazis geschickt. Und sie ist Freddy treu ergeben. Eine echte Seele von Mensch.

Sehr eindringlich beleuchtet Ulrike Renk die Menschen und wie verschieden sie mit dem Krieg und dessen Folgen umgehen. Während Freddy und Lore versuchen, aus jeder Situation das beste zu machen, jammert ihre Schwägerin Thea immer nur rum – genau wie Frau Walter, die bei einem Bombenangriff alles verloren hat und auf Mansfeld einquartiert wurde.
Sie erzählt sehr bewegend von Freddys Kampf um ihren Mann, der dramatischen Flucht der Vertriebenen und denen, die vor der vorrückenden Front fliehen mussten, aber auch vom Todesmarsch von Sachsenhausen und den Gräueltaten, die in den KZs verübt wurden. Etwas, was heute leider immer mehr in Vergessenheit gerät.
Auch die Zeit der russischen Besatzung lässt sie nicht aus. Wieder muss Freddy um ihre Rechte, ihr Land, ums blanke Überleben kämpfen. Am Ende bleibt auch ihr nur die Flucht (wie der Klappentext leider verrät) „Jetzt habe ich nichts mehr. Nur drei Kinder, drei Koffer und zwei Taschen. Das ist alles, was mir geblieben ist.“ (S. 402)

Besonders erschütternd finde ich die Geschichte, weil sie auf dem Leben von Frederike von Plato und deren Sohn Gebhard Gans Edler zu Putlitz beruht. Viele der geschilderten Begebenheiten haben sich wirklich so oder ähnlich zugetragen.

5 Sterne und meine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Bewegender Abschluß

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Die Zeit der Kraniche ist der dritte, abschliessende Band der Ostpreußen Saga.
Er schliesst direkt an den zweiten Band "Das Lied der Störche" an. Gebhard und seine Mutter wurden verhaftet, Frederike steht ...

Die Zeit der Kraniche ist der dritte, abschliessende Band der Ostpreußen Saga.
Er schliesst direkt an den zweiten Band "Das Lied der Störche" an. Gebhard und seine Mutter wurden verhaftet, Frederike steht plötzlich ganz alleine da. Es gelingt ihr zwar die Schwiegermutter aus dem Gestapo Gefängnis frei zu bekommen, aber bei Gebhard sind alle Mühen vorerst vergeblich.
Als dann das Ende des Krieges naht, stellt sich die Frage, bleiben oder gehen. Aber auch unter der sowjetischen Besatzung wird es nicht besser, auch hier herrschen Willkür und Gewalt. Gebhard wird erneut verhaftet, Frederike kann mit den Kindern fliehen. Im Westen angekommen muss Frederike sich einem komplett neuen Leben stellen.

Dieses Buch hat mich im wahrsten Sinne des Wortes sehr mitgenommen. Mitgenommen in eine Zeit, in der Freundlichkeit und Mitmenschlichkeit eher die Ausnahme waren. Frederike und alle ihres Standes werden von ihren Gütern vertrieben und stehen vor einem Neuanfang. Das Leben wie es auf den großen Gütern ablief, gibt es als solches nicht mehr. Ich habe mit Freddy extrem mitgelitten, sorgt sie sich doch nicht nur um ihren Mann und dessen Familie, sondern auch um ihre Eltern und deren Gut in Ostpreußen. Ich fand es bewundernswert wie sie mit dieser wirklich schwierigen Situation umgegangen ist. An dieser Stelle ist man immer wieder dankbar dafür, in halbwegs friedlichen Zeiten zu leben und nicht tagtäglich um Leib und Leben fürchten zu müssen.

Das Buch ist sicher kein Wohlfühlbuch und doch ist es sehr spannend zu lesen, auch wenn zwischen drin bei mir immer wieder die Tränen geflossen sind. Ich habe Freddy und ihre Familie über die drei Bücher hinweg sehr liebgewonnen und muss sagen, dass ich sie sehr bewundere. Nicht jeder hätte sein Leben so gemeistert.
Auch wenn Ulrike Renk im Nachwort wieder betont, dass es "nur" ein Roman ist, der auf einer wahren Geschichte basiert, denke ich, es kommt vermutlich sehr nah an das hin, was tatsächlich passiert ist. Und es ist ihr gelungen dies anschaulich zu vermitteln.
Das Buch ist trotz des schweren Themas eines meiner Jahreshighlights.

Von mir daher eine unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 21.07.2018

Abschied von Freddy und Gut Mansfeld

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Mitten im Zweiten Weltkrieg lebt Frederike „Freddy“ mit ihrer Familie auf Gut Mansfeld in Ostpreußen. Bis auf einige Einschränkungen konnte ihnen der Krieg nicht viel anhaben, doch nun stehen die Russen ...

Mitten im Zweiten Weltkrieg lebt Frederike „Freddy“ mit ihrer Familie auf Gut Mansfeld in Ostpreußen. Bis auf einige Einschränkungen konnte ihnen der Krieg nicht viel anhaben, doch nun stehen die Russen fast vor der Tür und die Alliierten nehmen Deutschland immer mehr von der anderen Seite ein. Als ihr Ehemann Gebhard und seine Mutter verhaftet werden, bekommt Freddy zum ersten Mal hautnah die Auswirkungen des Krieges zu spüren. Verzweifelt versucht sie, ihren Mann aus den Händen der Nazis zu befreien, doch es gelingt ihr nicht. Allein mit den Kindern muss sie sich dem Alltag auf dem Gut stellen, wo immer mehr Fremde auf Befehl Unterschlupf finden und wo ein Nazioffizier Teile ihres Besitzes beschlagnahmt. Immer mehr rationiert und eingeschränkt versucht Freddy, die Familie zusammenzuhalten. Aber dann ist auch sie gezwungen, alles zurückzulassen und mit ihren Kindern vor den Russen zu fliehen, um nicht selbst verhaftet zu werden. Freddy muss für sich und die Kinder ein völlig neues Leben aufbauen…
Ulrike Renk hat mit ihrem Buch „Die Zeit der Kraniche“ den letzten Teil ihrer Ostpreußen-Trilogie vorgelegt, der die Geschichte um Freddy und ihre Familie abrundet. Der Schreibstil ist flüssig und nimmt den Leser schnell mit auf das Gut Mansfeld, um sich unsichtbar innerhalb von Freddys Familie und ihren Gutsleuten zu bewegen und sie bei ihren Gedanken und Gefühlen zu belauschen. Gleichzeitig erhält der Leser einen guten Einblick darüber, was die Menschen im damaligen Krieg alles zu ertragen hatten und mit welchen Einschränkungen sie leben mussten. Denunziation und Falschaussagen waren an der Tagesordnung, man wusste nie, wer Freund und wer Feind ist und was oftmals auch einfach nur aus Neid geschah. Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten, und die Autorin hat sehr gute Hintergrundrecherche betrieben, um dem Leser ein ausgebombtes Berlin sehr bildhaft zu präsentieren ebenso wie die Zustände in einem Gefängniskrankenhaus oder aber auch die Trecks der Gefangenen aus den Konzentrationslagern sowie das rüpelhafte und zerstörerische Verhalten der Soldaten verschiedener Ländern, die mit ihren Gefangenen nicht gerade zimperlich umgehen. Die drückende und düstere Stimmung wird sehr gut transportiert, so dass der Leser sich annähernd gut in die jeweiligen Situationen hineinversetzen kann.
Die Charaktere sind sehr lebendig und liebevoll ausgearbeitet, sie wirken aufgrund ihrer Eigenschaften individuell und authentisch. Der Leser kann sich gut mit ihnen identifizieren und sich als Teil der Gutsfamilie fühlen. Freddy ist eine mutige und energische Frau, die alles Menschenmögliche versucht, ihre Familie zu beschützen, aber auch die Gutsleute und ihr anvertraute politische Gefangene. Sie behandelt alle gleich gut, ist hilfsbereit und mit Empathie gesegnet. Freddy musste sich schon durch manch schlimmen Schicksalsschlag kämpfen, doch ließ sie sich dadurch nie entmutigen, sondern wurde dadurch nur noch stärker. Aber auch sie ist irgendwann mal mutlos und verzweifelt, kann aber mit der Unterstützung von vielen Freunden und Verwandten rechnen, was mehr als Geld bedeutet. Lore ist die Köchin des Gutes und der Geist des Hauses, sie zaubert aus langweiligen Resten noch etwas Besonderes und bleibt immer warmherzig und loyal. Auch die weiteren Protagonisten wie Gebhard, Caspar oder auch Thea geben der Handlung zusätzlichen Input und Spannung.
„Die Zeit der Kraniche“ ist der krönende Abschluss um die Frederike von Mansfeld und ihre Familie in Ostpreußen. Die Trilogie sollte der Reihe nach gelesen werden, um alle Zusammenhänge und die familiären Verbindungen zu verstehen und nachvollziehen zu können. Der Abschied von Freddy fällt nicht leicht, sind sie doch während der Lektüre zu engen Freunden geworden. Eine Leseempfehlung für ein Stück Zeitgeschichte!