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Veröffentlicht am 19.01.2020

Ein umtriebiger Elf, der über die Liebe stolpert

Elfen & Priester / Frei und nicht allein
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"Frei und nicht allein" von Marina Bonzelet ist im Selbstverlag erschienen und erzählt die Geschichte von Nemus, einem diebischen Elf und Quintin, einem menschlichen Priester. Die Beiden stolpern erst ...

"Frei und nicht allein" von Marina Bonzelet ist im Selbstverlag erschienen und erzählt die Geschichte von Nemus, einem diebischen Elf und Quintin, einem menschlichen Priester. Die Beiden stolpern erst übereinander und dann in das Herz des jeweils anderen. Aber von Anfang an:

Nemus ist mit seiner Partnerin Silva in der Stadt, um "Geschäfte" zu erledigen. Sie klauen - und war nicht wenig. So talentiert wie die beiden sind, gönnen sie sich nach einem erfolgreichen Raubzug ein paar Tage Ruhe und leben in den Tag hinein.

Als Nemus eines Vormittags auf den Treppenstufen der hiesigen Kirche sitzt und eine Fleischpastete isst, läuft ein gehetzter Priester in ihn hinein. Nemus ist von dessen Sturmaugen wie gefangen und so beginnt die Tagträumerei, bald gefolgt von dem Wunsch, Quintin näher zu kommen ...

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Alle drei Protagonisten sind auf ihre besondere Art liebenswert und haben ihre Ecken und Kanten. Ich mag toughe Frauen wie Silva und würde gerne mit ihr mal einen Abend in der Taverne verbringen, doch sie würde mich sicher unter den Tisch saufen ;)

Dieses Buch ist die erste Geschichte dieser Art, die ich lese. Die Liebesszenen sind geschmackvoll geschrieben, was ich sehr angenehm fand. Die Szenen zwischen denen, die den Haupthandlungsstrang vorantreiben, hätten meines Erachtens noch lebhafter gestaltet werden können. Außerdem "grinsen" die Protagonisten - vor allem am Anfang des Buches - auf fast jeder Seite, was meinen Lesefluss etwas in Stocken gebracht hat.

Ich habe zwischen 3 und 4 Sternen geschwankt, mich dann aber für 4 entschieden, weil ich weiß, dass es Mut kostet, sein Buchbaby in die große weite Welt zu schicken.

Danke an die Autorin für diese schöne und prickelnde Story, die auch Rassismus kritisch behandelt und den Protas mehr als einmal Fallen stellt.

Leseempfehlung für alle, die Fantasy und Liebe mögen <3

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Veröffentlicht am 13.12.2019

Liebevolle Geschichte, aber zu wenig Platz für die Story

Redwood Dreams – Es beginnt mit einem Lächeln
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Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung gefreut!

Und es war, als würde ich an meinen liebsten Urlaubsort zurückkehren. Es hat Spaß gemacht zu beobachten, wie Ella und Jason sich näherkommen. Ella muss ...

Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung gefreut!

Und es war, als würde ich an meinen liebsten Urlaubsort zurückkehren. Es hat Spaß gemacht zu beobachten, wie Ella und Jason sich näherkommen. Ella muss man einfach mögen und Jason ist ein Mann, dessen Katze ich auch gerne mal sitten würde ;)

Nur leider kommt Ende so rasant, dass man fast ein Schleudertrauma bekommt. Das Buch hätte locker noch 50 Seiten mehr vertragen können .
Auch kam es mir während des Lesens nur leider so vor, als hätte der Verlag das Buch so schnell wie möglich auf den Markt bringen wollen.

Ich habe lange überlegt, ob die Geschichte von mir 3 oder 4 Sterne bekommt. Doch es war zu schön, wieder auf den Straßen von Redwood zu wandeln, dass es 4 geworden sind.

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Veröffentlicht am 20.10.2019

Klassisches High Fantasy - episch, ohne zu langweilen

Wolfsthron
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In Leo Carew's "Wolfsthron" geht es um den jungen Lord Roper aus dem Volk der Anakim, der in der ersten Schlacht, bei der er zugegen ist, mit ansehen muss, wie sein Vater von einem Pfeilhagel niedergestreckt ...

In Leo Carew's "Wolfsthron" geht es um den jungen Lord Roper aus dem Volk der Anakim, der in der ersten Schlacht, bei der er zugegen ist, mit ansehen muss, wie sein Vater von einem Pfeilhagel niedergestreckt wird. Nun ist er der Herrscher des Schwarzen Königreichs, das im Krieg mit Süddal liegt, dem verhassten Feind vom anderen Ufer des Flusses Abus, der beide Länder mehr schlecht als recht voneinander trennt.

Roper muss herausfinden, wem er trauen darf - und wem nicht. Uvoren, ein mächtiger Krieger und Hauptmann der Heiligen Wache strebt nach dem Thron, für den er, Roper, nie manns genug sein wird.

Das Heer aus Süddal zieht derweil mordend und marodierend durch das Schwarze Königreich und Roper sieht sich zwei Fronten gegenüber - in seinem eigenen Heim und draußen in der Wildnis, die seine Heimat ist und bedroht wird von dem Heerführer Bellamus, einem Emporkömmling und der Mörder seines Vaters.

Zugegeben, ich habe zu anfangs lange gebraucht, um in das Buch hineinzufinden. Im Nachhinein frage ich mich, warum. Was dem Anfang an fesselnden Phrasen und "Page Turnern" fehlt, macht der Rest des Buches ab ca. Seite 100 wieder wett.

Roper entwickelt sich sichtbar. Das habe ich seit langem nicht mehr erlebt bei einem Protagonisten. Alle Charaktere haben Tiefe und wachsen einem ans Herz. Der Autor hat die Welt Erebos zum Greifen nah formuliert, die Kultur der Anakim wunderbar durchdacht und ausgeschmückt mit Ritualen, Sprache und Anekdoten.

Ich gebe dem Buch 4 Sterne, da ich wirklich Zeit gebraucht habe, bis ich reinkam. Es handelt sich um großartiges High Fantasy und den Einstieg in eine Reihe, die viel vorhat. Leseempfehlung für alle Phantasten!

Veröffentlicht am 19.06.2019

Prickelnde Geschichte mit ehrlichen Charakteren

The Pact
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Der Klappentext von "The Play" hat mich sofort angesprochen, trotzdem bin ich eine Zeitlang um das Buch herumgeschlichen, bis ich es schlussendlich gelesen habe.

Stephanie Robson wird von ihrem besten ...

Der Klappentext von "The Play" hat mich sofort angesprochen, trotzdem bin ich eine Zeitlang um das Buch herumgeschlichen, bis ich es schlussendlich gelesen habe.

Stephanie Robson wird von ihrem besten Freund Linden McGregor mit einem Pakt überrascht - wenn beide 30 Jahre alt sind und weder verheiratet noch in einer ernsten Beziehung sind, werden sie einander heiraten! Nun, jetzt sind sie 25 und fünf Jahre scheinen Steph eine lange Zeit zu sein ... Doch die Männer kommen und gehen. Im Gegensatz zu Linden, der immer bleibt und sie bei allem unterstützt, was sie sich vornimmt.

Ich habe die Zeit mit den beiden und ihren Freunden sehr gerne verbracht. Die erotischen Momente waren genau richtig gestreut und nicht zu "übersexy", sondern schön zu lesen. Auch der Schreibstil hat mir zugesagt, auf den ich immer sehr achte.

Ich spreche eine klare Leseempfehlung für diesen 1. Teil der Reihe aus - es hat mir wirklich sehr gefallen!

Veröffentlicht am 05.12.2018

Der übermäßige Konsum von Zucker kann tödlich sein ...

Beim Morden bitte langsam vorgehen
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Das Buch beginnt mit einer kurzen Erklärung der Protagonistin Irene, dass sie ein Notizbuch gefunden hat, welches ihre Mutter ihr damals zum Schulabschluss schenkte. In diesem Notizbuch möchte sie ihre ...

Das Buch beginnt mit einer kurzen Erklärung der Protagonistin Irene, dass sie ein Notizbuch gefunden hat, welches ihre Mutter ihr damals zum Schulabschluss schenkte. In diesem Notizbuch möchte sie ihre Geschichte niederschreiben - wie sie Horst, ihren Ehemann, vergiftete.

Irene ist seit 39 Jahren mit Horst verheiratet. 39 Jahre, in denen Horst den Ton angegeben hatte und Irene, um das Bild der braven Ehefrau bemüht, fügte sich ihm. 39 Jahre voll Sticheleien, Bevormundung und Einengung.

Eines Tages findet Irene in einem alten Karton, in dem sie Gardinen lagert, Bleibänder findet, die normalerweise zum Beschweren ebendieser Gardinen verwendet werden. Irene kommt ein Gedanke, erst zögerlich, doch dann immer konkreter: Blei ist doch giftig, nicht wahr?

Diese Geschichte ist unvergleichbar mit den Büchern, die ich bis jetzt gelesen habe. Die Abgründe einer fast vier Dekaden dauernden Ehe zu lesen, hat etwas Abschreckendes an sich. Man ist größtenteils auf Irenes Seite, doch ich muss sagen, dass man sich manchmal auch fragt, warum sie Horst diese vielen Jahre hat gewähren lassen.
Der Schreibstil ist absolut angenehm, das habe ich sehr genossen. Auch hat mich dieses Buch einiges gelehrt. Irene ist eben mittlerweile eine seniorige Frau, die viel Lebenserfahrung gesammelt hat.

Ich gebe dem Buch deshalb vier Sterne, weil es in sich absolut stimmig, aber kein Highlight ist. Dennoch bin ich sehr froh, dass ich dieses Werk gelesen habe. Zudem ist das Cover sehr schön und das Hardcover fasst sich toll an! Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus.