"Spreewaldrache" ist nun schon der dritte Fall für Klaudia Wagner, die vom Ruhrgebiet in den Spreewald gezogen ist und anfangs war dies doch eine wirklich große Umstellung. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass sie mehr "angekommen" ist. Ich empfehle darum, dass man vorher die beiden anderen Spreewaldkrimis lesen sollte, denn dann ist das Lesevergnügen umso größer. In diesem Buch geht es um eine Familienfehde zwischen zwei alten Fährfamilien und so lernt der Leser wieder mehr über den Spreewald. Der Fall hat eine Verbindung in die Vergangenheit und die Familien Klingebiel und Schenker haben ihre Feindseligkeiten über Jahre aufgebaut. Gut gefallen hat mir auch das Wiedersehen mit Schiebschick und anderen Nebencharakteren.
Wer hier Höchstspannung erwartet, wird sicherlich nicht ganz auf seine Kosten kommen, doch mir gefallen die Ermittlungen gepaart mit Beschreibungen des Spreewaldes und den Eigenheiten der Bewohner und der Landschaft. Ich habe mich wieder gut unterhalten gefühlt.

Dieses Buch ist nun schon der dritte Fall für den Kommissar Tommy Bergmann und ich war schon sehr gespannt auf dieses Buch, da mir die anderen beiden aufgrund ihrer Aktualität und natürlich auch Spannung gut gefallen haben. Und ich bin nicht enttäuscht worden.
Dieses Mal wird Tommy Bergmann sogar vom Dienst suspendiert, weil er einfach nicht aufhört, weiter an dem Fall der vermissten Amanda zu arbeiten, auch nachdem die 13jährige offiziell für tot erklärt wurde. Seine Recherchen führen ihn auf die Spuren einer Sekte. Währenddessen ermittelt seine Kollegin Susanne Bech in einem Fall, für den auch Jon-Olav Farberg verantwortlich sein könnte, der Mörder von Amanda, der doch angeblich tot ist.
Ein Buch, das den Leser oftmals auf falsche Fährten schickt, eine komplexe Geschichte, auf die man sich konzentrieren muss und am Ende gibt es einen großen Showdown. Ich denke, es ist von Vorteil, wenn man die Vorgeschichte kennt, obwohl es am Anfang eine Zusammenfassung für Neulinge der Reihe gibt. Ein Buch, bei dem man ein wenig mitdenken muss und bei dem der Protagonist nicht immer Sympathieträger ist. Komplexe Charaktere und eine Geschichte mit vielen Seitensträngen. Doch das macht für mich gerade die Attraktivität aus.

Backen ist Liebe.
Sam (Samantha) bekommt mit 13 Jahren ein Kästchen mit alten Familienrezepten geschenkt und das verstärkt ihre Liebe zum Backen noch mehr. Mittlerweile ist sie erwachsen und leidet, weil sie zwar als Konditorin arbeitet, aber ihr Chef ihre Kreationen nicht zu würdigen weiß. Kurzerhand kündigt sie und fliegt zurück zu ihrer Familiie. Sehr zum Bedauern von Lieferant Angelo, der ihr dann auch zum Lake Michigan nachreist, wo die ganze Familie eifrig mit der Vorbereitung des (doppelten) Jubiläums beschäftigt ist. Der ganze Obsthof steht Kopf.
Doch trotz der vielen Arbeit gerät Sam ins Grübeln, ob sie nicht vor etwas davon gelaufen ist und wie es nun weitergehen wird. Dann taucht auch noch Angelo auf und es gibt ein neues interessantes Jobangebot.

Die Gestaltung des Buches ist sehr gelungen und liebevoll gemacht, da nicht nur Sam, sondern auch die Generationen vor ihr jeweils zum 13. Geburtstag ein solches Holzkästchen geschenkt bekommen haben. Die Kapitel sind jeweils nach einem Rezept benannt und mit einer Zeichnung versehen und zum Abschluss des Kapitels ist das jeweilige Rezept abgedruckt. Der Leser erfährt nach und nach in Rückblicken die Geschichte des Obsthofes bzw von Mutter und Großmutter.

Eine Geschichte zum Wohlfühlen, eine Geschichte starker Frauen, eine Geschichte, die die Liebe zum Backen hervorbringt und Lust macht, das ein oder andere Rezept möglichst bald auszuprobieren. Ein Buch, in dem ich versunken bin und das ich sehr genossen habe. Zwar mein erstes, aber sicherlich nicht mein letztes Buch von Viola Shipman.

Der zweite Fall für Zack Herry konnte mich - wie auch der erste - überzeugen. Zack Herry, der drogensüchtige Ermittler, ermittelt dieses Mal den Fall eines elfjährigen Jungen, dessen Leiche ganz weit oben an einen Schornstein gebunden, von einer Drohne gefilmt wird. Doch wie kam der Junge dahin, gerade bei diesen eiskalten Temperaturen? Die Identität ist recht bald festgestellt. Ismail ist als unbegleiteter, minderjähriger Flüchtling nach Schweden gekommen. Schon bald erhält die Polizei ein Video und ein weiteres Kind verschwindet.
Auch die beiden Ermittler hatten eine schwere Kindheit und Zack ist zwar ein genialer Ermittler, aber auch oftmals gnadenlos und natürlich immer noch drogensüchtig. Überhaupt hat das gesamte Team - sehr klischeehaft skandinavisch - große Probleme, untereinander und mit sich.
Der Spannungsbogen wird auf einem hohen Niveau gehalten und so manches Mal steht der Leser vor einem moralischen Dilemma bei der Vorgehensweise der Ermittler.
Der Leser wird gerne oft eine falsche Fährte geführt und das Buch ist definitiv nichts für Zartbesaitete, aber für Fans von Spannung auf hohem Niveau wird es sicherlich eine schlaflose Nacht geben, da man bei den kurzen Kapiteln die Lektüre gar nicht unterbrechen mag.

Ich habe "Die Mädchen von der Englandfähre" sehr gerne gelesen und mich sehr gefreut, dass es nun einen zweiten Band um die Reporterin Nora Sand gibt. Dieses Buch lässt sich jedoch auch gut lesen ohne den Vorgänger zu kennen.
Nora Sand soll ein Interview mit dem iranischen Dichter Manash Ishmail führen. Nach seiner Flucht ist er in einem dänischen Auffanglanger gelandet, seine Frau bleibt jedoch verschwunden. Seine Bedingung für das Interview ist es, dass Nora seine Frau ausfindig macht. Und so ermittelt Nora Sand von London aus, wo sie als Journalistin arbeitet, denn in England verliert sich die Spur der Frau. Nora stößt dort auf die Spuren eines verdächtigen Pharmakonzerns.
Ein Buch, bei dem sich die Spannung erst langsam aufbaut, aber dann richtig gut wird. Mit einem aktuellen Thema, das mit einem spannenden Krimi verwoben wird. Auch die persönlichen Hintergründe und Geschichten der Charaktere kommen nicht zu kurz. Allerdings war ich von Noras und Andreas Beziehungsproblemen nicht so angetan.