Cover-Bild Das Damengambit
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 26.05.2021
  • ISBN: 9783257071610
Walter Tevis

Das Damengambit

Gerhard Meier (Übersetzer)

Mit acht entdeckt Beth Harmon im Waisenhaus zwei Möglichkeiten, der harten Realität zu entfliehen: die grünen Beruhigungspillen, die den Kindern täglich verabreicht werden. Und Schach. Das Mädchen ist ein Ausnahmetalent und gewinnt Turnier um Turnier, mit 16 spielt sie gegen lauter erwachsene Männer um die US-Meisterschaft. Ihr Weg führt steil nach oben, doch bei jedem Schritt droht der Abgrund von Sucht und Selbstzerstörung. Denn für Beth steht viel mehr auf dem Spiel als Sieg und Niederlage.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2024

Intensiv und grandios

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Beth stellt innerhalb weniger Jahre die Männer-dominierte Welt des Schachs auf den Kopf. Nicht nur, dass sie eine junge Frau ist, sie wächst auch noch in einem Waisenhaus auf und wird heimlich vom Hausmeister ...

Beth stellt innerhalb weniger Jahre die Männer-dominierte Welt des Schachs auf den Kopf. Nicht nur, dass sie eine junge Frau ist, sie wächst auch noch in einem Waisenhaus auf und wird heimlich vom Hausmeister des Heimes in Schach unterrichtet. Mit 14 Jahren nimmt sie an ihrem ersten Schachturnier teil und als sie erstmals dem russischen Großmeister Borgov gegenüber sitzt, ist sie noch nicht einmal volljährig.

Hier habe ich tatsächlich erst die Serie gesehen und danach erst das Buch gelesen, weil ich die Geschichte einfach großartig fand. Jetzt kann ich sagen, dass die Serienadaption wirklich toll gelungen ist. Das Buch zeichnet sich allerdings vor allem durch sehr viel inneres Geschehen aus, was eine Fernsehserie nur teilweise vermitteln kann. So ist das Buch viel detaillierter, was die Schachpartien anbelangt. Ehrlich gesagt: ich habe null Ahnung vom Schach und musste sogar googeln was eine Rochade ist, Tevis könnte mir also sonst was erzählen, was Beth da aufs Brett bringt und trotzdem ist es so spannend und hinreißend! Auch der innere Struggle mit sich selbst, wie viel Arbeit Schach tatsächlich ist, der Medikamentenmissbrauch und die Alkoholsucht, all das kommt im Buch besser rüber. In der Serie hatte ich immer das Gefühl Beth fällt das Spiel als Wunderkind im Prinzip in den Schoß und sie muss kaum etwas dafür tun. Das ist im Buch ganz anders, weshalb mir unter dem Strich das Buch auch besser gefallen hat als die Serie (Überraschung!) Was beiden gemein ist: es ist kaum vorstellbar, dass Beth zu Ende noch keine 20 Jahre alt ist!

Eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die eine spannende und intensive Lektüre mögen und gleichzeitig voll und ganz in die Welt des Schach eintauchen möchten.

Veröffentlicht am 15.01.2022

Das Damengambit

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Nachdem mich die auf dem Buch basierende Netflix-Serie restlos begeistert hat, konnte ich gar nicht anders, als dieses Buch zu lesen. Die Handlung war mir daher bekannt, ich konnte von den Entwicklungen ...

Nachdem mich die auf dem Buch basierende Netflix-Serie restlos begeistert hat, konnte ich gar nicht anders, als dieses Buch zu lesen. Die Handlung war mir daher bekannt, ich konnte von den Entwicklungen und Wendungen nicht mehr überrascht werden. Das hat mich aber auf keiner Seite gestört.
Ich habe es zutiefst genossen in die Welt von Elisabeth Harmon einzutauchen und mit ihr vom Waisenhaus auf die großen Schachturniere der Welt zu reisen. Der Schreibstil des Autors ist so eingängig und leichg zu lesen, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Die Beschreibungen des Schachspiels konnten mich, die absolut gar keine Ahnung davon hat, fesseln und für das Spiel interessieren.
Dieses Buch wird absolut ein Highlight und ich werde es sicher noch häufiger lesen!

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Ein Buch, das noch lange nachhallt

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Wie viele andere hatte ich mir die Netflix-Serie angesehen und war süchtig geworden. Denn dieses Buch und die zugehörige Serie holen das Königsspiel aus der verstaubten Schublade und machen es sexy, skandalös ...

Wie viele andere hatte ich mir die Netflix-Serie angesehen und war süchtig geworden. Denn dieses Buch und die zugehörige Serie holen das Königsspiel aus der verstaubten Schublade und machen es sexy, skandalös und absolut fesselnd. Dieses Buch hat mich gefangen genommen und nicht mehr losgelassen. Absolut lesenswert.

Zum Inhalt: Die junge Beth Harmon wächst nach den Tod ihrer Mutter im Waisenheim auf. Dort kommt sie das erste Mal in Berührung mit Schach und ist schnell gefesselt von der Komplexität und Eleganz des Spiels, in das sie sich und ihren ruhelosen Kopf fallen lassen kann. Beth‘ Talent ist bemerkenswert und schnell steigt sie zum Schach-Wunderkind und US-Meister auf. Doch ihr fehlt der Halt im Leben und schnell gerät sie in einen Sog aus Sucht, Exzess und Rausch, der sie alles kosten könnte.

Das Diogenes für das Buch Cover die Beth Harmon aus der Netflix-Serie verwendet, ist ein cleverer Schachzug. Denn sie ist jung, attraktiv und passt perfekt in die Handlung. Außerdem hat es so direkt den Wiedererkennungseffekt zur Erfolgsserie.

Das Buch ist unglaublich fesselnd geschrieben und wirklich vielschichtig. Überrascht hat mich, wie nah sich die Serie am Buch orientiert hat und ich hatte beim Lesen immer mal wieder filmische Episoden auf aufblitze sehen, die die Lektüre für mich nochmal bildlicher gemacht haben. Das Buch ist voller Tragik und spricht neben dem Hauptthema Schach noch vielfältige andere Themen an. Beth ist so authentisch gezeichnet, dass ich wirklich traurig bin, dass es sich bei ihr nur um einen fiktiven Charakter handelt.

Während des Lesens bekommt man einen guten Einblick in die Welt des Schachs und in das Spiel an sich. Das Buch erhebt Schach zu einem echten Nervenkitzel, in dem ich mich beim Lesen verloren habe.
Das Buch hat mir wahnsinnig gut gefallen und den Wunsch geweckt, das eigene Schachspiel aus dem Schrank zu holen. Ein unglaubliches Leseerlebnis

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Veröffentlicht am 08.08.2021

ieses Buch besitzt eine enorme Sogwirkung und ist auf so viele Weisen vielschichtig und tiefgründig.

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Der Roman „Das Damengambit“von Walter Tevis zählt jetzt schon zu einem meiner Jahreshighlights. 2020 war ich bereit von der Serie, bei Netflixso begeistert und konnte es kaum abwarten, die deutsche Übersetzung ...


Der Roman „Das Damengambit“von Walter Tevis zählt jetzt schon zu einem meiner Jahreshighlights. 2020 war ich bereit von der Serie, bei Netflixso begeistert und konnte es kaum abwarten, die deutsche Übersetzung zu lesen. Und es hat sich gelohnt, denn es ist vom ersten bis zum allerletzten Satz fesselnd.


Der amerikanische Schriftsteller Walter Tevis schrieb den Roman #thequeensgambit bereits 1983. Darin erzählt er die Geschichte der Schachmeisterin Beth Harmon. Als Beth acht Jahre alt ist, verunglückt ihre Mutter bei einem Autounfall und Beth kommt in ein Waisenheim. Dort im Keller beobachtet sie den Hausmeister wie er Schach spielt. Beth ist fasziniert von diesem Spiel und wird zum Schachgenie. Sie spielt sich als Frau, in einem von Männern dominierten Sport, ganz nach oben.

Meinung:
Dieses Buch besitzt eine enorme Sogwirkung und ist auf so viele Weisen vielschichtig und tiefgründig. Besonders die Protagonistin begeistert: Beth wird psychologisch ausgefeilt und sehr empathisch beschrieben. Sie schwebt zwischen Genie und Wahnsinn, kindlicher Unschuld und Herzlosigkeit und besitzt einen unglaublichen Ehrgeiz, der sie immer weiter antreibt. Auch ihr großes Leid aufgrund ihrer prekären Lebensumstände und der Lieblosigkeit werden sehr authentisch dargestellt.

Die extremen Kämpfe, die Beth ausfechten muss, sind berührend und vielschichtig. Beth kämpft nicht nur gegen ihre Schachgegner, sondern auch gegen ihre Drogen-und Alkoholsucht, um ihren Platz in einer Männerdomäne und in der Gesellschaft sowie mit den knallharten Regeln im Waisenheim. Trotz aller Schwierigkeiten geht sie ihren Weg, denn sie weiß, was sie will und setzt es auch um. Dabei werden ihre Schachspiele so packend wie Verfolgungsjagden beschrieben. Das Damengambit bedient sich vieler Fachausdrücke und veredelt sie zum inhaltlichen Kolorit, das eindrucksvoll zu den matten Farben der Nachkriegszeit passt. Selbst wenn man nicht mit Schach anfangen kann, wird man von dem Roman begeistert sein und jede Sekunde mitfiebern. Unbedingt lesen! Es geht um Sucht und Verlust, Einsamkeit und Depression, Liebe und Hass, Familie und Freundschaft, Rassismus und Diskriminierung. Ein großartiges Werk, unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 06.07.2021

Schachtalent zwischen Genie und Abgrund

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Nein, das ist nicht das Buch zur Serie. Walter Trevis, der Autor von "Damengambit", starb im Jahr 1984. Den Erfolg seines Romans als Netflix-Serie hat er, ebenso wie Netflix, Streaming, Serienbinging ...

Nein, das ist nicht das Buch zur Serie. Walter Trevis, der Autor von "Damengambit", starb im Jahr 1984. Den Erfolg seines Romans als Netflix-Serie hat er, ebenso wie Netflix, Streaming, Serienbinging und andere Erscheinungen des 21. Jahrhunderts nicht mehr erlebt. Mit seiner Hauptfigur Beth Harmon hatte er allerdings einiges gemeinsam: die Liebe zum Schach und das Suchtverhalten. Kann er gerade deshalb so nahe herankommen mit seinem Blick auf selbstzerstörerisches Verhalten, auf Pillenkonsum und Alkohol zum Frühstück?

Wer Damengambit liest, ist sicherlich im Vorteil, wenn er oder sie wenigstens Grundkenntnisse im Schachspielen hat. Ich weiß vom Spiel der Könige gerade mal so viel, dass die Dame die wichtigste Figur ist und sich auch Bauern, Türme, Springer und ein König auf dem Brett tummeln. Nein, Ahnung haben sieht anders aus.

Doch auch, wenn sich mir die Raffinesse von Schachduellen somit leider nicht voll erschließen kann, habe ich "Damengambit" sehr gerne gelesen. Denn mit Beth Harmon hat das Buch eine Protagonistin zwischen Genie und Abgrund, mit einer berührenden Geschichte und unglaublichem Ehrgeiz. Wie leicht könnte ein Autor hier in Kitsch abgleiten mit der Geschichte eines Waisenkindes, mit Pillen ruhiggestellt, das beim Hausmeister im Keller des Waisenhauses zum ersten Mal ein Schachbrett sieht und sofort von dem Spiel fasziniert ist.

Geradezu spröde, ohne jede Gefühlsduselei beschreibt Trevis den tristen Alltag im Heim, das viel zu frühe Wohlgefallen an den Pillen, die zwar irgendwann mal von den Behörden verboten werden, auf die Beth aber mittlerweile nicht mehr verzichten will. Als sie im Alter von zwölf Jahren adoptiert wird, hat das Mädchen aus Kentucky gerade mal an der örtlichen high School gespielt, doch als ihre Adoptivmutter merkt, dass Schachturniere auch erhebliche Preisgelder einbringen können, unterstützt sie Beth´s Ambitionen.

Doch so obsessiv die Begeisterung von Beth für das Schachspiel ist, so obsessiv ist auch ihr Umgang mit Beruhigungsmitteln und Alkohol. Zerstört sie ihr Potential, ehe sie es überhaupt entwickeln kann? Kann sie dem intuitiven Zugang zum Spiel eine Tiefe hinzufügen, die sie bei Begegnungen mit den Großmeistern des Spiels braucht, ganz besonders den Russen? Das amerikanische Schachtalent ist in Zeiten des Kalten Krieges plötzlich selbst eine Figur auf dem Brett der Großmächte - dabei will sie doch nur Schach spielen.

Autor Trevis schafft es, bei Beschreibung von Schachpartien und der Vorbereitung Beths auf Turniere die Partien so zu beschreiben, dass auch Schachlaien in das Spiel gezogen werden. Intelligenz, mentale Stärke und Kampfgeist machen die Begegnungen zu echten Duellen voller Spannung. Mir ist es jedenfalls schwer gefallen, das Buch aus der Hand zu legen.

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