Cover-Bild R.I.P.
(87)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 24.06.2019
  • ISBN: 9783442756650
Yrsa Sigurdardóttir

R.I.P.

Thriller
Anika Wolff (Übersetzer)

Er mordet kalt und brutal: Zwei Jugendliche sind seine Opfer. Über Social Media müssen Freunde deren letzte qualvolle Minuten mitansehen. Und dieser Mörder ist noch nicht fertig: Ein weiterer Junge wird vermisst. Was verbindet die Jugendlichen? Wer glaubt, sie verdienten den Tod? Und kann der Junge noch gerettet werden?

Huldar und sein Team ermitteln. Auch Psychologin Freyja wird wieder in die Untersuchungen einbezogen, trotz anfänglichen Widerwillens. Gemeinsam müssen sie den gnadenlosen Mörder finden, bevor er wieder zuschlägt...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2019

Lesenswerter Thriller in gewohnt gutem Stil

0

Mit diesem Buch hat die Autorin den dritten Band der Reihe um Kommissar Huldar, seine Chefin und seine Kollegen sowie Kinderpsychologin Freya geschrieben. Obwohl die Figuren und ihre Beziehung zueinander ...

Mit diesem Buch hat die Autorin den dritten Band der Reihe um Kommissar Huldar, seine Chefin und seine Kollegen sowie Kinderpsychologin Freya geschrieben. Obwohl die Figuren und ihre Beziehung zueinander sich weiterentwickeln und für das Buch eine Rolle spielen, kann man es trotzdem eigenständig lesen. Einige Geschichten aus den Vorgängern werden kurz angerissen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr gut, das Buch hat unglaublich spannende Stellen und brachte mich trotzdem manchmal zum Schmunzeln. Vor allem aber macht es nachdenklich.

Die Geschichte beginnt direkt mit dem ersten Mord: Eine Schülerin arbeitet nebenbei im Kino und wird dort auf brutalste Art ermordet. Der Täter zwingt sie per Snapchat Entschuldigungen zu verschicken, bevor er sie tötet. Zunächst ist nicht klar, wofür und bei wem sich das Mädchen entschuldigen musste. Aber Huldar und sein Team finden heraus, dass sie kein Engel war. Aber was rechtfertigt einen Mord? Und wer könnte ihn begehen?
Nach und nach ergeben sich Beziehungsgeflechte und Verstrickungen, diese bleiben aber lange diffus und unklar. Erst am Ende fügt sich alles zu einem stimmigen Bild zusammen.

Das Thema ist aktuell und dennoch zeitlos. Die Autorin schafft es, Mobbing aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Zunächst natürlich die Hilflosigkeit der Opfer, die keinen Ausweg aus ihrer Situation sehen. Sie resignieren manchmal, suchen die Schuld bei sich selbst und einige versuchen sogar sich selbst umzubringen. Auch die Eltern der Kinder wissen sich nicht zu helfen, da Mobbing mittlerweile vermehrt in sozialen Medien stattfindet, nehmen die Kinder ihre Peiniger sozusagen mit nach Hause. Rat suchen Eltern bei der Schule – die meist nicht sehr hilfreich ist. Die Möglichkeiten sind begrenzt, auch ein Psychiater, der Betroffene behandelt kommt in dem Buch zu Wort.
Trotz der differenzierten Betrachtung will das Buch keine Lösungen liefern, es erzeugt Spannung und ist durch und durch ein Thriller. Diesen Spagat zu schaffen ist an sich schon eine Leistung, die dieses Buch lesenswert macht. Die unvergleichbare Atmosphäre Islands bietet einen schönen Schauplatz, der oft sehr düster und trist daherkommt. Der Alltag ist auch in dem mittlerweile beliebten Urlaubsland nicht für jeden Bürger immer einfach.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Hochspannung mit kleinen Schwächen...

0

Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich seit langem ein großer Fan der Bücher von Yrsa Sigurdardottir bin. "R.I.P." ist nun der 3. Teil der Reihe rund um Kommissar Huldar und Psychologin Freya und behandelt ...

Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich seit langem ein großer Fan der Bücher von Yrsa Sigurdardottir bin. "R.I.P." ist nun der 3. Teil der Reihe rund um Kommissar Huldar und Psychologin Freya und behandelt wieder einen neuen packenden Fall. Ein Mörder geht um und verfährt auf sehr perfide Weise.. Man hat zunächst keinerlei Anhaltspunkte, wer hinter den grausamen Verbrechen stecken könnte und offensichtlich haben hier viele Personen etwas zu verbergen oder verharren eisern in Schweigen. Doch die Zeit spielt gegen die Ermittelnden und man muss schlicht alles daran setzen, den Mörder dingfest zu machen..
Der Schreibstil von Yrsa Sigurdardottir ist wie üblich sehr eingängig und flüssig zu lesen. Der Plot ist zudem meiner Meinung nach recht raffiniert, man hat viele Spannungsmomente und der Thriller hält viele Überraschungen und knifflige Wendungen bereit. Leider war mir in dieser Übersetzung die Sprache auch wieder einmal zu schnodderig oder ausdrucksstark (z.B. "Halt die Fresse!") und an manchen Stellen der Verlauf bzw. die Entwicklung der zwischenmenschlichen Problemchen (wenn der Kommissar einen One-Night-Stand mit der Chefin hatte, aber eigentlich scharf auf die mit ermittelnde Psychologin ist, den jungen Kollegen dazu überhaupt nicht leiden kann.. etc pp) auch allzu stark herbei stilisiert und oftmals klar unter der Gürtellinie. Ich finde, das hätte nicht sein müssen und der Thriller hat diese überflüssigen Momente und Nebenschauplätze überhaupt nicht nötig. Vielmehr erweckt es hier den Eindruck, dass die Verläufe durch sinnlose Seitenfüller gestreckt werden sollten, was zudem der Logik nicht entgegen kommt... Die Figuren hätten demnach gerne weniger dramatisch sein dürfen (auch wenn man das aus Buch 1 + 2 schon kannte) und mehr Energie in die Fälle stecken können..
Trotzdem ist das Buch, wie ich finde, sehr lesenswert und bietet enorm viel Spannung in den Ermittlungen und Morden. Deshalb für "R.I.P." 4 Sterne.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Mobbing

0

Inhalt & Handlung:
Die junge Stella jobbt neben der Schule in einem Kino. Hier wird sie eines Abends, kurz bevor sie von ihrem Freund abgeholt werden soll, verschleppt und dabei genötigt, sich vor laufender ...

Inhalt & Handlung:
Die junge Stella jobbt neben der Schule in einem Kino. Hier wird sie eines Abends, kurz bevor sie von ihrem Freund abgeholt werden soll, verschleppt und dabei genötigt, sich vor laufender Kamera zu entschuldigen, was der Täter via Snapchat an Stellas Freundinnen übermittelt. Als wenig später ein weiterer Jugendlicher unter ähnlichen Umständen überfallen wird und auch dieser Überfall per Snapchat getreamt wird, wird klar, dass es sich hier um die Rache eines Mobbingopfers handelt. Gelingt es dem Ermittlungsteam rund um Huldar und Freya, diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten, und den Täter zu stoppen?

Schreibstil:
Yrsa Sigurdardóttir schafft es, die einzelnen Szenen unglaublich düster wirken zu lassen, dazu kommt noch ihr Hang Gewaltszenen überdeutlich hervorzuheben und detailliert zu beschreiben, was für zartbesaitete Leser wahrscheinlich recht gewöhnungsbedürftig ist. Vielleicht liegt gerade daran, dass genau diese Sequenzen besonders spannend und gruslig zu lesen sind. Zudem erfolgt die Erzählung in vielen verschiedenen Handlungssträngen, was das Gesamtwerk recht komplex macht.

Charaktere:
Gleich vorweg muss ich sagen, dass ich mir schwertat, mich in die einzelnen Charaktere hineinzudenken, bzw . deren Motivation zu verstehen. Die Psychologin Freya schnitt diesbezüglich bei mir noch am besten ab, Der Ermittler Huldar hingegen wirkte in seiner ganzen Art zu übertrieben überzeichnet.

Cover:
Das Cover in seiner kühlen Farbgebung gefällt mir außerordentlich gut, die Wahl des Titels kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen, im Original heißt der Titel übrigens soviel wie „Absolution“, was dem Inhalt des Buches ein wenig mehr gerecht wird.

Autorin:
Yrsa Sigurdardóttir wurde 1963 in Island geboren und schloss im Jahre 1988 ihr Bauingenieur-Studium als „Master of Science“ in Montreal ab und arbeitet seither als Ingenieurin am Kárahnjúka-Staudamm im Osten Islands.Sie wohnt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Seltjarnarnes bei Reykjavík.

Meinung:
Das Thema Mobbing zieht sich hier über mehrere Ebenen, zum einen übt ein Mobbingopfer Selbstjustiz aus, zum anderen kommt es auch innerhalb des Ermittlungsteams zu Mobbing, was die Stimmung innerhalb des Teams zunehmend vergiftet, und das gemeinsame Vorankommen bei der Lösung des Falles arg behindert. Was ich an dem Buch jedoch sehr schätzte, waren mehrere zum Teil sehr überraschende Wendungen, die es letztlich doch schafften den Spannungsbogen aufrecht zu halten!

Persönliche Kritikpunkte:
Der ständige Hickhack zwischen Erla und Huldar zermürbt auch den Leser, was den Lesefluss ein hemmt. Auch sonst hat man das Gefühl, das den Befindlichkeiten der einzelnen Teammitglieder mehr Gewicht geschenkt wird, als dem eigentlichen Fall, welcher dadurch ein wenig auf der Strecke bleibt. Dazu kommt auch noch ein recht klischeehaftes Männer- wie Frauenbild, wobei sich der Hauptgedanke eines Mannes darum zu drehen scheint, wie man eine Frau am schnellsten in sein Bett bekommt.

Fazit:
Ein Buch, das durch seine Aktualität besticht, weniger großes Augenmerk auf das Privatleben der Ermittler wäre wünschenswert gewesen!

Veröffentlicht am 21.09.2019

Social Mobbing

0

Stella jobbt neben der Schule in einem Kino. Sie freut sich darauf von ihrem neuen Freund abgeholt zu werden als sie plötzlich überfallen wird. Der Überfall und die Entführung werden per Snapchat an ihre ...

Stella jobbt neben der Schule in einem Kino. Sie freut sich darauf von ihrem neuen Freund abgeholt zu werden als sie plötzlich überfallen wird. Der Überfall und die Entführung werden per Snapchat an ihre Freunde übertragen die nicht glauben können was sie dort zu sehen bekommen. Die Polizei tappt im Dunkeln da es noch keine Leiche gibt.
Wenig später wird ein weiterer Jugendlicher überfallen und entführt und alles auf Snapchat übertragen.

Die Freunde der Opfer sagen einhellig wie beliebt die Jugendlichen doch waren aber man ahnt bereits das etwas anderes dahintersteckt. Die Psychologin Freyja soll die Ermittlungen der Polizei unterstützen. Erla und Huldar und das Team bemühen sich den Fall schnell zu klären um den Jungen vielleicht noch zu finden.

Ich war etwas enttäuscht von dem Buch und den Hauptpersonen. Die Stimmung im Kommissariat ist mies, die Psychologin mit ihren persönlichen Unzulänglichkeiten wirkt unsicher. Das Thema Mobbing auf extreme Weise dargestellt zieht sich durch das ganze Buch. Die beiden Jugendlichen haben in ihrer Schule Mitschüler extrem gemobbt und auch die Erwachsenen sind nicht davor gefeit.

Allgemein ist das Thema sehr interessant wenn auch sehr extrem dargestellt, die Grundstimmung in dem Buch sehr negativ. Die Spannung die ich aus den Vorgängerbänden kenne, kommt hier nicht richtig auf. Das ganze wirkt eher wie eine Sozialstudie mit kriminalen Beiwerk.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Fulminant

0

Im dritten Buch um die Ermittler Huldar, Erla und die Psychologin Freyja hat die Autorin Yrsa Sigurdardottir es tatsächlich geschafft, noch viel mehr Spannung in die Handlung des aktuellen Romanes ...

Im dritten Buch um die Ermittler Huldar, Erla und die Psychologin Freyja hat die Autorin Yrsa Sigurdardottir es tatsächlich geschafft, noch viel mehr Spannung in die Handlung des aktuellen Romanes zu bringen. Besonders im letzten Drittel konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich jeden Moment erwartet habe, die Auflösung zu lesen.
Das Thema Mobbing in Schulen ist das Hauptanliegen und rund um Mobber und Gemobbte spielt sich ein brutaler, kaum nachvollziehbarer Krimi ab, in den die Ermittler tief eintauchen und schlimme Abgründe zutage fördern.
Als Leser kann man nur ab und zu das Buch einfach schließen, aber das Thema lässt sich nicht verdrängen.
Ich kann mir vorstellen, dass vieles der Realität entspricht, zum Glück gibt es aber psychologische Hilfe, man muß sie einfach nur annehmen, angenehm ist es aber nie.
Eine unbedingte Leseempfehlung.