Schöne Geschichte über Tod, Verlust und Freundschaft!
Mackenzie ist eine Wächterin. Sie fängt die Chroniken, die aus dem Archiv entkommen. Im Archiv landen die Erinnerungen aller Verstorbenen, wie eine Art Bücherei. Die Aufzeichnungen aller Erlebnisse, Empfindungen ...
Mackenzie ist eine Wächterin. Sie fängt die Chroniken, die aus dem Archiv entkommen. Im Archiv landen die Erinnerungen aller Verstorbenen, wie eine Art Bücherei. Die Aufzeichnungen aller Erlebnisse, Empfindungen und Gedanken speichern sich im Körper. Manche Chroniken wachen manchmal auf und müssen zurückgebracht werden, bevor sie in die Außenwelt gelangen.
Mackenzie hat die Aufgabe von ihrem verstorbenen Großvater geerbt und niemand darf davon wissen, nicht einmal ihre Eltern. Nach dem Tod ihres Großvaters und ihres kleinen Bruders, ziehen sie in ein altes Hotel, indem ihre Mutter ein Café eröffnen möchte. Doch auf einmal brechen immer mehr Chroniken aus dem Archiv aus und Mackenzie hat alle Hände voll zu tun. Und dann ist da noch dieser geheimnisvolle Junge, der sich in den Narrows, der Zwischenwelt von Realität und Archiv, herumtreibt…
Die Protagonistin ist für ihr jugendliches Alter besonders reif, klug und umsichtig. Sie hatte ein hohe Kombinationsgabe und man konnte mit ihr miträtseln. Sie wirkt gleichzeitig stark und rebellisch und auf andere Art verletzlich und jung. Die Beziehung zu ihrem Grandpa ist wunderschön. Einige ihrer Entscheidungen waren unüberlegt, aber ihrem Alter entsprechend angemessen. Die kleine Lovestory war etwas überzogen, aber war natürlich ein wichtiges Element in der Geschichte und ich konnte nachvollziehen, warum die innige Beziehung nötig war.
Schön finde ich, wie die herausfordernde Thematik von Tod und Verlust dargestellt wird. Der Tod ihres Bruders und die Arbeit mit den Chroniken spielen eine zentrale Rolle. Die Vorstellung von Aufzeichnungen des Lebens und dem inneren Dilemma, Tote zurückzuholen (aber zu welchem Preis?) fand ich faszinierend. Der Schreibstil ist einfühlsam, spannend und teilweise sehr poetisch.
Das Worldbuilding ist spannend und durch die eingeschobenen Retrospektiven bekommt man einen guten Überblick über die Fähigkeiten, das Archiv und die Wächteraufgaben. Die Geschichte ist gut durchdacht und neu, aber auch sehr berührend. Am Ende geht alles genau auf und trotzdem bleibt es spannend. Das Ende hat mich aber irgendwie trotzdem nicht voll und ganz überzeugen könne.
Dennoch ein super schönes Buch mit toller Thematik und sehr lesenswert!