Cover-Bild After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
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15,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 24.07.2020
  • ISBN: 9783423650328
Will Hill

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021

Roman
Wolfram Ströle (Übersetzer)

Der einzige Weg aus der Dunkelheit ist, ein Feuer zu entzünden

Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, die zu den wenigen Überlebenden nach der schrecklichen Brandkatastrophe gehört, soll erzählen, wie das Leben war auf der Farm der Gotteslegionäre. Wie ist es zu dem schrecklichen Feuer gekommen, wie zu der Schießerei zwischen den Gotteslegionären und der Polizei? So viele sind gestorben. Zögerlich öffnet sich Moonbeam, glaubt, dass man ihr helfen will, und fängt an zu erzählen, wie das Leben vor dem Feuer war und wie das Leben sich danach anfühlt. Eine Sache aber kann sie nicht erzählen. Doch sie muss aussprechen, was sie getan hat, will sie nicht daran zerbrechen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2020

Packend, authentisch, erschütternd - ein beeindruckendes und unglaublich bewegendes Buch!

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Als man mich auf „After the Fire“ aufmerksam machte, war ich sofort Feuer und Flamme. Von alleine bin ich, warum auch immer, irgendwie nicht auf das Buch gestoßen. Beim Durchstöbern der neuen dtv-Vorschau ...

Als man mich auf „After the Fire“ aufmerksam machte, war ich sofort Feuer und Flamme. Von alleine bin ich, warum auch immer, irgendwie nicht auf das Buch gestoßen. Beim Durchstöbern der neuen dtv-Vorschau muss dieser Titel tatsächlich total an mir vorbeigegangen sein. Vermutlich lag es am Cover. Auf den ersten Blick hatte mich das Cover tatsächlich nicht so ansprechen können, muss ich gestehen. Nun aber, nachdem ich es öfters betrachtet (und drüber gestrichen) habe, gefällt es mir richtig gut! Vor allem die Haptik finde ich genial.
Der Klappentext hatte mich aber wirklich sofort. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich „After the Fire“ unbedingt lesen muss.

Die 17-jährige Moonbeam lebt seit ihrer Kindheit bei den Legionären Gottes – einer Sekte in der texanischen Wüste. Ihr Alltag ist geprägt von strengen Regeln, harten Bestrafungen und religiösem Wahn. Als eines Tages ein schreckliches Feuer ausbricht, das das Lager der Gotteslegionäre komplett zerstört und es zu einer Schießerei mit der Polizei kommt, landet Moonbeam schwerverletzt und als eine der wenigen Überlebenden im Krankenhaus. Kurz darauf sitzt sie einem Psychologen und FBI-Agenten gegenüber, mit denen sie ihre traumatischen Erlebnisse aufarbeiten soll. Wie war ihr Leben bei den Gotteslegionären? Wie ist es zu der Razzia und der Brandkatastrophe gekommen? Moonbeam öffnet sich nach und nach und fängt an zu berichten, was sie Furchtbares durchgemacht hat. Eine Sache aber verschweigt sie. Über das, was sie getan hat, kann sie einfach nicht sprechen.

Dass „After the Fire“ keine leichte Kost ist, habe ich mir natürlich schon gedacht. Der Klappentext macht schließlich mehr als deutlich, das zwischen diesen knallroten Buchdeckeln eine ziemlich aufwühlende Geschichte schlummert. Dass mich die Handlung aber so sehr mitnehmen würde, hätte ich dann doch nicht erwartet. Mir hat „After the Fire“ sehr emotionale und intensive Lesestunden beschert, welche ich ganz bestimmt so schnell nicht mehr vergessen werde.

„After the Fire“ war mal wieder so ein Buch, in welches ich abends nur mal kurz reinlesen wollte, von dessen Handlung ich dann aber von Anfang an so gebannt war, dass aus ein paar Seiten letztendlich gut 80 wurden. Ich habe den Plot vom ersten Moment an als richtig packend empfunden. Ein paar wenige kleine Längen gab es für mich vereinzelt zwar dann doch hin und wieder, allerdings haben mich diese beim Lesen kaum gestört. Dank des mitreißenden Schreibstils haben sich für mich auch die etwas ruhigeren Passagen sehr flüssig und angenehm lesen lassen. 

Als Leser wird man gleich zu Beginn mit einem ziemlich heftigen Einstieg konfrontiert. Das Buch startet mit dem alles verändernden Feuer, aus welchem unsere 17-jährige Protagonistin Moonbeam gerettet werden kann. Zusammen mit ihr finden wir uns nach diesem rasanten Prolog im Krankenhaus wieder. Kurz darauf landen wir mit ihr einer Kinder- und Jugendpsychiatrie, in der Moonbeam in Therapiegesprächen mit einen Psychologen und einem FBI-Beamten ihr Traumata aufarbeiten soll.

Erzählt wird die Handlung ausschließlich aus der Sicht von Moonbeam in der Ich-Perspektive, in zwei verschiedenen Zeitebenen. Das Buch ist in die „Davor“ - und die „Danach“ - Kapitel eingeteilt, sprich: Vor dem Feuer und nach dem Feuer. Im „Danach“ befinden wir uns mit unserer Ich-Erzählerin in der bereits erwähnten psychiatrischen Klinik, in der sie sich regelmäßig mit dem Therapeuten Dr. Robert Hernandez und einem FBI-Beamten trifft, um sich in gemeinsamen Gesprächen mit ihren traumatischen Erlebnissen auseinanderzusetzen – eine wahre Herausforderung für die 17-jährige. Ihr fällt es zunächst sehr schwer, Vertrauen zu den beiden Männern zu fassen – wurde ihr doch jahrelang von Father John eingetrichtert, niemals mit den Menschen von außerhalb des Lagers zu sprechen.

Mir haben die Passagen in der Gegenwart unheimlich gut gefallen. Ich fand es wahnsinnig spannend mitzuverfolgen, wie Moonbeam sich den beiden Männern gegenüber langsam öffnet, immer mehr Vertrauen zu ihnen gewinnt und ihre Schuldgefühle allmählich ablegen kann. Ein wirklich höchst interessanter Prozess, der absolut glaubwürdig und nachvollziehbar dargestellt wird.

In den Danach-Kapitel schildert Moonbeam von ihrem Leben in der religiösen Sekte, in der sie von klein auf mit anderen Kindern und Jugendlichen aufgewachsen ist und Schreckliches durchlitten hat. Moonbeams schonungslos ehrlichen Erzählungen sind echt kein leichter Tobak. Sie berichtet von den grausamen Strafen, die bei Regelmissachtungen folgten wie Essenszug oder harte Arbeit. Manchmal wurde man auch stundenlang in einen Container aus Metall gesperrt, der die ganze Zeit in der prallen Wüstensonne steht. Krass, oder?
Das Leben in der Sekte war bestimmt von psychischer und physischer Gewalt, von Folter, Terror, Missbrauch, strengen Regeln und bedingungslosem Gehorsam. Moonbeam hat wahrlich viel mitgemacht, sie hat selbst Bestrafungen erhalten, musste die von anderen mitansehen und hat ein Leben in ständiger Angst und Unterdrückung geführt.

Mich haben Moonbeams schockierende Schilderungen aus ihrer Vergangenheit sehr oft ziemlich schwer schlucken lassen. „After the Fire“ ist echt nicht ohne, aber keine Sorge, zu heftig wird die Geschichte nicht. Bei dem Buch handelt es schließlich um einen Jugendroman für Leser ab 14 Jahren und da es Will Hill meiner Ansicht erstklassig gelungen ist, die Story niemals zu brutal oder beklemmend werden zu lassen, denke ich durchaus, dass das Buch für Leser ab 14 Jahren geeignet ist.

Was mir ganz klar am besten gefallen hat, sind diese ständigen Wechsel zwischen dem Davor und dem Danach. Die faszinierende Spannung und unfassbare Sogwirkung, die dadurch entsteht, ist einfach nur grandios. Will Hill versteht sich zweifellos bestens darin, uns Leser mit seinem eindringlichen Schreibstil an die Seiten zu fesseln, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Neben dem Erzählstil bin ich auch von den Charaktere hellauf begeistert, die allesamt sehr vielschichtig und glaubhaft ausgearbeitet wurden. Vor allem Moonbeam fand ich großartig! Sie ist mutig, sympathisch, schlagfertig und klug und legt eine Tapferkeit und Stärke zutage, für die ich sie zutiefst bewundert habe.

In meinen Augen wurde „After the Fire“ zurecht mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ich bin hellauf begeistert von meinem ersten Werk aus der Feder von Will Hill, in welchem der englische Autor eine zeitlose und schwere Thematik auf eine berührende und faszinierende Weise behandelt. Ich kann nur sagen: Unbedingt lesen! Glaubt mir, es lohnt sich.

Fazit: Packend, erschütternd, authentisch – ein wahrer Pageturner, der unter die Haut geht! Will Hill ist mit „After the Fire“ ein beindruckendes Buch über das Thema Sekten gelungen, mit welchem er mir ein unvergessliches Leseerlebnis beschert hat. Trotz der wenigen kleinen Längen, die es zwischendurch für mich gab, konnte mich die Handlung durchweg mitreißen und in Atem halten. Die Geschichte, die einen in „After the Fire“ erwartet, ist unglaublich bewegend und aufrüttelnd. Sie ist brillant geschrieben und beschäftigt einen noch eine sehr lange Zeit nach dem Lesen. Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen und vergebe sehr, sehr gute 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.08.2020

So echt, so wahrhaftig, so grausam und zerstörerisch

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Auf “After the Fire” bin ich eher durch Zufall gestoßen und mein Gott, ich kann kaum in Worte fassen, was dieses Buch in mir ausgelöst hat.
So echt, so wahrhaftig, so grausam und zerstörerisch.
Zugegeben ...

Auf “After the Fire” bin ich eher durch Zufall gestoßen und mein Gott, ich kann kaum in Worte fassen, was dieses Buch in mir ausgelöst hat.
So echt, so wahrhaftig, so grausam und zerstörerisch.
Zugegeben das Cover ist eher schlicht und geht leicht in der Masse unter. Aber lasst euch nicht täuschen. Meistens sind es diese Geschichten, die sich mitten ins Herz brennen und so viel heraufbeschwören, was sich nur schwer in Worte fassen lässt.

Der Autor hat einen sehr einnehmenden und unglaublich fesselnden Schreibstil. Der mich gerade durch seine einfache und klare Art wirklich umgehauen hat.
Erwartet keine rasante Story voller Action und Blut.
Doch ihr dürft Ehrlichkeit, klare Linien, Authentizität und Wut erwarten. Denn das bekommt ihr auf ganzer Linie.
Moonbeam bildet den Anfang und das Ende.
Ein beeindruckendes 17jähriges Mädchen, dass mich wirklich extrem umgehauen hat.
Voller Stärke und Mut.
Voller Wut und Verzweiflung.
Voller Unschuld und Reinheit.
Aber auch voller Vertrauen und klaren Blick.
Moonbeam hat das, was viele in ihrer Welt nicht haben. Ein Blick für die Realität und die Fassade in den eigenen Mauern.
Moonbeam ist so tapfer und mutig und wenn nichts mehr geht, steht sie trotzdem noch aufrecht und kämpft bis zum letzten Zug.

Moon überlebte das Feuer bei den Gotteslegionären.
Denn das hier ist Moons Geschichte, die wir aus ihrer Sicht geschildert bekommen.
Eine Sichtweise, die immer wieder aus dem “Davor ” und “Danach” geschildert wird.
Das Ganze geschieht auf sehr ruhige und eindrucksvolle Art und Weise, dass man sich dieser Story nicht eine Sekunde entziehen kann.
Man erlebt nicht nur die Geschichte rund um das Feuer. Sondern erfährt auch viel aus der Vergangenheit.
Wie es begann. Wer oder was die Gotteslegionäre waren und wie es immer mehr in eine Abwärtsspirale mündete.
Wie man zerrissen von Wut und Schmerz ist.
Wie man den Glauben verzweifelt versucht aufrechtzuerhalten, wenn da nichts mehr ist, woran man glauben kann.
Ein steiniger Weg, in dem es keinen Gewinner gibt.
In dem es keinen geben kann.
Die dich bis tief ins Mark erschüttert und rasend macht.
Wie dein Glaube ausgenutzt wird.
Weil du nicht glauben kannst, wie perfide und kalkuliert Manipulationen durchgeführt werden.
Weil du nicht glauben kannst, wie weit Gier nach Besitz, Blut und Macht gehen kann.
Wie weit Menschen gehen, denen nichts von Bedeutung ist, als sie selbst.

Man bekommt es mit einer Thematik zutun, von der man schon hin und wieder gehört hat,aber nie wurde man damit konfrontiert. Nie bekam man das Ganze Ausmaß zu spüren.
Will Hill bringt uns diese überaus wichtige und ernste Thematik ungeschönt und dennoch überaus einfühlsam und klar näher.
Ihr werdet schwitzen, ihr werdet Grauen und Verzweiflung spüren.
Moons Geschichte wird euch unter sich begraben.
Aber mein Gott, sie ist so wichtig und zerstörerisch zugleich.
So viel Leid, so viele Schicksale und so viel Tragik hinter diesen Mauern.

Aber nicht nur Moon hat mich beeindruckt.
Agent Carlyle, Doktor Hernandez und auch Nate haben mich zutiefst beeindruckt und nicht eine Sekunde losgelassen.
Die Charaktere gehen einfach so unglaublich nah, dass man sie einfach auf jeder erdenklichen Ebene spürt und wahrhaftig erlebt.
Sie sind nicht nur authentisch, man kann sich in sie hineinversetzen und es wirklich mit Ihnen erleben.
Man erfährt so vieles. Denkt voller Trauer an die tragischen Momente, die man selbst schon erahnt, weil es anders einfach nicht sein kann.
Und ja, man wird überrascht und an anderer Stelle, kann man mit der Wut und der Macht der Verzweiflung nur schwer umgehen.
Es ist zuviel, zu intensiv, zu tragend.
Zu zerstörerisch, zu allmächtig.
Diese Geschichte ist so echt, dass ich sie mit jeder Faser meines Herzens gespürt haben.
Sie zieht in einen Abgrund, aus dem man allein nicht mehr herausfindet.

Moon steht dafür und gleichzeitig für so viel mehr.
Es ist nicht leicht, doch das ist es nie.
Aber Moon hat es überlebt und vielleicht gibt es doch noch einen Ausweg aus dieser Hölle.

Fazit:
"After the Fire” von Will Hill ist ein Werk, das auf absolut jede Leseliste gehört.
Es besticht mit einer wichtigen und ernsten Thematik, die sich nicht so einfach beiseite wischen lässt.
Es ist die Geschichte von Moonbeam.
Einem 17jährigen Mädchen, dass durch die Hölle ging und das Feuer überlebt hat.
So zerstörerisch, so gewaltig und intensiv, dass es einfach alles von dir aufsaugt.
Es berührt, lässt nicht los und zeigt dir wie manipulativ und intrigant ihre Welt ist.
Eine Welt, die aus Glauben bestand und plötzlich steht man vor den Trümmern.
Aber Moon hat es überlebt und vielleicht gibt es doch noch einen Ausweg aus dieser Hölle.

Veröffentlicht am 17.08.2020

Schockierend...emotional...authentisch !

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Moonbeam ist eine der wenigen Überlebenden des Infernos, welches in der "Legion Gottes" viele Todesopfer gefordert hat.
In einer psychiatrischen Klinik erhält sie die Möglichkeit das Geschehen zu verarbeiten ...

Moonbeam ist eine der wenigen Überlebenden des Infernos, welches in der "Legion Gottes" viele Todesopfer gefordert hat.
In einer psychiatrischen Klinik erhält sie die Möglichkeit das Geschehen zu verarbeiten und sich aus den Zwängen der Sekte zu lösen.

Mit seinem klaren und angenehmen Schreibstil nimmt uns der Autor mit in Moonbeams Lebensgeschichte.
Unterteilt in DAVOR und DANACH Passagen erzählt Moonbeam vom Alltag im Camp in der Wüste, von schockierenden Ereignissen, Manipulation und Strafen und von dem inneren Kampf, dem Moonbeam sich stellen muß, je mehr sie die Machenschaften des Propheten durchschaut.

Moonbeam ist eine intelligente und starke Persönlichkeit, mit der ich sehr intensiv mitfühlen konnte.
Ich habe bisher keine weitere Literatur über Sekten gelesen und maße mir daher nicht an zu beurteilen, ob Will Hill in seinem Buch ein realistisches Bild geschaffen hat.
Moonbeams Erzählungen erscheinen mir jedoch sehr authentisch und gut recherchiert.
Ich konnte die Handlungen der einzelnen Personen und die geschickten Manipulationen des Propheten gut nachvollziehen.
Ich habe mich immer gefragt, wie sich jemand in einer Sekte verlieren kann und habe hier einige Antworten gefunden.

Wenn der Text auch einige Informationen liefert, so ist er dennoch kein trockener Sachtext.
Will Hill ist es gelungen ein wichtiges Thema informativ, aber eben auch unterhaltsam und spannend zu gestalten.
Der Spannungsbogen wird raffiniert gehalten, indem die Andeutungen um die Dinge, die Moonbeam getan hat, um die Dinge, die sie unbedingt verheimlichen möchte, erst nach und nach zu erschütternden Offenbarungen werden.

Mir hat dieses beeindruckende Buch wirklich sehr gut gefallen und ich vergebe gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 17.08.2020

Spannendes Jahreshighlight

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Meine Meinung

Dieses Buch war genau das, was ich mal wieder brauchte: etwas völlig Neues. Man begleitet Moonbeam abwechselnd in ihre Vergangenheit und in die Gegenwart, wo man ihre Entwicklung in der ...

Meine Meinung

Dieses Buch war genau das, was ich mal wieder brauchte: etwas völlig Neues. Man begleitet Moonbeam abwechselnd in ihre Vergangenheit und in die Gegenwart, wo man ihre Entwicklung in der Klinik mitbekommt. Das ganze Buch findet wie eine lange Befragung statt, denn nach einem Ausschnitt aus ihrer Vergangenheit, bekommt man die Reaktionen des Psychologen und des FBI Agenten zu lesen, welche auf das Erzählte reagieren. Dadurch gab es immer Abwechslung und Spannung, da man auch Gruppentherapien miterlebt hat. Die etwas kürzeren Kapitel haben mit dem Rest zu einem Sog geführt, der mich gut und gerne 120 Seiten am Stück hat lesen lassen, da ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte.

Die ganze Geschichte ist aus Moonbeams Sicht erzählt, man bekommt also all ihre Gedanken und Gefühle mit. Trotz eines eher nüchternen und sachlichen Schreibstils, ohne viele Metaphern, hat man vieles nachempfinden können. Wahrscheinlich können nur die Wenigsten wirklich nachempfinden, was sie durchlebt hat und ob das realistisch ist, aber für mich war es wirklich gut geschrieben, es hätte genau so passieren können.

In dieser Geschichte passieren viele sehr krasse Dinge. Viel Gewalt, Unterdrückung, Misshandlung. Deshalb hat es mich gewundert, dass es keine Triggerwarnung gab, denn die hätte das Buch gut vertragen können. Auch fand ich, dass man zwischen Glaube und religiöser Sekte etwas besser hätte differenzieren können. Der Autor hat das in einem Nachwort angesprochen, in der Geschichte selbst hat es aber gefehlt. Denn der Glaube selbst ist nicht das Schlimme gewesen, sondern wie er gelebt und rübergebracht wurde. Trotzdem wurde das Schwarz Weiß Denken etwas gelöst, denn man denkt häufig von Sekten, dass das alles leichtgläubige und schlechte Menschen sind, allerdings nicht, wie es überhaupt dazu kam, dass man Mitglied von teilweise kriminellen Gruppierungen wird. Das wurde hier wirklich gut dargestellt, sodass man auch für diejenigen, die etwas falsch gemacht haben, Sympathie empfinden konnte.

Kurze Übersicht

+ sehr spannend und packend

+ Thema Sekte wurde gut dargestellt (kein Schwarz Weiß Denken)

+ die Möglichkeit vieles nachzuvollziehen, obwohl es oft nicht Teil der eigenen Realität ist

– fehlende Triggerwarnung

– Thema Glaube hätte differenzierter betrachtet werden können

Fazit

Für mich bekommt das Buch klare 5 Sterne, denn es war ein Highlight! Sehr schnell zu lesen, wahnsinnig spannend und komplett neu für mich. Allerdings definitiv für ältere Leser ab 16 Jahren – frühestens. Die Empfehlung laut Thalia ist 14, was ich aber für zu früh halte.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Erschreckend und absolut grausam

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Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Das lag aber auch bestimmt daran, dass das Buch so spannend war.

Moonbeam mochte ich sehr gerne. Sie ist eine unfassbar ...

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Das lag aber auch bestimmt daran, dass das Buch so spannend war.

Moonbeam mochte ich sehr gerne. Sie ist eine unfassbar starke Protagonistin und hat einen klaren Verstand, obwohl sie so schlimme Dinge erleben musste.

Was in der Legion passiert ist will man sich gar nicht vorstellen müssen, da es absolut erschreckend ist und man es wirklich niemandem wünscht. Dazu kommt noch, dass es ja auf einer wahren Begebenheit ruht, das macht das Ganze noch schlimmer.

Agent Carlyle und Doktor Hernandez haben finde ich die Befragungen an Moonbeam sehr gut durchgeführt und sie nicht zu sehr gedrängt.

Es wird viel zu selten über so ein Thema gesprochen, deshalb würde ich jedem empfehlen dieses Buch zu lesen.