Cover-Bild Die Unwerten
Band 1 der Reihe "Hannah Bloch"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 473
  • Ersterscheinung: 12.02.2020
  • ISBN: 9783839226469
Volker Dützer

Die Unwerten

Roman
Frankfurt am Main, 1939. Die vierzehnjährige Hannah bricht vor ihren Mitschülern in einem Krampfanfall zusammen. Bisher war es ihr gelungen, ihre Epilepsie zu verheimlichen, doch jetzt meldet ihr linientreuer Lehrer sie bei der Obrigkeit. Hannah gerät ins Visier des NS-Terrorapparates, denn die Nazis haben sich zum Ziel gesetzt, alles „lebensunwerte Leben“ zu vernichten. Hannahs Schicksal liegt nun in den Händen des Gutachterarztes Joachim Lubeck, einem gewissenlosen Opportunisten, der für seine Karriere über Leichen geht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2020

Ein Stück Geschichte, die man nicht vergessen sollte

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Dezember 1939. Die 14-jährige Hannah Bloch ist Halbjüdin. Nur diesem Umstand hat sie es zu verdanken, dass sie überhaupt noch in die Schule gehen darf. Ihr linientreuer Lehrer Reinhold Pilz macht ihr das ...

Dezember 1939. Die 14-jährige Hannah Bloch ist Halbjüdin. Nur diesem Umstand hat sie es zu verdanken, dass sie überhaupt noch in die Schule gehen darf. Ihr linientreuer Lehrer Reinhold Pilz macht ihr das Leben schwer. Aber auch vor ihren Schulkameraden muss sie sich in Acht nehmen. Erfolgreich konnte sie bisher ihre Epilepsie verbergen. Doch am letzten Schultag passiert es. Hannah erleidet einen Anfall und bricht vor der Klasse zusammen. Damit gerät sie in das Visier der Aktion T4, denn die Nationalsozialisten haben es sich zur Aufgabe gemacht, alles unwerte Leben zu vernichten.......

"Die Unwerten" ist der Auftakt einer dreiteiligen Reihe um die Halbjüdin Hannah Bloch. Der Roman ist sehr aufwühlend geschrieben. Zeigt er doch auf, wie grausam das damalige Regime mit Menschen umgegangen ist, die des Lebens ihrer Ansicht nach nicht wert sind. Dabei hat der Autor die Schilderung wie es tatsächlich war dem Leser noch erträglich gemacht. Diese Gratwanderung ist sehr gut gelungen. Der Schreibstil ist flüssig. Von Anfang an bin ich tief in das Geschehen eingetaucht. Vieles habe ich hautnah miterlebt. Ich habe gebangt und gehofft. Musste mich aber oft der grausamen Realität stellen. Auch in die Charaktere konnte ich mich gut hineinversetzen. Die Entwicklung der Einzelnen gut nachvollziehen. Am Ende ergibt sich zwar viel durch Zufall, hat mich persönlich jedoch nicht gestört.

Fazit: Ein fiktiver Roman, der auf historische Fakten beruht. Dessen Charaktere Züge von real existierenden Personen haben. Ein Thema aufwirft, welches man nie vergessen sollte. Ich danke dem Autor für diese Geschichte, deren Tragweite mir so nicht bewusst war. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und bin gespannt wie es mit Hannah weiter geht.

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Must Read gegen das Vergessen

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Ein "Must Read" war der Roman "Die Unwerten" von Volker Dützer für mich, der sich in seinem neuen Roman mit dem Thema Euthanasie während des Zweiten Weltkrieges auseinandersetzt. Ein absolut schwieriges ...

Ein "Must Read" war der Roman "Die Unwerten" von Volker Dützer für mich, der sich in seinem neuen Roman mit dem Thema Euthanasie während des Zweiten Weltkrieges auseinandersetzt. Ein absolut schwieriges Thema, welches der Autor sehr gut gelöst und einen spannenden Roman geschrieben hat, den ich gerne weiterempfehle.

Wir schreiben das Jahr 1939, Hannah Bloch ist 14 Jahre alt und Halbjüdin. Als sie in der Schule einen epileptischen Anfall erleidet, ist es die perfekte Gelegenheit für ihren nationalistisch eingestellten Mathematiklehrer Pilz Hannah zu melden. Schon länger ist ihm die Halbjüdin ein Dorn im Auge. So geraten Hannah und ihre Mutter ins Visier von Dr. Joachim Lubeck, der zuerst von der Schönheit von Hannahs Mutter Malisha geblendet ist. Er bietet ihr an beide zu verschonen, wenn sie seine Geliebte wird. Malisha lehnt ab und kommt ins Gefängnis. Lubeck ist in seiner Ehre gekränkt und schwört sie und Hannah zu zerstören. Er lässt Malisha foltern und schickt Hannah ins Irrenhaus. Hannah gerät in die Fänge der Aktion T4. Für sie beginnt eine Odysee, die sie auf ihren weiteren Lebensweg oftmals Dinge erleben lassen, die jeden Menschen an seine Grenzen bringt.

Der junge Psychiater steckt voller Zweifel und versucht in der in der NS-Maschinerie nach oben zu kommen. Anfangs noch mit Skrupel behaftet, wird er einer der Ausführer der Aktion T4. (eine nach 1945 gebräuchlich gewordene Bezeichnung für die systematische Ermordung von mehr als 70.000 Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen in Deutschland von 1940 bis 1941 unter Leitung der Zentraldienststelle T4) Lubeck wird Herr über Leben und Tod aller Personen, die für die Nazis unwertes Leben bedeuten. Geschickt webt Dützer diese historischen Fakten in seinem Roman mit ein.

Ich war an die Geschichte gefesselt und konnte nicht glauben, welche Grausamkeiten sich die SS und die Gestapo immer wieder einfallen ließ. Obwohl ich schon sehr viele Bücher zu diesem Thema gelesen habe, gab es auch in "Die Unwerten" wieder erschreckend neue Erkenntnisse, die mich immer wieder davon überzeugen, dass diese Zeit einfach nicht vergessen werden darf! Mir war zum Beispiel nicht bekannt, dass auch die eigenen Wehrmachtsoldaten, die traumatiert im Lazarett lagen, ebenfalls als "unwertes Leben" angesehen wurden und demselben System unterzogen wurden.

Obwohl Lubeck hier einer der Bösewichte ist, ist seine Figur großartig ausgearbeitet worden. Seine Wandlung vom Mitläufer zum überzeugten Fanatiker wird glaubwürdig dargestellt. Generell wirken alle Charaktere sehr authentisch und detailliert gezeichnet. Hannah ist ein sehr starkes und intelligentes Mädchen, das unendliches Leid erfahren muss und trotzdem nie die Hoffnung aufgibt.
Der fesselnde, mitreißende und lebhafte Schreibstil hat mich durch das Buch getragen.

Der letzte Abschnitt hat dann leider meine euphorische 5 Sterne Bewertung runtergeschraubt. Zu actionreich, zu viele Zufälle, die die Ereignisse teilweise für mich unglaubwürdig wirken lassen. Schade! Für mich hätte es sonst großartige 5 Sterne gegeben, so aber muss ich auf 4 abrunden.
Es wird einen Nachfolgeband geben, den ich auf jeden Fall auch lesen möchte, denn bis auf den letzten Abschnitt hat mich dieser historischer Roman vollkommen überzeugt.

In einem ausführlichen Nachwort geht der Autor auf seine Idee, die Umsetzung und seine Recherche zum Thema Euthanasie ein, die ihn selbst oftmals an seine Grenzen gebracht hat. Dützer hat großartig recherchiert und mit "Die Unwerten" eine bewegende Geschichte erzählt. Er zeigt auf, dass man auch zu diesem dunklen Thema einen Roman ohne erhobenen Zeigefinger schreiben kann, welches für viele unmöglich erscheint. Hut ab, Herr Dützer!

Fazit:
Ein fesselnder und lesenwerter Roman, der sich den dunkelsten Kapiteln der deutschen Geschichte widmet und vom Autor grandios umgesetzt wurde. Einzig das Ende war mir von zu vielen Zufällen geprägt. Bis dahin hat mich der Roman allerdings vollkommen überzeugt und ich gebe gerne eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Die traurige Geschichte aus unserem Land

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MEINE MEINUNG
Das Buch startet in Frankfurt am Main im Jahr 1939. Juden wurden gehasst und geächtet und da die 14 jährige Hannah Halbjüdin war, hatte sie es in der Schule wirklich nicht leicht. Dazu leidet ...

MEINE MEINUNG
Das Buch startet in Frankfurt am Main im Jahr 1939. Juden wurden gehasst und geächtet und da die 14 jährige Hannah Halbjüdin war, hatte sie es in der Schule wirklich nicht leicht. Dazu leidet sie auch noch an Epilepsie und das konnte sie bisher gut verbergen. Doch am 22. Dezember, dem letzten Schultag vor den Ferien, bricht sie vor der Klasse zusammen.

Nun war sie in großer Gefahr, denn sie sollte mit 14 Jahren sterilisiert werden
damit sie dieses Erbgut nicht weitergeben konnte. Säuberung der arischen Rasse nannte man das.

Der Autor hat einen sehr lebendigen Schreibstil und er macht das ganze Drama hier zu etwas ganz besonderem.
Man spürt förmlich die Verzweiflung und die Ängste der Menschen. Das bringt der Autor hier sehr klar durch seine Ausdrucksweise zur Sprache. Es ist hier nichts beschönigt oder verharmlost, es ist so beschrieben, wie es tatsächlich war.

Die Juden wurden verfolgt und auch getötet, Kinder schon sterilisiert oder auch vergast.
Das will man sich nicht vorstellen, aber es ist unsere Geschichte. Schade und traurig, das es solch eine Brutalität gab und immer geben wird.

Das macht das Buch zu etwas ganz besonderen, da es nicht nur eine Erfindung des Autors ist. Die Intension, warum der Autor dieses Buch geschrieben hat, verdient meiner Meinung nach Hochachtung. Das ist für mich auch ein Grund, hier 5 Sterne zu vergeben.

Bluesky_13
Rosi

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Ein dunkles Kapitel unserer Geschichte

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Klappentext:

Frankfurt am Main, 1939. Die vierzehnjährige Hannah bricht vor ihren Mitschülern in einem Krampfanfall zusammen. Bisher war es ihr gelungen, ihre Epilepsie zu verheimlichen, doch jetzt meldet ...

Klappentext:

Frankfurt am Main, 1939. Die vierzehnjährige Hannah bricht vor ihren Mitschülern in einem Krampfanfall zusammen. Bisher war es ihr gelungen, ihre Epilepsie zu verheimlichen, doch jetzt meldet ihr linientreuer Lehrer sie bei der Obrigkeit. Hannah gerät ins Visier des NS-Terrorapparates, denn die Nazis haben sich zum Ziel gesetzt, alles „lebensunwerte Leben“ zu vernichten. Hannahs Schicksal liegt nun in den Händen des Gutachterarztes Joachim Lubeck, einem gewissenlosen Opportunisten, der für seine Karriere über Leichen geht.

Fazit:

Als ich den Klappentext gelesen hatte, überlegte ich, wie es wohl gelingen kann, dieses schwere Thema in einem Unterhaltungsroman unterzubringen. Meine Neugier war geweckt. Ich habe schon einige Tatsachenberichte aus dieser Zeit gelesen, doch in keinem wurde die Euthanasie näher behandelt. Was macht ein Leben lebenswert und wer hat das Recht darüber zu bestimmen?

Hannah ist gleich doppelt benachteiligt. Sie leidet an Epilepsie und ist die Tochter einer Jüdin. Schon durch die Tatsache eine Halbjüdin zu sein muss sie einiges ertragen. Dennoch gelingt es ihr, ihre Epilepsie vor der Umwelt geheim zu halten. Doch leider kommt der dunkle Tag, an dem sie einen Anfall erleidet. Nun gerät sie in die grausamen Fänge der Obrigkeit. Ihr Leben gilt ab diesem Moment als unwert. Der Tod streckt die Arme nach ihr aus.

Ab jetzt häufen sich die tragischen Ereignisse und Hannah muss ihren übermächtigen Verfolgern die Stirn bieten. Durch das Eingreifen von verschiedenen Personen und mit Hilfe von glücklichen Zufällen kann sie ihnen eine gewisse Zeit standhalten. Doch ob ihr dies auf Dauer gelingen kann? Das müsst ihr leider selbst lesen, es lohnt sich auf jeden Fall.

Mit dem schönen Schreibstil, der das Lesen zum Genuss machte, fing mich der Autor schon auf den ersten Seiten ein. Ich hatte kaum mit dem Lesen begonnen, als ich tief in die Handlung eintauchte und das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Der Autor hat intensive Recherche betrieben, um diese grausame Maschinerie zu beschreiben und den Lesern näher zu bringen. Verpackt in eine spannende Handlung, die mir teilweise den Atem stocken lies, erlebte ich die grausame Härte der damaligen Zeit hautnah mit. Ich bangte, fühlte und litt mit Hannah, um dann manchmal wieder aufzuatmen und die wenigen glücklichen Momente mit ihr zu genießen.

Wieder einmal blieb ich geschockt, angesichts dieser Grausamkeiten, zurück. Doch gleichzeitig erlebte ich die Hoffnung, da es immer wieder Menschen gab, die das Herz am rechten Fleck hatten und die sich der Obrigkeit widersetzten. Für mich war es eine Achterbahnfahrt der Gefühle, da ich immer wieder dachte, so hätte es tatsächlich sein können. Toll gemacht.

Natürlich war mir diese Handlungsweise dieses Regimes bekannt, doch sie in solch einer packenden Geschichte zu erleben, hat mich tief berührt. Mir ging die Geschichte tief unter die Haut.

Von mir ein riesiges Kompliment an den Autor, dem es gelang, diese dunkle Zeit mit ihrem Geschehen und dem damaligen Hass, so gut darzustellen und eine glaubwürdige und spannende Geschichte aus diesem dunklen Kapitel unserer Vergangenheit zu schreiben. Dies gelang ihm ohne den üblichen erhobenen und mahnenden Zeigefinger.

Sämtliche Charaktere wurden glaubwürdig und authentisch dargestellt und ich durfte an ihrer Weiterentwicklung teilhaben. Bei den unsympathischen Charakteren konnte ich nach und nach erkennen, wie sie in diese üble Maschinerie gedrängt wurden, ohne ihr entkommen zu können. Den Hass und wie er geschürt wurde und auch die Spaltung der damaligen Gesellschaft konnte ich mir immer besser vorstellen.

Dieses Buch ist für mich ein Statement, dass niemand, auch keine Regierung, das Recht hat, über den Wert eines Menschen zu bestimmen. Es ist keine leichte Kost, gerade deshalb umso lesenswerter.

Von mir eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Tief berührend

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Klappentext:

Frankfurt am Main, 1939. Die vierzehnjährige Hannah bricht vor ihren Mitschülern in einem Krampfanfall zusammen. Bisher war es ihr gelungen, ihre Epilepsie zu verheimlichen, doch jetzt meldet ...

Klappentext:

Frankfurt am Main, 1939. Die vierzehnjährige Hannah bricht vor ihren Mitschülern in einem Krampfanfall zusammen. Bisher war es ihr gelungen, ihre Epilepsie zu verheimlichen, doch jetzt meldet ihr linientreuer Lehrer sie bei der Obrigkeit. Hannah gerät ins Visier des NS-Terrorapparates, denn die Nazis haben sich zum Ziel gesetzt, alles „lebensunwerte Leben“ zu vernichten. Hannahs Schicksal liegt nun in den Händen des Gutachterarztes Joachim Lubeck, einem gewissenlosen Opportunisten, der für seine Karriere über Leichen geht.




Leseeindruck:

Mit „die Unwerten“ von Autor Volker Dützer liegt dem Leser der Auftakt der Hannah-Bloch-Reihe vor.
In diesem hosorischen Roman begeben wir uns auf eine sehr emotionale Zeitreise nach Frankfurt zu Beginn des ersten Weltkrieges und lernen die seinerzeit 14-jährige Halbjüdin Hannah Bloch kennen, die es zu eben jener Nazi-und Euthanasiezeit mit ihrer Fallsucht/ Epilepsie-Erkrankung alles andere als leicht hat. Hannahs Schicksal scheint ungewiss, doch sie ist eine starke und tapfere junge Frau und kämpft um ihr Leben…

Mich hat dieser Roman zutiefst berührt und oftmals konnte ich kaum eine Träne unterdrücken. Mir gefällt die perfekte Mischung zwischen historischen Begebenheiten und fiktiven Figuren, die alle sehr real gezeichnet sind und gut vorstellbar. Alles wird sehr lebendig beschrieben, so dass während des Lesens ein Film vor dem inneren Auge abläuft. Mich hat dieser Roman aufgewühlt aber nicht im negativen Sinne und sehr freudig erwarte ich Band 2.

@ esposa1969

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