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Veröffentlicht am 17.01.2019

Wie Twilight - nur viel besser!

Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel
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Nachdem ich schon sehr viel Gutes über die „Obsidian“-Autorin Jennifer L. Armentrout gehört habe und mir besonders diese Reihe ans Herz gelegt wurde, habe ich mich entschieden, endlich mal das erste Buch ...

Nachdem ich schon sehr viel Gutes über die „Obsidian“-Autorin Jennifer L. Armentrout gehört habe und mir besonders diese Reihe ans Herz gelegt wurde, habe ich mich entschieden, endlich mal das erste Buch in Angriff zu nehmen.
Und ich muss sagen: ich bereue es nicht! Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt.

Als Katy aus ihrer alten Heimat in einen kleinen Ort in West Virginia ziehen muss, ist sie nicht sehr begeistert. Als sie dort ihre neuen Nachbarn Daemon und Dee kennenlernt, verändert sich alles für Katy.
Schnell wird Dee zu Katys bester Freundin, doch Daemon scheint alles andere als begeistert von Katy und ihrer Freundschaft zu seiner Schwester zu sein. Auch scheint Daemon und Dee ein besonderes Geheimnis zu umgeben, ein Rätsel, das Katys Schicksal eine ganz neue Wendung geben wird.

Der Schreibstil der Autorin ist größtenteils sehr angenehm und lässt einen schönen Lesefluss entstehen.
Jedoch wurde mir das Wort „Lust“ ein wenig zu oft benutzt. Oft redet die Protagonistin darüber, dass sie Lust empfindet und dass Lust und Sympathie nicht Hand in Hand gehen müssen.
Ich habe schnell verstanden, dass sie „Lust“ für den männlichen Protagonisten empfindet, was mir aber auch ohne Erwähnung des Begriffs, allein aus der Szene heraus, bewusst war.

Abgesehen davon hat mir die Entwicklung zwischen den beiden Protagonisten gut gefallen.
Aus anfänglicher gegenseitiger Abscheu (abgesehen von Katys Lust) und Unverständnis für den jeweils anderen, entwickelt sich langsam ein normales, vielleicht sogar freundschaftliches Verhältnis zwischen den Beiden, bei dem aber schnell klar wird, dass da eigentlich noch mehr ist als nur Freundschaft und Akzeptanz.
Daemon besteht darauf, dass er Katy nicht leiden kann und dass sie nur eine Belastung für ihn und seine Familie ist. Dennoch wird dem Leser sehr schnell klar, dass er sich mit dieser Behauptung nur schützen will und dass er Katy gar nicht so schlimm findet, wie er behauptet.
Auch Katy besteht darauf, dass Daemon absolut furchtbar ist und sie ihn, trotz einiger Dinge, die zwischen den Beiden geschehen, hasst.
Anfangs wirkte die Einstellung beider Charaktere noch authentisch, zum Ende hin wurde es jedoch nervig.
Dennoch hat Jennifer L. Armentrout tolle Charaktere geschaffen.
Katy handelt einerseits ziemlich emotional und aufopferungsvoll, andererseits lässt sie sich auch nicht so leicht unterkriegen und steht für sich selber ein. Durch ihre widersprüchlichen Gefühle wirkt sie auf mich sehr authentisch.
Daemon wirkt anfangs wie der typische Bad Boy: wahnsinnig gutaussehend, aber mit widerlichem Verhalten und einem anscheinend riesigem Geheimnis, das Katy aufdecken muss. Immer wieder zeigt seine Arroganz und seine Selbsteingenommenheit, doch schnell merkt der Leser jedoch, dass viel mehr in ihm steckt und er mit seinem Verhalten nur seine Familie und letztendlich auch Katy beschützen möchte.
Auch Daemons Schwester Dee ist eine tolle Person, die einfach nur die Erfahrungen eines typischen Teenagermädchens machen möchte. Sie hat mich mit ihrer fröhlichen und loyalen Art absolut von sich überzeugt.

Die gesamte Handlung ist spannend, kein einziges Mal wird das Buch langweilig. Von den Emotionen und den gefühlvollen Szenen zwischen den Protagonisten, bis hin zu den Konfrontation und den Actionszenen mit den Feinden ist alles dabei.
All das erinnert sehr stark an Stephanie Meyers „Twilight“. Es sind sehr viele Parallelen zwischen den beiden Geschichten zu erkennen, jedoch tut das „Obsidian“ auf keinen Fall einen Abbruch.

Meiner Meinung nach ist Jennifer L. Armentrouts „Obsidian“ ein wirklich sehr gelungener Auftakt zu einer tollen und spannenden Reihe mit authentischen Charakteren, viel Spannung und viel Emotion.

Veröffentlicht am 27.08.2018

Ein inspirierender Auftakt, der Lust auf die Fortsetzung macht

Save Me
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Inhalt
Geld, Luxus, Partys, Macht – all das könnte Ruby Bell nicht weniger interessieren. Seit sie ein Stipendium für das renommierte Maxton Hall College erhalten hat, versucht sie in erster Linie eins: ...

Inhalt
Geld, Luxus, Partys, Macht – all das könnte Ruby Bell nicht weniger interessieren. Seit sie ein Stipendium für das renommierte Maxton Hall College erhalten hat, versucht sie in erster Linie eins: ihren Mitschülern so wenig wie möglich aufzufallen. Vor allem von James Beaufort, dem heimlichen Anführer des Colleges, hält sie sich fern. Er ist zu arrogant, zu reich, zu attraktiv. Während Rubys größter Traum ein Studium in Oxford ist, scheint er nur für die nächste Party zu leben. Doch dann findet Ruby etwas heraus, was sonst niemand weiß – etwas, was den Ruf von James´ Familie zerstören würde, sollte es an die Öffentlichkeit geraten. Plötzlich weiß James genau, wer sie ist. Und obwohl sie niemals Teil seiner Welt sein wollte, lassen ihr James – und ihr Herz – schon bald keine andere Wahl …
[Quelle: Verlag]

Schreibstil
Das Buch ist sehr flüssig geschrieben und dadurch gut zu lesen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den verschiedenen Perspektiven der beiden Protagonisten James und Ruby erzählt. Dadurch war das Geschehen leichter nachvollziehbar und die Identifikation mit beiden Charakteren leichter.
Jedoch konnten mich die Kapitel aus Rubys Sicht etwas mehr überzeugen.
Beim Lesen war mir gar nicht bewusst, wie schnell ich war. Ich bin förmlich durch das Buch geflogen und habe jede einzelne Seite genossen.

Cover
Das Cover ist unglaublich schön. Es sagt zwar auf den ersten Blick nicht viel über den Inhalt des Buches aus, aber dennoch transportiert es meiner Meinung nach die Stimmung. Auf der einen Seite der goldene Glitzer und James glamouröses Leben, auf der anderen Seite das simple Weiß und Rubys unscheinbares Leben.
Aber auch ohne zu viel in das Cover hineininterpretieren zu wollen – es sieht einfach toll aus und macht im Bücherregal auf jeden Fall etwas her.

Meinung
Die Geschichte um Ruby und James hat mich total gefesselt.
Zugegebenermaßen ist Save Me eine recht typische klischeehafte Lovestory: der beliebte und mysteriöse Bad Boy und das unscheinbare und brave Mädchen verlieben sich in einander.
Doch es steckt so viel mehr dahinter.
James ist nicht einfach nur ein reicher Möchtgern, der alles bekommt, was er will. Hinter seinem Verhalten stecken Erfahrungen und Erlebnisse, auf die seine Arroganz und Kälte zurückzuführen sind.
Je weiter ich hinter James Fassade blicken konnte und je mehr ich sein Verhalten und ihn als Person verstehen konnte, desto sympathischer wurde er.
Trotzdem lag für mich persönlich der eigentlich Fokus auf Ruby.
Ruby ist zurückhaltend, immer darauf bedacht nicht zu sehr aufzufallen und bloß nicht in irgendeine Art von High School Drama verwickelt zu werden. Dennoch ist sie kein schwacher Charakter – sie weiß ganz genau was sie will und kämpft für ihren Traum nach der Schule in Oxford studieren zu können
Dass Ruby und ihre Geschichte mir wichtiger war als James, lag vor allem auch daran, dass mir Rubys Kapitel besser gefallen haben. Leider wirkten die Kapitel aus James Sicht ein wenig erzwungen, so, als könne die Autorin sich nicht vollständig auf einen männlichen Charakter einlassen.
Dafür waren Rubys Kapitel umso inspirierender.
Ruby liebt es zu organisieren und zu planen und das macht sie mit Hilfe ihres Bullet Journals. Ich konnte mich so sehr mit ihrer Liebe fürs Strukturieren identifizieren, sodass Ruby es tatsächlich geschafft hat, dass ich mir mein eigenes Bullet Journal zugelegt habe.
Aber auch darüber hinaus empfand ich das Buch als sehr inspirierend.
Ich habe es geliebt, wie ausführlich über die Schule und das Schulleben an der Maxton Hall geschrieben wurde. So konnte ich meinem langweiligen Arbeitsalltag entfliehen und mich zurück in die Schulzeit träumen.
Dass das ganze Geschehen dann auch noch in England stattfindet tut sein Übriges.
Vielleicht geht es nur mir so, aber kein anderes Land wirkt auf mich so inspirierend und ruft diese gemütliche Stimmung bei mir hervor, die ich während des gesamten Lesens hatte.
Ohne zu viel verraten zu wollen kann ich dennoch sagen, dass das Ende - insbesondere in Hinblick auf einen zweiten Teil - so, oder in ähnlicher Weise zu erwarten war.
Trotzdem hat das Ende dem Leseerlebnis keinen Abbruch getan, denn Enden dieser Art sind nun einmal typisch und eigentlich auch ein unverzichtbarer Teil dieses Genres.

Fazit
Ganz objektiv betrachtet ist Save Me ein Buch, das dem oberen Durchschnitt entspricht.
Subjektiv betrachtet hat es mich jedoch glücklich gemacht, in eine ganz bestimmte Stimmung versetzt und mich inspiriert.
Da es doch im Endeffekt hauptsächlich auf die Gefühle und die Stimmung ankommt, mit der ich das Buch beende und im Nachhinein bedenke, ist es ein absolut fantastisches Buch, das ich zu meinen Lieblingsbüchern zählen kann.
Ich würde Save Me jedem empfehlen, der ein wenig Drama mag, sich beim Lesen jedoch trotzdem gut fühlen will.
Durch die Stimmung, die es bei mir hervorgerufen hat und den leichten Lesefluss habe ich mich – entgegen all meiner Erwartungen – verliebt und unwiderruflich mit dem New Adult – Fieber infiziert.
Auch wenn ihr skeptisch seid: Lest es! Es lohnt sich!
Definitiv eines meiner Jahreshighlights!

Veröffentlicht am 14.09.2018

süße Story mit genau dem richtigen Mittelmaß an allem

Tell me three things
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Inhalt
An ihrem ersten Tag an der neuen Highschool geht für Jessie Holmes einfach alles schief. Und dabei ist ihr Leben gerade sowieso schon kompliziert genug. Da bekommt sie eine anonyme E-Mail mit Ratschlägen, ...

Inhalt
An ihrem ersten Tag an der neuen Highschool geht für Jessie Holmes einfach alles schief. Und dabei ist ihr Leben gerade sowieso schon kompliziert genug. Da bekommt sie eine anonyme E-Mail mit Ratschlägen, wie sie den Schulalltag überstehen kann. Sie hat zwar keine Ahnung, wer dahintersteckt, aber trotzdem beschließt sie, die Tipps zu befolgen. Und Nachricht für Nachricht verliebt sie sich mehr in den Absender. Doch wer ist der Unbekannte, der ihr Herz immer wilder schlagen lässt?
[Quelle: Verlag]

Cover
Das Cover ist durch den weißen Hintergrund und leicht gräulichen Hintergrund recht schlicht und zurückhaltend.
Die gräuliche, sehr dezente Schrift gibt Hinweis auf die Handlung, ohne jedoch zu sehr herauszustechen.
Die drei Waffeln in Herzform und der Titel stechen dabei heraus, wirken dennoch sehr unaufdringlich und geben auch schon kleine Hinweise auf die weitere Handlung.
Durch die Waffeln macht das Buch einen – im wahrsten Sinne des Wortes – süßen Eindruck und verspricht eine schöne Geschichte.
Durch die dezenten Farben und die recht schlichte Aufmachung wirkt das Cover edel und verspricht eine süße und schlichte Story – wobei schlicht in diesem Zusammenhang als absolut positiv verstanden werden kann.


Schreibstil
Geschrieben ist das Buch aus Sicht der Protagonistin, sodass wir nicht nur das Geschehen miterleben, sondern auch Jessies Gedanken kennenlernen.
Das Besondere an „Tell Me Three Things“ ist, dass Teile des Buchs in Form von E—Mails und Handynachrichten verfasst sind.
Das sorgt für Abwechslung im Lesen, jedoch ohne den Lesefluss zu unterbrechen.


Handlung und Charaktere
Jessie, deren Mutter vor einiger Zeit gestorben ist, zieht mit ihrem Vater zu seiner neuen Frau in ein neues Haus in eine neue Stadt und muss sich auf einer neuen Schule zurechtfinden.
Zu erwarten ist eine Story voller Drama mit Hass auf die Welt, emotionalen Ausbrüchen die auf die Tränendrüse drücken und der allzeit nervigen Frage nach der eigenen verwirrten Identität.
„Tell Me Three Things“ erfüllt diese Erwartung ganz und gar nicht – und das ist gut so!
Jessie trauert um ihre Mutter und hat Schwierigkeiten, sich in ihrem neuen Leben zurechtzufinden. Trotzdem wirkt sie wie das ganz normale Mädchen von neben, das mehr oder weniger weiß was sie will und versucht, für sich selbst einzutreten.
Sie ist die perfekte Mischung aus schüchternem Mädchen und starker Frau und wirkt damit sehr authentisch auf mich.
Obwohl Julie Buxbaum ernste Themen wie Abschied und Tod aufgreift wird die Story nie zu emotional oder zu tiefgründig, sondern bleibt auf seine eigene Weise leicht und locker.
Auch trotz der Thematisierung von Jessies Verhältnis zu ihrem Vater und ihrer neuen Familie, liegt der Fokus der Story auf den neuen und alten Freundschaften und auf der sich entwickelnden Lovestory.
Zu der Lovestory: obwohl ich recht schnell eine Vermutung hatte, wer SN sein könnte – und am Ende damit sogar richtig lag – war dennoch durch das ganze Buch eine Spannung vorhanden, die mich immer wieder an meiner Vermutung zweifeln ließ.
Kurz vor dem Ende, als endlich die Auflösung zum Greifen nah ist, hat das Buch es noch geschafft mich absolut fertig zu machen. Ohne zu viel verraten zu wollen kann ich sagen, dass die Auflösung wirklich lustig war, dennoch nicht an Spannung verloren hat und mich bis zur letzten Minute hat mitfiebern lassen. Diese Szene ist vermutlich meine liebste im ganzen Buch, denn sie ist der Autorin wirklich toll gelungen.
Auch wenn im gesamten Buch definitiv einige Klischees bedient werden, wirkt dies trotzdem nicht zu gewollt und zu überladen.
Der Kitsch bleibt aus, stattdessen präsentiert die Autorin eine süße und fluffige Geschichte, durch die sich auf der Suche nach SNs Identität immer eine leichte Spannung zieht.

Fazit
„Tell Me Three Things“ ist ein tolles Buch, das von allem genug hat – Klischees, Lovestory, Freundschaft, Familie, Identitätsfindung – aber nichts zu viel vorhanden ist.
Für mich punktet das Buch mit seiner stetigen leichten Zurückhaltung, denn Julie Buxbaum schafft es, von allem das genaue Mittelmaß zu treffen. Das macht die Geschichte sehr entspannt, authentisch und vermittelt einen angenehmen Flow.

Veröffentlicht am 31.08.2018

Ausbaufähiger, dennoch schöner Abschluss der Maxton Hall-Trilogie

Save Us
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Inhalt
Ruby steht unter Schock: Sie wurde vom Maxton-Hall-College suspendiert. Und das Schlimmste: Alles deutet darauf hin, dass niemand anders als James dafür verantwortlich ist. Ruby kann es nicht glauben ...

Inhalt
Ruby steht unter Schock: Sie wurde vom Maxton-Hall-College suspendiert. Und das Schlimmste: Alles deutet darauf hin, dass niemand anders als James dafür verantwortlich ist. Ruby kann es nicht glauben - nicht nach allem, was sie gemeinsam durchgestanden haben. Sie dachte, dass sie den wahren James kennengelernt hat: den, der Träume hat, den, der sie zum Lachen bringt und ihr Herz mit einem einzigen Blick schneller schlagen lässt. Doch während Ruby dafür kämpft, trotz allem ihren Abschluss machen zu können, droht James einmal mehr unter den Verpflichtungen gegenüber seiner Familie zu zerbrechen. Und die beiden müssen sich fragen, ob die Welten, in denen sie leben, nicht vielleicht doch zu verschieden sind.
[Quelle: Verlag]

Cover
Das Cover des 3. Teils der Maxton Hall-Serie ist den Covern der ersten beiden Teile sehr ähnlich gestaltet. Lediglich die Farbe ist ein wenig dunkler, jedoch genauso schön gestalt wie auch die ersten Teile und vermittelt ganz subtil die selbe Botschaft.
Für sich allein, aber besonders mit den ersten beiden Teilen der Trilogie zusammen, sieht das Buch edel und wunderschön aus.

Schreibstil
Save Us ist in 6 verschiedenen Perspektiven geschrieben: wie gewohnt aus Rubys und James Sicht, wie bereits im 2. Teil zusätlich noch aus Embers und Lydias Sicht und neu hinzu kommen Grahams und Alistairs Perspektive.
Durch die verschiedenen Ich-Erzähler erlebt der Leser mehrere Handlungsstränge, die parallel zueinander verlaufen. Natürlich nehmen alle Personen und Handlungsstränge in gewisser Weise Bezug zueinander und kreuzen sich, jedoch sind sie nicht direkt miteinander verwoben, sondern können in gewisser Weise als eigenständige Geschichten betrachtet werden.
Ansonsten ist Mona Kastens Schreibstil wie gewohnt sehr gut. Sie beschreibt Umgebungen gekonnt, ohne zu sehr ins Detail abzurutschen und kreiert somit immer die passende Atmosphäre.

Meinung
Durch die verschiedenen parallel verlaufenden Handlungsstränge rückt die Geschichte um Ruby und James in den Hintergrund.
Jedoch passiert bei den Beiden sowieso nichts Spektakuläres. Das große Problem, das anfangs zwischen ihnen steht wird schnell geklärt, sodass sie endgültig zueinander finden.
Dadurch habe ich bei Rubys und James Geschichte nicht mehr sonderlich mitgefiebert.
Auch bei der Geschichte um Alistair und Kesh habe ich nicht richtig mitfiebern können.
Die Story der Beiden begann im 1. Teil, wurde im 2. Teil so gut wie gar nicht weiter verfolgt und wird im 3. Teil dann wieder relativ lieblos ans Tageslicht befördert.
Dabei hatte ich den Eindruck, dass die homosexuelle Beziehung der Beiden nur eingeführt wurde, um ein Buch mit vielfältigen Charakteren und vielseitiger Repräsentation zu haben.
Meiner Meinung nach ist dieser Handlungsstrang also auch nicht sonderlich ausgereift, sondern zu schnell abgehandelt.
Ein Charakter über den man viel liest, ohne seine eigene Perspektive zu kennen, ist Mortimer, James und Lydias Vater.
Mortimer wird noch mehr als zuvor als absoluter Bösewicht dargestellt, der selbst seinen eigenen Kindern gegenüber skrupellos ist und keinerlei Gefühlregungen zeigt.
Der Charakter war mir dabei zu eintönig. Ich hatte erwartet, eine andere Seite an ihm kennen zu lernen und dass enthüllt wird, dass seine Kälte eine Art Fassade ist. Besonders nach der Szene im 2. Teil, in der James seinen Vater zusammenbechen sieht, hatte ich diese Erwartung an den 3. Teil. Jedoch wurden meine Erwartungen enttäuscht.
Mortimer war mir als Charakter zu flach und diente lediglich als Trittbrett für James weitere Entwicklung.
Auch wenn mir vieles nicht gefallen hat, hat das Buch dennoch eine besondere Stimmung in mehr hervorgerufen. Ich kann nicht genau sagen woran es liegt, aber trotz aller Fehler wollte ich das Buch nicht aus der Hand legen und habe es innerhalb von zwei Tagen zu Ende gelesen.
Wie bereits bei den anderen Teilen habe ich das Problem, dass das Buch objektiv betrachtet ganz gelungen ist, jedoch nicht herausragend.
Trotzdem hinterlässt es mir nach dem Lesen ein angenehmes Gefühl und versetzt mich in eine schöne Atmosphäre.

Fazit
Durch die verschiedenen Handlungsstränge rückt die ursprüngliche Geschichte um Ruby und James in den Hintergrund und es besteht kein Fokus. Alle Erzählstränge verlaufen einfach nebeneinander, ohne dass irgendeiner besonders hervorsticht. Öfters erscheinen mir die Handlungen und Charaktere nicht sehr ausgereift und durch die ständigen Perspektivenwechsel wurde mein Lesefluss teilweise unterbrochen.
Weniger Drumherum und mehr Ruby und James – wie im 1. Teil – wäre wünschenswert gewesen.
Trotzdem würde ich sagen, dass der Abschluss der Trilogie gelungen ist, denn er schafft das gewisse Etwas in mir hervor zu rufen.

Veröffentlicht am 23.02.2019

eine Geschichte über Liebe, Toleranz und Offenheit

Someone New
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Nachdem ich schon so viel über Laura Kneidl gehört habe, selber aber noch nie etwas von ihr gelesen habe, war ich umso gespannter in die Geschichte von „Someone New“ einzutauchen.
Doch so viel sei vorweg ...

Nachdem ich schon so viel über Laura Kneidl gehört habe, selber aber noch nie etwas von ihr gelesen habe, war ich umso gespannter in die Geschichte von „Someone New“ einzutauchen.
Doch so viel sei vorweg gesagt: leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.

Micah lernt Julian kennen. Den Julian, der kurz darauf wegen ihr seinen Job verliert. Den Julian, der sich als Micahs neuer Nachbar herausstellt. Den Julian, der anfangs so charmant und witzig ist. Den Julian, der plötzlich abweisend und kalt ist. Den Julian, der Micah wie magisch anzieht. Den Julian, der ein ungeheuer großes Geheimnis hat...

Laura Kneidl hat mit „Someone New“ ein New Adult Buch geschaffen, dass an Aktualität und Moderne kaum zu übertreffen ist.
Musik, Filme, Graphic Novels - auf jeder Seite sind Referenzen zur aktuellen Popkultur zu finden. Herr der Ringe, Game of Thrones, die Avengers – all das sind ständige Wegbegleiter durch das Buch.
Zwar ist es ganz schön diesen aktuellen Bezug zu haben, jedoch nimmt die Autorin dem Buch mit dem Maß an Referenzen, mit dem sie es überflutet, die Zeitlosigkeit. Wer weiß, ob sich in zehn Jahren noch jemand an Stranger Things erinnert?
Auch wenn aktuelle Zeitbezüge typisch für das New Adult Genre sind, ein geringeres Maß hätte auch Modernität geschaffen, ohne den Leser schon beinahe zu nerven.
Dennoch, davon abgesehen hat die Autorin einen schönen Schreibstil, der einen guten Lesefluss erlaubt.

Mit seinen mehr als 500 Seiten ist „Someone New“ ein ziemlich dickes Buch, insbesondere für ein Buch aus dem New Adult Genre. Trotzdem wurde die Geschichte nie langweilig und auch sind keine großen Längen entstanden.
Durch das Erzählen der Geschichten der Nebencharaktere kam immer wieder Abwechslung in die Handlung.
Und damit wären wir auch bei meinem Highlight des Buchs angekommen: die Autorin hat tolle Nebencharaktere entworfen, über die der Leser unbedingt mehr erfahren möchte.
Umso schöner, dass mit dem bald schon erscheinenden zweiten Teil der Reihe „Someone Else“ die Geschichte um Julians Mitbewohner Auri und Cassie weitergeht.

Mit den Protagonisten Micah und Julian jedoch konnte ich nicht ganz warm werden.
Mit Micahs Vorliebe für Superhelden kann ich leider so gut wie gar nichts anfangen und auch ihr Hobby, das Zeichnen, liegt nicht gerade in meinem Interessenbereich.
Trotz ihrer netten und hilfreichen Art hat mir das gewisse Fünkchen Etwas gefehlt.
Ähnlich bei Julian. Durch sein Verhalten wirkt er sehr unnahbar und der Leser hat gar keine Möglichkeit, richtige Sympathie für ihn zu entwickeln.

Doch hinter all dem steckt natürlich die Frage nach Julians großem Geheimnis. Und genau an dem Punkt wird es sehr schwierig, eine ehrliche Rezension zu schreiben.
Natürlich kann Julians Geheimnis dem Leser nicht schon zu Beginn der Geschichte preisgegeben werden, denn daran liegt der große Plottwist, das große Finale, die Enthüllung, die all die Fragen beantwortet und alle Verwirrungen aufklärt.
Ich kann mir aber vorstellen, dass einige Leser mit der großen Enthüllung ihre Probleme haben, überfordert sind und nicht bereit sind, für solch eine ernste und wichtige Thematik. Oder, dass es viele auch schlicht und einfach nicht interessiert.
Doch wahrscheinlich ist es genau das, was die Autorin erreichen will. Dass sich der Leser unvoreingenommen mit diesem wichtigen Thema befasst.
Deswegen mein Rat, wenn ihr dieses Buch lesen wollt: seid offen für Themen, die in der heutigen Gesellschaft – leider – teilweise immer noch tabuisiert werden.

Mein Fazit: lest dieses Buch, wenn ihr tolerant und offen für Neues seid. Wenn ihr aber nur eine locker leichte Liebesgeschichte, mit den ganz typischen Problemen des Erwachsenwerdens lesen wollt, ist „Someone New“ zwar keine schlechte Wahl, jedoch wahrscheinlich auch nicht die Beste.

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