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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2019

Spannender Thriller mit erotischen Elementen

Gegen jede Vernunft
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Eli Page ist Steuerprüferin und beginnt ihre neue Arbeitsstelle in der Finanzbehörde von New Orleans. Gleich in der ersten Woche bekommt sie die Aufgabe, den schwerreichen Kane Deveraux zu überprüfen. ...

Eli Page ist Steuerprüferin und beginnt ihre neue Arbeitsstelle in der Finanzbehörde von New Orleans. Gleich in der ersten Woche bekommt sie die Aufgabe, den schwerreichen Kane Deveraux zu überprüfen. Der ist zunächst reichlich genervt und entsprechend unfreundlich, wurde er doch bereits mehrfach überprüft. Natürlich entspinnt sich zwischen den beiden eine heiße Affäre. So viel ist klar, wenn man den Klappentext liest und das Genre beachtet.
Aber: „Gegen jede Vernunft“ ist kein seelenloses Buch, in dem sich eine Sexszene an die andere reiht. Es ist eher ein spannender Thriller mit erotischen Elementen, ganz und gar nicht unzüchtig.
Schon zu Beginn war ich ganz begeistert von der Wortgewaltigkeit des Buches. Fast blumig beschreibt die Autorin die Landschaft in Louisiana. Sätze wie „Marschland mit seinen aus dem Wasser ragenden toten Bäumen, an die sich der Nebel klammert.“ sind mir dabei besonders im Gedächtnis geblieben.
Die Charaktere sind sehr plastisch ausgearbeitet, die Emotionen sind fühlbar, die Stimmungen sind greifbar. Dialoge zwischen den beiden Hauptprotagonisten finden auf Augenhöhe statt.
Dennoch kommt der Humor nicht zu kurz. Immerwieder baut die Autorin Momente mit Augenzwinkern ein. Sätze wie „Mir brauchen Sie nicht zu beweisen, dass Ihre Eier aus rostfreiem Stahl sind, Mister Deveraux.“ haben mir Lachtränen in die Augen getrieben.
Die Handlung ist dennoch fast unerträglich spannend. Das hatte ich so gar nicht erwartet. In dem Roman verbirgt sich eine richtig spannende, schockierende, teils blutige Geschichte voller Machtmißbrauch, Korruption und kaltblütigem Hass.
Einen Kritikpunkt habe ich aber doch: Kanes unschöne Aktion in der Bourbon Street hat einen negativen Beigeschmack bei mir ausgelöst. Die aus infektiologischer Sicht (Stichpunkt Kondom) unverantwortliche Aktion war unnötig. Auch wenn im weiteren Verlauf ein Bedauern anzunehmen ist, hätte man das nochmal thematisieren müssen.
„Gegen jede Vernunft“ ist mit Nichten eine reine Sex-Geschichte, sondern vielmehr ein spannender Thriller mit einer stimmig aufgebauten Geschichte mit emotionalen und erotischen Elementen.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Lesenswerte Biographie einer Frau, der wir viel zu verdanken haben

Lebenslauf
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Das Buch liest sich sehr flüssig und angenehm. Frau Schwarzer kann ohne Zweifel schreiben! Zum einen beschreibt sie tatsächlich ihren Lebenslauf von Anfang bis Ende. Zum anderen berichtet sie aber auch ...


Das Buch liest sich sehr flüssig und angenehm. Frau Schwarzer kann ohne Zweifel schreiben! Zum einen beschreibt sie tatsächlich ihren Lebenslauf von Anfang bis Ende. Zum anderen berichtet sie aber auch über die Reaktionen anderer Leute, vor allem Journalistenkollegen. Es ist schockierend, wie sie in einem Land, das behauptet, es gäbe hier eine Pressefreiheit, immerwieder übelst verbal angegriffen wird. Wo bleibt die neutrale Berichterstattung? Berichte werden zensiert, wenn sie zu sehr pro-Schwarzer sind. Oder gar nicht erst geschrieben. Hallo? Wo leben wir denn? Und immerwieder dieser Vorwurf, sie sei eine lesbische hässliche Männerhasserin. Dabei ist sie einfach nur modern. Sie hat in Paris gelebt, hatte jahrzehntelang einen (männlichen) Lebenspartner, trug schicke Kleider, hat ihr eigenes Geld im Wunschberuf verdient und hat nie die Klappe gehalten. Wie ihre Analysen aller möglichen Dinge das Buch durchziehen ohne langweilig zu wirken, das imponiert mir. Sie ist eine Analystin, eine Kämpferin. Wir haben ihr viel zu verdanken, Männer wie Frauen. Man muß nicht in allem ihrer Meinung sein, aber man sollte sie respektieren.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Wundervolle Liebesgeschichte in der traumhaften Toskana

Das Lied der Toskana
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Francesca Marino ist eine deutsch-italienische Sängerin, die aktuell in Deutschland richtig durchstartet. Leider zehrt der Erfolg dermaßen an ihrem Nervenkostüm, daß sie nach einem Burn-out von ihrem ...


Francesca Marino ist eine deutsch-italienische Sängerin, die aktuell in Deutschland richtig durchstartet. Leider zehrt der Erfolg dermaßen an ihrem Nervenkostüm, daß sie nach einem Burn-out von ihrem italienischen Vater kurzerhand in die toskanische Pension ihrer Nonna gebracht wird. Weder die Presse noch ihr Management erfahren, wo sie sich aufhält, damit sie wieder zu Kräften kommen kann.
Zwangsläufig wird sie im Haus ihrer Kindheit mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Nicht nur knüpft sie an die alte Freundschaft mit Giulia an, sondern auch mit ihrem hassgeliebten Freund und Nachbar Alessio, der ganz ungeniert bei ihrer Nonna aus und eingeht und der ihr als Mädchen immer an den Zöpfen gezogen hat.
Natürlich entspinnt sich daraus eine zarte Liebesgeschichte, die Franzi in ein Gefühlschaos stürzt, da sie in Deutschland kurz vor ihrem Zusammenbruch einen Heiratsantrag ihres karrierebewussten Freundes bekommen hat.
Julia Rodeit hat mit diesem Buch einen Wohlfühlroman erschaffen, der eine wunderschöne Geschichte mit tiefgründigen Charakteren vor traumhafter Kulisse erzählt. Er beinhaltet spannungsgeladene Wendungen und prickelnde Zweisamkeit zwischen kulinarischen Delikatessen mit selbstverständlichem Happy End. Er streift die Problematik um die italienische Wirtschaftslage, stellt aber das italienische Savoir-vivre in den Vordergrund.
Das Cover ist wundervoll und passend ausgesucht. Genauso könnte das Haus der Nonna aussehen.
Der Umfang ist angemessen. Zum Glück ist der Roman lang genug, um den einzelnen Charakteren, den Beziehungen und der wunderschönen Landschaft genügend Raum zu geben.
Julia Rodeit ist erneut ein Roman gelungen, dem ich eine unbedingte Leseempfehlung und volle Punktzahl verleihen kann.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Bauchkribbeln und Magie an der Ostsee

Sommerliebe in den Dünen
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Julie ist Anwältin mit der Hoffnung auf eine baldige Teilhaberschaft in ihrer Kanzlei. Auf dem Rückweg von einem Auftrag strandet sie aufgrund einer Autopanne auf einem maroden Reiterhof an der Ostsee. ...


Julie ist Anwältin mit der Hoffnung auf eine baldige Teilhaberschaft in ihrer Kanzlei. Auf dem Rückweg von einem Auftrag strandet sie aufgrund einer Autopanne auf einem maroden Reiterhof an der Ostsee. Zufälligerweise handelt es sich gerade um den Schröder-Hof, den ihr Vorgesetzter an einen großen Kunden, eine Hotelkette, verkaufen will. Im Hinblick, sich nun endlich die Teilhaberschaft zu sichern, nimmt Julie die einmalige Gelegenheit wahr, um den Inhaber ein wenig auszuhorchen und gibt vor, ein paar Tage Urlaub in der dazugehörigen Pension machen zu wollen.
Doch sie hat nicht mit dem liebreizenden Charm der Familie Schröder gerechnet.
Und genauso erging es mir beim Lesen. Die Familienmitglieder Schröder sind so sympathisch, daß ich mich bald als Teil des Hofes gesehen habe. Ich habe mit Mutter Helga und der quietschlebendigen Enkelin Emily Kuchen gebacken. Mit Björn, dem wortkargen, aber rührigen Stallburschen habe ich Ställe ausgemistet. Mit Inhaber David habe ich um die Finanzen gezittert. Mit Julie habe ich Reitstunden genommen und im eiskalten Ostseewasser gebadet. Mir sind vor allem auch die Pferde, Hunde und Katzen auf dem Hof ans Herz gewachsen.
Die Beziehung zwischen David und Julie beginnt ganz zart und wächst während der Kapitel langsam weiter. Sie erleben magische, bauchkribbelnde und dramatische Momente, die wunderschön beschrieben sind. Die beiden sind so ein tolles realitätsnah gezeichnetes Paar, daß einem das Herz aufgeht.
Witzig fand ich die Querverweise auf Franzi und Ella, die sympathischen Protagonistinnen aus den vorausgegangenen Büchern.
Die Länge des Buches hat mir sehr gut gefallen. Es war zum Glück lang genug, um die schönen, aber auch traurigen Momente auszukosten.
Ich gebe volle Punktzahl und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Zurücklehnen und Schottland genießen

Sommerwind in den Highlands
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Ella Sommerfeld kennen wir bereits aus „Sommerküsse in der Toskana“, wo sie Gast in Franzi Marinos Pension ist und als Schriftstellerin unter einer Schreibblockade leidet.
Damit beginnt nun der Roman, ...

Ella Sommerfeld kennen wir bereits aus „Sommerküsse in der Toskana“, wo sie Gast in Franzi Marinos Pension ist und als Schriftstellerin unter einer Schreibblockade leidet.
Damit beginnt nun der Roman, in dem es um ihre Geschichte geht.
Den vom Verlag verlangten Roman hat sie dann doch irgendwie schreiben können, empfindet ihn aber nicht als ihren eignen, weil er zu sehr fremdgesteuert war. Als ihre Agentin ein Angebot des erfolgreichen Thrillerautors Max Heinemann zu einem gemeinsamen Liebesroman bekommt, sagt Ella kurzerhand ein Schreibseminar in Schottland zu, um der Entscheidung zu entkommen. Dort nimmt sie der authentische Burgherr McArthur unter seine Fittiche. Sie beginnt sich mehr und mehr wohlzufühlen, wäre da nicht einer ihrer Schüler, der außergewöhnlich talentierte Patrick Röder, der sich sehr um sie bemüht.
Julia Rodeit ist wieder ein wunderbarer Wohlfühlroman voller zarter Emotionen, sympathischer und origineller Charaktere, toller Landschaftsaufnahmen und einem Happy End gelungen. Es gab ebenso spannende und energiegeladene wie witzige und herzerweichende Situationen.
Das Cover ist wundervoll und passend ausgesucht. Genauso habe ich mir die Burg mit dem Garten und dem tosenden Meer vorgestellt.
Ich vergebe volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.