In einem toskanischen Ort
Der Roman öffnet einen kleinen Einblick in das Leben im kleinen toskanischen Dorf Santa Caterina mit seiner Klostergemeinschaft. Die Landschaftsbeschreibung ist malerisch, blumig in der Sprache. Es macht ...
Der Roman öffnet einen kleinen Einblick in das Leben im kleinen toskanischen Dorf Santa Caterina mit seiner Klostergemeinschaft. Die Landschaftsbeschreibung ist malerisch, blumig in der Sprache. Es macht Spaß der Stimme Christ Nonnasts zu folgen. Die Schilderung des Radwegs vom Kloster durch die Weinberge in den Ort, die Beschreibung des Markttreibens und des Platzes laden zum Besuch ein. Die Bewohner des kleinen Örtchens spiegeln die ganze Breite an Verhaltensweisen, die wohl überall anzutreffen ist. Bürgermeister Lenzi ist sehr aufbrausend und rechthaberisch, versucht seine Macht auszuspielen, scheut dabei nicht vor Täuschungen zurück. Der Hotelier ist darauf aus, sich mit Informationen einen kleinen persönlichen Vorteil zu sichern. Die Marktfrau ist interessiert an Neuigkeiten und Gerüchten. In der abgeschiedenen Klosterwelt ist es gar nicht mal so anders. Die Äbtissin Philomena hält ihre Klosterfrauen an kurzer Leine, die fälligen Aufgaben werden nach Zuneigung verteilt, die kleinsten Überschreitungen sanktioniert. Die Schwestern sind bisweilen unchristlich neidisch aufeinander.
Trotz strengen Reglements sind die Nonnen durchaus der Welt zugewandt, insbesondere Schwester Isabella. Mit Carabiniere Mattheo Silvestri hat sie einen Seelenverwandten gefunden. Auch er verhält sich pragmatisch zur Dienstordnung. In diese Idylle hinein platzt der jähe Tod einer jungen Nonne. Raffaela wird am Fuße des Glockenturms aufgefunden. Es scheint nicht ganz so klar zu sein, wie sie zu Tode kam. War es ein Unfall, war sie aus dem Fenster gestürzt? War es gar Selbstmord, was aber nicht ihrem Lebensmut entsprochen hätte? Oder sollte sie doch einem Mord zum Opfer gefallen sein? Isabella setzt mit ihren Nachforschungen im Kloster ein, untersucht Raffaelas Zelle. Es gelingt ihr Raffaelas Aufgabe auf dem örtlichen Markt übertragen zu bekommen. Carabiniere Mattheo arbeitet sich durch das Puzzle des Falles, gerät dabei mit dem Bürgermeister aneinander, der das Ganze gar nicht erst zu einem Fall werden lassen möchte. Auch die Justiz weist Mattheo in die Schranken. Beharrlich ermittelt er weiter, darin bestärkt von Schwester Isabella.