Cover-Bild Kreuzberg Blues
Band 10 der Reihe "Dengler ermittelt"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 08.10.2020
  • ISBN: 9783462318647
Wolfgang Schorlau

Kreuzberg Blues

Denglers zehnter Fall
Denglers zehnter Fall führt ins Herz des gegenwärtigen Kampfs um das Recht auf Wohnen.
Georg Dengler fühlt sich in Stuttgart so wohl wie schon lange nicht mehr, und auch mit Olga läuft es besser denn je. Trotz der aufziehenden Corona-Pandemie lässt er sich von ihr überreden, in Berlin zu ermitteln. Dort scheint ein Immobilienhai seine Mieter mit kriminellen Methoden rauszuekeln. Doch Dengler muss erkennen, dass die Sache größer ist, viel größer.
Das gibt es nirgendwo sonst auf der Welt: In einem Radius von wenigen hundert Metern vereinen sich in Kreuzberg Plattenbauten, schicke Townhouses, die türkische Community und der Schwarze Block. Ausgerechnet hier will der Bauunternehmer zwei Häuser »entmieten«, den danebenstehenden Kindergarten abreißen und ein neues Townhouse bauen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht.
Die Mieter*innen wehren sich. Eine von ihnen bittet ihre Freundin Olga um Hilfe. Plötzlich stehen sie und Georg Dengler mitten im modernen Berliner Häuserkampf um das Recht auf Wohnen. Dann fällt ein Spekulant vom Dach eines der umkämpften Häuser – und die Lage eskaliert.
In seinem zehnten Dengler-Krimi erweist sich Wolfgang Schorlau erneut als ein Meister des politischen Romans. Hochaktuell und spannend.
Alle Fälle von Georg Dengler:

- Die blaue Liste
- Das dunkle Schweigen
- Fremde Wasser
- Brennende Kälte
- Das München-Komplott
- Die letzte Flucht
- Am zwölften Tag
- Die schützende Hand
- Der große Plan
- Kreuzberg BluesDie Bücher erzählen eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2020

Aktueller Fall – spannend und brisant

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Der 10. Fall mit dem Privatdetektiv Georg Dengler und seiner Freundin Olga ging mir unter die Haut.

Ein Hilferuf einer Freundin von Olga, lässt die beiden umgehend nach Berlin reisen. Das Wohnhaus, in ...

Der 10. Fall mit dem Privatdetektiv Georg Dengler und seiner Freundin Olga ging mir unter die Haut.

Ein Hilferuf einer Freundin von Olga, lässt die beiden umgehend nach Berlin reisen. Das Wohnhaus, in dem sie wohnt, sollte ‘entmietet’ werden. Um dieses brutale Ziel zu erreichen, ist dem Immobilienhai jedes Mittel recht. Skrupellose kriminelle Handlanger werden eingesetzt, und die scheuen gar nichts. Einer von ihnen setzt mitten in der Nacht aggressive Ratten aus. Einer dieser Monster gelingt es, in die Wohnung von Silke einzudringen und ihrer kleinen Tochter in den Finger zu beissen. Die restlichen Bewohner setzen sich zur Wehr und so nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Der herbeigerufene Dengler und Olga versprechen zu helfen. Wie mehr die beiden diverse Spuren verfolgen, desto mehr geraten sie in einen erbitternden Kampf mit den Immobilienhaien sowie korrupten Politiker. Diese setzen alles daran, ihr geldgieriges Ziel (Kapitalismus) zu erreichen. Sogar internationale Investoren haben «ein Auge» auf Berlin geworfen. Viele Bürger wollen sich dies nicht länger mehr bieten lassen und rufen zum Widerstand auf.

Nicht genug, bricht auch noch die Corona-Pandemie aus. Und jetzt geht es recht zur Sache. Auch Dengler wird hautnah in dieses Geschehen mit ein bezogen.

Bemerkenswert fand ich die hervorragenden Recherchen über die ganze Immobilien-Situation in Berlin. Sein Schreibstil ist direkt, schonungslos und mitreissend. Diese aktuellen Themen sind von ihm eindrücklich verarbeitet worden. Die vielen «Baustellen» zu einem schlüssigen Ende gebracht, genau so wie ich es mag. Das Cover in schwarz/weiss finde ich sehr passend gewählt.

Von mir eine absolute Leseempfehlung. Ich freue mich heute schon auf den 11. Fall mit Dengler und Co., was der Cliffhänger ganz kurz verspricht.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Spannendes Jubiläum

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Was bin ich froh, zwischen den ganzen Liebesromanen auch mal einen Krimi gelesen zu haben. Versteht mich nicht falsch: Liebesromane sind toll, sie tun der Seele gut. Aber ab und zu brauche ich dann auch ...

Was bin ich froh, zwischen den ganzen Liebesromanen auch mal einen Krimi gelesen zu haben. Versteht mich nicht falsch: Liebesromane sind toll, sie tun der Seele gut. Aber ab und zu brauche ich dann auch mal Action, etwas mehr Spannung. Denn sonst wird es irgendwann langweilig. Und von Langeweile kann beim Schreibstil des Autors Wolfgang Schorlau auf keinen Fall die Rede sein. Er schreibt zwar nicht hektisch oder abgehetzt, doch man ist als Leser mittendrin. Und das war für mich gerade am Beginn seines Krimis „Kreuzberg Blues: Denglers zehnter Fall“ etwas ekelhaft. Auch wenn das kaum vorstellbar ist: Das darf hier in diesem Fall durchaus positiv verstanden werden, wenn auch eben ekelhaft für mich. Natürlich werde ich jetzt nicht verraten, warum, denn das muss der Leser selbst herausfinden. Aber diese durchaus sehr anschauliche Darstellung war schon sehr gänsehautfördernd. Dabei ist das eigentlich nur die Einleitung der ganzen Geschichte gewesen. Der Autor bedient sich der aktuellen gesellschaftlichen Situation, speziell auch auf Berlin gemünzt. Schließlich kamen nicht zuletzt immer wieder Meldungen im Radio zu Hausbesetzungen im Zuge der stetig steigenden Mietpreise. Wolfgang Schorlau beschreibt skrupellose Machenschaften genauso wie liebenswerte Menschen und Nachbarn. Eine Gemeinschaft, ein Füreinanderdasein. Dabei hat der Ermittler Georg Dengler eine irgendwie liebenswerte Art, für die es aber unbedingt auch seiner Freundin Olga bedarf. Ich sollte noch erwähnen, dass ich alle vorhergehenden neun Fälle von Georg Dengler bisher nicht kenne. Und dennoch kommt man in diesen zehnten Fall von „Kreuzberg Blues: Denglers zehnter Fall“ leicht hinein. Für mich ein gelungenes, kleines Jubiläum, welches mit Aktualität und spannenden Wendungen besticht.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Mietindustrie

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Im Stuttgart lässt es sich leben. Und doch nehmen Georg Dengler und seine Freundin Olga einen Auftrag in Berlin an. Eine Freundin von Olga hat sie um Hilfe gebeten. In ihrem Mietwohnblock werden die Wohnungen ...

Im Stuttgart lässt es sich leben. Und doch nehmen Georg Dengler und seine Freundin Olga einen Auftrag in Berlin an. Eine Freundin von Olga hat sie um Hilfe gebeten. In ihrem Mietwohnblock werden die Wohnungen ein ums andere Mal verkauft. Und die neuen Eigentümer versuchen entweder immer mehr Geld aus den Mietern herauszupressen oder die Mietbedingungen so zu verschlechtern, dass den Mietern kaum etwas anders übrig bleibt als zu kündigen. Entmietung nennt sich dieses perfide Spiel. Dengler will den Sumpf aus Wohnungskonzernen durchdringen. Und dann gibt es noch erste Meldungen, die sich von China aus über den ganzen Erdball verbreitet.

In Denglers zehntem Fall geht es ihm richtig gut. Mit Olga läuft alles prima und auch mit seiner Detektei konnte er ein paar lukrative Fälle bearbeiten. In Berlin, wo die Sozialwohnungen schon vor Jahren privatisiert wurden, herrschen im Wohnungssektor Investoren, denen es nur um Profit geht. Die Menschen, die Mieter, sind ihnen total egal. Die Mittel, zu denen sie greifen, um ihre Ziele zu erreichen, sind schon grausam zu nennen. Dengler beginnt quasi undercover zu ermitteln.
Er will die Wahrheit finden und den verzweifelten Mietern helfen. Diese neue Krankheit, von der aus Asien berichtet wird, scheint da erstmal bedeutungslos.

Wie niederträchtig diese Konzerne doch vorgehen, der Gewinn geht über alles. Es wird Geld eingesammelt, dass Rendite bringen soll. Man fragt sich, wie es Menschen vor sich selbst rechtfertigen können, jegliche Anständigkeit außer acht zu lassen. Sie sollten nicht nur dem Geld dienen, sondern auch den Menschen, denen sie die Mieten aus den Taschen ziehen. Unschuldig ist der Staat an der Situation allerdings nicht. Gerade hier wurde die staatlich geförderten Wohnungen für das schnelle Geld verhökert und muss nun zum Teil teuer zurückgekauft werden. Wie immer beschreibt Wolfgang Schorlau mitreißend und aufrüttelnd. Er versteht es, den Finger auf den Punkt zu legen. Sehr authentisch wirkt dabei, wie der Autor die aktuellen Entwicklungen in seinen Roman einbaut. Ein brisantes Thema gepaart mit aktuellen Entwicklungen - das ergibt ein packendes Buch, das sich zu lesen lohnt.

Veröffentlicht am 08.04.2021

Immoblienhaie und Spekulanten

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Der Kriminalroman "Kreuzberg Blues" von Wolfgang Schorlau ist bereits der zehnte Band um seinen nicht zuletzt durch die ZDF-Verfilmungen bekannten Stuttgarter Privatdetektiv und ehemaligen BKA-Ermittler ...

Der Kriminalroman "Kreuzberg Blues" von Wolfgang Schorlau ist bereits der zehnte Band um seinen nicht zuletzt durch die ZDF-Verfilmungen bekannten Stuttgarter Privatdetektiv und ehemaligen BKA-Ermittler Georg Dengler und spielt während der aktuellen Covid-19-Pandemie. Davon sollte man sich jedoch nicht abschrecken lassen, denn auch wenn man die vorangegangenen Romane nicht kennt, kann man der Handlung problemlos folgen.

Worum es geht
Trotz der laufenden Corona-Pandemie lässt sich Georg Dengler überreden, eine Fall in Berlin zu übernehmen, nachdem eine Bekannte von Denglers Freundin Olga um Hilfe gebeten hat: Im heiß umkämpften Wohnungsmarkt der Hauptstadt scheint dem Immobilenhai und Bauunternehmer Kröger jedes Mittel recht zu sein, um unliebsame Mieter loszuwerden und greift dabei auch zu illegalen Entmietungen. So will er zwei Wohnhäuser und einen Kindergarten abreißen lassen, um dort ein modernes Townhouse für zahlungskräftige Kunden entstehen zu lassen. Dengler und seine Partnerin finden sich plötzlich im Großstadtdschungel zwischen den Fronten eines modernen Häuserkampfes um das Recht zu wohnen wieder und müssen feststellen, dass die Sache viel größer ist als erwartet, denn im Hintergrund agieren Großkonzerne, die mit der Kröger Immoblien AG teils konkurieren. Zwischen heruntergekommenen Kreuzberger Plattenbauten, luxuriösen Neubauten, Schwarzem Block und türkischer Community muss sich Dengler erst einmal zurecht finden. Die Lage eskaliert, als ein Spekulant vom Dach eines umkämpften Hauses stürzt.

Kritik
Den politischen Rahmen des Romans bildet bildet der Mietenvolksentscheid Berlin, und die Einführung eines Mietendeckels. Schorlau nimmt sich Zeit, dem die Hintergründe und Biografien seiner Figuren detailliert zu erzählen. Wenn der Autor die Unternehmensstruktur der Deutsche Eigentum AG (klar erkennbar angelehnt an die Deutsche Wohnen) und deren Strategie schildert, ist das akribisch recherchiert. Auch seine fiktive Fondsgesellschaft Blackhill hat mit dem weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock ein reales Vorbild. Nebenbei flechtet er noch die Proteste von Querdenken 711 in Stuttgart in den Roman mit ein. Doch diese − fast schon journalistischen − Informationen tun der Spannung keinen Abbruch. Schon immer schreibt Wolfgang Schornau eigentlich als Krimis getarnte Sachbücher.

"Kreuzberg Blues" lebt von kurzen Kapiteln, die meist mit einem Cliffhanger enden, und schnellen Szenenwechseln. Man spürt, dass die Verfilmung nicht weit weg ist. Tatsächlich erklärt Schorlau im Nachwort, auch, dass er das Corona-Geschehen quasi live in den Roman eingebaut hat, während er in Berlin mit Lars Kraume eigentlich an der cineastischen Umsetzung gearbeitet hat, die ursprünglich parallel zum neuen Roman gesendet werden sollte, dann aber verschoben werden musste.

Fazit
Insgesamt ist der Roman vielleicht thematisch etwas zu überladen, die Welt, die der Autor zeichnet etwas zu sehr schwarz-weiß und der erhobene Zeigefinger etwas zu deutlich. Trotzdem ergibt sich ein recht treffendes Bild der momentanen Lage unseres Landes, und die Spannung der Kriminalgeschichte hilft einem über diese Schwächen leicht hinweg.

Mein Dank geht an den Verlag Kiepenheuer & Witsch und NetGalley für das digitale Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Immobilienhaie

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Der Immobilienmarkt ist heiß umkämpft und dabei wird nicht immer mit legalen Mitteln gekämpft. Das muss auch Georg Dengler erfahren, als er auf Zureden seiner Freundin Olga in Berlin ermittelt. Alte Bauten ...

Der Immobilienmarkt ist heiß umkämpft und dabei wird nicht immer mit legalen Mitteln gekämpft. Das muss auch Georg Dengler erfahren, als er auf Zureden seiner Freundin Olga in Berlin ermittelt. Alte Bauten sollen luxussaniert werden. Wenn die bisherigen Mieter nicht freiwillig weichen, werden sie mit drastischen Mitteln rausgeekelt. Aber es gibt auch Mieter, die sich wehren. Dann fällt einer der Spekulanten vom Dach eines der umkämpften Häuser und die Lage eskaliert. Dengler und Olga finden sich zwischen all den unterschiedlichen Interessen.
Obwohl dies Denglers zehnter Fall ist, war es für mich der erste. Der Autor Wolfgang Schorlau greift ein aktuelles Thema auf, das immer brisanter wird, denn immer weniger Menschen können sich das Wohnen leisten. Außerdem fällt Denglers Ermittlung genau in die Zeit der Corona-Pandemie, doch das ist nicht das vorherrschende Thema.
Der Schreibstil liest sich gut und die Geschichte ist unterhaltsam und spannend. Dengler und seine Freundin Olga sind mit beide sympathisch.
Es ist erschreckend, wie skrupellos gierige Spekulanten vorgehen und schlimm finde ich, dass sie überall damit durchkommen. Menschen, die seit zig Jahren in ihrer Wohnung leben, verlieren plötzlich ihre Wohnung und damit ihr Zuhause, wo sie sich wohlfühlen und ihre, Kontakte haben, wo in allen Winkeln Erinnerungen lauern und wo ihr Herz verwurzelt ist.
Ein hochaktueller und spannender Thriller.

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