Cover-Bild Dark Memories - Nichts ist je vergessen
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Scherz
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 23.06.2016
  • ISBN: 9783651025424
Wendy Walker

Dark Memories - Nichts ist je vergessen

Verena Kilchling (Übersetzer)

Eine Klasse für sich: Wendy Walkers ›Dark Memories – Nichts ist je vergessen‹ ist hoch manipulative Psycho-Spannung auf internationalem Bestseller-Niveau.

Du musst dich erinnern, Jenny. Du musst dich erinnern, was in jener Nacht im Wald geschehen ist.

Fairview, eine beschauliche Kleinstadt in Connecticut. Die 16-jährige Jenny Kramer wird Opfer einer brutalen Attacke und kommt schwer traumatisiert ins Krankenhaus. Dort wird ihr auf Wunsch ihrer Eltern ein Medikament verabreicht, das ihr helfen soll. Ein Medikament, das jegliche Erinnerung an den schrecklichen Vorfall auslöscht.

Danach hat Jenny keine Bilder mehr für das, was passiert ist. Da ist nur noch Schwärze. Sie bemüht sich weiterzuleben wie zuvor, beinahe so, als ob nichts geschehen wäre, während ihre Mutter Charlotte krampfhaft versucht, so etwas wie Normalität wiederherzustellen, und ihr Vater Tom wie besessen ist von dem Gedanken, den Täter, der seiner Tochter das angetan hat, zu überführen.

Doch das Nicht-Erinnern-Können wird für Jenny mehr und mehr zu einem Albtraum. Denn ihr Körper weiß noch immer, was ihm angetan wurde. Gemeinsam mit dem Psychiater Alan Forrester, der auf Fälle wie Jenny spezialisiert ist, versucht sie, Stück für Stück Licht in das Dunkel jener Nacht zu bringen, die Chronologie der Ereignisse wiederherzustellen. Aber kann sie denen, die sie dabei unterstützen wollen, vertrauen? Wie manipulierbar ist Erinnerung? Und helfen die Erinnerungen, die langsam zu ihr zurückkommen, wirklich, den Schuldigen zu finden?

'Dieses Buch dürfen Sie auf keinen Fall verpassen!' Karin Slaughter

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großartiges Romandebüt!

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Obwohl ich eigentlich kein Werbungsopfer bin, muss ich zugeben, dass mich die breit angelegte Werbekampagne des Verlags auf Dark Memories. Nichts ist je vergessen sehr neugierig machte. Gegen Werbeslogans ...

Obwohl ich eigentlich kein Werbungsopfer bin, muss ich zugeben, dass mich die breit angelegte Werbekampagne des Verlags auf Dark Memories. Nichts ist je vergessen sehr neugierig machte. Gegen Werbeslogans wie „Thriller des Jahres“ bin auch ich nicht immun, sodass ich es kaum erwarten konnte, Wendy Walkers Debütroman endlich in Händen zu halten und lesen zu dürfen. Wenn man allerdings die Rezensionen liest, könnte man doch ein wenig skeptisch werden, denn das Buch wird häufig recht heftig kritisiert. Von negativen Rezensionen lasse ich mich jedoch nicht beirren, denn ich bilde mir lieber meine eigene Meinung. Inzwischen kann ich mir die kritischen Stimmen auch erklären, denn besagter Werbeslogan schürt eine gewisse Erwartungshaltung, die dieses Buch eben nicht erfüllt. Auch ich hatte etwas gänzlich anderes erwartet, war allerdings nicht enttäuscht, sondern vielmehr überaus positiv überrascht. Dark Memories ist gewiss nicht der „Thriller des Jahres“, aber zweifellos trotzdem eines der besten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Auf dem Cover wird dieses Buch als „Roman“ bezeichnet, und ein Roman ist es eben auch – ein ganz grandioser sogar. Thriller-Elemente konnte ich hingegen nahezu keine entdecken, habe sie allerdings auch nicht vermisst, denn Dark Memories hat alles, was ein guter Roman braucht – gut ausgearbeitete und vielschichtige Charaktere, einen außergewöhnlichen Erzählstil und eine äußerst interessante Thematik, über die es sich nachzudenken lohnt und zu der die Autorin offensichtlich sehr akribisch recherchiert hat.

Viele Menschen, die Opfer von Gewalt wurden, die Schrecken eines Krieges erfahren haben, schwere Unfälle erlitten oder andere schmerzvolle Erfahrungen machen mussten, leiden an posttraumatischen Belastungsstörungen, die sie häufig ein ganzes Leben lang begleiten. Erinnerungen an diese Erlebnisse sind belastend, verursachen Albträume, Depressionen, führen zu Beziehungsproblemen und können zur lebenslangen Qual werden. Man wünscht sich, das Erlebte wäre nie passiert oder man könnte es wenigstens vergessen, um unbeschwert weiterleben zu können. Die Gedächtnisforschung arbeitet seit geraumer Zeit an medikamentösen Verfahren bei der Traumabewältigung, und die im Roman von Wendy Walker beschriebenen Behandlungsmethoden, mithilfe eines Medikaments gezielt eine retrograde Amnesie hervorzurufen, entspringen nicht etwa der blühenden Phantasie der Autorin, sondern sind durchaus möglich, auch wenn sie bislang nicht in vollem Umfang zur Anwendung kommen und äußerst umstritten sind. Ursprüngliches Ziel solcher medikamentösen Therapien ist es, die emotionalen Spätfolgen und traumatisierenden Erinnerungen von Soldaten nach dem Kriegseinsatz abzuschwächen. Die Frage ist allerdings, ob es ethisch überhaupt vertretbar ist, das Gedächtnis gezielt zu manipulieren und faktische sowie emotionale Erinnerungen zu verändern oder gar auszulöschen.
Erinnerungen, so schmerzhaft sie auch sein mögen, erfüllen nämlich durchaus ihren Zweck. Jede Erfahrung, die wir machen, macht uns zu dem, was wir sind, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Persönlichkeit und verleiht uns unsere eigene Identität und Individualität. Würde unser Gedächtnis diese Erfahrungen nicht speichern, hätten wir keine Geschichte und könnten uns nicht bewusstwerden, wer wir eigentlich sind. Außerdem sind Erinnerungen wichtig für Lernprozesse, dienen der Abschreckung und sind notwendig, um ähnlichen Situationen und Gefahren künftig aus dem Weg gehen zu können. Hätten wir keine schmerzhaften Erinnerungen an bestimmte Erlebnisse, würden wir dieselben Fehler immer wieder machen, uns z. Bsp. immer wieder an einer heißen Herdplatte verbrennen oder uns an scharfen Klingen schneiden, um nur harmlose Beispiele zu nennen. Erinnerungen sind aber nicht nur für jedes Individuum selbst, sondern auch für die gesamte Gesellschaft von großer Bedeutung. Könnten sich Opfer oder Zeugen eines Gewaltverbrechens an nichts mehr erinnern, könnten die Täter nie gefasst und weitere Gewalttaten somit auch nicht verhindert werden. Das Bewahren und vor allem das Weitergeben von Erinnerungen an die nächsten Generationen erfüllen auch sehr wichtige gesellschaftliche Aufgaben, damit sich Greueltaten wie der Holocaust nicht wiederholen und Kriegserlebnisse nicht in Vergessenheit geraten, denn nur was nicht vergessen wird, kann auch verhindert werden. Nicht auszudenken wären außerdem die Folgen, wenn solche Medikamente in die falschen Hände geraten. Fraglich ist auch nach wie vor, wie gezielt diese Medikamente eingesetzt werden können und ob nicht auch positive Erinnerungen verloren gehen. Sinnvoller und zielführender sind sicherlich Therapiemethoden, bei denen traumatisierte Patienten sich ihren Erfahrungen stellen und ihre Erinnerungen verarbeiten.

Und genau hier setzt Wendy Walkers Roman an, denn Jenny wurde ein Medikament verabreicht, das ihre faktischen Erinnerungen an die grausame Vergewaltigung ausgelöscht hat. Dennoch leben die Schrecken an dieses traumatische Erlebnis in ihrem Körper und auch ihrer Seele weiter und lassen sie nicht zur Ruhe kommen, weil sie keine Bilder dafür hat. Sie beschließt, die Erinnerungen in ihr Gedächtnis zurückzuholen und sie zu verarbeiten, denn sie ist sicher, dass sie nur so endlich Ruhe finden kann. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Psychiater Alan Forrester, der die medikamentösen Methoden aufs Schärfste kritisiert, sich auf Traumapatienten, die auf diese Weise behandelt wurden, spezialisiert hat und ihnen ihre Erinnerungen zurückgeben möchte. Er plädiert für eine Traumatherapie ohne Pillen, bei der die Erinnerungen an schmerzhafte Erlebnisse immer wieder reaktiviert, aber dabei gewissermaßen neu im Gedächtnis gespeichert werden und somit nicht mehr mit negativen Gefühlen einhergehen. Dieser Vorgang nennt sich Rekonsolidierung. Erinnerungen werden dabei immer wieder abgerufen und so manipuliert und verändert, dass sie weniger schmerzhaft sind. Diese Behandlungsmethode möchte Alan Forrester nun auch bei Jenny zum Einsatz bringen und ihr helfen, das Erlebte endlich zu verarbeiten.
Anders als der Klappentext vermuten lässt, ist nicht Jenny, sondern vielmehr ihr Psychiater der Hauptprotagonist von Dark Memories. Das ganze Buch wird ausschließlich aus seiner Perspektive erzählt. Alle anderen Protagonisten lernt man nur aus Alans Sicht kennen, in dessen Erzählung jedoch immer wieder kursiv gedruckte Passagen aus den Therapiegesprächen mit Jenny, ihren Eltern und anderen Traumapatienten eingefügt sind. Ich fand diesen außergewöhnlichen Erzählstil und die gewählte Perspektive äußerst interessant. Der Leser erhält somit nämlich sehr tiefe Einblicke in die Arbeit eines Psychiaters und in die Behandlungsmethoden bei der Traumatherapie. Bisweilen gleichen manche Textpassagen zwar nüchternen wissenschaftlichen Abhandlungen, aber sie sind dennoch überaus spannend, wenn man sich für diese Thematik interessiert. Ich war jedenfalls sehr beeindruckt, wie gründlich sich Wendy Walker in ihrem Roman mit Gedächtnisforschung und den verschiedenen Therapiemethoden bei posttraumatischen Belastungsstörungen auseinandersetzt und wie sorgfältig sie offenbar recherchiert hat.
Außerdem hat sie mit Alan Forrester einen sehr vielschichtigen, ambivalenten und außergewöhnlichen Protagonisten geschaffen. Man lernt ihn nicht nur als Psychiater, sondern auch als Ehemann und Familienvater kennen. Ich kann nicht behaupten, dass ich diesen Mann besonders mochte und war ständig hin- und hergerissen zwischen Sympathie und Abscheu. Ich war einerseits beeindruckt von seiner Kompetenz und seinem Fachwissen, hin und wieder angetan, weil er doch recht verständnisvoll erscheint, andererseits aber auch häufig angewidert von seiner Arroganz und Eitelkeit. Dieser Mann ist vollkommen undurchschaubar, aber gerade das macht ihn zu einem äußerst interessanten Charakter und trägt auch enorm zur Spannung dieses Romans bei. Im Verlauf der Erzählung zeigt sich, dass auch der stets souverän wirkende Psychiater seine Schwächen und Ängste hat und während Jennys Therapie in einen inneren Konflikt gerät, der verheerende Konsequenzen hat.
Alle anderen Protagonisten lernt man aus Alans Perspektive kennen, bzw. kommen sie in den kursiv gedruckten Therapiegesprächen zu Wort, die in wörtlicher Rede widergegeben werden. Jenny Kramers Schicksal und ihr Umgang mit der brutalen Vergewaltigung war sehr berührend und erschütternd, steht aber, anders als der Klappentext vermuten lässt, nicht im Zentrum der Handlung. Es geht vielmehr um die Abgründe die sich hinter der Fassade der scheinbar intakten Familienidylle der Kramers auftun. Die Ehe von Jennys Eltern droht aufgrund der Belastung und dem unterschiedlichen Umgang mit dem traumatischen Erlebnis ihrer Tochter zu zerbrechen. Jennys Vater will unbedingt, dass sich seine Tochter wieder an die Details der Vergewaltigung erinnert, damit der Täter gefasst werden kann. Ihm geht es dabei in erster Linie um Rache und Gerechtigkeit, während ihre Mutter Bedenken hat, dass die reaktivierten Erinnerungen, Jenny nur noch mehr schaden könnten. Sie wünscht sich nur, dass ihre Tochter endlich wieder ein normales Leben führen kann. Während den Einzelsitzungen mit Jennys Eltern stellt Allan jedoch fest, dass die Wurzeln ihrer Eheprobleme weit in der Vergangenheit liegen und das vermeintliche Familienglück von dunklen Geheimnissen überschattet wird. Der Leser erhält sehr tiefe Einblicke in die Psyche von Jenny, den Menschen in ihrem Umfeld und auch dem behandelnden Psychiater. Dabei tritt die Tätersuche, die die eigentliche Thrillerhandlung ausmacht, immer mehr in den Hintergrund. Mich hat dies nicht gestört, denn die Blicke in die Abgründe menschlicher Seelen und die Therapiemethoden des Psychiaters fand ich überaus spannend. Erst gegen Ende des Romans gewinnt die Suche nach dem Täter wieder an Bedeutung. Hierbei kommt es zu einigen überraschenden Wendungen und die Auflösung des Falls war schockierend und für mich vollkommen unvorhersehbar.
Mich konnte Dark Memories. Nichts ist je vergessen in jeder Hinsicht überzeugen, und obwohl es meiner Meinung nach kein Thriller ist, hat mich dieses Buch von der ersten Seite an gefesselt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Besonders fasziniert hat mich, wie gekonnt die Autorin fachliches Wissen in eine spannende Handlung einbettet und wie fundiert und gleichzeitig eindrücklich sie sich mit einer Thematik beschäftigt, über die es sich nachzudenken lohnt und die bereits heftig diskutiert wird. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der Interesse an der Psyche des Menschen hat. Ein großartiges Debüt einer Autorin, von der man hoffentlich bald noch mehr lesen darf!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Definitiv NICHT Thriller des Jahres!!!

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Beim Cover und der äußeren Gestaltung generell kann ich nicht meckern: das Buch sieht toll aus! In echt ist es sogar noch besser als als Bild.
Diese "Lichtblitze" in dem Schriftzug "Nichts ist je vergessen" ...

Beim Cover und der äußeren Gestaltung generell kann ich nicht meckern: das Buch sieht toll aus! In echt ist es sogar noch besser als als Bild.
Diese "Lichtblitze" in dem Schriftzug "Nichts ist je vergessen" haben es mir besonders angetan.

Ansonsten ist das Cover ziemlich schlicht, man kann auch einiges reininterpretieren meiner Meinung nach. Beispielsweise, dass in Jennys Erinnerungen an diese eine Nacht Leere herrscht, also das das da Dunkel.
Die "Lichtblitze" können dann ihre Flashbacks symbolisieren.


Das Buch hat ja einen doch recht großen Hype ausgelöst, überall wird erzählt, wie toll es denn ist und wer es alles schon gelesen und für gut befunden hat. In Kombination mit dem fesselnden Klappentext will man das Buch einfach lesen und hat sehr hohe Erwartungen - so ich jedenfalls.
Das Lustige ist: wenn man sich beispielsweise auf lovelybooks.de die Bewertungen mal anschaut, dann sind die Leser gar nicht begeistert. Huch!

Ich verstehe wirklich nicht, wie man das Buch so toll finden kann! Haben die es gar nicht gelesen oder was?

Nein, tut mir leid, das Buch konnte mich absolut nicht für sich gewinnen.
Der Schreibstil war mir vor allem am Anfang sehr befremdlich, denn der Therapeut von Jenny, Alan Forrester, erzählt alles. Und das ziemlich trocken und emotionslos.
Es werden Aspekte in die Geschichte gemischt, die den Leser überhaupt nicht interessieren! Forrester springt zudem ständig in der Zeit, er erzählt etwas von einem Tag, dann erwähnt er etwas, das zwei Wochen später passiert und meint dann, er müsse "der Reihe nach" vorgehen. Das hat mich zunehmend genervt.

Auch werden ständig psychologische Überlegungen und Theorien durchdacht, was ich ja einerseits sehr interessant finde, allerdings hat es in dem Buch nur gestört.
Die Geschichte ist überhaupt nicht vorangegangen, hatte ich das Gefühl. Es hat sich einfach nur gezogen und es hat keinen Spaß gemacht, das Buch zu lesen.
Das ist sehr schade, da die Idee klasse ist! So etwas derartig zu versemmeln ist schon eine Kunst.

Es gab wirklich einen Teil - einen! - der spannend war. Und dieser Teil war ziemlich kurz und danach ging es weiter wie gehabt: Der Psychiater redet und erzählt und springt munter in der Zeit.
Es werden tausende Dinge erwähnt, dann ist hier ein weiterer Patient, er selber ist der Beste Thearapeut der Welt und ist so menschlich, dass er kostenlos Häftlinge betreut, was aber auch keinen interessiert, und dies und das und noch was.
Dazu war mir Alan Forrester nicht sympathisch. Nicht am Anfang und dann mit jeder Seite weniger.

Von den Charakteren hat man auch nur das trockene psychologische Gutachten bekommen, somit hatte man keine Chance, diese kennenzulernen. Ich habe keine Ahnung, welche Meinung ich mir über all die Personen bilden soll - außer natürlich über Alan, den ich nicht mag.

Nun, insgesamt vergebe ich noch zwei Sterne, da es auch noch schlechtere Bücher gibt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dark Memories und die Suche nach der Wahrheit..

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Der erste Satz: "Er folge ihr durch den Wald hinter dem Haus."

Worum geht es? Die sechzehnjährige Jenny Kramer wurde in einer Partynacht vergewaltigt. Ihre Eltern entscheiden sich dafür, dass sie diese ...

Der erste Satz: "Er folge ihr durch den Wald hinter dem Haus."

Worum geht es? Die sechzehnjährige Jenny Kramer wurde in einer Partynacht vergewaltigt. Ihre Eltern entscheiden sich dafür, dass sie diese Nacht so schnell es geht vergessen soll. Mit Hilfe eines Medikaments werden die Erinnerungen an diese grauenhafte Nacht ausgelöscht. Doch als Jenny unter Panikattacken leidet und sich Stück für Stück wieder erinnert, wird sie zum Psychologen Alan Forrester geschickt. Dieser soll ihr dabei helfen sich wieder an die Ereignisse der damaligen Nacht zu erinnern.

Ich habe vor dem Lesen damit gerechnet, dass mich hier ein spannender und packender Thriller erwartet, der sich mit Jenny und ihren Erlebnissen auseinandersetzt. Leider wurde ich enttäuscht, denn das Buch dreht sich größtenteils um Fachwissen. Jenny wurde leider zur Nebenrolle. So richtig packen konnte mich das Buch auch erst am Ende.

Der Erzähler ist hier nicht Jenny ( wie vielleicht erwartet ) sondern ihr Psychologe Alan Forrester. Dieser scheint irgendwie alle zu therapieren und ihnen helfen zu wollen. Somit kann man hier nicht viel zu den einzelnen Charakteren sagen. Auch wenn die Geschichte aus der Sicht des Psychologen erzählt wird, gibt es immer wieder Ausschnitte, die zeigen, was die anderen Charaktere fühlen und denken, und wie sie eine bestimmte Situation wahrgenommen haben.

Fazit: Eine Geschichte, die man gelesen haben kann, aber nicht muss. Sie ragt nicht besonders hervor und ist für mich auch ganz sicher kein Thriller des Jahres, wie er angepriesen wurde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zwar nichts für Zartbesaitete, aber nicht wirklich ein spannender Thriller

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Klappentext:

„Du musst dich erinnern, Jenny. Du musst dich erinnern, was in jener Nacht im Wald geschehen ist.“

Jennys Erinnerungen wurden ausgelöscht. Künstlich, durch ein Medikament. Damit sie weiterleben ...

Klappentext:

„Du musst dich erinnern, Jenny. Du musst dich erinnern, was in jener Nacht im Wald geschehen ist.“

Jennys Erinnerungen wurden ausgelöscht. Künstlich, durch ein Medikament. Damit sie weiterleben kann, trotz der furchtbaren Ereignisse jener Nacht. Und ohne die Bilder für das Schreckliche im Kopf. Aber ihr Körper hat nicht vergessen. Er weiß noch immer, was ihm angetan wurde. Mit ihrem Therapeuten rekonstruiert Jenny Stück für Stück die Ereignisse jener Nacht. Aber ist das, was zu Tage tritt, wirklich das, was passiert ist? Und kann sie denen, die ihr helfen wollen vertrauen?



Meinung:

Nach dem Klappentext und der Vermarktung als Thriller des Jahres hatte ich mir unter diesem Buch zunächst etwas komplett anderes vorgestellt.

Ich hatte eine Geschichte aus Jennys Sicht oder der Sicht eines Ermittlers erwartet, wurde aber mit eine Geschichte aus der Sicht von Jennys Therapeuten Alan überrascht. So steht Jennys Geschichte garnicht so sehr im Fokus wie ich es erwartet hätte sondern man erfährt auch sehr viel über Jennys Eltern und andere Patienten von Alan.

Stellenweise war ich allerdings auch froh darüber die Geschichte „nur“ aus Alans Sicht zu lesen, da gerade Jennys Erlebnisse aus ihrer Sicht zum Teil nur schwer zu verkraften gewesen wären. Gäbe es bei Büchern Altersaufkleber wie bei Filmen sollte hier definitiv ein Ab18-Aufkleber drauf.

Durch die Erzählung aus Alans Perspektive wird man als Leser mit sehr vielen psychologischen Fakten versorgt, was der Geschichte leider viel an Tempo nimmt. Da ich auch kein großer Psychologie-Fan bin wurde es dadurch für mich stellenweise leider ein bisschen langweilig.

Insgesamt hat mich die Geschichte aber irgendwie fasziniert und vor allem die Auflösung hat mir sehr gut gefallen. Was mich begeistert hat ist die Art und Weise wie die Autorin mich immer wieder auf die falsche Fährte geschickt hat, so hat das miträtseln was den Täter betrifft sehr viel Spass gemacht.

Der Schreibstil ließ sich trotz der vielen psychologischen Episoden sehr gut lesen.



Fazit:

Ein guter Roman für Leute die sich ein bisschen für Psychologie interessierten, Thriller-Fans könnten allerdings ein bisschen enttäuscht werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Abgründe der menschlichen Seele

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Meine Meinung:
Ich bin mit wenig Erwartung an diese Geschichte heran gegangen, da ich vorher eher schlechte bzw. mittelmäßige Rezensionen zu diesem Buch gelesen habe. Jetzt im Nachhinein kann ich diese ...

Meine Meinung:


Ich bin mit wenig Erwartung an diese Geschichte heran gegangen, da ich vorher eher schlechte bzw. mittelmäßige Rezensionen zu diesem Buch gelesen habe. Jetzt im Nachhinein kann ich diese überhaupt nicht verstehen. Ich glaube die meisten Leute kritisieren, dass das Buch eben kein Thriller ist. Einige Bücher haben wohl einen Sticker mit "Der beste Thriller des Jahres" - mein Buch hat das nicht und vorne steht auch nur "Roman" drauf. Daher kann ich diesbezüglich die Kritik nicht teilen. Für mich ist dieses Buch zwar auch kein Thriller, aber die Geschichte ist so gut, dass ich - auch wenn auf meinem Buch Thriller gestanden hätte - dafür niemals Sterne abgezogen hätte.

Die Geschichte um Jenny, die während einer Party brutal vergewaltigt wird, ist meiner Meinung nach absolut spannend. Alles wird aus Sicht des Therapeuten beschrieben. Dadurch erleben wir eine Mischung aus Patientenakte, Polizeibericht und Tagebuch. Das ist der Autorin absolut großartig gelungen. Man könnte meinen, dass einem durch diesen Stil die Charaktere fremd bleiben, aber da eben der Therapeut schreibt und er mit seinen Patienten auch ihr Gefühlsleben bespricht, werden die Charaktere für den Leser sehr deutlich. Das führt eben auch dazu, dass man ihre intimsten Geheimnisse, Gedanken und Wünsche kennen lernt - und das kriegt man wirklich nicht oft in Romane geliefert.

Man kann in einer Rezension zu dieser Geschichte ganz schnell viel zu viel verraten, daher muss ich meine Worte genau auswählen. Ich möchte nämlich, dass ihr genau so überrascht werdet wie ich, weil mich hat hier sehr sehr viel überrascht. Wenn man die Geschichte genau betrachtet, geht es insbesondere um die Abgründe der menschlichen Seele. Was tust du, um deine Familie zu beschützen? Dabei werden verschiedene Thematiken angesprochen: Manipulation, Liebe, es geht aber auch um Empathie, um psychische Störungen. Ganz besonders toll fand ich, dass die Psychologie des Menschen hier so eine wichtige Rolle spielt. Am Ende hat mich dann eine Sache noch besonders begeistert: Wenn man nämlich die Auflösung erfährt, stellt man sich sofort eine wichtige Frage - aber wenn man dann weiter liest, wird genau diese Frage gestellt und beantwortet. Die Antwort kann man gut, die kann man schlecht, die kann man nachvollziehbar oder eben nicht nachvollziehbar und die kann man auch total irre finden, aber gerade diese Gefühle, die die Antwort in einem auslöst, ist meiner Meinung nach der Kern der Geschichte, da jeder Mensch für sich selbst vielleicht einen anderen Weg, aber vielleicht auch den gleichen Weg gewählt hätte.

Für mich ist das hier wirklich ein psychologisches Meisterwerk und ich bin sehr geflasht von der Geschichte :) Ich kann das Buch nur weiter empfehlen.


Fazit:


Die teils negativen Rezensionen zu diesem Buch kann ich leider gar nicht verstehen. Für mich hat Wendy Walker hier ein psychologisches Meisterwerk kreiert, welches sich insbesondere mit den Abgründen der menschlichen Seele beschäftigt. Was würdest du tun, um deine Familie zu beschützen? Für mich hat bei diesem Buch einfach alles gestimmt und daher lande ich bei 5 Sternen :)