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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2018

Zehn kleine Partygäste feiern Halloween.....

Die Party
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Das Cover des Buches ist perfekt auf den Thriller abgestimmt, durch die Griffigkeit des Umschlages ist man versucht, die Einladung aus dem Umschlag zu ziehen. Beim ersten Betrachten des Buches habe ich ...

Das Cover des Buches ist perfekt auf den Thriller abgestimmt, durch die Griffigkeit des Umschlages ist man versucht, die Einladung aus dem Umschlag zu ziehen. Beim ersten Betrachten des Buches habe ich auch nach ganz hinten geblättert. Dort findet man eine sehr hilfreiche Auflistung der Gäste samt Gastgeber.
Halloween 1986. Die Party steigt im Bungalow von Brandons Eltern. Der Bungalow, mehr eine Betonfestung, liegt hoch oben auf einer Felsklippe mit weitem Blick über das ganze Tal. Die jungen Partygäste sind ausnahmslos kostümiert, fröhlich, ausgelassen - gar übermütig. Doch mit einem Mal war die Party zu Ende. Brandon war vollkommen verstört und hat alle Gäste nach Hause geschickt. Was war der Grund? Niemand wusste, was Brandon zugestoßen war.
Halloween 2018. Eine Revivalparty, eine kleine Reise zurück in die Vergangenheit. Brandon hat zehn seiner Jugendfreunde in den Glasbungalow eingeladen, der sich noch immer wie eine Festung aus Beton auf dem Felsplateau hoch über dunklen Wäldern erhebt. Wie damals hängt der Kronleuchter aus Stahl, Chrom und Glas noch in der Galerie, von der aus man die Halle überblickt. Und wie damals greift Brandon nach dem mächtigen Kronleuchter, stößt sich ab und fliegt über ihre Köpfe hinweg. Wie damals. Doch damals ist Brandon damit nicht in die Tiefe gestürzt und würde nicht von der zentnerschweren Aufhängung mit tödlicher Gewalt unter sich begraben. Ein Unfall? Oder ist unter den Freunden ein Killer? Die Protagonisten werden anschaulich beschrieben, wie meist fand ich manche sympathisch und andere nicht. Meine Vermutungen, wer die Fäden in der Hand hält, erwiesen sich ein um das andere Mal als falsch. Jonas Winner überrascht mit unerwarteten Wendungen, die Geschehnisse bleiben aber immer nachvollziehbar und glaubhaft. Er erzählt im richtigen Tempo und lässt die Spannung nie abreißen. Auch das Ende hat mich überzeugt, es war überraschend - aber gut durchdacht und glaubhaft.
Nach „Murder Park“ war ich sehr gespannt auf „Die Party“. Ich wurde nicht enttäuscht, die Geschichte ist genauso packend und mitreißend.
Von mir die volle Punktzahl und eine eindeutige Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.03.2018

Stadt der Gewalt

Killer City
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Chicago, 1893: Die kürzlich eröffnete Weltausstellung lockt Millionen Besucher nach Chicago, auch Thornhill, der schon viele Menschen getötet hat. In Chicago hofft er, in der Masse der Touristen unterzutauchen. ...

Chicago, 1893: Die kürzlich eröffnete Weltausstellung lockt Millionen Besucher nach Chicago, auch Thornhill, der schon viele Menschen getötet hat. In Chicago hofft er, in der Masse der Touristen unterzutauchen. Bald entflammt sein Hunger nach dem berauschenden Gefühl des Tötens, der tief im Grunde seiner Seele lauert.
Thornhill. Wie soll ein Kind inmitten des amerikanischen Bürgerkrieges mit dem blutigen Horror zurechtkommen? Boy, erst zwölf Jahre alt, hat keine Menschenseele, die ihm zur Seite steht. Er hat nicht einmal einen Namen. Der grauenvolle Krieg macht ihn zu Thornhill, er nennt sich nach seiner Umgebung aus Hügeln und Dornen. Er lernt den Wendigo kennen, einen Dämon, der ihm Kraft gibt. Kraft, die er durch töten erlangt.
Wolfgang Hohlbein erzählt Thornhills Geschichte in zwei Handlungssträngen und wechselt von der Vergangenheit in die Gegenwart und wieder zurück. Die Rückblicke in Thornhills tragischen Lebensweg erklären einige seiner Taten und erzeugen große Spannung beim Lesen. Trotz seiner Voreingenommenheit manchen Menschen gegenüber ist er meiner Meinung nach kein herzloses Monster, sondern hat durchaus Gefühle und einen Beschützerinstinkt. Es gab kaum eine Seite in dem Buch wo Thornhill nicht um sein Leben kämpfen musste, und kaum hat er einen Widersacher besiegt, steht er dem nächsten gegenüber. Ich konnte es manchmal kaum glauben, wie er aus chancenlosen Situationen einen Ausweg findet und sein Leben rettet.
Wolfgang Hohlbein hat das Chicago des Jahres 1893 wieder zum Leben erweckt. Ich fuhr mit der Hochbahn - dem Loop, zur Weltausstellung, ich habe zwei Umdrehungen mit dem Ferris Wheel gemacht und ich habe lebend aus dem Horrorhotel von Dr. H.H. Holmes ausgecheckt. Bekannte Begebenheiten erschienen mir plötzlich in einem völlig neuen Licht, und vor allem nach der Geschichte mit Lizzy Borden habe ich diese neue Sichtweise für durchaus möglich gehalten.
Wolfgang Hohlbein wirft mit Killer City ein ganz eigenes Bild auf historische Ereignisse der amerikanischen Geschichte. Gut recherchiert und kombiniert mit mörderischen Geschehnissen (vor allem am Ende wird es ziemlich grausam, nichts für empfindliche Seelen) hat mir Killer City ein abgerundetes Lesevergnügen beschert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Action
  • Atmosphäre
  • Handlung
Veröffentlicht am 19.02.2018

Tote ruhen nicht

Totenweg
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Schon nach den ersten Seiten hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und ich habe mich in den Elbmarschen wiedergefunden. Die oft verregnete und düstere Landschaft schafft einen perfekten Rahmen ...

Schon nach den ersten Seiten hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und ich habe mich in den Elbmarschen wiedergefunden. Die oft verregnete und düstere Landschaft schafft einen perfekten Rahmen für die Ermittlungen in einer Mordsache, die Apfelhöfe mit Bäumen voller Äpfel reif für die Ernte sorgen für das optimale Gegengewicht.
Einmal mit Lesen angefangen wird es richtig schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Die Erzählweise von Romy Fölck in den zwei verschiedenen Zeitebenen finde ich faszinierend, weil die Vergangenheit damit greifbar und wieder lebendig gemacht wird. Durch den Wechsel in kursive Schrift ist es absolut kein Problem, zwischen den Jahren hin und her zu springen. Mit diesen Rückblicken in die Teenagerzeit Fridas kommt man den Charakteren näher, lernt sie besser kennen und verstehen.
Kriminalhauptkommissar Bjarne Haverkorn ermittelt in einem aktuellen Fall und einem achtzehn Jahre zurückliegenden unaufgeklärten Mord an Marit Ott, der besten Freundin von Frida Paulsen. Dieser Cold Case verbindet Haverkorn mit Frida, die jetzt für die Polizei arbeitet.
Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und authentisch, ich möchte sagen lebensecht dargestellt. Es gibt die, mit denen man mitfiebert und mitbangt und dann jene, die man einfach nicht verstehen kann. Ein von Frida lang gehütetes Geheimnis macht die Zusammenarbeit zwischen ihr und Haverkorn nicht einfach. Trotzdem erkennt man schnell, dass die beiden ein gutes Ermittlerteam abgeben.
Der Fall ist spannend und ich habe versucht, den Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Die Story ist so ausgeklügelt, dass ich bis fast zum Ende gebraucht habe, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen.
Bis Frida und Haverkorn ein perfektes Team abgeben scheint es noch etwas zu dauern, dieser Roman hat jedoch einen gelungenen Einstieg in eine spannende Serie vorgelegt.
Von mir eine klare Leseempfehlung und fünf Sterne.
Und jetzt bin ich neugierig auf den nächsten Fall, Bluthaus, der im Oktober erscheint.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 02.08.2023

Frida und Bjarne ermitteln wieder gemeinsam

Düstergrab
2

Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren

Ich habe mich sehr auf den sechsten Band der Elbmarsch Krimireihe von Romy Fölck gefreut und war schnell wieder auf dem Paulsen Hof heimisch. Die Charaktere ...

Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren

Ich habe mich sehr auf den sechsten Band der Elbmarsch Krimireihe von Romy Fölck gefreut und war schnell wieder auf dem Paulsen Hof heimisch. Die Charaktere entwickeln sich von Buch zu Buch weiter und man wird als Leser in ihr Leben mit eingebunden. „Düstergrab“ kann auch ohne Vorkenntnis der anderen Bände gelesen werden. Um richtig „Familienanschluss“ zu bekommen, empfehle ich jedoch mit dem ersten Band zu beginnen.

Frida nimmt an der Beerdigung eines Schulfreundes teil. Doch schon am nächsten Tag wird sie wieder auf den Friedhof gerufen. Die Erde am frischen Grab wurde umgegraben, die Kränze verrückt, alle Spuren deuten auf eine Schändung des Grabes hin. Als der Sarg erneut geöffnet wird, liegt auf dem Leichnam die Leiche eines jungen Mädchens. Sie hat Blumen in den Händen, trägt ein altertümliches Kleid und ein Kopftuch. Woher kannte Frida das Mädchengesicht aus dem Sarg? Da erinnert sie sich an einen vier Jahre alten Vermisstenfall: Sophie und Lilly noch immer vermisst...kein Lebenszeichen von den Zwillingen...

In diesem Band geht es um einen mysteriösen Cold Case. Vor vier Jahren verschwanden die Zwillingsschwestern Sophie und Lilly aus ihrer Pflegefamilie. Die Ermittlungen führen Frida und Haverkorn (die in diesem Fall wieder gemeinsam ermitteln) auf ein Gehöft, auf dem ein sonderbares Ehepaar sehr abgeschieden lebt.

Der Fall ist interessant aufgebaut, er beginnt mit einer Rückblende in das Jahr 1999, das lässt eigene Schlussfolgerungen zu um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Es gab wie gewohnt unerwartete Wendungen, die aber nicht immer nach meinem Geschmack waren. Die ausgeklügelte Story dreht sich hauptsächlich um Leo Bootz. Sehr gut gefallen hat mir der starke Anfang und das spannende Mittelteil. Die Auflösung traf nicht meinen Geschmack, sie war mir zu erzwungen. Ich hatte zum Schluss hin das Gefühl, dass für ein Ende Fäden zusammen geknüpft wurden, die zwar streng genommen zusammen passen, aber zu weit hergeholt sind. Für mich der einzige Schwachpunkt eines sonst gelungenen Krimis. Dadurch reicht für mich der sechste Band nicht ganz an seine Vorgänger heran.

"Düstergrab" ist ein spannender Krimi von Romy Fölck aus einer absolut empfehlenswerten Reihe. Packend und mitreißend geschrieben. Von mir eine Lese-Empfehlung und gute vier Sterne.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 16.09.2022

Zwischen den Welten mit einem Donner und einem Fiesling

Schmerz und kein Trost
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Manche Erzählungen der Brüder Grimm sind unheimlich. Märchen erzählen vom Leben, und dazu gehört leider auch der Aspekt der Grausamkeit. Und das grausamste Märchen der Gebrüder Grimm wird zur blutigen ...

Manche Erzählungen der Brüder Grimm sind unheimlich. Märchen erzählen vom Leben, und dazu gehört leider auch der Aspekt der Grausamkeit. Und das grausamste Märchen der Gebrüder Grimm wird zur blutigen Realität.

Kriminalhauptkommissar Erik Donner ist nicht nur seelisch gebrochen, sondern auch körperlich entstellt, was ihm den nicht eben schmeichelhaften Beinamen "Monster" eingebracht hat. Um mit seiner Vergangenheit abzuschießen und neu anfangen zu können begibt er sich in psychotherapeutische Behandlung. Doch bei seiner zweiten Sitzung bemerkt Donner, dass sie abgehört werden. Seine verzweifelte Therapeutin hat sich auf den Lauschangriff eingelassen, weil ihr kleiner Sohn Tim entführt wurde. Doch nicht nur das Kind der Therapeutin wurde entführt, auch Donners Schwester Marit ist verschwunden. Was folgt, ist eine bittere Machtprobe mit seinem bisher brutalsten Gegner.

Ich kannte die Serie noch nicht, aber dieser achte Teil lässt sich ohne Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden gut lesen. Mit Kriminalhauptkommissar Erik Donner musste ich erst warm werden, er hat eine eigenwillige und manchmal auch ruppige Art. Je mehr ich las, umso sympathischer wurde er mir.

Elias Haller ist ein Meister im Spannungsaufbau und er versteht es ausgezeichnet, falsche Spuren zu legen. Die Ermittlungen blieben durchgehend hochspannend und erst am Ende offenbart sich dem Leser*in der perfide Täter. Auch wenn am Schluss alle Fäden durchaus nachvollziehbar entwirrt wurden, hätte ich mir ein klein wenig mehr Bezug zur Realität gewünscht.

Ich habe den Thriller in weniger als einer Woche verschlungen, habe mitgefiebert, mitgebangt, mitgehofft und vergebe gute vier Sterne und eine Leseempfehlung für nervenstarke Thrillerfans.

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