Cover-Bild After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
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15,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 24.07.2020
  • ISBN: 9783423650328
Will Hill

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021

Roman
Wolfram Ströle (Übersetzer)

Der einzige Weg aus der Dunkelheit ist, ein Feuer zu entzünden

Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, die zu den wenigen Überlebenden nach der schrecklichen Brandkatastrophe gehört, soll erzählen, wie das Leben war auf der Farm der Gotteslegionäre. Wie ist es zu dem schrecklichen Feuer gekommen, wie zu der Schießerei zwischen den Gotteslegionären und der Polizei? So viele sind gestorben. Zögerlich öffnet sich Moonbeam, glaubt, dass man ihr helfen will, und fängt an zu erzählen, wie das Leben vor dem Feuer war und wie das Leben sich danach anfühlt. Eine Sache aber kann sie nicht erzählen. Doch sie muss aussprechen, was sie getan hat, will sie nicht daran zerbrechen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2020

Wie kann ein Mensch das ertragen

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Vor über 25 Jahren kam es in Waco, Texas, zu einer brutalen und verheerenden Auseinandersetzung zwischen den US-amerikanischen Behörden und den Branch Davidians, einer christlichen Sekte. Ich war noch ...

Vor über 25 Jahren kam es in Waco, Texas, zu einer brutalen und verheerenden Auseinandersetzung zwischen den US-amerikanischen Behörden und den Branch Davidians, einer christlichen Sekte. Ich war noch nicht geboren, als mehrere Dutzend Menschen in Brand und Schießerei ums Leben kamen.

Das Buch After the fire von Will Hill greift dieses Thema auf. Hill erschafft eine fiktive Geschichte, die keinesfalls biografisch gedeutet werden soll oder kann, aber dennoch das Drama von damals lebendig werden lässt. Die Branch Davidians heißen hier Gotteslegion und Waco ist hier Layfield.

Protagonistin des Buchs ist Moonbeam, die mit ihren Eltern bereits im Alter von 3 Jahren auf das Gelände der Sekte gekommen ist. Sie betrachtet das Geschehen aus der Retrospektive und berichtet dem Psychologen Dr. Hernandez und dem FBI-Agenten Carlyle von dem Alltag in der Gotteslegion. Moonbeam ist eine von nur einer Handvoll überlebender Kinder, alle anderen sind in der Schießerei oder dem Brand in der "Entscheidungsschlacht" gestorben.

Das Buch hat sehr große Kraft. Moonbeam noch viel mehr. Sie kämpft mit sich, mit ihren Träumen und mit ihrer Vorstellung der Gotteslegion. Zu Beginn hat sie Gewissensbisse, weil sie auch nach dem Tod des fanatischen Anführers der Gotteslegion noch seine Predigten im Kopf hat. Sie hat fast eine innere Blockade mit denen "von draußen" zu sprechen. Sie ist sehr intelligent, scharfzüngig und besitzt trotz der schrecklichen Lage, in der sie sich befindet, Humor.

Das Buch ist kein echter Spannungsroman, da die Katastrophe direkt zu Beginn passiert, aber dennoch liest sich dieses doch recht umfangreiche Buch so schnell, weil die Schilderungen von Moonbeam den Alltag in der Sekte sehr lebendig werden lassen. Die Recherche zu diesem Buch muss sehr umfangreich gewesen sein. Dass ein britischer Autor eine amerikanische Tragödie derart gut in Szene setzen kann, hätte ich anfangs nicht gedacht. Zu unterschiedlich sind doch die Mentalitäten. Aber Hill gelingt es wunderbar, die Facetten der Sekte aufzuzeigen. So gab es trotz des alltäglichen Grauens auch schöne Momente. Allgegenwärtig ist aber natürlich die gewaltvolle Diktatur unter der die Gläubigen leiden, auch wenn sie es nur selten so wahrnehmen.

Für mich war das Buch sehr gut, ich fand es spannend, beängstigend und mitunter fast schon gruselig, wenn es um die Gehirnwäsche geht à la "Die Welle".

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Veröffentlicht am 27.11.2020

Spannende Sekten-Geschichte

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Sekten, wir kennen sie alle: Scientology, Peoples Temple, die Manson Familie,... Religiöse Gruppen mit charismatischen, fanatischen Führern, die ihre Anhänger für ihre Zwecke missbrauchen...

Will Hill ...

Sekten, wir kennen sie alle: Scientology, Peoples Temple, die Manson Familie,... Religiöse Gruppen mit charismatischen, fanatischen Führern, die ihre Anhänger für ihre Zwecke missbrauchen...

Will Hill nimmt sich in After the Fire eines sehr wichtigen Themas an. Er schreibt darüber, wie Menschen in Sekten gefangen werden und wie ihr Glauben als Waffe gegen sie selbst eingesetzt werden kann. Aber er schreibt auch über das Leben nach der Sekte, über Überlebende, die versuchen die Dinge wieder zu entlernen, die ihnen ihr ganzen Leben eingetrichtert wurden.

Leider konnte ich keine Verbindung zu der Protagonistin Moonbeam aufbauen und da ich mich immer schon für Sekten und Massenpsychologie interessierte, konnte mir das Bucha auch nichts Neues zeigen. Teilweise wirkte das Buch irreal und überspitzt...
Vermutlich gibt es einige Leute, die von diesem Buch schockiert sein werden. Es wird auch Menschen geben, denen Moonbeam sympathisch ist und die mit ihr fühlen...
Diese Person bin nur eben nicht ich!

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Veröffentlicht am 28.10.2020

Spannend, aber ohne Wow-Effekt!

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Heute habe ich "After the Fire" von Will Hill in einem Rutsch durchgelesen. Spannend war es allemal, aber noch immer kann ich mit dem Buch nicht abschließen. Die Geschichte handelt über ein junges Mädchen, ...

Heute habe ich "After the Fire" von Will Hill in einem Rutsch durchgelesen. Spannend war es allemal, aber noch immer kann ich mit dem Buch nicht abschließen. Die Geschichte handelt über ein junges Mädchen, das innerhalb einer brutalen Sekte aufwächst.

Unterteilt wird das Buch in Davor und Danach. Das Danach hat mir um einiges besser gefallen, da ich in diesen Kapitel die Gedanken der Protagonistin um einiges besser nachvollziehen konnte. Insgesamt gefiel mir die Handlung sehr gut. Es ist realistisch, informativ, spannend und sehr interessant. 

Die Charaktere mochte ich. Sie waren ziemlich komplex und gut ausgearbeitet. Sie wirkten authentisch und ich konnte eine Sympathie aufbauen. Der Schreibstil des Autors war überzeugend und fesselnd. Am Anfang hatte ich einige Schwierigkeiten, um mit seinem Stil zurecht zu kommen, aber das legte sich schnell. 

Bemängeln würde ich, dass mir ein Wow-Effekt zum Schluss des Buches gefehlt hat. Innerhalb der Geschichte gab es viele plötzliche Wendungen, aber die Höhen der Geschichte waren irgendwie vorhersehbar. Da fehlte mir eben ein großer Knall am Ende. Trotzdem bin ich zufrieden mit dem Ende und werde das Buch begeistert weiterempfehlen! Es ist kein Buch, welches ich immer und immer wieder lesen würde, weil es mir so gut gefallen hat. Dafür war es mir zusammenfassend zu brutal und negativ, aber wie gesagt, das Buch hatte auch viele positive Seiten, die mich überzeugen konnten.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Atemraubend, aufwühlend und schockierend wozu Menschen fähig sind!

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After the fire ist mein Highlight 2020!

Die Geschichte katapultiert mich mitten ins Geschehen. Sie beginnt mir dem großen Feuer, dem Endkampf, auf den die Gotteslegionäre sich vorbereitet haben, der Möglichkeit ...

After the fire ist mein Highlight 2020!

Die Geschichte katapultiert mich mitten ins Geschehen. Sie beginnt mir dem großen Feuer, dem Endkampf, auf den die Gotteslegionäre sich vorbereitet haben, der Möglichkeit sich als wahre Gläubige zu beweisen. Alles ist viel zu schrecklich, um es als eine Befreiung zu sehen, die es für die Sterbenden und die Überlebenden bedeutet hat. Das Leben teilt sich in ein „Davor“ und „Danach“. So wird die Geschichte auch erzählt.

Ich erlebe die Welt aus den Augen der 17-jährigen Moonbeam im Wechsel von Gegenwart und Vergangenheit. Sie erzählt im „Danach“ von ihrem aktuellen Alltag in der Psychiatrie und dem Leben in der Legion Gottes. Ich wohnen ihren Therapiesitzungen bei, erlebe ihr Misstrauen gegenüber den Menschen von „Draußen“, durchleide ihre Einsamkeit, ihre Ängsten, den Umgang mit ihrer eigenen Schuld und ihren Kampf um ein zukünftiges Leben . In ihren Rückblicken auf das „Davor“ spüre ich die Manipulationen, die Abhängigkeit und den psychischen Druck, denen die Anhänger der Sekte ausgesetzt sind, und fühle Moonbeams Not, ihren wachsenden Widerwillen und ihr Misstrauen gegenüber den Regeln der Gemeinschaft und den Offenbarungen des Legionsführers Father John.

Mit jedem Schritt, den Moonbeam`s Vertrauen zu den Menschen von „Draußen“ in der Gegenwart wächst und sie sich öffnet, scheint ihre Ablehnung gegen das Leben der Gotteslegionäre in der Vergangenheit zugenommen zu haben und ihre Bewertung der Erinnerung ins Negative zu kippen.  Ich hoffe und bete, dass sie einen guten Weg in ein Leben „Danach“ findet.

Selten habe ich ein Buch als so emotional fesselnd, mit steigenden Spannung und glaubhaftem Realitätsbezug gelesen. Das Buch verarbeitet in seiner fiktiven Geschichte auf sehr persönliche und berührende Weise die Weco-Belagerung, in der am 19. April 1993 82 Mitglieder der Branch Davidians Sekte starben. 21 Kinder überlebeten missbraucht und gebrochen, die tagelangen Belagerund und wurden im Anschluss von einem speziellen Trauma Team des Texas`Children Hospitals behandelt und für auf ein Leben außerhalb der Sekte vorbereitet.

Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich Moonbeam´s Geschichte gelesen habe. Sie hat einen Platz unter meinen Lieblingsbüchern erobert.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

super, das Buch ist der Hammer

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Überall Feuer, Kugelhagel, Rauch, schreiende Menschen, Blut, sterbende Brüder und Schwestern und die donnernde Stimme des Anführers der Gotteslegionäre, der befiehlt auf die Polizei zu schießen, denn ...

Überall Feuer, Kugelhagel, Rauch, schreiende Menschen, Blut, sterbende Brüder und Schwestern und die donnernde Stimme des Anführers der Gotteslegionäre, der befiehlt auf die Polizei zu schießen, denn die sei das Böse. Die 17jährige Moonbeam rennt durch diese Hölle und versucht die Kinder in den Barracken zu befreien.

Später wacht sie in einem Krankenhaus auf und wird von Psychiater und FBI befragt. Zögernd und voller Angst vor der Strafe Gottes, da sie mit niemandem darüber sprechen darf, beginnt sie zu erzählen, von der Zeit vor dem Feuer.
Das Buch ist der Hammer. Es gibt eine Zeit davor und eine danach, die sich im Buch immer wieder abwechseln. Davor ist das, was Moonbeam berichtet, danach sind ihre Gedanken und das, was jetzt in der Einrichtung passiert, in der sie befragt wird. Der Unterschied ist so groß, dass es Moonbeams Leben wohl für immer in ein davor und danach einteilen wird, auch wenn sie immer noch unter dem jahrelangen Einfluß der Gehirnwäsche steht und die Angst sie bis in den Schlaf verfolgt. Behutsam versucht der Psychiater ihr Vertrauen zu gewinnen.
Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können, so hat es mich gepackt. Es ist nicht nur gut geschrieben, sondern so spannend, dass ich es fast in einem durchgelesen habe. Es ist nie reißerisch, sondern wirkt authentisch, was es um so erschreckender und erschütternder macht.
Absolute Leseempfehlung.

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