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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2020

Auftakt einer Reihe, die viel erwarten lässt

Blutblume
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Nachdem Saras Vater bei einem rätselhaften Brand ums Leben gekommen ist, zieht sie nach Stockholm und schlägt sich erst mit einem Job in einem Café durch. Umständehalber muss sie in eine kleine Pension ...

Nachdem Saras Vater bei einem rätselhaften Brand ums Leben gekommen ist, zieht sie nach Stockholm und schlägt sich erst mit einem Job in einem Café durch. Umständehalber muss sie in eine kleine Pension ziehen, die schon bald etwas unheimlich wird. Bald lernt Sara Bella kennen, die ihr schnell einen Job in einer Eventagentur verschafft und sie in ihrer Wohnung einziehen lässt. Auch führt sie Sara in ihren Freundeskreis ein. Alles könnte perfekt sein, wenn nicht immer wieder merkwürdige Dinge passieren würden, die Sara langsam an ihrem Verstand zweifeln lassen. Wird sie tatsächlich verfolgt, oder leidet sie unter Paranoia?

Hier handelt es sich um den Auftakt zu einer Verschwörungsreihe, die unter anderem in der schwedischen Politik spielt.
Der angenehme Schreibstil der Autorin macht das Buch gut lesbar. Man kommt sehr schnell in die Geschichte hinein. Auch Sara ist dem Leser schnell sympathisch, und man fiebert mit ihr mit.
War ich anfangs noch ein wenig skeptisch, fing ich schnell an mich zu fragen, ob hier wirklich alles mit rechten Dingen zugeht, und ich war mir nicht mehr sicher, wem man hier tatsächlich trauen konnte. Auch das etwas gediegenere Tempo zu Beginn des Buches wurde zeitig durch die steigende Spannung wieder wettgemacht.
Langsam zeigen sich politische Verwicklungen und Verschwörungen, die einige wichtige Leute mit aller Macht vertuschen wollen. Dies zeigt sich auch in den Zeitungsausschnitten, die Sara in den Unterlagen ihres Vaters findet. Ich muss zugeben, dass ich mit den Zeitungsauschnitten sehr schwer getan habe, auch wenn deren Inhalt durchaus interessant war und in jedem Fall zur Geschichte dazu gehört. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich in schwedischer Politik überhaupt nicht bewandert bin. Ein anderer mag darin mehr hilfreiche Informationen finden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.11.2019

Die lange gemeinsame Geschichte von Hund und Mensch

Darwins Hund
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Der Hund ist schon seit zehntausenden von Jahren der Begleiter und beste Freund des Menschen. Doch wie kam es zu diesem Zusammenschluss?
In einem leicht verständlichen Schreibstil und lockerer Sprache ...

Der Hund ist schon seit zehntausenden von Jahren der Begleiter und beste Freund des Menschen. Doch wie kam es zu diesem Zusammenschluss?
In einem leicht verständlichen Schreibstil und lockerer Sprache entwickelt Bryan Sykes seine Theorie, aufgebaut aus Evolutionstheorie, Verhaltensforschung, genetischen Untersuchungen und archäologischen Funden. Hier überwiegt die Genetik. Dies ist jedoch nicht verwunderlich, da Sykes von Beruf Humangenetiker ist, was man seinen Ausführungen auch durchaus anmerkt.
Sykes geht hier auch auf die Entwicklung der verschiedenen Hunderassen ein mit all ihren Vor- und Nachteilen. Und eben durch seine Genetik schafft er es Verbindungen aufzuzeigen zwischen einzelnen Rassen, die die meisten Hundehalter sicher nie vermutet hätten. Da die Entwicklung einer Rasse häufig aus der Verpaarung weniger Stammtiere heraus geschieht, ist es hier auch fast schon vorprogrammiert, dass sich Erbkrankheiten nicht vermeiden lassen. Hier nimmt Sykes die Zuchtverbände in die Verantwortung.
Insgesamt ist Bryan Sykes ein tolles Werk über die Entstehung der Hunderassen und der Entwicklung der Mensch-Hund-Beziehung gelungen. Ich habe viele neue Informationen daraus gewonnen, auch im Hinblick auf die genetischen Variationen. Letzteres mag das Buch für einen wissenschaftlichen Laien möglicherweise etwas schwierig und langatmig machen. Wobei gesagt werden muss, dass der Leser auch dann den Anschluss nicht verliert, wenn er einige Passagen mit den detaillierten Genetikinformationen überspringt. Für alle anderen kann ich dieses Buch in jedem Fall empfehlen.

Veröffentlicht am 18.07.2019

Der zweite Lokalkrimi um Lisa Faber

Tod am schwarzen Fluss
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Eigentlich wollen die Journalistin Lisa Faber und der Hauptkomissar Rainer Steidle nur Urlaub machen an der Enz. Doch beim Spaziergang finden sie die Leiche eines Mannes. Und bei dieser Leiche wird es ...

Eigentlich wollen die Journalistin Lisa Faber und der Hauptkomissar Rainer Steidle nur Urlaub machen an der Enz. Doch beim Spaziergang finden sie die Leiche eines Mannes. Und bei dieser Leiche wird es nicht blieben.
Während Lisa für ein Buch über die Traditionen im Schwarzwald recherchiert stößt sie auf ein Tagebuch aus den letzten Tagen des 2. Weltkrieges. Als kurz darauf bei Bauarbeiten zu einem neuen Supermarkt die Skelette einer ganzen Familie gefunden werden, sieht Lisa hier schnell Zusammenhänge, die Steidle jedoch verneint. Allein betreibt Lisa Nachforschungen und gerät schnell in das Visier der Täter.
Die Autorin hat hier einen Lokalkrimi geschrieben, der im Schwarzwald angesiedelt ist. Es handelt sich hier um den zweiten Band um Lisa Faber. Man muss den ersten Band nicht zwingend kennen, um der Geschichte folgen zu können. In Rückblicken erfährt man ausreichend Hintergrundwissen.
Der Spannungsbogen baut sich hier langsam auf, unterstützt durch Wechsel der Themenstränge und durch die eingeworfenen Tagebucheinträge. Eine wirklich große Spannung wollte sich bei mir leider nicht einstellen. Am Ende hat man das Gefühl, dass das Ende ein wenig konstruiert wirkt. Dennoch habe ich mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt, und bin auch der einen oder anderen falschen Fährte gefolgt.
Insgesamt ein Krimi, den ich durchaus empfehlen kann, allerdings mit einem Stern Abzug, weil die Spannung noch ein bisschen höher hätte sein dürfen.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Auf der Suche im Dschungel des Lebens

Dschungel
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In „Dschungel“ lässt Friedemann Karig einen namentlich unbekannten Ich-Erzähler von seiner Suche nach dem besten Freund erzählen. Der ist allein zu einer Reise nach Kambodscha aufgebrochen, und ...

In „Dschungel“ lässt Friedemann Karig einen namentlich unbekannten Ich-Erzähler von seiner Suche nach dem besten Freund erzählen. Der ist allein zu einer Reise nach Kambodscha aufgebrochen, und hat sich seit einigen Wochen nicht mehr gemeldet.
Während seiner Reise gewährt der Erzähler in Rückblicken immer wieder Einblicke in die Freundschaft zwischen den beiden jungen Männern; vom ersten Aufeinandertreffen über die Höhen und Tiefen, die eine Freundschaft ertragen muss. Immer wieder kommt auch die Frage auf, wie gut er seinen besten Freund eigentlich wirklich kennt. Welchen Sinn hat die Freundschaft? Ist es überhaupt eine Freundschaft oder doch eher eine Art Zweckgemeinschaft? Warum verschwindet der beste Freund einfach wort- und spurlos?
Im Laufe der Geschichte beginnt man auch als Leser immer wieder über solche Fragen nachzudenken. Das macht das Buch spannend und anspruchsvoll zugleich.
Leider gingen die zeitlichen Rückblicke im Laufe des Buches zeitweise so in einander über, dass ich manchmal nicht sicher war, ob es jetzt gerade noch Gegenwart oder doch ein Rückblick ist. Das bewegt mich dazu hier leider einen Punkt an der Bewertung abzuziehen. Ansonsten aber kann ich das Buch allen, die gerne anspruchsvolle Literatur lesen, nur wärmstens empfehlen

Veröffentlicht am 17.04.2019

Gier regiert die Welt

GIER - Wie weit würdest du gehen?
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Durch Zufall wird Jan Zeuge eines Autounfalls. Er will helfen und wird schnell zur Zielscheibe. Doch warum nur? Erst nach und nach erkennt er, dass eines der Opfer ein Nobelpreisträger war, der auf einem ...

Durch Zufall wird Jan Zeuge eines Autounfalls. Er will helfen und wird schnell zur Zielscheibe. Doch warum nur? Erst nach und nach erkennt er, dass eines der Opfer ein Nobelpreisträger war, der auf einem Wirtschaftskongress in Berlin als Gastredner eingeladen war, und dass es sich hier nicht um einen Unfall handelte. Auf der Suche nach den Hintergründen für die Tat lernt Jan Fitzroy kennen, einen Mathematiker, der mit einem der Opfer in Kontakt stand. Schnell geraten beide ins Visier der Verfolger, die für ihre Ziele bereit sind über Leichen zu gehen. Als dann auch noch ein Manuskript auftaucht, welches großen Einfluss auf die Weltwirtschaft und die Ökonomie nehmen könnte, geraten die Hauptpersonen immer mehr unter Druck.


Marc Elsberg spricht in seinem neuem Roman ein hoch aktuelles Thema an. Aus einer nahenden Wirtschaftskrise versuchen die Einflussreichen und Gutbetuchten ihren eigenen persönlichen Nutzen zu ziehen. Anhand des besagten Manuskriptes legt der Autor glaubhaft dar, dass ein Miteinander deutlich mehr Vorteile bringen würde, als das aktuelle Gegeneinander. Optisch sehr gut ergänzt wird die Theorie durch kleine Skizzen, die in das Buch eingestreut sind.

Die Geschichte wird wechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Zusammen mit den kürzeren Kapiteln lässt sich das Buch dadurch flüssig lesen. Die Hauptpersonen sind sehr glaubhaft dargestellt. Vor allem mit Jan, der unverschuldet in die Rolle des Gejagten rutscht, hat man als Leser sehr schnell Mitgefühl entwickelt.

Insgesamt ist hier ein spannender Roman zu einem hochaktuellen Thema entstanden, den ich sehr gerne gelesen habe, Dennoch fehlte mir zum Schluss hin das besondere Etwas, um hier volle fünf Sterne vergeben zu können.