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Veröffentlicht am 21.03.2018

Okay, aber mit einigen Stolpersteinen

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Als ich mir den Klappentext durchgelesen habe dachte ich mir: Ja, das klingt zu einhundert Prozent nach meinem Geschmack, das kann ein richtig gutes Buch sein.
Und es war nicht schlecht, aber eben auch ...

Als ich mir den Klappentext durchgelesen habe dachte ich mir: Ja, das klingt zu einhundert Prozent nach meinem Geschmack, das kann ein richtig gutes Buch sein.
Und es war nicht schlecht, aber eben auch nicht gut. Ich bin ehrlich gesagt sehr zwiegespalten, da es einige Elemente gab, die mir sehr gut gefallen haben, aber allgemein haben die kleinen Stolpersteine beim Lesen doch überwogen.

Zunächst einmal finde ich es immer schön Geschichten am College, meist weit weg von Zuhause, spielen zu lassen, da es einfach eine Lebensphase ist, in der sehr viel passiert und mit der sich auch viele Leser identifizieren können. Allerdings hat es mir ein wenig an Beschreibungen der Umgebung gemangelt. Ich hatte zwar immer ein Bild vor Augen, aber das war mein Bild, bei dem ich keine Ahnung habe, ob es so aussehen sollte und nur ab und zu konnte ich mal die Beschreibung einer Ecke einfließen lassen.

Sehr gut gefallen haben mir die Bezüge zu Werken der klassischen Literatur, wie "Das Bildnis des Dorian Gray" oder "Frankenstein". Ich liebe es einfach, wenn diese Intertextualität, die zwischen allen Büchern besteht, so deutlich ist. Zudem war es super sympathisch, dass die Figuren einen Bezug zur Literatur hatten und ich habe auch sofort Lust bekommen diese Klassiker endlich mal selbst in die Hand zu nehmen.

Wie es immer so ist gibt es einige Figuren, mit denen man nicht so klar kommt und andere, die so real und sympathisch wirken, dass man das Gefühl hat sie könnten wirklich existieren. Ich hätte mir teilweise jedoch noch ein bisschen tiefgründigere Figuren gewünscht beziehungsweise, dass man einfach mehr über sie erfährt.

Am Anfang wusste ich überhaupt nicht in welche Richtung sich das Buch entwickeln wird und meine Vermutungen haben sich auch des Öfteren wieder geändert. Als die zwei eigentlichen Themen dann ans Licht kamen war ich schon ein wenig überrascht, denn ich persönlich hatte bisher noch in keinen anderen Büchern so wirklich mit ihnen zu tun, was es aber umso interessanter gemacht hat. So wie mich einige Wendungen überraschen konnten fand ich manches aber auch sehr vorhersehbar.

Mein Hauptproblem an der Geschichte war, dass ich manchmal das Gefühl hatte sie sei noch nicht ganz ausgereift. Manche Stellen hätte ich mir etwas ausführlicher gewünscht, andere etwas kürzer. Mir haben auch zeitweise die Verbindungen zwischen den Themenelementen gefehlt. Damit meine ich zum Beispiel einen Gegenstand, der direkt zu Beginn als wichtig für die Geschichte der Protagonistin angeteasert wird, aber streckenweise ist mir dieses Element einfach viel zu sehr untergegangen und irgendwann wurde es wieder aufgegriffen.

Aber was mir vor allem aufgefallen ist, ist dass bei mir der Funke, die Gefühle nie vollständig übergesprungen sind, da ich mich nicht richtig mit den Figuren identifizieren konnte. Ich hätte an vielen Stellen einfach anders gehandelt oder gedacht und allgemein hatte ich des Öfteren das Gefühl sie machen sich das Leben unnötig schwer. Das Gute an Bücher und an Menschen ist aber, dass jeder anders ist, anders fühlt und anders liest, also bin ich mir sicher, dass es auch viele Leser gibt, die dieses Problem überhaupt nicht hatten.

Alles in allem würde ich sagen, dass das Buch okay ist, letztendlich aber doch nicht so sehr wie erhofft zu mir gepasst hat. Ich hatte sowohl einige Schwierigkeiten mit der Anordnung des Erzählstrangs, als auch mit dem Mitfühlen der Ereignisse.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Wirklich coole Idee, aber ich habe mir mehr erhofft

33 Länder, 33 Wochen, 33 Jobs
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Ich bin ein Fan von interessanten Reiseberichten aus mir fremden Ländern, die mit vielen persönlichen Erfahrungen gespickt sind, was auch genau das ist, was ich mir von dem Buch erhofft habe. Das Cover ...

Ich bin ein Fan von interessanten Reiseberichten aus mir fremden Ländern, die mit vielen persönlichen Erfahrungen gespickt sind, was auch genau das ist, was ich mir von dem Buch erhofft habe. Das Cover gefällt mir ziemlich gut, da es diesen Selfmade-Flair hat, den ich mit Reisetagebüchern verbinde. Dadurch, dass Jan Lachner in jedem Land gearbeitet hat wurde das Buch für mich noch interessanter.

Meine Erwartungen haben jedoch dem wirklichen Inhalt des Buches nicht ganz entsprochen, weswegen ich ein wenig enttäuscht war.
Dadurch, dass die Berichte aus 33 verschiedenen Ländern in das Buch eingeflossen sind konnten dem jeweiligen Land nicht sonderlich viele Seiten gewidmet werden, da es sonst schlicht und ergreifend zu lang wäre. Diesen Aspekt sehe ich auch ein. Der für mich ausschlaggebende Punkt, wegen dem mir das Buch nicht ganz so gut gefallen hat, ist der Inhalt der zu den jeweiligen Ländern verfasst wurde.
Die Gestaltung zu Beginn (die wichtigsten Fakten zum Land und eine kleine Karte) haben mir sehr gut gefallen. Danach folgten meistens Informationen zur Geschichte und der Politik des Landes, was mich persönlich nicht so sehr interessiert hat. Ich hätte es noch gut gefunden, wenn sie in einem Bezug zu den persönlichen Erlebnissen des Autors gestanden hätten, aber das war zum Großteil nicht der Fall.
Dazu kommt der Punkt, dass mir das Geschriebene zu unpersönlich war und kaum Informationen zu den Aufenthalten oder Jobs geliefert hat. Mir war das ganze zu oberflächlich und kurz gehalten, wodurch ich keinen wirklichen Eindruck von Land bzw. Job bekommen konnte, was sehr Schade ist.

Nichtsdestotrotz ist das Buch nicht schlecht, denn die Idee durch ganz Europa zu reisen und zu arbeiten ist echt cool. Man sollte sich vorher nur bewusst sein, was einen grob erwartet, sodass man nicht, wie ich, mit den falschen Erwartungen an das Buch geht und dann mehr oder weniger enttäuscht wird.