Cover-Bild Dein erster Blick für immer
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 29.01.2021
  • ISBN: 9783404183500
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Zoe Folbigg

Dein erster Blick für immer

Roman
Sabine Schilasky (Übersetzer)

Maya ist hoffnungslos romantisch. Sie liebt nostalgische Kleider und französisches Gebäck und glaubt an die Liebe auf den ersten Blick. Als sie eines Morgens im Zug einem jungen Mann gegenübersitzt, dessen sanfte Augen konzentriert auf die Seiten eines Romans blicken, ist es um sie geschehen. Mit Schmetterlingen im Bauch steigt sie nun jeden Morgen in den Zug, doch der schöne Fremde scheint sie nicht zu bemerken. Ein kleiner Zettel soll ihrem Glück auf die Sprünge helfen - mit ungeahnten Folgen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2021

Nicht unbedingt ein Liebesroman

1

Gleich vorweg, ich durfte von dem Roman „Dein erster Blick für immer“ ein Leseexemplar der Lesejury lesen und möchte mich dafür bedanken. Ich habe mich sofort in das schöne Cover verliebt, hellblauer Grund ...

Gleich vorweg, ich durfte von dem Roman „Dein erster Blick für immer“ ein Leseexemplar der Lesejury lesen und möchte mich dafür bedanken. Ich habe mich sofort in das schöne Cover verliebt, hellblauer Grund und eine graphische Darstellung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Londons, gepaart mit einem Zug und dessen Gleisen, die ein Herz bilden. Das und der Klappentext: „Maya ist hoffnungslos romantisch. Sie liebt nostalgische Kleider und französisches Gebäck und glaubt an die Liebe auf den ersten Blick. Als sie eines Morgens im Zug einem jungen Mann gegenübersitzt, dessen sanfte Augen konzentriert auf die Seiten eines Romans blicken, ist es um sie geschehen. Mit Schmetterlingen im Bauch steigt sie nun jeden Morgen in den Zug, doch der schöne Fremde scheint sie nicht zu bemerken. Ein kleiner Zettel soll ihrem Glück auf die Sprünge helfen - mit ungeahnten Folgen ...“ hat mich eigentlich auf einen lockern und leichten Liebesroman mit viel Romantik und einer Spur Humor eingestimmt. Wer hat noch nicht auf einer Zugfahrt die Mitreisenden beobachtet und überlegt wie sie wohl so sind? Und wenn einem dann auch noch ein Traumtyp fast Tag für Tag gegenübersitzt, traut man sich dann diesen auf sich aufmerksam zu machen? Maya traut sich. Das klingt doch wirklich nach einem Plot für einen modernen, zeitgemäßen Liebesroman, oder? Leider wurden meine Erwartungen dann aber doch nicht so ganz erfüllt. Die eigentliche Story wird durch die verschiedensten Nebenhandlungen und einer wahren Flut an zusätzlichen Charakteren zerfranst, man springt von einer Szene zur nächsten und überblickt kaum noch wie sich die einzelnen Erzählstränge verknüpfen lassen. Hinzukommen auch noch Zeitsprünge und Rückblenden, die für mich größtenteils unnötig waren, in meinen Augen hätte man die Geschichte leicht in einer chronologischen Reihe erzählen können.
Ich bin mir jetzt selbst nicht so sicher, wie ich den Roman bewerten soll. Ich bin an das Buch auf jeden Fall mit falschen Erwartungen rangegangen, ich habe eine Liebesromanze erwartet, aber einen Episodenroman erhalten, bei dem mir auch noch der rote Faden gefehlt hat. Ich glaube fast, die Autorin hatte zu viele Ideen und hat alle in einen Roman zusammengefasst, die Grundidee hätte durchaus viel Potenzial gehabt, auf diese habe ich mich ja auch gefreut und eingestellt, sie ging dann aber leider verloren.

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Veröffentlicht am 16.02.2021

Wo ist die Liebe geblieben?

2

Maya arbeitet in einer der berühmtesten Modefirmen in London. Als sie eines Tages einen Mann in der Bahn sieht ist es um sie geschehen. Wochenlangen vergeblichen Versuchen, das er auf sie aufmerksam wird ...

Maya arbeitet in einer der berühmtesten Modefirmen in London. Als sie eines Tages einen Mann in der Bahn sieht ist es um sie geschehen. Wochenlangen vergeblichen Versuchen, das er auf sie aufmerksam wird nimmt sie allen ihren Mut zusammen und übergibt ihm einen Zettel. Wenig später erhält sie eine Mail. Und damit lösen sich all ihre Träume in Rauch auf, denn James so heißt ihr Traummann ist bereits vergeben. Zwischenzeitlich ändert sich bei Maya in der Firma in der sie arbeitet so ziemlich alles. Mit Eintritt einer neuen Mitarbeiterin, die Maya nur allzu gut kennt, verschlechtert sich das Arbeitsklima und andere Teammitglieder werden gemobbt. Und dann fällt auch noch der Boni weg. Aus Frust über die Unzulänglichkeiten in ihrer Firma schreibt sie sich den angestauten Frust von der Seele weg. Eine Zeitung bekommt davon Wind und möchte dies gerne in einer Kolumne herausbringen. Ohne wirklich über die Konsequenzen nachzudenken macht sie es. Doch diese Kolumne schlägt hohe Wellen auch in ihrer Firma. Alle spekulieren wer sie schreibt. In dem letzten Teil der Kolumne outed sie sich und lässt dafür bei einem Fotographen Bilder von sich machen. Ohne es zu ahnen trifft sie dabei auf James, der mittlerweile wieder solo ist. So kommt es wie es kommen muss Maya wird entlassen obwohl sie eigentlich kündigen wollte. Doch das Schicksal hat noch eine kleine Überraschung für Maya und James im Ärmel…

Auch wenn der Roman sich wirklich sehr schnell ließt, schafft die Autorin mit ihren Schreib- und Erzählstil nicht unbedingt den Leser zu fesseln. Die im Klappentext versprochene Romantik geht schlichtweg unter in einem viel zu nüchternen und einen vorlauten nervigen Erzähler.

Von der versprochenen Romantik bekommt der Leser lediglich auf den ersten Kapiteln und am Ende das worauf er sich gefreut hat. Dazwischen geht es nur um Mode und das Leben und Arbeiten in der Modewelt. Dieser Roman ist eine Mischung aus „Der Teufel trägt Prada“ und „Tatsächlich Liebe“. Denn wo man als Leser auf eine nette Liebesgeschichte zwischen Maya und James wartet kommen fast alle anderen Figuren zur einer Liebesgeschichte. Ein Teammitglied wird bei einem Luxuswochenende schwanger und ist überglücklich. Eine Freundin von Maya verliebt sich und heiratet. Nur zwischen Maya und James will es einfach nicht funken. Und dann meint die Autorin auch noch die Geschichte in die Länge ziehen zu müssen in denen sie die beiden sich immer mal wieder fast begegnen lässt. Als Leser braucht man einen wirklich langen Atem.

In einer Liebesgeschichte oder auch Romanze erwartet man als Leser eigentlich, dass einen die Protagonisten sympathisch sind. Das ist hier leider nicht der Fall. Maya kommt als versnobte, arrogante und eilte Person rüber. Auch wenn der Erzähler nicht müde wird dem Leser mit dem Vorschlaghammer zu versichern, wie nett und hilfsbereit und liebenswürdig Maya doch ist. James hingegen ist ein wirklich sehr netter Mensch, den man gleich in sein Herz schließt.

Die nüchterne und distanzierte Erzählweise, die die Autorin in diesem Roman an den Tag legt passt weder zu diesem Roman noch zur Geschichte. Sie zerstört damit auch den letzten wagen Hauch von Romantik oder gar Liebe.

Fazit: Kann man ein Liebesroman ohne Romantik und Liebe schreiben und die Figuren so gestalten, dass man diese so gar nicht mehr mag? Ja man kann. Den Beweis hat die Autorin vorgelegt. Als Leser sucht man romantische Gefühle hier vergebens. Dies hier ist nicht wirklich ein Liebesroman, obwohl das Cover eben einen solchen versprechen.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Enttäuschend und emotionslos

6

Maya arbeitet in London bei einem großen Modeunternehmen. Auf ihrer täglichen Zugfahrt sieht sie eines Tages ihren Traummann und verliebt sich sofort in ihn. Leider bemerkt er Maya nie, bis zu jenem Tag, ...

Maya arbeitet in London bei einem großen Modeunternehmen. Auf ihrer täglichen Zugfahrt sieht sie eines Tages ihren Traummann und verliebt sich sofort in ihn. Leider bemerkt er Maya nie, bis zu jenem Tag, an dem Maya all ihren Mut zusammennimmt und ihm einen Zettel mit einer kurzen Nachricht zusteckt. Zwischen Hoffen und Bangen wartet Maya nun auf seine Reaktion, die hoffentlich ihr Leben verändern wird.

Dein erster Blick für immer basiert auf einer wirklich schönen Idee, aus der man viel hätte machen können. Leider hat mir die Umsetzung so gar nicht gefallen. Das Buch besteht aus 54 Kapiteln, welche jeweils recht kurz sind. Die Perspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel und es kommen die unterschiedlichsten Personen zu Wort. Zusammen mit den oft kurzen, abgehackt wirkenden Sätzen kam ich mir manchmal vor wie in einer Diashow, in der zusammenhanglos und durcheinander ein Bild nach dem anderen gezeigt wird. So war es mir nicht möglich, mich in die Personen einzufühlen oder ihre Handlungen nachzuvollziehen. Aufkommende Emotionen wurden bei mir leider im Keim erstickt, da das Kapitel wieder zu Ende war und es mit einer anderen Geschichte weiterging.
Die eigentliche Geschichte von Maya und ihrem Bahn-Mann James gerät immer mehr aus dem Blickfeld. Stattdessen werden Geschichte anderer Personen erzählt und der Leser durch unnötige Zeitsprünge verwirrt. Oft schien es mir so, dass die Autorin einen Kopf voller Ideen hatte und alle irgendwie in diesem Buch unterbringen musste. Hier wäre es besser gewesen, sich auf die wesentliche Geschichte zu konzentrieren und diese dann tiefgehender und emotionaler zu erzählen.
Auch die Erzählperspektive hat mich oft gestört. Das Buch ist in der Gegenwart geschrieben und der Schreibstil wirkte auf mich oft oberschlau und belehrend. Es gab viele Andeutungen auf wichtige Ereignisse in der Vergangenheit, die aber im Laufe des Buches nie aufgeklärt wurden und mich mit großen Fragzeichen zurückließen. Das hätte man sich definitiv sparen können.

Die Charaktere fand ich allgemein zu oberflächlich beschrieben. Es ist mir leider nicht gelungen eine Beziehung zu ihnen aufzubauen und ihre Handlungen nachzuvollziehen. Viele Personen waren aus meiner Sicht auch einfach überflüssig und haben die Geschichte nur aufgebläht und mich verwirrt. Allerdings waren die Charaktere sich auch meist treu – es war von Anfang an klar, wer hier gut und wer böse ist.
Maya war mir recht sympathisch, wenn sie auch oft sehr naiv wirkte. Sie ist die nette Kollegin, die sich um alle und alles kümmert und jeder mag sie. Sie setzt sich für Kollegen ein, gibt kostenlosen Sprachunterricht und steckt gern zurück, wenn das für anderen hilfreich ist. Sie wirkt wie das nette Mädchen von nebenan, aber oft auch langweilig und uninteressant.
James, der Bahn-Mann, war mir zunächst gar nicht sympathisch. Er wirkte langweilig und bequem. So richtig konnte ich nicht nachvollziehen, was Maya an ihm so fasziniert. Gegen Ende des Buches wurde es dann besser und James hat sich positiv entwickelt.
Mein Lieblingscharakter war eindeutig Velma. Zwar nur ein Nebencharakter, der auch bald wieder aus Mayas Leben verschwindet, aber sie hat für mich endlich etwas Leben in das Buch gebracht.

FAZIT:
Insgesamt war „Dein erster Blick für immer“ leider eine riesengroße Enttäuschung für mich. Ich hatte einen schönen Liebesroman erwartet und bekommen habe ich eine Aneinanderreihung kurzer Szenen mit Charakteren die oberflächlich wirken und deren Entwicklung ich nicht nachvollziehen konnte. Die Geschichte hat so viele Schauplätze und dreht sich um so viele andere Dinge, dass das eigentliche Thema, nämlich Maya und James, völlig untergeht.

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Veröffentlicht am 12.02.2021

Eine verwirrende Reise von Maya bis zu den Nebencharakteren

0

Maya ist eine Romantikerin – sie liebt Kleider und frisches Gebäck. Ausserdem glaubt sie auch an die Liebe auf den ersten Blick. Als sie eines Morgens einen jungen Mann sieht, der konzentriert einen Roman ...

Maya ist eine Romantikerin – sie liebt Kleider und frisches Gebäck. Ausserdem glaubt sie auch an die Liebe auf den ersten Blick. Als sie eines Morgens einen jungen Mann sieht, der konzentriert einen Roman liest, ist es um Maya geschehen. Sie steigt voller Hoffnung jeden Tag in den Zug, doch der Fremde scheint sie nicht zu bemerken, bis sie sich dazu entschliesst, ihm einen Zettel zu schreiben …

Meine Meinung
Der Anfang konnte mich sehr überzeugen – man befand sich gleich Mitten in der Geschichte drin mit reichlich Spannung und mit der Frage, was denn nun als nächstes passiert. Nur leider wird diese Antwort auf die Frage reichlich aufgeschoben, denn es gibt gleich zu Beginn sehr viele Zeitsprünge. Einmal befindet man sich in der Vergangenheit und dann wieder in der Gegenwart. Die Zeitsprünge haben mich leider sehr verwirrt, da sie auch nicht gekennzeichnet waren und ich manchmal einige Seiten brauchte, bis ich mich wieder eingefunden habe.

Maya war eine sympathische Protagonistin, aber um ehrlich zu sein, hatte ich während des Lesens keine Verbundenheit mit ihr gespürt. Ihre Geschichte und ihre Vergangenheit kannte ich zwar, aber das war auch schon ziemlich alles. Ich konnte sie nicht richtig einschätzen und das hat mich ein wenig gestört.

Auch die ganzen anderen Charaktere waren nicht wirklich greifbar. Ich denke, das war der Hauptgrund, weshalb es für mich dann ziemlich schnell langweilig wurde. Dieser kurze und spannende Anfang war zu wenig, um mich mit den Charakteren bekannt zu machen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch kein so grosses Interesse, von ihrer Vergangenheit zu erfahren.

Den Schreibstil mochte ich gerne. Er war sehr angenehm und flüssig zu lesen. Das Einzige, das mich daran gestört hat, war die Perspektive. Manchmal wurden Mayas Gefühle geschildert und im nächsten Moment, wie jemand sie anstarrte, den Maya gar nicht sah. Das hat meinen Lesefluss zum Teil unterbrochen.

Es waren sehr viele Charaktere in diesem Buch. Ich habe nichts dagegen, wenn auch Nebencharaktere in Büchern eine etwas grössere Geschichte haben. Aber zum Teil wurde Mayas Storyline komplett verdrängt, dabei habe ich das Buch gelesen, um mehr über Maya zu erfahren. Die vielen Namen und Beziehungen haben mich vor allem bis in die Hälfte des Buches sehr verwirrt.

Das Ende fand ich schön. Ich kann sogar sagen, dass ich fast schon überraschend fand. Schade nur, dass Mayas Geschichte so kurz kam und ich erst zum Schluss hin ein vages Knistern gespürt habe.

Fazit
Der Anfang des Buches konnte mich abholen, jedoch wurde es mit der Zeit immer verwirrender und leider auch langweiliger. Es kamen so viele verschiedene Personen und Zeitsprünge, die ich gar nicht richtig einordnen konnte.
Den Schreibstil der Autorin war angenehm und flüssig zu lesen, auch wenn mich die Perspektive ein wenig störte, aus der das Buch geschrieben war.
Ich hätte mir bei diesem Buch etwas mehr Tiefe und Entwicklung gewünscht und vor allem hat mir die Liebe und Romantik gefehlt, die ich bei so einem Titel und Klappentext erwarte.

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Weder Liebes- noch Selbstfindungsroman - Zäher, unromantischer Contemporary, der sich in ellenlangen Belanglosigkeiten ergeht. Eine große Leseenttäuschung!

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Maya ist eine junge, sehr romantisch veranlagte Frau. Eines Tages, als sie mit dem Zug zur Arbeit fährt, fällt ihr ein attraktiver Fahrgast auf und es durchfährt sie wie einen Blitz. Sie spürt, dass dieser ...

Maya ist eine junge, sehr romantisch veranlagte Frau. Eines Tages, als sie mit dem Zug zur Arbeit fährt, fällt ihr ein attraktiver Fahrgast auf und es durchfährt sie wie einen Blitz. Sie spürt, dass dieser Unbekannte derjenige ist, der genau zu ihr passt. Ihre große Liebe, ihr Seelenverwandter. Doch Maya ist schüchtern und traut sich nicht, den Mann anzusprechen. Allerdings ist der „Bahn-Mann“, wie sie ihn fortan nennt, in aller Munde in Mayas Freundes und Kollegenkreis. Alle bekräftigen sie darin, sich endlich ein Herz zu fassen. Und zwei Jahre später, ist es dann endlich so weit. Maya übergibt ihm eine süße Botschaft mit ihrer Kontaktmail. Aufgeregt wartet sie darauf, dass er sich bei ihr meldet und als er es dann macht, ist die Enttäuschung groß, denn er hat eine Freundin. Sollte es das wirklich schon gewesen sein?

Es war die süß klingende Ausgangssituation, die mich verlockt hat, diesen Roman von Zoe Folbigg lesen zu wollen. Dies und die Info, dass die Autorin ihren Mann tatsächlich auf eine ganz ähnliche Art und Weise kennen gelernt hat.
Doch, um es vorweg zu nehmen, konnte der Inhalt des Buches nicht halten, was der spannend und romantisch klingende Klappentext versprach. Für mich war die Story eine ziemliche Herausforderung im negativen Sinne. Denn die Autorin erzählt dermaßen weitschweifig, führt zahlreiche Nebenfiguren ein, die blass bleiben und nicht wirklich viel mit dem Fortgang der Story zu tun haben, einige Handlungsstränge laufen ins Leere und zudem wechselt Zoe Folbigg, dann auch noch die Zeitebenen so abrupt, dass einem schwindlig wird.
Den Überblick zu behalten und nicht über den Verlauf der Geschichte einzuschlafen, fällt so schwer, dass man versucht ist, das Buch vorzeitig abzubrechen.

Dazu sollte erwähnt werden, dass die Romanheldin des Buches, Maya, für eine Modezeitschrift arbeitet. Und diesen Punkt schmückt die Autorin durch ellenlange, trockene Kleidungsbeschreibungen der Haupt und Nebenfiguren aus, die höchstwahrscheinlich nur Modedesigner interessieren dürften. Zugegeben, dadurch, dass Maya eine neue Redakteurin vor die Nase gesetzt bekommt, die sich allen Mitarbeitern gegenüber wie eine eiskalte, unverschämte Cholerikerin benimmt, kommt zumindest in den Romanpassagen, die sich um Mayas Job drehen, etwas Spannung auf. Zugute halten, sollte man Zoe Folbigg dazu die Einführung der einzigen sympathischen Akteurin, die etwas greifbarer und lebendiger wirkt- Velma, die Maya eine Art mütterliche Freundin wird.

Doch nach dem Lesen des Romans frage ich mich immer noch, was die Autorin ihren Lesern mit dieser Geschichte sagen wollte. Weder kommt Romantik auf, da die Autorin sich lieber darauf verlegt, den eintönigen, für den Leser kaum relevanten Alltag der beiden zu beschreiben, bevor sie sich kennenlernen, noch funktioniert diese Geschichte als Selbstfindungsroman, da Mayas (Job)Ambitionen gegen Ende der Story eher feige als mutig wirken und sie lediglich durch eine glückliche Fügung aus ihrem sprichwörtlichen Hamsterrad ausbrechen kann.
Dazu nerven die überflüssigen Zeitsprünge, die wohl lediglich eingebaut wurden, um den persönlichen Hintergrund des Bahn-Mannes anzureißen, der eine solch passive Figur ist, dass man innerlich hofft Maya würde am Ende doch noch jemanden anderes finden.
Man kann sich kaum vorstellen, dass dieses Buch durch ein Lektorat gegangen ist, bzw. dass keinem aufgefallen ist, wie überflüssig ca. 50 Prozent des Handlungsverlaufes geraten sind. Statt die Seitenzahlen mit Belanglosigkeiten zu füllen, hätte man diese lieber dazu nutzen sollen, den Figuren mehr Tiefgang auf den Leib zu schreiben und Dialoge, die sich nicht nur mit oberflächlichem Geplänkel beschäftigen. Alles liest sich dazu so statisch, dass man zu den Romanfiguren keinerlei Empathie aufbauen kann. So leid es mir auch für die Autorin und ihr Werk tun mag, denn die Grundidee fand ich wirklich sehr süß- die Umsetzung hat mich sehr enttäuscht.

Kurz gefasst: Weder Liebes- noch Selbstfindungsroman - Zäher, unromantischer Contemporary, der sich in ellenlangen Belanglosigkeiten ergeht. Eine große Leseenttäuschung!

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