Cover-Bild Die Untermieterin
19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 158
  • Ersterscheinung: 18.07.2019
  • ISBN: 9783406740855
Wioletta Greg

Die Untermieterin

Roman
Renate Schmidgall (Übersetzer)


Die junge Wiolka studiert in Tschenstochau, wohnt in einem Kloster, wo sie sich vor der traumatisierten Oberin schützen muss, und sucht Herrn Kamil, einen etwas älteren Ethnologen, in den sie sich verliebt hat. Da taucht er eines Tages unverhofft auf, auf der Suche nach ihr...

Ein komischer, anarchischer und erotischer, weiblicher Bildungsroman, angesiedelt in den neunziger Jahren in Tschenstochau, ein rasantes, lustiges und wildes Lesevergnügen, voll Poesie und heißer Liebe.

Eigentlich ist Wiolka, die aus ihrem Dorf Hektary zum Studium ins nahe gelegene Tschenstochau ziehen will, auf der Suche nach Herrn Kamil, dem zehn Jahre älteren Ethnologen, der in ihrem Heimatdorf polnische Folklore gesammelt hat. Wiolka hat sich unsterblich in Herrn Kamil verliebt, auch er wohnt in Tschenstochau. Aber Wiolka kennt seine Adresse nicht und bekommt keinen Platz im Studentenwohnheim. Stattdessen muss sie ins barackenartige Arbeiterhotel "Wega" ziehen, mitten in eine chaotische und erotische Halbwelt.

Die junge, hübsche Frau verstrickt sich prompt und muss fluchtartig wieder ausziehen. Schließlich findet sie Unterschlupf im Haus der Ordensgemeinschaft der Schwestern vom Herzen Jesu und eine Weile scheint sie behütet und sicher zu sein. Aber die aus der NS-Zeit traumatisierte Oberin, dement und offenbar auch vom Münchhausen-Syndrom befallen, verwechselt Wiolka mit ihrer toten Tochter und droht sie mit ihren Kräutertees zu vergiften. Da taucht unversehens Herr Kamil am Klostertor auf...

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2019

Dennoch ist „Die Untermieterin“ ein lustiges Lesevergnügen. Vielleicht macht ein weiterer Roman die in Deutschland bisher wenig bekannte Schriftstellerin noch bekannter

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Wioletta Greg, Die Untermieterin, C.H. Beck 2019, ISBN 978-3-40674085-5

Wiolka heißt die junge Ich-Erzählerin im neuen Roman der seit 2006 in England lebenden polnischen Schriftstellerin Wioletta Greg. ...

Wioletta Greg, Die Untermieterin, C.H. Beck 2019, ISBN 978-3-40674085-5

Wiolka heißt die junge Ich-Erzählerin im neuen Roman der seit 2006 in England lebenden polnischen Schriftstellerin Wioletta Greg. Ich vermute deshalb, dass in die Gestalt und die Erlebnisse ihrer Protagonistin etliche eigene Erfahrungen eingeflossen sind. Als Wiolka noch in ihrem Heimatdorf Hektary wohnte, bevor sie zum Studium wegging, hat sie Herrn Kamil getroffen, einen zehn Jahre älteren Ethnologen, der von Wiolkas Großvater zunächst gegen dessen heftige Vorbehalte und Widerstände über polnische Folklore informiert wurde und sie eifrig aufschrieb.

Wiolka hat sich während der Aufenthalte von Herrn Kamil in ihrem Dorf heftig in ihn verliebt. Auch deswegen wählt sie als Ort für ihr Studium Tschenstochau, denn Herr Kamil wohnt dort.

Im Studentenwohnheim ist kein Platz mehr frei, deshalb kommt sie zunächst im barackenartige Arbeiterhotel „Wega“ unter. Dort fühlt sie sich nicht sehr wohl und verstrickt sich sehr schnell, was ihren fluchtartigen Auszug zur Folge hat.
Nachdem Wiolka auf der Straße der Oberin der Ordensgemeinschaft der Schwestern vom Herzen Jesu begegnet ist, kann sie im Haus der Schwestern einziehen. Es stellt sich im Laufe des Buches heraus, dass die aus der NS-Zeit noch traumatisierte demente Oberin Wiolka mit ihrer Tochter verwechselt, die von den Nazis getötet wurde.

Als Wiolka dann eines Tages unverhofft am Klostertor auf Herrn Kamil, den sie vorher erfolglos gesucht hat in der Stadt, scheint sie an ihrem Ziel angekommen. Doch ob diese Beziehung eine Zukunft hat bleibt offen, genauso wie Wiolkas Zukunft. Während die viele Rückblicke Wiolkas in ihre Kindheit in Hektary und die Kriegsepisoden, die von dem Schicksal der Oberin und ihrer Tochter berichten, sehr stimmig erzählt sind, fällt der Roman in seiner Gegenwartsebene doch sprachlich etwas aus dem positiven Rahmen.

Dennoch ist „Die Untermieterin“ ein lustiges Lesevergnügen. Vielleicht macht ein weiterer Roman die in Deutschland bisher wenig bekannte Schriftstellerin noch bekannter.