Cover-Bild Die Dame vom Versandhandel
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10,99
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  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 15.06.2020
  • ISBN: 9783548061252
Ulrike Wolff

Die Dame vom Versandhandel

Der Aufstieg einer jungen Frau zur Unternehmerin, die die Wünsche aller Frauen wahr werden lässt 

Fulda zu Zeiten des Wirtschaftswunders: Die junge Annie ist die heimliche Leiterin von einem der ersten Versandhäusern in Deutschland. Während ihr Ehemann Kurt sich lieber mit Dressurreiten beschäftigt, erweitert Annie das klassische Warenangebot um Möbel, Küchengeräte und schließlich sogar Mopeds. Ohne Annie könnte der Laden schließen, von den Angestellten wird sie bewundernd "die Königin" genannt. Doch ein Geheimnis aus Kurts Vergangenheit bedroht die Zukunft der Firma. Annie begreift, dass alles, was sie aufgebaut hat, auf einer Lüge beruht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2020

Nicht wirklich überzeugend

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Aus dem Klappentext

Fulda zu Zeiten des Wirtschaftswunders: Die junge Annie ist die heimliche Leiterin von einem der ersten Versandhäusern in Deutschland. Während ihr Ehemann Kurt sich lieber mit Dressurreiten ...

Aus dem Klappentext

Fulda zu Zeiten des Wirtschaftswunders: Die junge Annie ist die heimliche Leiterin von einem der ersten Versandhäusern in Deutschland. Während ihr Ehemann Kurt sich lieber mit Dressurreiten beschäftigt, erweitert Annie das klassische Warenangebot um Möbel, Küchengeräte und schließlich sogar Mopeds. Ohne Annie könnte der Laden schließen, von den Angestellten wird sie bewundernd "die Königin" genannt. Doch ein Geheimnis aus Kurts Vergangenheit bedroht die Zukunft der Firma. Annie begreift, dass alles, was sie aufgebaut hat, auf einer Lüge beruht.

Die Handlung des Buches spielt in der Zeit von 1957-1975.
Allerdings macht es zwischendurch auch einen Zeitsprung zurück in das Jahr 1918 und beschreibt dort, wie die Familie von Kurt aus Polen vertrieben wird und in Magdeburg eine neue Heimat findet.
Diesen Teil fand ich persönlich sehr langatmig.
Ich habe mir mit dem Buch überhaupt schwer getan. Ich habe es öfter weggelegt und erst wieder nach Tagen in die Hand genommen.
Es konnte mich nicht richtig packen und ich konnte nicht wirklich was mit den Charakteren anfangen.
Diese blieben blas und es fehlte ihnen an Leben und Tiefgang.
Die Person Annie war ganz nett, Kurt hingegen empfand ich als eher unsympathisch.
Die Handlung war nicht wirklich spannend und oft auch ziemlich überzogen und unglaubwürdig.
Achtung Spoiler: Elvis wird Modell für den Eulendorf ?
Bei der Geschichte soll es sich um eine wahre Begebenheit handeln, wobei ich glaube, dass doch sehr viel dazu erfunden wurde und es dadurch zu überspitzt und konstruiert wurde.
Schade, von mir leider nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.05.2020

Leseempfehlung! geheimnisvolle Familiengeschichte hat ein paar unvorhersehbare Wendungen in einem unaufgeregten Erzählstil.

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Hinter diesem relativ unspektakulären Buchtitel mit einem eher langweiligen Cover verbirgt sich ein vielschichtiger, intelligenter Roman den es lohnt näher zu betrachten.
In einem gut verständlichen Schreibstil, ...

Hinter diesem relativ unspektakulären Buchtitel mit einem eher langweiligen Cover verbirgt sich ein vielschichtiger, intelligenter Roman den es lohnt näher zu betrachten.
In einem gut verständlichen Schreibstil, mit unaufgeregten aber spannenden Erzählstil der mir beim Lesen bekannt vorkam.
Darauf möchte ich zum Ende der Rezension eingehen.
Die Hauptcharaktere der Geschichte Kurt, insbesondere Annie, Fritz, Jürgen und auch die verschiedenen anderen Nebencharaktere sind farbig gezeichnet und dabei glaubwürdig und authentisch dargestellt.
Es gibt abwechslungsreiche Zeitstränge die im Laufe der Geschichte zusammengehören und auch zusammenführen.
Die 50er Jahre in der die Handlung hauptsächlich stattfindet war eine Zeit des Umbruchs und eine Aufbruchsstimmung um den wirtschaftlichen Aufschwung den man mitnehmen wollte.
Das kommt in diesem Buch toll zur Geltung und man kann diese Zeit hautnah miterleben.
Auch das Versandhaus das die wichtigste Rolle einnimmt wächst mit Hochkonjuktur das macht Spass zu verfolgen.
Dazu kommt eine faszinierende Familiengeschichte mit unvorhersehbaren Wendungen um eine dunkle Vergangenheit die nach und nach die Handlung beeinflusst und es wird eine kleine deutsch/deutsche Historie mit eingebaut.

Die 331 Ebookseiten aus dem im Ullstein Verlag erschienenen Buch habe ich geradezu verschlungen und mochte die vielfältige, abwechslungsreiche Handlung und werde immer wieder zu diesen Geschichten greifen.

Um jetzt nun nochmal auf den Erzählstil zurückzukommen, an diesem habe ich das hinter dem Pseudonym Ulrike Wolff verborgene Autorenpaar Ulrike Gerold und Wolfram Hänel erkannt die mich mit ihrem Roman Die Allee der Träume letztes Jahr durch einen schweren Krankenhausaufenthalt begleitet haben.
Dieses Buch mochte ich sehr, von daher habe ich in Die Dame vom Versandhandel das Duo auch wiedererkannt.

Ich vergebe aus vollem Herzen 5 grossartige Sterne mit einer unbedingten Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

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Fulda, 1957: Annie ist das Herz, die Seele und der kreative Kopf des Versandhauses Eulendorf. Die Wünsche der Kunden und das Wohl der Mitarbeiter liegen ihr am Herzen. Sie erkennt neue Trends und erweitert ...

Fulda, 1957: Annie ist das Herz, die Seele und der kreative Kopf des Versandhauses Eulendorf. Die Wünsche der Kunden und das Wohl der Mitarbeiter liegen ihr am Herzen. Sie erkennt neue Trends und erweitert das Angebot, durch ihre herausragenden und modernen Ideen, stetig. In den Zeiten des Wirtschaftswunders ist es nicht selbstverständlich, dass sich eine Frau so stark in die Geschäfte einbringt. Annies Mann Kurt hat allerdings längst erkannt, was er an seiner Frau und ihrem Geschäftssinn hat. Ein altes Geheimnis aus der Vergangenheit sorgt jedoch dafür, dass Kurt sich immer weiter zurückzieht - nicht nur geschäftlich, sondern auch privat....

Dieser Roman, der zeitlich in den Jahren von 1957 bis 1975 angesiedelt ist, erzählt vom Aufstieg des fiktiven Versandhauses Eulendorf. Die Handlung beruht auf einer wahren Geschichte, die allerdings angepasst und verändert wurde. Tatsächliche Begebenheiten und die künstlerische Freiheit des Autorenduos mischen sich in diesem Roman.

Die besondere Atmosphäre der damaligen Zeit wird so hervorragend beschrieben, dass sie glaubhaft zwischen den Zeilen schwebt. Wodurch man Annies Ideen, die zum Aufschwung des Unternehmens führen, lebhaft nachvollziehen kann. Ihre Energie und ihre Begeisterung kann man förmlich spüren. Die damals vorherrschende Meinung, dass eine Frau nun wirklich nichts in dieser Position zu suchen hat, sondern sich lieber um Kind, Haushalt und das Wohlergehen des Ehemannes kümmern sollte, fließt ebenfalls glaubhaft in die Erzählung ein. Dadurch kann man sich ganz auf den Aufstieg des Versandhauses einlassen und das Ganze staunend beobachten.

Die aktuelle Handlung beginnt im Jahre 1957. Es gibt allerdings auch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. Hier beobachtet man Szenen aus Kurts Kindheit. Dabei ahnt man noch nicht, welchen Einfluss diese Ereignisse auf die Beziehung zwischen Annie und Kurt haben werden. Diese Rückblenden sind zwar durchaus interessant, aber stellenweise etwas langatmig. Der aktuelle Handlungsstrang wirkt deutlich fesselnder. Die Charaktere sind leider nicht immer richtig greifbar. Obwohl man Annies Begeisterung für das Versandhaus regelrecht spüren kann, beobachtet man sie doch eher distanziert. Das gilt leider auch für die anderen Akteure, da sie an beliebig austauschbare Statisten, die in der Handlung hin- und hergeschoben werden, erinnern. Man folgt zwar gerne dem interessanten Geschehen, wird aber nicht so einbezogen, dass einem die Schicksale wirklich nahe gehen.

Die Handlung selbst überrascht durch einige unverhoffte Wendungen. Langweilig oder vorhersehbar wird es also nie. Denn das Schicksal hat einiges für Annie, Kurt und das Versandhaus vorgesehen. Leider wirkt einiges davon arg konstruiert, nur bedingt glaubwürdig und stellenweise sogar geradezu haarsträubend. Da dieser Roman auf wahren Begebenheiten beruht und man nicht weiß, was wahr oder erfunden ist, kann es sogar sein, dass das Leben selbst, das ja bekanntlich die besten Geschichten schreibt, hier seine Hände im Spiel hatte. Dennoch wirkt das Ausmaß der ganzen Verwicklungen fragwürdig und sorgt dafür, dass man unwillkürlich die Augenbrauen hochziehen muss.

Ein interessanter und äußerst kurzweiliger Roman, der leicht zu lesen ist, aber insgesamt gesehen nicht wirklich glaubhaft wirkt.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Wirkt unglaubwürdig und büßt dadurch viele Symphatiepunkte ein

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Hinter jedem erfolgreichen Mann steckt eine starke Frau- diesen Leitspruch hat sich die junge Annie auf die Fahne geschrieben, denn eigentlich ist sie die Chefin des Fuldaer Versandhandels Eulendorf. Ihre ...

Hinter jedem erfolgreichen Mann steckt eine starke Frau- diesen Leitspruch hat sich die junge Annie auf die Fahne geschrieben, denn eigentlich ist sie die Chefin des Fuldaer Versandhandels Eulendorf. Ihre Ideen sind innovativ, modern und erfüllen fast jeden Wunsch ihrer Kunden. Während das Wirtschaftswunder immer größere Blüten und somit die Kauflust antreibt, kann Annie das Warenangebot immer mehr erweitern – egal ob Möbel, elektrische Küchengeräte oder ein Moped für junge Mädchen, ihre Ideen schlagen ein wie eine Bombe.
Wäre da nicht ein Geheimnis aus Ehemann Kurts Vergangenheit, das immer schwerer auf seinen Schultern lastet….

„Die Dame vom Versandhandel“ erzählt in schillernden Farben und ganz vielen bunten Bildern die Entwicklung des Versandhandels Eulendorf und seiner heimlichen Chefin. Annie ist eine moderne junge Frau, die sich für nichts zu schade ist und deren innovative Ideen im doch eher biederen, katholischen Fulda mitten in der Zeit des Wirtschaftswunders schon recht ungewöhnlich sind.
Das Autorenduo verbindet eine wahre Geschichte auf kurzweilige Art mit fiktiven Ideen und lässt so eine abwechslungsreiche Geschichte entstehen, die vom Boom des Versandhandels erzählt.
Viele bekannte Namen wie Neckermann, Schockemöhle, Film- und Fernsehgrößen wie Dietmar Schönherr und Vivie Bach bereichern die Geschichte und geben ihr eine glamouröse Note.
Es gibt einige Szenen, die mich ins Grübeln bringen, denn allem Ideenreichtum zum Trotz muss ein Roman für mich auch glaubwürdig sein. Die Szenen mit Elvis als Werbeträger und die daraus resultierende Fotosession finde ich sehr konstruiert und surreal. Mag sein, dass zur damaligen Zeit die Stars und Sternchen alle zum Anfassen nahe gewesen sind, aber hier treibt mir der Einfallsreichtum zu viele Blüten.
Der Roman liest sich recht flüssig, seine Protagonisten wirken schon sehr lebhaft und können mich teilweise mit ihren Handlungen überzeugen. Einzig bei Annie habe ich so meine Probleme, ihr das angedachte Verhandlungsgeschick und den scheinbar nie enden wollenden Fluss an guten Ideen abzukaufen. Gibt es ein Problem, egal welcher Größe, Annie schnippt mir denn Fingern und hat die Lösung parat. Selbst im Sozialismusgefüge der DDR kann sie dank Charme und weiblichen Reizen punkten und somit die Hinter jedem erfolgreichen Mann steckt eine starke Frau- diesen Leitspruch hat sich die junge Annie auf die Fahne geschrieben, denn eigentlich ist sie die Chefin des Fuldaer Versandhandels Eulendorf. Ihre Ideen sind innovativ, modern und erfüllen fast jeden Wunsch ihrer Kunden. Während das Wirtschaftswunder immer größere Blüten und somit die Kauflust antreibt, kann Annie das Warenangebot immer mehr erweitern – egal ob Möbel, elektrische Küchengeräte oder ein Moped für junge Mädchen, ihre Ideen schlagen ein wie eine Bombe.
Wäre da nicht ein Geheimnis aus Ehemann Kurts Vergangenheit, das immer schwerer auf seinen Schultern lastet….

„Die Dame vom Versandhandel“ erzählt in schillernden Farben und ganz vielen bunten Bildern die Entwicklung des Versandhandels Eulendorf und seiner heimlichen Chefin. Annie ist eine moderne junge Frau, die sich für nichts zu schade ist und deren innovative Ideen im doch eher biederen, katholischen Fulda mitten in der Zeit des Wirtschaftswunders schon recht ungewöhnlich sind.
Das Autorenduo verbindet eine wahre Geschichte auf kurzweilige Art mit fiktiven Ideen und lässt so eine abwechslungsreiche Geschichte entstehen, die vom Boom des Versandhandels erzählt.
Viele bekannte Namen wie Neckermann, Schockemöhle, Film- und Fernsehgrößen wie Dietmar Schönherr und Vivie Bach bereichern die Geschichte und geben ihr eine glamouröse Note.
Es gibt einige Szenen, die mich ins Grübeln bringen, denn allem Ideenreichtum zum Trotz muss ein Roman für mich auch glaubwürdig sein. Die Szenen mit Elvis als Werbeträger und die daraus resultierende Fotosession finde ich sehr konstruiert und surreal. Mag sein, dass zur damaligen Zeit die Stars und Sternchen alle zum Anfassen nahe gewesen sind, aber hier treibt mir der Einfallsreichtum zu viele Blüten.
Der Roman liest sich recht flüssig, seine Protagonisten wirken schon sehr lebhaft und können mich teilweise mit ihren Handlungen überzeugen. Einzig bei Annie habe ich so meine Probleme, ihr das angedachte Verhandlungsgeschick und den scheinbar nie enden wollenden Fluss an guten Ideen abzukaufen. Gibt es ein Problem, egal welcher Größe, Annie schnippt mir denn Fingern und hat die Lösung parat. Es wirkt auf mich so, als würde sie in ihrem eigene Katalog die Lösung für ihre Probleme regelrecht bestellen können. Selbst im Sozialismusgefüge der DDR kann sie, dank Charme und weiblichen Reizen, punkten und somit die Geschäftsbeziehungen im wahrsten Sinne des Wortes vertiefen.
Ja, Annie ist emanzipiert, voller Arbeitseifer und weiß, wie man die Ärmel hochkrempelt. Aber mir kommt hier viel zu oft der Zufall ins Spiel und es fügt sich somit scheinbar reibungslos alles ineinander.
Das Familienkonstrukt ist so dubios und merkwürdig, sodass die Auflösung der Verwandtschaftsverhältnisse meines Erachtens sehr darunter zu leiden haben, weil es sich doch konstruiert und haarsträubend liest. Es ist, als würde man in einem großen Katalog eines Versandhauses blättern, immer wieder auf neue Ideen stoßen und diese dann im Roman als Szene oder Handlunge einbauen.
Alles in allem ein nettes Buch über den Einfallsreichtum einer regen Geschäftsfrau, das aber aufgrund seiner Unglaubwürdigkeit einiges an Sympathiepunkten einbüßt.Geschäftsbeziehungen im wahrsten Sinne des Wortes vertiefen.
Ja, Annie ist emanzipiert, voller Arbeitseifer und weiß, wie man die Ärmel hochkrempelt. Aber mir kommt hier viel zu oft der Zufall ins Spiel und es fügt sich somit scheinbar reibungslos alles ineinander.
Das Familienkonstrukt ist so dubios und merkwürdig, sodass die Auflösung der Verwandtschaftsverhältnisse meines Erachtens sehr darunter zu leiden haben, weil es sich doch konstruiert und haarsträubend liest. Es ist, als würde man in einem großen Katalog eines Versandhauses blättern, immer wieder auf neue Ideen stoßen und diese dann im Roman als Szene oder Handlunge einbauen.
Alles in allem ein nettes Buch über den Einfallsreichtum einer regen Geschäftsfrau, das aber aufgrund seiner Unglaubwürdigkeit einiges an Sympathiepunkten einbüßt.

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Gute Unterhaltung, mit kleinen Schwächen

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Fulda 1957: Die junge Annie hat als einfache Sekretärin im Versandhaus Eulendorf angefangen. Nun ist sie die Ehefrau des Inhabers Kurt Laube und erwartet das erste gemeinsame Kind. Immer wieder bringt ...

Fulda 1957: Die junge Annie hat als einfache Sekretärin im Versandhaus Eulendorf angefangen. Nun ist sie die Ehefrau des Inhabers Kurt Laube und erwartet das erste gemeinsame Kind. Immer wieder bringt sie während der Blüte des Wirtschaftswunders, die Firma, die ihr so ans Herz gewachsen ist, mit ihren lukrativen, mutigen Ideen weiter. Durch ihr Engagement wächst das Geschäft stetig und kann sogar expandieren. Doch als Kurt sich immer mehr von Annie zurückzieht und sich in sein Hobby, das Dressurreiten, flüchtet, versucht sie die Ursache für sein abweisendes Verhalten zu ergründen. Dabei stößt sie auf wohlgehütete Familiengeheimnisse, die alles ins Wanken bringen....

Ulrike Wolffs Roman liest sich locker, leicht und flüssig. Der Schreibstil ist klar und angenehm unkompliziert. Die Geschichte wird aus Sicht der Protagonistin Annie geschrieben. All ihre Gedanken und Gefühle werden aber nicht aus der Ich-Perspektive, sondern in der dritten Person geschildert.

Annie ist eine patente zupackende emanzipierte Frau, die sich nicht mit der Rolle einer einfachen Sekretärin zufriedengibt. Sie möchte mitbestimmen und tut das ziemlich erfolgreich. Die Figur Annie steht für Frauen wie ihre berühmten Vorbilder Grete Schickedanz oder Aenne Burda, die sich in der Zeit des Wirtschaftswunders als Geschäftsfrauen bewährt haben. Eine interessante, bewundernswerte Frau, die recht stimmig, authentisch und nachvollziehbar charakterisiert wird. Ihr Mann Kurt hingegen bleibt im Gegensatz dazu für mich etwas blass, ist schwer zu fassen. Er hatte eine schwierige Kindheit, die ihn nachhaltig prägte, seine Leidenschaft gehört dem Dressurreiten. Aber auch das, wird nur am Rande thematisiert und nicht sehr überzeugend und wenig ausführlich dargestellt.

Die Dame vom Versandhandel ist ein spannender, unterhaltsamer Roman. Bis zum Schluss kommt es noch zu überraschenden Wendungen, von denen ich als Leser vorher nichts ahnte. Sehr packend, aber manche Auflösung war mir doch etwas zu sehr „an den Haaren herbeigezogen“. Für meine Begriffe war die Rolle des Zufalls zu groß, um noch realistisch zu sein, auch wenn es im Nachwort heißt der Geschichte beruhe zum Teil auf wahren Begebenheiten...
Annie ist öfter alleine in Deutschland unterwegs, ihr Weg führt sie z.B. nach Spiekeroog, München oder nach Weimar, damals noch DDR. Der Wechsel des Schauplatzes sorgt für erfrischende Abwechslung im Plot.

Eine aufregende Reise ins Deutschland zur Zeit des Wirtschaftswunders, ein interessanter Einblick in ein aufstrebendes Unternehmen, das Porträt einer selbstbewussten, erfolgreichen Geschäftsfrau. Alles in allem gute Unterhaltung, nicht durchgehend stimmig und überzeugend, aber definitiv sehr kurzweilig und lesenswert.

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