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Freda_Graufuss

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2018

Gelungene Fortsetzung - absolut lesenswert

Die maskierte Stadt
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„Die maskierte Stadt“ ist der zweite Teil aus der bald vierteiligen Reihe um die unsichtbare Bibliothek. Um das Buch zu verstehen ist es besser, wenn man den ersten Teil schon kennt. Es ist allerdings ...

„Die maskierte Stadt“ ist der zweite Teil aus der bald vierteiligen Reihe um die unsichtbare Bibliothek. Um das Buch zu verstehen ist es besser, wenn man den ersten Teil schon kennt. Es ist allerdings kein Muss. Die Handlung als solche ist in sich geschlossen. Die unsichtbare Bibliothek ist jene Instituition, die außerhalb von Zeit und Raum Bücher aus verschiedenen Welten sammelt um diese zu bewahren, aber um gleichzeitig auch diese Welten fester an sich zu binden und daran zu hindern ins Chaos zu stürzen.

Dieses Chaos wiederum nimmt einen sehr großen Raum im zweiten Teil ein. Was ungeheuer hilfreich ist, denn so erfährt der Leser endlich, was es denn nun genau damit auf sich hat. Bisher wusste man zum Beispiel nur, dass Elfen sich im Chaos besonders wohl fühlen. Drachen eher nicht. Und so beginnt das Buch gleich mit einem Paukenschlag: Kai, ein Bibliothekar in Ausbildung aber gleichzeitig auch ein Drachen königlichen Geblüts, wird von Elfen in eine Welt entführt, die absolut Chaos verseucht ist. Irene – die Hauptfigur – will alles daran setzen ihn wieder zu befreien. Dabei muss sie einige Regeln brechen. Nicht nur, dass sie nun verbotenerweise in eine Welt reisen muss, die so sehr vom Chaos verseucht ist, dass eigentlich kein Bibliothekar sie betreten sollte. Sie bricht auch mit der obersten Regel, dass man sich niemals auf einen Pakt mit einen Elfen einlassen sollte.

Die Welt als solche besteht eigentlich nur aus Venedig. Aber nicht einem, wie wir sie kennen, sondern wie sie in unzähligen Romanen beschrieben wurden. Denn hier fühlen sich Elfen wohl: und Elfen mögen es dramatisch!

Wie schon im ersten Teil ist auch hier die Handlung sehr dynamisch. Es passiert eigentlich ständig etwas Neues. Dennoch hat man auch mal einige Seiten um Luft zu holen und um mal nach links und rechts zu schauen. Die Welt(en), aber auch die Personen werden endlich etwas genauer beschrieben, als es noch in „Die unsichtbare Bibliothek“ der Fall war. Ein sehr großer Pluspunkt, denn was da geschaffen wurde, hat mir sehr gefallen. Wesentlich besser als das bloße Steam Punk aus Teil 1. Auch mit überraschenden Wendungen weiß die Autorin nicht zu geizen. Manche kommen in der Tat sehr überraschend, aber sie schafft es dennoch, es gerade noch glaubwürdig erscheinen zu lassen. Am Ende ist eben nicht alles schwarz und weiß (böse Elfen, gute Drachen), sondern es gibt eben auch Grautöne, die man erst nicht sehen wollte.



Der Schluss ist leider etwas offen gehalten. Aber glücklicherweise ist Teil 3 bereits erschienen und wird wohl auch bald bei mir landen. Denn nach dieser fantastischen Lektüre möchte ich unbedingt weiter lesen.

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  • Fantasie
  • Geschichte
Veröffentlicht am 20.11.2017

Auch zum Vorlesen super

Wilma & Wilhelm - Geheim geht anders
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Jaro zieht mit seinen Eltern Eltern aus München in eine fremde Stadt. So weit so alltäglich. Dort angekommen, findet er auf seinem ersten Streifzug durch den Garten eine seltsame Sonnebrille und eine alte ...

Jaro zieht mit seinen Eltern Eltern aus München in eine fremde Stadt. So weit so alltäglich. Dort angekommen, findet er auf seinem ersten Streifzug durch den Garten eine seltsame Sonnebrille und eine alte Herrensocke. Wo Erwachsene einfach weitergehen oder vielleicht noch sich zum Müllcontainer bemühen würden, ist Jaro ganz unds gar Kind & nimmt seine neuen Schätze mit nach Hause. Sehr zum Leidwesen seiner Eltern. Diese sind nämlich weder von der stinkigen Socke begeistert, noch davon, dass Jaro plötzlich anfängt mit unsichtbaren Wesen zu sprechen.

Bei der Brille handelt es sich nämlich um eine Zauberbrille. Jaro sieht zwei kindsgroße blaue Monster, namens Wilma und Wilhelm. Und obwohl er die Beiden relativ schnell in sein Herz schließt, stellen sie sein ganzes Leben auf den Kopf. Auch in der Schule hat er es schwer neue Freunde zu finden. Wer will auch schon mit dem Irren befreundet sein, der nicht nur neu in der Klasse ist, sondern mit 9 Jahren auch noch mit imaginären Freunden spricht?

Ich habe das Buch meiner 5-Jährigen Tochter vorgelesen und wir waren beide begeistert. Mir gefiel die kindgerechte Geschichte, die eben auch für Vorschüler vollkommen verständlich ist. Einige Dinge, wie etwa die total schräge Selfiesucht des Vermieters, hat sie glücklicherweise noch nicht verstanden, aber das tat dem Gesamt-Leseerlebnis keinen Abbruch. Ganz begeistert war sie von den verschiedenen Illustrationen, die sie immer wieder - wenn Mama mal keine Lust zum Vorlesen hatte - zum durchblättern und nacherzählen angeregt hatte. Die Geschichte selbst ist spannend mit einem sehr kindgerechten und logischen Ende. Soweit kleine blaue Monster, die nur mit einer Sonnenbrille sichtbar sind, eben logisch sein können.

Neben der Geschichte um die blauen Wesen geht es auch um weitere wichtige Dinge. Das man miteinander reden muss (so vertraut Jaro sich relativ zeitig seinen Eltern an), dass man Freunde braucht, die man auch akzeptieren kann, wenn sie kleine Macken haben und das man auch verzeihen sollte. Und natürlich am wichtigsten: Das man ruhig anders sein darf und trotzdem geliebt wird.

Obwohl sich am Ende alles zum Guten wendet und eigentlich keine Fragen offen bleiben, wäre wohl dennoch Potential für eine Fortsetzung da. Familie Graufuss würde sie auf jeden Fall lesen wollen.

Veröffentlicht am 25.06.2020

Ein Brief aus der Vergangenheit

Der magische Blumenladen, Band 10: Ein Brief voller Geheimnisse
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An einem verregneten Wochentag stößt Violet im Wohnzimmer ihrer Tante Abigail auf einem Brief, den ihr Vater vor sehr langer Zeit an ihre Mutter schrieb. An sich nichts ungewöhnliches im Vor-Smartphone-Zeitalter, ...

An einem verregneten Wochentag stößt Violet im Wohnzimmer ihrer Tante Abigail auf einem Brief, den ihr Vater vor sehr langer Zeit an ihre Mutter schrieb. An sich nichts ungewöhnliches im Vor-Smartphone-Zeitalter, doch hier schon. Violet hat nämlich weder ihre Mutter, die kurz nach ihrer Geburt starb, noch ihren Vater jemals kennengelernt. Gemeinsam mit ihren besten Freunden, den Zwillingen Jack und Zack, möchte sie ihren Vater finden. Doch wie sollen sie das anstellen? Zum Glück wird Violet seit einiger Zeit von ihrer Tante in die geheimnisvolle Magie der Blumen und Pflanzen eingeweiht. Es ist ja klar, dass hier nur Magie helfen kann.

Und so beginnt eine kleine Odyssee mit moderner Technik und der Zauberkraft der Blumen an deren Ende Violet eine kleine Enttäuschung erleben muss, aber auch Freude erfährt.

Illustriert ist der 10. Band der Reihe um den magischen Blumenladen - mal wieder - von Joelle Tourlinais. Ich muss schon sagen, dass man ihren unverkennbaren Stil mittlerweile in sehr vielen Kinderbüchern findet und ich mich langsam zu fragen beginne, ob es echt keine anderen Künstlerinnen gibt Noch habe ich aber nicht an ihr satt gesehen. Und sehenswert sind ihre Zeichnungen allemal.

Die Geschichte selbst kommt mit relativ wenig Konfliktpotential aus. Das größte Drama für die Lesegruppe (8-10) sollte wohl die "Zwangs-Mathe-Übe-Stunden" von Jack sein. Das Problem selbst ist mit relativ wenig Denkanstrengung gelöst und auch bei der darauf folgenden Suche geht fast alles glatt. Eben so, wie Grundschüler es mögen. Einen kleinen erzieherischen Rüffel für den heimlichen Tagesausflug, der nur mit ganz schön viel Lügen möglich war, hätte ich mir ehrlich gesagt, gewünscht. So war mir das am Ende zu viel Friede, Freude, Eierkuchen. Meine harmoniebedürftigte Tochter fand das beim Lesen nun aber eher nicht schlimm ;).

Im ganzen eine nette Geschichte mit einem kleinen Geheimnis, dass nicht auf den ersten Blick klar erscheint. Man kann es, wie wir, sogar lesen, wenn man den Rest der Reihe noch nicht kennt.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.09.2019

Wer will nette Waldmeisterinnen sehen?

Die Waldmeisterinnen
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Der muss in den Wildwood Forest gehen. Hier leben die beiden liebreizenden Zwillingsschwestern Holly Holunder und Lia Lavendel. Sie sind erst kürzlich hierher gezogen, denn in ihrem ursprünglichen Domizil ...

Der muss in den Wildwood Forest gehen. Hier leben die beiden liebreizenden Zwillingsschwestern Holly Holunder und Lia Lavendel. Sie sind erst kürzlich hierher gezogen, denn in ihrem ursprünglichen Domizil wurde es ihnen zu laut. Nun genießen sie wieder die Ruhe des Waldlebens und versuchen sich nützlich zu machen, indem sie den Tieren des Waldes bei ihren Problemen helfen. Holly tut dies mit Hilfe ihres Geistes, sie erfindet gern spektakuläre Konstruktionen und Lia mit Hilfe ihrer Hände, denn sie bäckt ziemlich gern.

Damit ist die Geschichte eigentlich schon sehr gut zusammengefasst. Viel mehr passiert auf den 130 Seiten nämlich nicht wirklich. Dafür ist die Sprache schon etwas anspruchsvoller. Meine großer Tochter ist mittlerweile in der zweiten Klasse und eine recht gute Leserin, aber dieser Text war ihr noch zu schwer und zu lang. Daher musste Mama das Ganze vorlesen. Und die, also ich, tat sich damit überraschend schwer. Einige Sätze waren so komisch geschrieben, dass ich mich doch das eine oder andere mal verholperte. Und das nicht nur, wie sonst, wenn ich abends schon zu müde war zum konzentriertem Vorlesen.
Dazwischen tauchten immer mal wieder englische Wörter auf, was an sich nicht schlimm ist, wenn man ansonsten von der Geschichte nicht davon ausgehen würde, dass hier eigentlich für 8-Jährige geschrieben wurde.

Ich, als Mama, tat mich also mit der Geschichte recht schwer und wirklich gefallen hat sie mir nicht. Meine Zuhörerin dagegen war begeistert. Sie liebte die Illustrationen, die auf eigentlich jeder Seite mal klein, mal in voller Größe zu sehen war. Sie liebte Lia und Holly und wie hübsch und bunt sie gezeichnet waren. Und sie mochte auch die Geschichte und hat das eine oder andere mal bei einer Anekdote herzlich gelacht.

Daher lässt sich auch Mama gern breitschlagen und schreibt hiermit nicht nur eine wohlwollende Rezension, sondern vergibt von uns beiden in Summe 4 von 5 Sternen. Einen eventuellen Teil 2 muss sich das Großkind dann aber trotzdem von ihrem Taschengeld kaufen

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Veröffentlicht am 28.09.2019

Schöne Gute-Nacht-Geschichte für kleine Mädchen und Jungen

Die kleine Spinne Widerlich sagt Gute Nacht (Pappbilderbuch)
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Kleine Kinder brauchen feste Rituale - vor allem, wenn sie am Ende des Abends endlich zur Ruhe kommen sollen. Dabei helfen kann auch ein geeignetes Gute-Nacht-Buch. Davon gibt es mittlerweile zur Genüge. ...

Kleine Kinder brauchen feste Rituale - vor allem, wenn sie am Ende des Abends endlich zur Ruhe kommen sollen. Dabei helfen kann auch ein geeignetes Gute-Nacht-Buch. Davon gibt es mittlerweile zur Genüge. Auch von der Spinne Widerlich ist nun solch eine Gute-Nacht-Geschichte entstanden. Aber ob sie auch gut ist?

Auffallend ist zunächst einmal die gelungene Illustration. Der große gelbe Mond auf der Titelseite kam sofort gut an und wurde ausführlich bewundert. Auch die anderen Seiten waren auf den zweiten Blick sehr detailreich und absolut sehenswert. Total niedlich (für mich als Erwachsener schon fast zu niedlich) sind hier die unterschiedlichen Spinnen gezeichnet, die doch sonst im Haus nur als Untiere verschrien sind. Sie sind aber nicht nur niedlich, sondern haben auch unterschiedliche Eigenschaften oder Hobbies. So strickt etwa Tante Igitte, die die kleine Spinne Widerlich bei ihrer Gute-Nacht-Runde besucht, leidenschaftlich gern.

Die Geschichte selbst ist recht knapp gehalten. Perfekt als Gute-Nacht-Geschichten-Abschluss (bei uns reicht ein so kurzes Buch nicht). Das hat übrigens auch den Vorteil, dass man - falls es spät geworden ist - wenigstens noch die Zeit hat DIESE eine Buch vorzulesen. Die Wichtigkeit von Ritualen hatte ich ja schon erwähnt
Wenn man sich nicht mit langen Erklärungen und betrachten der einzelnen Seiten aufhält, ist man in nicht einmal fünf Minuten durch. Der Text ist in Reimform. Auch praktisch, denn hat man keine Lust mal zu lesen, kann man sich von seinem 3./4-jährigen den Text spätestens nach zwei Wochen auch einmal "vorlesen" lassen. Meine Beiden daheim finden/ fanden das immer ganz toll.

Wir haben das Buch übrigens schon an den Nachbarsjungen weitergereicht. Für mich doch etwas überraschend, findet auch ein Traktor- und Baggerbegeisterter Junge gefallen an der kleinen Spinne WIderlich.

Daher von uns: eine Kaufempfehlung. Viel Spaß beim abendlichem Ritual.

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