Cover-Bild Fünfzehn Tage sind für immer
(40)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 27.05.2022
  • ISBN: 9783846601518
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Vitor Martins

Fünfzehn Tage sind für immer

Svantje Volkens (Übersetzer)

Own-Voice-Autor Vitor Martins schreibt authentisch und einfühlsam über Body Positivity, LGBTQIA+ Themen, Mobbing, Familie, Freundschaft & Liebe

Der 17-jährige Felipe ist nicht mollig oder hat schwere Knochen. Nein, er ist da ganz realistisch: Felipe ist dick. Deswegen braucht er auch niemanden, der ihn daran erinnert - was seine Mitschüler trotzdem nicht davon abhält. Zum Glück sind bald Ferien! Endlich Ruhe und Zeit für Felipes Lieblingsbeschäftigungen: Serien schauen und ganz viel lesen. Aber dann kommt alles ganz anders, denn seine Mutter eröffnet ihm, dass Nachbarsjunge Caio die nächsten fünfzehn Tage bei ihnen wohnen wird. Felipe ist verzweifelt, denn a) ist er total in Caio verliebt seit ... na ja ... immer; und b) ist Felipes Liste an Unsicherheiten unendlich lang. Wie soll er da bloß die Ferien mit seinem Schwarm überleben?


Ein lockerleicht erzählter Young-Adult-Roman mit tiefgründigen Themen und Setting Brasilien

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2022

Ein Wohlfühl- und Comfort-Buch voll Witz und Ehrlichkeit

1

In "15 Tage sind für immer" begleiten wir Felipe in seinen Winterferien und dabei auch auf seiner Reise zu sich selbst. (Ups, kitschig …) Dabei habe ich ihn schnell ins Herz geschlossen, denn Felipe ist ...

In "15 Tage sind für immer" begleiten wir Felipe in seinen Winterferien und dabei auch auf seiner Reise zu sich selbst. (Ups, kitschig …) Dabei habe ich ihn schnell ins Herz geschlossen, denn Felipe ist einfach die Liebenswürdigkeit in Person. Von der ersten Seite an haben wir mit ihm einen Hauptcharakter, der uns seine Geschichte nicht nur amüsant und unterhaltsam erzählt, sondern dabei auch zu hundert Prozent ehrlich ist. Dadurch, dass Felipe zumindest vor den Leserinnen, aber auch immer mehr vor sich selbst und anderen zugibt, was ihn beschäftigt und ganz allgemein, wer er ist, und das vollkommen offen und nicht selten auch offenkundig verwirrt und unsicher, gehört er zu den authentischsten, nachvollziehbarsten und somit sympathischsten Buchcharakteren, die ich kenne.

Bei den Nebencharakteren ist das natürlich nicht anders. Dabei stehen vor allem Felipes Mutter und natürlich Caio im Vordergrund und beide sind einfach toll. Die Beziehung zwischen Felipe und seine Mãe wirkt zu Beginn vielleicht etwas irritierend, ist aber letztlich einfach süß und charakteristisch für die ganze Geschichte. Für mich kommt unter anderem dadurch immer eine Art positive Grundstimmung rüber, obwohl auch durchaus ernstere Themen behandelt werden.

Dass Caio in meinen Augen ebenfalls eine wundervoll realistische Figur darstellt, überrascht dann wohl niemanden mehr. Als „Love Interest“ der Geschichte erfährt man nicht gleich zu Anfang alles über ihn, sondern lernt ihn gemeinsam mit Felipe nach und nach kennen. Dass Caio in der ersten Szene, in der wir ihm begegnen, mit Kopfhörern auf den Ohren und nicht dem geringsten Interesse für die Außenwelt seine Nase im ersten "Herr der Ringe"-Band vergräbt, sagt wohl schon einiges über ihn aus – und ist auch ein gutes Beispiel dafür, wieso ich ihn sofort leiden konnte.
Neben diesen drei Personen lernen wir aber natürlich noch ein paar andere kennen – sympathische und … weniger sympathische. Die stehen zwar nicht im Fokus der Geschichte, tragen aber ganz klar ihren Teil dazu bei und vervollständigen sie. Insbesondere Beca und Melissa, über die ich aus Spoiler-Gründen nichts Genaueres erzählen möchte, die wir aber im Laufe des Buches kennenlernen, sind einfach genial. Obwohl sie nur vergleichsweise wenig Raum einnehmen, sind ihre Charaktere gut ausgearbeitet und tiefgründig – so tiefgründig, dass ich definitiv nichts dagegen hätte, in einem weiteren Band mehr über sie zu erfahren und gleichzeitig nicht der Meinung bin, dieser Story würde etwas fehlen, weil nicht über jede Einzelheit aus den Leben der zwei berichtet wird.

Dennoch hatte ich das Gefühl, der Geschichte fehle etwas. Der Satz steht hier allerdings vor allem aus Übergangs-Gründen, zuerst habe ich nämlich noch etwas Positives zu sagen:
"15 Tage sind für immer" spricht einige schwerere und zum Teil auch wirklich berührende Themen an. Dabei geht es, wie es im Klappentext schon steht, zum Beispiel um Felipes Dicksein und um Mobbing. Das ist aber lange nicht alles, denn Vitor Martins setzt sich in diesem Buch mit mal mehr, mal weniger alltäglichen Gedanken und Gefühlen, Problemen und Ängsten von Jugendlichen und bestimmt auch vielen anderen Menschen auseinander. Dabei steht die Selbstannahme, die Selbstliebe, im Vordergrund und das auf verschiedenen Ebenen. Neben den bereits in der Inhaltsangabe angeklungenen Punkten, thematisiert der Autor auch Homophobie und psychische Probleme, die Bedeutung von Familie und Freundschaft, und schafft so eine Geschichte, die mich wirklich abholen konnte. Nicht selten konnte ich mich überraschend gut mit Felipe identifizieren, was das Lesen – Kitsch incoming - zu einem ermutigenden, warmen Erlebnis gemacht hat. Und auch die Bereiche, in denen ich mich nicht direkt wiederfinden konnte, werden so offen, so nachvollziehbar und berührend geschildert, dass ich mich nicht selten wie ein Teil der Story gefühlt habe.

Wie angeteasert gibt es im Bezug auf die Handlung aber auch einen Punkt, der mich gestört hat: Das Ende. Da eben einige komplexe, emotionale Themen behandelt werden - sowohl auf Felipes als auch auf Caios Seite –, halte ich es auch für wichtig, das Ganze realistisch „aufzulösen“. Und das kommt mir hier zu kurz. Natürlich ist nicht ganz plötzlich alles Friede, Freude, Eierkuchen und alle Probleme und negativen Emotionen auf einmal weg. Es wird durchaus klar, dass die Charaktere auch nach Ende des Buches noch einen weiten Weg zu gehen haben, aber nicht so, wie die Geschichte es meiner Meinung nach gebraucht hätte. Es kam mir so vor, als wollte der Autor einzelne Konflikte auf den letzten Seiten noch schnell lösen, um dem Ganzen ein Happy End zu verpassen und die Story gut abzuschließen. An sich ist das natürlich nicht schlecht, die „Lösungen“ sind aber keine wirklichen, kein „Jetzt ist alles gut!“, und das wird in meinen Augen nicht ausreichend klargemacht.

Jetzt fällt mir leider kein passender Übergang ein, widmen wir uns also einfach dem Schreibstil. So viel muss ich dazu wohl gar nicht mehr sagen, denn ich habe ja bereits oben klargemacht, was für ein humorvoller Charakter Felipe ist. Da er die Geschichte erzählt, hat sie mich dementsprechend nicht selten zum Grinsen gebracht. Das erzeugt eine locker-leichte, fast sommerliche Stimmung zum Wohlfühlen. Auch fühlt sich der Erzählstil sehr persönlich an, falls man das so ausdrücken kann. Ich hatte das Gefühl, in Felipes Kopf zu sein, ihn tatsächlich zu kennen. Natürlich ist das bei Protagonist
innen eigentlich immer erwünscht, Vitor Martins ist das aber einfach erwähnenswert gut gelungen. Obwohl ich ein großer Fan von ausschweifenden Beschreibungen und Metaphern bin, beweist der Autor hier, dass keine große Poetik nötig ist, um eine Geschichte anschaulich und realistisch darzustellen.

Mein Fazit:

"15 Tage sind für immer" überzeugt mit Authentizität und Offenheit, mit sympathischen Charakteren und einer ebenso locker-leichten, wie auch ernsteren Story. Egal ob ihr ein Buch zum Bingen oder zum Jeden-Tag-ein-paar-Seiten-Lesen sucht, dieses hier ist perfekt, um euch ein gutes Gefühl zu geben. Ich vergebe vier Teetassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 29.06.2022

Eine sehr süße Geschichte

1

Worum geht es?

Der 17-jährige Felipe ist nicht mollig oder hat schwere Knochen. Nein, er ist da ganz realistisch: Felipe ist dick. Deswegen braucht er auch niemanden, der ihn daran erinnert - was seine ...

Worum geht es?

Der 17-jährige Felipe ist nicht mollig oder hat schwere Knochen. Nein, er ist da ganz realistisch: Felipe ist dick. Deswegen braucht er auch niemanden, der ihn daran erinnert - was seine Mitschüler trotzdem nicht davon abhält. Zum Glück sind bald Ferien! Endlich Ruhe und Zeit für Felipes Lieblingsbeschäftigungen: Serien schauen und ganz viel lesen. Aber dann kommt alles ganz anders, denn seine Mutter eröffnet ihm, dass Nachbarsjunge Caio die nächsten fünfzehn Tage bei ihnen wohnen wird. Felipe ist verzweifelt, denn a) ist er total in Caio verliebt seit ... na ja ... immer; und b) ist Felipes Liste an Unsicherheiten unendlich lang. Wie soll er da bloß die Ferien mit seinem Schwarm überleben?

Gestaltung und Schreibstil

Das Cover ist farbenfroh und passt nicht nur zum Genre, sondern auch zu der LGBTQIA+ Gruppe. Es ist ein sehr dünnes Buch mit ca. 280 Seiten. Die Geschichte wird aus der Sicht von Felipe erzählt, wodurch man seine Probleme und Sichweise auf die Welt besser nachvollziehen kann. An sich ist das ganze Buch in die 15 Tage unterteilt, weshlab man einen Ausschnitt aus seinem Leben bekommt. Der Schreibstil ist leicht und es ist an der einen oder anderen Stelle auch sehr humorvoll.

Meine Meinung

Mich hat Felipe von der ersten Seite an ein bisschen an meinen Bruder erinnert. Zumindest von der Art und Weise. Ein großer Typ mit Masse, der aber sehr ruhig ist. Ähnlich wie ein Bär.

Ich hatte ein bisschen Angst, dass das Thema Bodyshaming oder Fatshaming falsch rübergebracht wird oder dass er "dünnere" Menschen schlecht darstellen könnte, aber hier wird authentisch wieder gegeben, wie unsicher sich jeder Teenager in seinem/ihrem Körper fühlt.

Mir hat die Geschichte der beiden Jungs sehr gut gefallen, allerdings hätte ich mir mehr von Caio gewünscht. Manchmal hat er für mich unerklärlich gehandelt oder ich hätte gerne in Caios Kopf geguckt, um ihn mehr zu verstehen. Was er so sehr an Felipe liebt und wie es sich anfühlt seine Gefühle zu verbergen.

Zum Pride Month habe ich mir gesagt, dass ich es lesen werde, worüber ich sehr glücklich bin. Alle die sich noch nicht an LGBTQIA+ herangewagt haben, aber es vielleicht versuchen wollen, denen würde ich das Buch empfehlen. Auch in Bezug auf die Kürze des Buches. So kann man selbst einschätzen, ob es einem gefällt.

4 ⭐

[Rezensionsexemplar]

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.06.2022

Rezension

0

Auf den ersten Blick klingt der Klappentext sehr hart und für einen Moment hatte ich Angst, dass hier eine völlig falsche Einstellung vermittelt wird. Aber nachdem ich es nun gelesen habe, kann ich mit ...

Auf den ersten Blick klingt der Klappentext sehr hart und für einen Moment hatte ich Angst, dass hier eine völlig falsche Einstellung vermittelt wird. Aber nachdem ich es nun gelesen habe, kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass die Geschichte, die sich hinter dem Klappentext verbirgt ein wundervolles einfühlsames Meisterwerk ist, die ich unbedingt weiterempfehlen kann.
Felipe als Charakter hat mir wahnsinnig gut gefallen. Besonders wie er mit seinem Körper umgeht, ist für manche Teenager, die mit ihrem Körper aus der gesellschaftlich anerkannten Norm fallen bestimmt sehr gut nachvollziehbar. Ich persönlich konnte mich definitiv in ihm wiederfinden und mit Felipe mitfühlen. Seine Gedanken über seinen Körper sind schonungslos ehrlich und vermutlich die Gedanken von vielen Teenagern, die mit ihrem Körper nicht zufrieden sind. Doch ich fand auch die weitere Verarbeitung des Themas und die damit verbundene Body Positivity wunderbar umgesetzt. Das Buch zeigt einem, dass es völlig okay ist, seinen Körper einmal nicht zu mögen, er aber trotzdem immer noch wundervoll und schön ist.
Mein einziger Kritikpunkt, und auch der Grund wieso ich einen Punkt abgezogen habe, war die verkürzte Liebesgeschichte, die am Klappentext vielleicht eine Spur zu deutlich hervorgehoben wurde.
Aber trotz meines Kritikpunkts kann ich nur noch eines sagen: Vitor Martins hat mit diesem Buch ein kleines Meisterwerk an Unsicherheit aber gleichzeitig auch Body Positivity erschaffen, das ich mir in meiner Teenagerzeit dringend gewünscht hätte. Ich hoffe die Bücherwelt wird reicher an solchen Themen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.07.2022

Wichtige Themen und lockere Handlung

0

Inhalt:
Ferien sind für Felipe das einzige, worauf er sich wirklich in seinem Schulalltag freuen kann, denn dass er dick ist, das weiß er. Dennoch hält das seine Mitschüler/innen nicht davon ab ihn immer ...

Inhalt:
Ferien sind für Felipe das einzige, worauf er sich wirklich in seinem Schulalltag freuen kann, denn dass er dick ist, das weiß er. Dennoch hält das seine Mitschüler/innen nicht davon ab ihn immer wieder daran zu erinnern – in der schlimmsten Art & Weise, nämlich Mobbing. Als die Ferien endlich kommen, freut Felipe sich schon auf die Serien und das Lesen, doch es konnte anders: Nach dem Nachhausekommen trifft er Caio, der nun die ganzen Ferien bei ihm verbringen soll. Was daran so dramatisch ist? Felipe ist in Caio verliebt und das schon seit er denken kann. Außerdem ist die Liste von Felipes Unsicherheiten unendlich lang. Das Überleben während der eigentlich ruhigen Ferien stellt eine größere Herausforderung dar, als gedacht…

Meine Meinung:
In hellen und auffälligen Farben gestaltet, zeigt das Cover die Jugendlichkeit des Protagonisten und der Aspekt des Wassers in der rechten Ecke oben, bekommt eine Bedeutung, je mehr von der Story man liest. Genauso wie das Cover auch, ist der Schreibstil sehr locker gehalten. Man liest es fließend und es wird selbst nach einiger Zeit nicht „zu viel“. Jedoch ist es teilweise störend, vor allem, da die Themen des Buches durchaus ernst sind; es geht um Homophobie, Fettphobie, Mobbing, Selbsthass etc.. Oftmals hat mir die benötigte Tiefe gefehlt, dennoch konnte man durch Interpretationen der Verhaltensweisen der Charaktere viel herausfinden, was teilweise einen Ausgleich bot.
Das Buch ist in Tage unterteilt, wie der Titel verrät, und obwohl die Storyline an sich nicht unbedingt neu oder spannend klingt, trägt die Unterteilung in Tage dazu bei, die Spannungskurve zu halten.
Der Protagonist Felipe ist, wie wir vom Klappentext wissen, dick, schwul und erlebt täglich Mobbing. Sein Umgang damit ist nicht sehr gesund und das Verdrängen wird schon am Anfang deutlich. Er ist sehr unsicher, was ein Resultat des Mobbings ist und sehr oft bei Menschen, die auch darunter leiden, zu finden ist. Felipe konzentriert sich so sehr darauf, wie er auf andere wirkt, wie er sich verhalten soll und was unpassend für ihn zu machen wäre, dass man kaum die tatsächlichen Intentionen hinter dem Verhalten anderer Charaktere mitbekommt. Er zeigt mit seinen Bemerkungen die Probleme, die die von Grund auf fettfeindliche Gesellschaft erstellt hat. Das ist etwas, was der Autor wirklich realistisch und passend dargestellt hat. Enttäuschend war für mich jedoch der Fakt, dass man im Laufe der Story nur eine winzige Charakterentwicklung bei Felipe bemerkte; die eigentlichen (mentalen) Probleme wurden zwar thematisiert, aber nicht wirklich behandelt. Das Thema der Behandlung wurde überraschender Weise angesprochen, nämlich in Form der Therapie. Das war eines der Aspekte, die mir am meisten gefallen haben, denn es zeigte, dass ein/e Therapeut/in nichts Ungewöhnliches ist, sondern sehr wichtig und hilfreich.
Der berühmt-berüchtigte Caio ist ein sehr süßer, wenn auch anfänglich verwirrender, Charakter. Auch er hat, zum großen Erstaunen von Felipe, Probleme mit seinem persönlichen Leben, auch wenn er dünn und attraktiv ist. Sehr gut stellte er die Verkörperlichung von der Realität dar, die Felipe für andere außer sich selber nicht besaß.
Die Ausarbeitung der Nebencharaktere war insofern bemerkenswert, dass wir Inklusivität and mentalen und äußerlichen Problemen bekamen, sodass jede/r etwas von sich in Teilen des Buches finden konnte.

Fazit:
Wer nach Antworten auf Probleme sucht, der/die findet sie nicht in diesem Buch. Jedoch Hoffnung, die jugendliche Verwirrung gefolgt von zarter Verliebtheit schon, was das Buch sehr gut für den Sommer und zwischendurch macht. Es ist Realität pur und beschönigt Dinge nicht, denn auch wenn gewisse Themen nicht sehr gut oder überhaupt behandelt werden, ist es akkurat, denn als Jugendliche/r kennt man die Antworten und Lösungen nun mal nicht; man bemerkt lediglich, dass sie existieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 17.08.2022

Luft nach oben

0

Titel: 15 Tage sind für immer
Autor: Vitor Martins
Reihe: -
Verlag: One
Genre: LGBTQIA+|Liebe|Gay-Romance
Seiten: 276

Klappentext:
Der 17-jährige Felipe ist nicht mollig oder hat schwere Knochen. Nein, ...

Titel: 15 Tage sind für immer
Autor: Vitor Martins
Reihe: -
Verlag: One
Genre: LGBTQIA+|Liebe|Gay-Romance
Seiten: 276

Klappentext:
Der 17-jährige Felipe ist nicht mollig oder hat schwere Knochen. Nein, er ist da ganz realistisch: Felipe ist dick. Deswegen braucht er auch niemanden, der ihn daran erinnert - was seine Mitschüler trotzdem nicht davon abhält. Zum Glück sind bald Ferien! Endlich Ruhe und Zeit für Felipes Lieblingsbeschäftigungen: Serien schauen und ganz viel lesen. Aber dann kommt alles ganz anders, denn seine Mutter eröffnet ihm, dass Nachbarsjunge Caio die nächsten fünfzehn Tage bei ihnen wohnen wird. Felipe ist verzweifelt, denn a) ist er total in Caio verliebt seit ... na ja ... immer; und b) ist Felipes Liste an Unsicherheiten unendlich lang. Wie soll er da bloß die Ferien mit seinem Schwarm überleben?

Meine Meinung:
Ich war wirklich Feuer und Flamme für dieses Buch und vielleicht habe ich durch die durchweg positiven Meinungen hierzu auch meine Erwartungshaltung zu hoch geschraubt, aber mich konnte es nicht so begeistern wie erhofft.

Es ist eine schöne Geschichte, die auch wirklich wichtige Themen aufgreift und sich mit ihrer Liebesgeschichte Zeit nimmt, anstatt ihre Protagonisten nach gefühlten fünf Minuten gleich ins Bett zu schicken, aber mir war es einfach zu wenig. Das Potenzial, was sich da bot, wurde in meinen Augen nicht wirklich genutzt und vor allem das mehr oder weniger offene Ende traf nicht so meinen Geschmack.

Aber kommen wir erstmal zum Anfang. Man lernt Felipe, seine Mutter und Caio kennen. Es wird alles aus der Sicht von Felipe geschildert, was mir einerseits gut gefiel, weil man ihn wirklich sehr gut kennenlernt, aber andererseits fand ich es auch schade, weil Caio trotz seiner ständigen Präsens sehr unnahbar wirkt und ich ihn auch leider bis zum Schluss nicht wirklich sympathisch fand. Zwar erfährt man auch zu seiner Figur und seinem Leben etwas, aber er wirkte eher wie eine Nebenfigur, was ich doch schade fand.

Jedes Kapitel handelt von einem der 15 Tage, die Caio bei Felipe und seiner Mutter verbringt. Ich fand diese Art sehr interessant, weil man eben auch ihre Annäherung Stück für Stück begleiten konnte, aber oftmals entstanden auch einige Längen und mir persönlich fehlte das gewisse Extra.

Dennoch habe ich das Buch innerhalb weniger Stunden gelesen, denn der Schreibstil von Martins ist einfach nur klasse. Mich hat schon lange kein Schreibstil mehr so begeistert und trotz der paar Längen bin ich wirklich durch das Buch geflogen. Es hat zwar "nur" 276 Seiten, aber ich habe oft Bücher erlebt, die sich dennoch sehr zäh lasen. Anders hier.

Martin hat einen sehr bittersüßen, humorvollen und sensiblen Stil, der mich einfach begeisterte. Zwar finde ich seine Idee und die Umsetzung noch ausbaufähig, aber sein Stil ist einfach klasse.

Die Themen, die der Autor in seinem Buch behandelt, finde ich sehr wichtig und ich konnte Felipe absolut nachvollziehen. Ich bin selber übergewichtig und die Aussagen, die er von seinen Mitschülern zu hören bekam, sind mir vertraut. Es tat mir einfach echt weh, wie sie mit ihm umgangen sind und wie weh es Felipe tat. Natürlich beherrschte dieser Einfluss auch sein Denken und ich konnte es sehr gut verstehen, dass sein Körper ihn so sehr beschäftigte. Ich bin seit meiner Jugend übergewichtig und kann es wirklich verstehen, aber mir war es zeitweilig auch etwas zu viel des Guten. Ja, der eigene Körper und vor allem das Übergewicht beherrschen zum großen Teil die Gedanken, aber in meinen Augen hat der Autor etwas zu sehr die Aufmerksamkeit darauf gelenkt. Und es ist für die Geschichte wichtig, aber weniger wäre mehr gewesen.

Die Charaktere gefielen mir durchaus sehr, auch wenn ich vor allem zu Caio keine wirkliche Bindung aufbauen konnte. Dennoch fand ich in Ordnung und auch die zarte Beziehung zu Felipe fand ich süß. Felipes Mutter und seine Freundinnen fand ich klasse. Vor allem ihr Humor gefiel mir so gut.

Fazit:
Es ist eine süße Geschichte, die wichtige Themen aufgreift und in der die Protagonisten nicht dem Stereotyp sonstiger Jugendbücher und Liebesgeschichten entsprechen, aber mit hat das gewisse Extra gefehlt. Man fliegt förmlich durch die Geschichte, aber dennoch hat sie mich nicht umgehauen. Für zwischendurch ist sie echt super, aber ich habe einfach mehr erwartet. Von mir gibt es:

3 von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere