Cover-Bild Weil es dir Glück bringt
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Krüger
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 23.05.2018
  • ISBN: 9783810530486
Viola Shipman

Weil es dir Glück bringt

Anita Nirschl (Übersetzer)

Liebe ist, wenn es nach Kuchen duftet
Samantha hat immer von der großen weiten Welt geträumt. Das Landleben auf dem Hof ihrer Eltern nahe des Lake Michigan erschien ihr eintönig und beschwerlich. Doch ihr aktueller Job in einer angesagten Patisserie in New York ist nicht so toll, wie sie es erhofft hatte. »Chef Dimple«, wie sich ihr Boss nennen lässt, ist ein eitler Choleriker und aufgeblasener Angeber, der seine Mitarbeiter ausbeutet und keinen Respekt vor Sams Backkünsten hat. Ihm ist es egal, wie die Kuchen seines Ladens schmecken, Hauptsache er sieht im Fernsehen gut damit aus. Als ein Streit mit ihm eskaliert, wirft Sam das Nudelholz für immer hin und fährt nach Hause - sehr zum Bedauern des netten Lieferanten Angelo Morelli.
Sams Familie ist froh über den unerwarteten Besuch. Alle sind schon aufgeregt, denn das 100-jährige Jubiläum des Obsthofs steht bevor, das mit dem 75. Geburtstag von Sams Großmutter zusammenfällt und groß gefeiert werden soll. Sam hilft überall mit, backt mit Mutter und Großmutter Cider-Donuts, Kirschkuchen und Apfeltaschen für den Hofladen und versucht sich über ihre Zukunft klarzuwerden. Das wird nicht leichter, als sowohl Angelo als auch ein neues New Yorker Jobangebot in Michigan eintreffen. Ist sie eigentlich damals vor etwas davon gelaufen, als sie in die Großstadt zog? Wo fühlt sie sich wirklich zu Hause?
Während des Sommers, in dem sie mit den Frauen ihrer Familie zusammenarbeitet, erfährt sie viel über die Generationen vor ihr und findet Trost in den überlieferten alten Rezepten. Mit dreizehn hatte sie genau wie ihre Mutter und ihre Großmutter ein Holzkästchen für die besten geheimen Familienrezepte und den Schlüssel dazu geschenkt bekommen. Wird dieser Schlüssel ihr am Ende Glück bringen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2018

Man backt aus Liebe für jemanden

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Covergestaltung:
Die Covergestaltung finde ich sehr gut gelungen - aufjedenfall auffallend.
Die Farben orange und grün sind sehr kontrastreich zueinander und insgesamt gefällt mir die Farb, Schrift und ...

Covergestaltung:
Die Covergestaltung finde ich sehr gut gelungen - aufjedenfall auffallend.
Die Farben orange und grün sind sehr kontrastreich zueinander und insgesamt gefällt mir die Farb, Schrift und Bildauswahl gut.

Besonders gut gefällt mir die Verdelung > die in rosegold geprägten Gebäcke.
Es wirkt sehr edel und auch der Schmetterling ist durch einen Glanzlack hervorgehoben und haptisch gut zu spüren. Auch die Zeichnung der Obstplantage finde ich passend zur Geschichte. Dieser ganze Stil des Covers hat aufjedenfall einen großen Wiedererkennungswert, denn die anderen Bücher von Viola Shipman haben einen ähnlichen Gestaltungscharakter. Wunderbar umgesetzt!


Inhalt und eigene Meinung:
Dieses Buch ist das erste was ich von Viola Shipman gelesen habe und ich bin begeistert. Die Geschichte, der Schreib- und Erzählstil ist einfach wunderbar.

Samantha > Sam ist auf einer Obstplantage groß geworden und schon seit Generationen backen die Frauen leckere Kuchen, Teilchen oder auch Cookies. Diese Fertigkeiten wurden auch Sam weitergegeben und Sie hat an einem angesehenen Institut gelernt und müsste sich sehr glücklich schätzen, denn sie hat eine wundervolle Familie die hinter ihr steht und einen Job in einer Bäckerei New Yorks. Dort kann sie aber nicht ihre Backleidenschaft ausleben wie sie es eigentlich möchte und ihr Chef ist einfach unmöglich. Sie kündigt ganz spontan und kehrt zu ihrer Familie nach Michigan zurück. Dabei kehrt sie nicht nur „Chef Dimples“ den Rücken sondern auch dem ansprechenden Lieferanten Angelo. Ob dies die richtige Entscheidung war, da ist sie sich noch nicht sicher - sie wollte schon immer mehr von der Welt sehen und weiß eigentlich immernoch nicht wo sie hin will oder wo sie hingehört.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, vorallem der Prolog hat mich sehr angesprochen. Die Autorin hat einen ganz tollen und bildhaften Schreibstil auch die Charaktere sowie Umgebung sind wunderbar beschrieben! Die Backwaren konnte ich förmlich riechen

Sam, aber vorallem Willo waren mir von Anfang an sympathisch. Oma Willo, eine ganz starke und herzliche Frau! Die Erzählung zur Rettung der Obstplantage fand ich sehr interessant und passend zur Geschichte. Es steckt eben viel Arbeit und Ehrgeiz dahinter. Durch die Rückblicke hat man ein gutes Bild von der Familie und der Geschichte des Apfelhofs bekommen. Besonders schön finde ich die Idee des Rezeptkästchens - denn schon Sam hat genau wie ihre Mutter und ihre Großmutter ein Holzkästchen geschenkt bekommen. Es enthält die besten geheimen Familienrezepte und dazu gibt es natürlich auch den Schlüssel.

Insgesamt ist es ein wundervolles und berührendes Buch mit vielen herzerwärmenden Sätzen. Einfach ein Buch mit einzigartiger und herausragender Geschichte und wenn in dem Buch gebacken wird muss ich immer daran denke, wie auch ich mit meiner Mama und Oma backe.

Die Rezepte die zu den einzelnen Teilen der Geschichte passen, klingen sehr lecker und diese mit einzubringen finde ich eine ganz tolle Idee!

Veröffentlicht am 07.06.2018

Zuckersüßer Lesespaß

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Gesamteindruck:
Cover: Ein schlichter Hingucker. Das Orange vermittelt Freude, der Schmetterling wirkt anmutig, zart, zerbrechlich, aber auch hoffnungsvoll. Ich finde, dass dies ganz gut zur Story passt. ...

Gesamteindruck:
Cover: Ein schlichter Hingucker. Das Orange vermittelt Freude, der Schmetterling wirkt anmutig, zart, zerbrechlich, aber auch hoffnungsvoll. Ich finde, dass dies ganz gut zur Story passt.

Schreibstil: Der sanfte und sehr gefühlvolle Stil der Autorin liest sich unglaublich gut. Sie versteht sich darauf, die Stimmungen der einzelnen Szenerien wundervoll zu transportieren. Man hat das Gefühl ein Teil der Geschichte zu sein, mit ihr zu verschmelzen. Ich hatte immer wieder das Gefühl, die unglaublichen Düfte der vielen süßen Leckereien in der Nase zu haben.

Plot & Charaktere: „Liebe ist, wenn es nach Kuchen duftet“ Ein tolles Zitat und so passend. Dieses Buch ist ein literarischer Genuss. Charmante Charaktere, zumindest die meisten von ihnen, eine emotionale Hintergrundgeschichte, die zwar nicht wirklich viel Spannung mit sich bringt, teilweise leicht zu durchschauen ist, aber dennoch mitten ins Herz trifft. Mein Highlight sind all die wundervollen Rezepte, die einem schon während dem Lesen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Ich werde mit Sicherheit einige dieser leckeren Rezepte probieren und schauen, ob der Zauber, den ich beim Lesen gespürt habe, auch kulinarisch rüberkommt.

Mein Fazit:
Ein Wohlfühl-Roman, der nicht nur gute Laune macht, sondern auch Lust auf Kuchen. Ich hatte zu Beginn keine Ahnung, was mich genau erwartet, doch das, was mir begegnet ist, hat mich begeistert. Unterhaltsame Lesestunden, bei denen man ein zartes Lächeln nicht aus dem Gesicht bekommt. Die ideale Buchbegleitung durch den Sommer.

Veröffentlicht am 03.06.2018

Wohlfühlbuch

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Samantha, genannt Sam, ist auf einer großen Obstplantage, mit eigener Bäckerei in Michigan aufgewachsen. Zu ihrem dreizehnten Geburtstag bekam Sam, so wie es in ihrer Familie Tradition ist, ein kleines ...

Samantha, genannt Sam, ist auf einer großen Obstplantage, mit eigener Bäckerei in Michigan aufgewachsen. Zu ihrem dreizehnten Geburtstag bekam Sam, so wie es in ihrer Familie Tradition ist, ein kleines Holzkästchen mit den geheimen Familienrezepten. Die Liebe zum Backen hat sie von den Frauen ihrer Familie übernommen und wirklich Talent dafür. Ihr Lebensweg, die Obstplantage und die Bäckerei weiterzuführen, scheint vorgezeichnet. Doch Sam weiß nicht, ob der Familienbetrieb auch wirklich der Weg ist, den sie sich für ihre Zukunft erträumt, und sucht deshalb ihr Glück in New York. Doch der Job ist längst nicht so toll, wie erhofft. Ihr Chef entpuppt sich als selbstverliebter Choleriker, sodass Sam schließlich das Handtuch wirft und sich eine Auszeit bei ihrer Familie nimmt. Während dieser Zeit erfährt sie viel aus der Vergangenheit, dennoch ist sie unsicher, welchen Weg sie bei ihrer Zukunftsplanung einschlagen soll, denn plötzlich erhält sie ein äußerst verlockendes Jobangebot......

Viola Shipman schafft es auch bei diesem Roman wieder, sofort eine warmherzige Atmosphäre zu erschaffen, in der man sich vom ersten Moment an wohlfühlt. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und hat dabei die atemberaubende Hintergrundkulisse des Michigansees sofort vor Augen. Die Obstplantage und die Familienbäckerei erwachen ebenfalls zum Leben, sodass man ganz in die Handlung eintauchen kann.

Der Roman ist in einzelne Kapitel unterteilt, in denen jeweils ein Rezept und seine Bedeutung für die Familie im Mittelpunkt steht. Zum Ende des Kapitels befindet sich das jeweilige Rezept, mit genauen Backanweisungen. Eine wirklich schöne Idee, die allerdings auch dafür sorgt, dass man beim Lesen Lust aufs Backen und natürlich Verkosten bekommt. Allzu hungrig sollte man diesen Roman also lieber nicht lesen. Denn Viola Shipman sorgt durch ihr Erzähltalent außerdem dafür, dass man das Gefühl hat, die leckeren Düfte, die aus den Backöfen strömen, wahrzunehmen.

Im Zentrum der Handlung steht Sam. Sie muss entscheiden, wo ihre Zukunft liegen soll. Doch das ist gar nicht so einfach, da Sam selber keine Ahnung hat, was sie eigentlich will. Es gibt immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. Gemeinsam mit Sam erfährt man mehr über die Frauen aus ihrer Familie, ihre Liebe zum Backen und die Stärke, mit der sie die Obstplantage durch alle Krisen geführt haben. Diese Geschichten sind lesenswert und herzerwärmend, allerdings führen sie auch dazu, dass der aktuelle Handlungsstrang um Sam ein wenig in den Hintergrund rückt. Dennoch spürt man dadurch die Liebe und Verbundenheit, die die Familie durch alle Generationen trägt.

Ich habe mich beim Lesen dieses Romans wieder ausgesprochen wohlgefühlt und ihn innerhalb eines Nachmittages verschlungen. Obwohl ich zugeben muss, dass manche Szenen schon ein wenig klischeehaft wirkten, kann ich bei Viola Shipmans Erzähltalent großzügig darüber hinwegsehen. Denn dieser Roman sorgt dafür, dass man ganz in die Handlung eintauchen und sich dabei rundum wohlfühlen kann.

Veröffentlicht am 01.06.2018

Ein Wohlfühlbuch!

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Apfelkuchen….Pfirsich- Pie… Apfelsaft-Eiscreme… Erdebeertörtchen….Im Familienbetrieb der Mullins, dem "Pie Pantry" in Michigan, duftet es nach frisch gebackenem Kuchen. Emsig arbeiten seit Generationen ...

Apfelkuchen….Pfirsich- Pie… Apfelsaft-Eiscreme… Erdebeertörtchen….Im Familienbetrieb der Mullins, dem "Pie Pantry" in Michigan, duftet es nach frisch gebackenem Kuchen. Emsig arbeiten seit Generationen die Mullins in der hauseigenen Bäckerei und in der Obstplantage. Die Jüngste, Sam, arbeitet jedoch in New York. Nachdem sie fristlos gekündigt hat, kehrt sie zurück zu ihren Wurzeln und zu ihrer Familie. Doch sie ist sich nicht sicher, ob ihr Platz im Familienbetrieb ist ?

Mich hat dieses Buch von Beginn weg sehr gefesselt, denn ich mag die Verstrickung von Familiengeschichte, etwas Romantik und vielen Passagen, in dem es um das Backen und um Rezepte geht. Zudem ist die erwähnte Landschaft rund um den Michigansee hervorragend beschrieben. Man spürt die Stimmung sehr gut und kann sich in das sommerwarme Michigan hineinversetzen.
Die wechselnden Zeitebenen, in denen man Frauen der verschiedenen Generationen, es sind deren fünf, wenn ich richtig gezählt habe, kennen lernt, sind sehr vielschichtig. Man erkennt als Leser, dass jede Generation zwar ihre eigenen Probleme hatte…und doch sich die Liebe zum Backen wiederholt. Mit ganz viel Frauenpower schaffen es die Mullins ein Geschäft aufzubauen, zu halten und sich auch in der hoch kommerziellen Welt zu behaupten. Wie ein roter Faden zieht sich die Liebe zur Eigenproduktion von Kuchen, Pies, Eiscreme und Cookies durch Generationen. Oder wie es Grossmutter Will so treffend ausdrückt : "Die Gabe, das Verlangen und das Talent zu backen."
Die bezaubernden Illustrationen bei Kapitelbeginn, haben mir sehr gefallen. Einige Rezepte, die eingefügt wurden, werde ich ganz sich nachbacken.
Der Plot, das Setting und der Schreibstil haben mir sehr gut gefallen. Die Autorin versteht es, so bildlich zu beschreiben, dass man sich mitten in der "Pie Pantry" fühlt und meint, die Aepfel der nebenan gelegenen Plantage zu riechen. Woher kommt sonst plötzlich mein Verlangen nach einem knackigen Apfel?
Die Geschichte beinhaltet auch eine Liebesgeschichte, die sehr zurückhaltend und doch sehr romantisch daher kommt. Mir hat gefallen, dass es in erster Linie darum geht, ob Sam ihren beruflichen Weg finden wird. Diese Zerrissenheit von Sam ist es auch, die man sehr gut nachvollziehen kann. Ich denke auch, weil die Figuren absolut echt und authentisch charakterisiert sind.
Dieses Buch habe ich als echtes Juwel, ein Wohlfühlbuch, empfunden und kann es wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 29.05.2018

Süße Familiengeschichte – oder „Ein Rezept fürs Lebensglück“

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Es kommt bei mir nicht oft vor, dass mir beim Lesen eines Buches immer und immer wieder Tränen in die Augen steigen, das Buch „Weil es dir Glück bringt“ schafft es mehrmals, so viele rührende Momente einzubauen, ...

Es kommt bei mir nicht oft vor, dass mir beim Lesen eines Buches immer und immer wieder Tränen in die Augen steigen, das Buch „Weil es dir Glück bringt“ schafft es mehrmals, so viele rührende Momente einzubauen, dass ich die Taschentücher in meiner Nähe gebraucht habe.
Bisher habe ich noch nichts von Viola Shipman gelesen, und war gespannt, was sich hinter der, im wahrsten Sinne des Wortes, süßen Familiengeschichte verbirgt. Im englischsprachigen Original heißt der Titel „The recipe box“ und ist im März 2018 erschienen. Bei der deutschsprachigen Ausgabe handelt es sich um ein broschiertes Taschenbuch, die Covergestaltung mit dem Schmetterling, der all die süßen Köstlichkeiten beinhaltet, ist für mich ein Blickfang und hat es geschafft, mich neugierig auf die Geschichte zumachen.

Die Handlung wird in mehreren Zeiten aus der Sicht verschiedener Frauen der Familie erzählt, der Haupthandlungsstrang ist jedoch im Jahr 2017 angesiedelt und stellt die junge Sam in den Mittelpunkt, die die elterliche Obstplantage verlassen hat, um in New York als Konditorin durchzustarten. Dabei ist sie an einen furchtbaren Pseudo-Promi-Chef geraten, der selbst nicht backen kann und seine Mitarbeiter*innen schlecht behandelt, ihnen alles abverlangt und die Lorbeeren für die Arbeit seiner Angestellten einheimst. Sam flüchtet vor der ganzen Situation in New York und es zieht sie heim auf die elterliche Plantage, wo man ihre Mutter Deana und ihre Großmutter Willo kennenlernt und Stück für Stück, sowie Rezept für Rezept, in die Familiengeschichte eintaucht.
Neben der Obstfarm wurde eine Backstube für Pies eingerichtet, samt Cafe und Hofladen und außerdem spielt die Rezeptsammlung der Familie, wie der Originaltitel vermuten lässt, eine große Rolle. Die Geschichte reicht von der Zeit des ersten Weltkrieges und der Ururgroßmutter der Protagonistin Sam bis in die Zukunft im Epilog – zu viel möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Sehr gut gefallen haben mir die Rezepte, die in die Kapitel eingearbeitet war. Auch, wenn ich so gar keine Süße bin und nur wenige der Leckereien nachbacken werde (zum Beispiel, wenn mal wieder viel zu viele Kirschen und Marillen im Garten zur gleichen Zeit reif werden oder der Tiefkühler vom Obst der Vorsaison noch gut gefüllt ist), so bin ich trotzdem der Ansicht, dass die Rezepte der Geschichte mehr Tiefe verleihen.
Der Fokus liegt in diesem Buch eindeutig auf den Charakteren der Frauen in der Familie und den Beziehungen untereinander. Da ich selbst zu meiner Großmutter ein inniges Verhältnis habe, fand ich es rührend, die Geschichte der einzelnen Personen und die Beziehung zwischen Großmüttern und ihren Enkelinnen in den verschiedenen Generationen zu lesen. Dass sich bestimmte Elemente der Familiengeschichte immer wieder wiederholen kenne ich auch aus eigener Erfahrung, und ich finde es sehr beruhigend, dass es sich hier um keine Einzelerfahrung zu handeln scheint.

Den Aufruf, eine Familienrezpetsammlung anzulegen, finde ich super. Genau das habe ich mit meiner Großmutter vor 15 Jahren gemacht, damit keines der Lieblingsrezepte verloren geht. Meine absolute Lieblingsstelle im Buch ist es, wo Angelo mit Willo über seine Großmutter spricht und anmerkt, dass die Rezepte seiner Großmutter ganz anders schmecken, wenn sie von einer anderen Person nach dem gleichen Rezept gekocht werden. Willos Erklärung, dass es die Großmutter ist, die fehlt, finde ich wunderschön und stimmig. Auch ich habe schon oft Rezepte meiner Oma (sogar in ihrem Beisein, in ihrer Küche mit ihren Zutaten) nachgekocht – und auch bei mir schmecken sie anders, als wenn sie meine Oma gleich zubereitet.
Fazit: Wer Familiengeschichten mit starken Frauenpersönlichkeiten, das Landleben und Rezepte mag, wird dieses Buch lieben.