Cover-Bild Wildtriebe
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 23.07.2021
  • ISBN: 9783423282888
Ute Mank

Wildtriebe

Roman | Drei Frauen, ein alter Hof, drei Lebenswege: die literarische Entdeckung

Drei Frauen auf einem Hof – im Kampf um Selbstbestimmung, Anerkennung und Freiheit

Für die alte Großbäuerin Lisbeth gibt es nichts Wichtigeres als den Hof, sein Erhalt ist ihr Lebenssinn. Nie hat sie die damit verbundenen Pflichten hinterfragt.

Doch mit Schwiegertochter Marlies kommt eine neue Frau ins Haus, die keineswegs klaglos und ohne eigene Wünsche das Leben einer Bäuerin führen will. Das Kaufhaus in der nächsten Stadt wird für Marlies zum Sehnsuchtsort im Wirtschaftswunderdeutschland, arbeiten möchte sie dort, einen Jagd- und Traktorführerschein machen, das Leben soll doch mehr zu bieten haben.

Die beiden Frauen tragen fortan stille Kämpfe aus, um Haushaltsführung, um Kindererziehung. Doch eigentlich werden viel größere Dinge verhandelt: Lebensmodelle, Vorstellungen vom Frausein, vom Muttersein. Und doch ist da ein verbindendes Element: Marlies’ Tochter Joanna, die ihren ganz eigenen Weg geht und nach dem Abitur nach Uganda aufbricht …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2021

Interessante Familiengeschichte

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Zum Inhalt:
Für Lisbeth gab es nie etwas wichtigeres als den Hof. Schwiegertochter Marlies sieht das anders. Sie will mehr und nicht nur den Hof führen. So führen sie stille Kämpfe aber es gibt auch verbindende ...

Zum Inhalt:
Für Lisbeth gab es nie etwas wichtigeres als den Hof. Schwiegertochter Marlies sieht das anders. Sie will mehr und nicht nur den Hof führen. So führen sie stille Kämpfe aber es gibt auch verbindende Dinge. So wie die Tochter von Marlies Joanna, die ihren ganz eigenen Weg gehen will und schließlich nach dem Abitur nach Namibia geht.
Meine Meinung:
Zunächst einmal hat mich das Cover total angesprochen, es ist so schön und ansprechend, dass man sofort neugierig ist. Die Geschichte ist interessant und hat mich total angesprochen. Diese unterschiedlichen Sichtweisen auf das Leben und wie die unterschiedlichen Generationen damit umgehen und wie sich die Zeiten verändern, war sehr interessant zu lesen. Der Schreibstil ist gut und liest sich total angenehm. Die Protagonisten sind alle auf ihre Art interessant. Ich habe es sehr genossen, das Buch zu lesen.
Fazit:
Interessante Familiengeschichte

Veröffentlicht am 14.07.2021

Drei Generationen zwischen Tradition und Wandel der Wertevorstellung

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"Wildtriebe" ist das Romandebüt von Ute Mank aus dem dtv.

Auf dem Bethcheshof leben drei Frauen-Generationen unter einem Dach: Altbäuerin Lisbeth, Schwiegertochter Marlies und Enkelin Joanna. Damit prallen ...

"Wildtriebe" ist das Romandebüt von Ute Mank aus dem dtv.

Auf dem Bethcheshof leben drei Frauen-Generationen unter einem Dach: Altbäuerin Lisbeth, Schwiegertochter Marlies und Enkelin Joanna. Damit prallen ganz unterschiedliche Lebens- und Arbeitsvorstellungen aufeinander, die für Uneinigkeit und Zwist sorgen. Denn wer die Nachkriegszeit erlebt hat, stellt ganz andere Regeln an das Leben als jemand, der sich seine Lebenswelt frei aussuchen kann.

Der Erhalt des Familienhofs ist Großmutter Lisbeths Lebenswerk, sie arbeitet und kämpft darum seit ihre Brüder im Krieg fielen. Und diesen Arbeitseinsatz erwartet sie auch von ihrer Schwiegertochter Marlies, Ehefrau von Sohn Konrad. Aber Marlies ist keine Bauerntochter und will sich nicht in diese Rolle drängen lassen, sie hat andere Lebensvorstellungen. Die Unstimmigkeiten sind vorprogrammiert und mit Enkelin Joanna driften die Lebensvorstellungen noch weiter auseinander.

Ute Mank nimmt uns mit in eine alte Bauernfamilie und beschreibt Alltagsleben und gepflegte Traditionen im Dorf sehr eindrücklich. Sie lässt uns in die Gedankenwelt Lisbeths und Marlies eintauchen, sodaß man gut mitfühlen kann und ihre jeweiligen Ansichten und Wertevorstellungen versteht. Die gegensätzlichen Lebensgrundsätze sorgen für Unstimmigkeiten und das nagt an der Beziehung der beiden Frauen und macht ihr Zusammenleben nicht gerade harmonisch. Aus der Sicht der Mutter und Großmutter erfährt man einiges über Enkelin Joanna, doch leider nicht aus Joannas persönlichen Sicht.

Schnell taucht man in die Träume, Sorgen und Lebenswünsche der Frauen ein und erkennt, welche grundlegenden Vorstellungen einen Generationenkonflikt heraufbeschwören. Marlies versucht, so gut es geht auf ihre Schwiegermutter einzugehen, doch sie kann es ihr nicht recht machen. Ihr steht nicht der Sinn nach Kinderkriegen und Haushalt, sie hat eigene Vorstellungen von Freiheit und von dem Wunsch nach einer Arbeit in der Stadt rückt sie nicht ab. Marktwirtschaftliche Veränderungen in der Landwirtschaft erfordern neue Maßnahmen in der Modernisierung des Hofes und Marlies Einkünfte als zusätzliche Einnahmequellen sind eine sichere Bank, doch das sieht Lisbeth ganz anders. Es fällt auf, dass die Männer des Hofes nur selten zu Wort kommen und dadurch auch recht blaß bleiben. Überhaupt scheint in dieser Familie die gemeinsame Kommunikation ein Problem zu sein, es wird geschwiegen, statt Gedanken und Vorschläge auszusprechen und Kompromisse zu finden. Als Joanna beschließt, den Hof zu verlassen um ein Jahr nach Afrika zu gehen, scheint das Familienleben vollends zu scheitern. Vielleicht lässt es die Bewohner auch aus ihren eingefahrenen Vorstellungen aufwachen, denn durch das engere Verhältnis zwischen Joanna und Lisbeth scheint sich am Ende eine Veränderung auf dem Hof anzubahnen.

Wildtriebe ist ein gut geschriebener Roman, der viele Themen anschneidet. Er verdeutlicht die Generationenunterschiede und zeigt die Veränderungen in der Landwirtschaft auf. Doch an erster Stelle machen die Figuren mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen deutlich, wie sich die Rolle der Frau im Laufe der Zeit verändert hat und wie alte Gewohnheiten abgeworfen werden.

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Veröffentlicht am 12.07.2021

Lebensentwürfe

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Der Bethcheshof ist der Lebensmittelpunkt der Altbäuerin Lisbeth. Um ihn hat sie gekämpft, als die Brüder im Krieg geblieben sind. Hier hat sie ihr Leben verbracht, ihre ganze Energie gebraucht. Doch nun ...

Der Bethcheshof ist der Lebensmittelpunkt der Altbäuerin Lisbeth. Um ihn hat sie gekämpft, als die Brüder im Krieg geblieben sind. Hier hat sie ihr Leben verbracht, ihre ganze Energie gebraucht. Doch nun bringt Sohn Konrad eine junge Frau auf den Hof. Marlies, die sich nicht unterordnen will, die in der Stadt arbeitet, keine Bauerntochter ist und einen anderen Lebensentwurf hat. Dekaden der Kämpfe gegen nicht spurlos an den Frauen vorüber, doch mit Joanna, der Enkelin kommen noch einmal ganz andere Vorstellungen auf den Hof.
Drei Frauen, ihre Gedanken, Erinnerungen und Wünsche bestimmen die Geschichte, wobei mir Marlies als mittlere Generation am nächsten ist. Das setzt die Autorin sehr gut in Szene, man spürt die zunehmende Frustration von Marlies, ihre Gedanken, ihre Wünsche und auch ihre Enttäuschungen in fast jedem Satz.
Rückhalt von Konrad bekommt Marlies kaum, er lässt sie zwar gewähren, hält sich aber raus. Sprachlos scheint er und blass bleibt er die ganze Geschichte über. Wie auch Karl, Lisbeths Mann, der in den Hof einheiratete und für Marlies Verständnis zeigt. Erst Joanna kann den Graben zu Lisbeth überschreiten.
Der Roman hat mich nicht kalt gelassen, obwohl kaum Emotionen zu spüren sind. So wie es früher eben war, man hat alles mit sich selbst ausgemacht. Ich hätte gern mehr Sympathien für die Protagonisten entwickelt, das ist mir aber kaum gelungen. Vielleicht noch am ehesten Mitleid , obwohl ich mir oft wünschte, Konrad und Marlies hätten mehr Durchsetzungsvermögen. Es bleibt ein Eindruck der Sprachlosigkeit, der Unfähigkeit mit einander zu kommunizieren als Fazit der Geschichte.
Ein Blickfang ist das Cover mit einem klassischen Blumenbild, üppig und sommerlich. Aber der Inhalt ist anders.

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Veröffentlicht am 02.07.2021

Redet doch bitte miteinander…

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Wildtriebe von Ute Mank ist ein Roman über Familiengefüge, die Veränderung der Landwirtschaft und die Emanzipation der Frau.

Das Buch in seinem Schutzumschlag ist sehr hübsch und fühlt sich ...

Wildtriebe von Ute Mank ist ein Roman über Familiengefüge, die Veränderung der Landwirtschaft und die Emanzipation der Frau.

Das Buch in seinem Schutzumschlag ist sehr hübsch und fühlt sich ganz hochwertig an.
Das blühende Lesezeichen ist ein Highlight.

Nach so viel Blumen und der damit verbundenen Assoziation zum Wachsen habe ich einen lebenslustigen Roman erwartet.


Das Buch hat mich gefesselt, ich mochte kaum aufhören zu lesen.

Aber es war nicht wie erwartet ein Buch voller Lebenslust, voller Freude, glücklicher Familie, erfolgreicher Landwirtschaft und netter Dorfgemeinschaft.
Eigentlich in jedem Falle das Gegenteil.

Jedes Missgefühl, jeder Konflikt, jede Unstimmigkeit hätte gelöst beziehungsweise ganz vermieden werden können, hätten die Protagonisten miteinander gesprochen. Das auszuhalten, dieses besser wissen, das war schwierig zu ertragen beim Lesen.
Es war ziemlich deprimierend, wie alle irgendwie unglücklich waren und wurden und blieben.
Zum Schluss gab es ein wenig Hoffnung, aber auch kein Hochgefühl.

Und trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen, es hat auf seine nüchterne Art viele Emotionen bei mir geweckt, mich berührt.

Der Schreibstil ist auch großartig und passt so wunderbar zum Roman. Die unbeendeten Sätze in Mitten der allgemeinen Sprachlosigkeit

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Etwas neues ausprobiert: Sehr schön und viel gelernt!

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"Wildtriebe"- ein wundervoller Titel. Dieser ist mir auch zuerst ins Auge gefallen und passt in vielerlei HInsicht perfekt zum Inhalt, was man nach und nach immer mehr entdeckt.
Dazu fügt sich ebenso ...

"Wildtriebe"- ein wundervoller Titel. Dieser ist mir auch zuerst ins Auge gefallen und passt in vielerlei HInsicht perfekt zum Inhalt, was man nach und nach immer mehr entdeckt.
Dazu fügt sich ebenso herrlich das Cover. Meiner Meinung nach ist es sehr, sehr ansprechend und hat mir unheimlich gefallen. Die gedeckten Farben harmonieren miteinander und die drei Blumen, dornig oder strahlend oder weich, ganz ähnlich den drei Frauen, lassen einen zuerst etwas wundern, warum es denn wohl gehen mag in dieser Geschichte.

Das Thema des Buches war für mich persönlich mal wieder etwas ganz anderes im Gegensatz zu dem, was ich sonst so in letzter Zeit gelesen habe. Dennoch wurde ich ganz und gar mitgerissen von den Konflikten, die enstanden bei dem Zusammentreffen der Leben, Persönlichkeiten und Wünschen der drei Frauen.
Bäuerin Lisbeth, Schwiegertocher Marlies und Enkelin Joanna waren für mich sehr authentische Charaktere. Ich konnte nicht mit allen gleich mitfühlen, nichtsdestotrotz war ich fasziniert von allen. Auch war ganz klar zu erkennen mit welchem Einfühlungsvermögen die Autorin Ute Mank ihr Debüt hier gefüllt hat,ihr Schreibstil hatte eine gewisse Echtheit, die mich vollends vom Buch begeistert hat.

Das Thematik des Buches war für mich besonders interessant, weil ich es speziell als Frau spannend fand, wie die drei Generationen aufeinander treffen. Es war um ehrlich zu sein ganz anders als erwartet, besser als erwartet und je mehr man sich einlässt, desto klarer wird immer, worum es im Kern wirklich geht. Nicht das, worum es am Anfang zumindest für mich zu gehen schien.

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Lust hat einen wundervollen Roman zu lesen, jedem, der eine Schwester, eine Partnerin, eine Mutter, eine Cousine oder eine Tante hat und insbesondere Frauen. Frauen in jedem alter und mit jedem Hintergrund könnten etwas mitnehmen, möge es so klein oder groß sein wie es will.

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