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Veröffentlicht am 06.02.2020

Mehr Krimi als Thriller

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
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Meine Meinung
„Cold Case - Das verschwundene Mädchen“ stammt aus der Feder der schwedischen Autorin Tina Frennstedt. Ihr Autorendebüt ist gleichzeitig der erste Band einer neuen Thriller-Reihe, in deren ...

Meine Meinung
„Cold Case - Das verschwundene Mädchen“ stammt aus der Feder der schwedischen Autorin Tina Frennstedt. Ihr Autorendebüt ist gleichzeitig der erste Band einer neuen Thriller-Reihe, in deren Mittelpunkt die Kommissarin Therese Hjalmarsson steht, die von allen nur „Tess“ genannt wird. Zusammen mit ihrem Team ist Tess für die Lösung von Cold Cases verantwortlich.

Das erste was mir an diesem Buch aufgefallen ist, ist das wunderschöne Cover. Ich gehöre zu den Menschen, die von „schönen“ Covern geradezu magisch angezogen werden und in den meisten Fällen ist es das Erste was ich an einem Buch wahrnehme. „Cold Case - Das verschwundene Mädchen“ gehört für mich zu diesen Büchern und obwohl ich nach Beendigung des Buches feststellen musste, dass es mich leider so überhaupt nicht in seinen Bann ziehen konnte, gefällt mir das Cover immer noch ausgesprochen gut.

Seit ich denken kann bin ich ein großer Fan von guter Spannungsliteratur und dabei ist es völlig egal ob es sich um einen Krimi oder einen Thriller handelt. Spielt diese dann auch noch in Skandinavien ist meine Neugierde geweckt. Angetrieben von genau dieser Neugierde haben ich mir erst den Klappentext und später die Leseprobe durchgelesen. Was mir daran besonders gut gefallen hat, war die fast schon greifbare Spannung, mit der das Buch beginnt und die mich fast unmittelbar in ihren Bann ziehen konnte. Aus diesem Grund wollte ich unbedingt weiterlesen.

Rückblickend betrachtet bin ich sehr glücklich, dass ich das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen dürfte, denn ich würde mich ärgern, wenn ich dafür Geld ausgegeben hätte. Wer jetzt vermutet, dass mich das Buch nicht überzeugen konnte, der liegt mit seiner Vermutung absolut richtig. Ja vielleicht hätte ich an das Buch keine Erwartungen stellen dürfen aber sei wir mal ehrlich wer fängt schon komplett ohne Erwartungen an zu lesen?! Ich definitiv nicht. Allerdings bemühe ich mich stets darum diese so gering wie möglich zu halten.

Im Grunde stelle ich an einen Spannungsroman fast immer dieselben Erwartungen. Für mich muss spätesten nach den ersten 10% des Buches Spannung aufkommen, diese muss bei mir für Nervenkitzel sorgen und beides sollte im Verlaufe der Handlung stetig zunehmen. Der dritte und letzte Aspekt ist für mich der Täter, der von Anbeginn eine Rolle spielen muss. Ein Täter, der seinen ersten Auftritt erst kurz vor Ende der Geschichte hat, ist für mich ein absolutes „No-Go“.

Bis auf den „Täter“ Aspekt konnte die Autorin meine Erwartungen noch nicht mal ansatzweise erfüllen. Das Fehlen der beiden anderen Aspekte ist demnach mein erster Kritikpunkt. Der einzige Abschnitt, der tatsächlich spannend war, war der erste Teil des ersten Kapitels. Die restlichen Seiten, die leider über 90% des Buches ausmachen, plätscherten ohne jegliche Form von Spannung dahin. Im besten Fall hätte ich diesen Zustand als langweilig beschrieben, da die fehlende Spannung aber von etlichen unwichtigen Informationen (die Autorin schweift immer wieder vom eigentlichen Handlungsstrang ab, indem sie viel zu detailliert auf das Privatleben von Tess eingeht) begleitet wurde, war ich spätestens nach der Hälfte des Buches nur noch frustriert.

Verstärkt wurde das Ganze durch die falsche Gewichtung der zwei Kriminalfälle. Ich hätte mir gewünscht, dass der Schwerpunkt der Geschichte mehr auf dem Cold-Case Fall liegt. Möglicherweise wäre die Auflösung (die des Cold-Case Falles) dann präziser gewesen. Stattdessen hat die Autorin gar keinen Schwerpunkt gesetzt und den Leser am Ende mit einer ziemlich dürftigen Auflösung abgespeist.

Das ein Buch aus mehreren parallel verlaufenden Handlungssträngen besteht ist etwas völlig Normales. Das Ganze funktioniert aber nur, wenn es dem Autor am Ende gelingt diese auch stimmig zusammen zu führen und so alle ungeklärten Fragen beantwortet werden. Leider hat Tina Frennstedt weder das eine noch das andere gemacht und so war ich am Ende reichlich enttäuscht.

Eine unterhaltsame Geschichte lebt für mich von interessanten Charakteren, zu denen ich im besten Fall eine Bindung aufbauen kann. Bei diesem Buch trifft das aber leider nur auf die Protagonistin Tess zu. Nur mit ihr bin ich warm geworden und irgendwann war sie mir sogar sympathisch. Zu den restlichen Charakteren konnte ich bis zum Schluss kaum oder gar keine Bindung aufbauen. Sie waren mir entweder zu unsympathisch oder sie haben schlichtweg kaum eine Rolle gespielt und waren somit fast schon überflüssige Personen.

Das Buch wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was mir zu Beginn der Geschichte denn Einstieg erschwert hat. Mit vorschreitender Handlung fiel es mir dann glücklicherweise leichter. Über den grauenhaften, bisweilen schwer zu lesenden Schreibstil konnte mich diese Tatsache aber nicht hinwegtrösten. Hinzu kommen die fehlenden Kapitelzahlen, was mich in regelmäßigen Abständen irritiert und so meinen Lesefluss beeinträchtigt hat.

Fazit
Auf dem Cover des Buches steht gut sichtbar „Thriller“. Bekommen tut der Leser hier aber eher einen soliden Krimi, dem jegliche Form von „Thriller-Feeling“ fehlt. Über diese Tatsache könnte ich mich jetzt aufregen tue ich aber nicht, denn das würde den schlechten Zustand der Geschichte kein bisschen ändern. Da mich die Geschichte nie richtig in ihren Bann ziehen konnte und ich mich irgendwie durch die Seiten gequält habe kann ich sie leider niemandem weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 02.12.2019

Das soll Spannungsliteratur sein?

Vier Jahre
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Meine Meinung

„Vier Jahre“ stammt aus der Feder der erfolgreichen schwedischen Krimiautorin Carin Gerhardsen und erzählt die Geschichte von vier Fremden, die alle auf der schwedischen Insel Gotland leben ...

Meine Meinung

„Vier Jahre“ stammt aus der Feder der erfolgreichen schwedischen Krimiautorin Carin Gerhardsen und erzählt die Geschichte von vier Fremden, die alle auf der schwedischen Insel Gotland leben und die an einem Wintertag im Januar in einen tödlichen Autounfall verwickelt werden, bei dem zwei Autos auf eisglatter Fahrbahn eine Rolle spielen. Was niemand weiß ist das die Wahrheit lediglich schläft und nur darauf wartet an die Oberfläche zu dringen.

Sowohl das wundervolle Cover als auch der ansprechende Klappentext konnten meine Neugierde vom ersten Momentan an wecken. Da ich ein großer Fan von guter Spannungsliteratur bin wollte ich dieses Buch natürlich unbedingt lesen. Rückblickend würde ich zwar nicht behaupteten, dass ich es bereue dieses Buch gelesen zu haben allerdings hätte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich es weiterempfehlen würde.

Sein wir mal ehrlich wer mag schon Mogelpackungen? Ich vermute mal Niemand. Schließlich enttäuschen sie unsere Erwartungen und ich kann mir beim besten nicht vorstellen, dass sich das auch nur ein einziger Leser wünscht, wenn er zu einem Buch greift, in das er bereits vorm Lesebeginn große Hoffnungen steckt.

Warum schreibe ich jetzt über Mogelpackungen? Weil dieses Buch für mich eine ist!

Der Verlag hat für jeden gut leserlich „Thriller“ aufs Cover geschrieben. Wer genauso wie ich gerne Spannungsliteratur liest würde spätesten nach dieser Entdeckung wahrscheinlich zumindest mal den Klappentext lesen. Wenn dieser interessant klingt und so meine Neugierde wecken konnte lese ich meistens die ersten Seiten des ersten Kapitels und wenn die mich ebenfalls ansprechen entscheide ich mich in den meisten Fällen zu einem Kauf.

Zum Glück habe ich dieses Buch gewonnen, denn wenn dem nicht so gewesen wäre würde ich mich spätestens jetzt darüber ärgern, dass ich mein Geld an ein schlechtes Buch verschwendet habe. Was? Ein schlechtes Buch? Ja! Auf dem Cover steht zwar „Thriller“ ich hatte aber leider zu keinem Zeitpunkt das Gefühl das ich hier wirklich einen lese. Daher auch die Bezeichnung Mogelpackung. Was macht für mich einen guten Thriller aus?

Spannung! Logisch ich möchte ja schließlich das Gefühl haben, dass ich etwas verpasse, wenn ich das Buch nicht in einem Rutsch verschlinge. Und was kann einen schon besser an die Seiten fesseln als eine ordentliche Portion Spannung.

Nervenkitzel! Ist für mich ein positiver Nebeneffekt der Spannung und sorgt bei mir in den meisten Fällen für eine unbeschreibliche Neugierde, die bisweilen auch schon mal so extrem werden kann, dass ich vorlauter Erwartung das Atmen vergesse.

Ein Täter der nicht plötzlich vom Himmel fällt! Ein Thriller lebt von der drohenden Gefahr, die immer mehr die Kontrolle übernimmt und deren verheerende Folgen erst ganz zum Schluss und auch nur in letzter Sekunde vom Helden abgewendet werden können. Dabei kämpft er ununterbrochen gegen die Gewalteinwirkungen seines Gegenspielers, dem Täter. Ich bevorzuge Thriller in denen sowohl der Held als auch der Täter von Anbeginn eine Rolle spielen. Es gibt aber leider immer wieder Thriller, in denen der Täter ganz plötzlich auftaucht und das meisten irgendwann kurz vorm Ende der Geschichte. Ich gibt Nichts das ich mehr hasse als diese Methode, weil ich dabei jedes Mal das Gefühl habe, dass der Autor seinen Täter vergessen hat und ihn zum Ende hin noch ganz schnell dazwischen quetschen muss, weil das Buch sonst kein Sinn ergibt. Für mich wird das Buch dadurch aber eher unglaubwürdig.

Theoretisch habe ich einen „Thriller“ gelesen praktisch hatte ich aber nie wirklich das Gefühl, dass dem auch wirklich so ist. Wie soll dieses Gefühl den auch bitte aufkommen, wenn die Voraussetzungen dafür gänzlich fehlen? „Vier Jahre“ war nämlich weder spannend noch habe ich zu irgendeinem Zeitpunkt Nervenkitzel empfunden und das wohl schlimmste war der Täter, der erst ganz zum Ende plötzlich vom Himmel fiel. Ganz ehrlich? Ich versuche immer noch zu begreifen was die Autorin sich bei dieser Umsetzung gedacht hat. Mich konnte sie damit jedenfalls nicht überzeugen. Folglich kann ich sie auch niemandem mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

Neben diesen drei Aspekten (Spannung, Nervenkitzel und „Täter“) achte ich auch auf die Charaktere und wie bei jedem anderen Genre lege ich natürlich auch bei einem Thriller wert drauf, dass sie mich zumindest unterhalten können. Positiv find ich immer, wenn sie mich in ihren Bann ziehen können, dann sind sie mir nämlich auch in den meisten Fällen recht schnell sympathisch. Gesteigerten Wert lege ich drauf aber nicht. Allerdings sollten sie bei niemals negativen Emotionen hervorrufen, denn das zerstört nicht nur mein Leseerlebnis, sondern führt bei mir gelegentlich auch zum Abbrechen des Buches. Ich bin nämlich nicht bereit meine Lesezeit an Bücher zu verschwenden, die diese nicht wert sind.

Bei „Vier Jahre“ haben wir es mit einer sehr überschaubaren Menge an Personen zu tun. Neben Jeanette, Sandra, Jan und Kerstin, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, gibt es noch vier weitere Personen, die eine wichtige Rolle spielen. Leider konnte mich aber keine einzige von ihnen unterhalten geschweige denn überzeugen. Jeanette und Jan waren mir von der ersten Seite an unsympathisch und daran hat sich bis zur letzten Seite nichts geändert. Sandra und Kerstin konnten bei mir zu Beginn der Geschichte weder positive noch negative Emotionen hervorrufen und ich hatte die Hoffnung das mir zumindest eine der beiden irgendwann sympathisch ist, aber das ist leider nie passiert. Am Ende fand ich sie nämlich genauso grauenhaft wie Jan und Jeanette.

Hinzu kommt das es für mich in diesem Buch auch nicht wirklich einen Helden gab. Ja zum Schluss gewinnt in gewisser Weise das „Gute“, wenn man es in diesem Buch denn so nennen kann. Auf dem Weg dahin haben sie sich aber alle die Hände schmutzig gemacht und das so extrem, dass jeder einzelne von ihnen Lügen würde, wenn er behaupten würde, dass er eine weiße Weste hat. Mich hat dieses Verhalten ab einem bestimmten Punkt nur noch genervt und ja ich hätte dieses Buch sehr gerne abgebrochen, aber dann hätte ich keine Rezension schreiben können. - (Ich habe dieses Buch aber im Rahmen einer Leserunde gelesen und da ist eine abschließende Rezension Pflicht.)

Abschließen möchte ich noch die ganz wenigen positiven Aspekte an diesem Buch erwähnen. Zwar handelt es sich hier nur um Rahmenaspekte, sie konnten mich aber immerhin positiv stimmen. Das wäre einmal der Schreibstil, der sich erstaunlich gut lesen ließ und der mich das ein oder andere Mal über so manche grauenhafte Szene hinwegtröstet hat. Dann wäre da noch die Kapitellänge, die sich durch ihre Kürze auszeichnet, denn die Kapitel waren zwischen zwei bis zehn Seiten lang. Zu guter letzte haben mir sowohl die Zeitsprünge zwischen Vergangenheit (2014) und Gegenwart (2018) als auch die Zeitungsausschnitte gut gefallen.

Fazit

Was vom Klappentext her sehr vielversprechend und spannend geklungen hat, war am Ende eine herbe Enttäuschung. Ich versuche eine Geschichte ja immer mit so wenigen Ansprüchen wie möglich zu lesen, weil ich mich so viel besser auf alles einlassen kann. Da ich mich aber nicht ganz blind ins Geschehen stürzen möchte gibt es je nach Genre ein bis zwei (ganz selten auch mal drei) Ansprüche, die ich an die Geschichte stelle und wer eine positive Bewertung von mir haben möchte, der sollte diese besser erfüllen. Bei einem Thriller wären das meine drei Aspekte, die ich weiter oben genannt habe - Spannung, Nervenkitzel und „Täter“ - da Carin Gerhardsen aber keinen einzigen davon umgesetzt hat ist das Buch für mich mehr oder weniger unten durch. Nur die wenigen positiven Rahmenaspekte haben dafür gesorgt das ich dem Buch noch wohlwollende Bewertung von 2 von 5 Sternen gebe habe. Wenn du gerne gute Spannungsliteratur liest dann lass die Finger von diesem Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2019

Ein gigantisches Wirrwarr

One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Meine Meinung
Mit „Von Sternen gekrönt“ erschien 2019 im Ravensburger Verlag der ersten Band der „One True Queen“ Reihe. Jennifer Benkau veröffentlicht damit ein Jugendbuch, das zum Genre Fantasy gehört. ...

Meine Meinung
Mit „Von Sternen gekrönt“ erschien 2019 im Ravensburger Verlag der ersten Band der „One True Queen“ Reihe. Jennifer Benkau veröffentlicht damit ein Jugendbuch, das zum Genre Fantasy gehört. Für mich ist es das erste und wohl auch letzte Werk dieser Autorin.

Die Geschichte beginnt zwar in Irland wechselt aber bereits nach wenigen Kapitel ins weit entfernte „Lyaskye“ eine Welt die komplett der Fantasie entsprungen ist. Leider kann ich nur sehr wenig über diese Welt erzählen, denn sie hat sich mir bis zur letzten Seite nicht mal ansatzweise erschlossen. Vielmehr war sie ein gigantischer Wirrwarr in meiner völlig überforderten Vorstellung. Das hatte für mich leider zur Folge, dass ich der Handlung kaum bis gar nicht folgen konnte.

Einer der Gründe für meine schlechte Bewertung ist das Genre. Ich kann mich nur an einer Geschichte erfreuen, wenn ich eine Verbindung zu ihr aufbauen kann und das ist mir bei diesem Buch zu keinem Zeitpunkt gelungen. Liegt wahrscheinlich daran, dass Fantasy und ich absolut keine Freunde sind und ich diesem Genre, dank seinem zumeist fehlenden Realitätsbezug, nur bedingt etwas abgewinnen kann.

Ein weiterer Grund sind die beiden Hauptcharaktere. Mailin hat leider viel zu oft Entscheidungen getroffen, mit denen ich mich kein bisschen anfreunden konnte. Das hat sie mir innerhalb weniger Kapitel total unsympathisch gemacht und so habe ich im Verlaufe der Handlung eine regelrechte Abneigung für sie entwickelt.

Der männliche Protagonist (dessen Name ich hier aus Spoiler Gründen nicht nennen werde) konnte mich leider noch viel weniger von sich überzeugen. Er hat eine wirklich grauenhafte Eigenschaft, die mich in regelmäßigen Abständen so sehr zur Weißglut getriebene hat, dass ich ihn irgendwann nur noch gegen die Wand klatschen wollte.

Der wohl schwerwiegendste Grund für mich ist das ständige Drama. Ich möchte nicht sagen das ich Drama hasse, denn ich weiß sehr wohl, dass ein gutes Buch von einer angemessen Dosis Drama lebt, weil es sonst sehr schnell langweilig wird. Allerdings bin ich absolut kein Fan von Drama, dass maßlos überdosiert ist, denn das macht das Lesen für mich nicht nur extrem anstrengend, sondern zerstört bisweilen auch meinen Spaß daran.

Für mich ist Lesen nämlich viel mehr als nur ein Mittel gegen Langeweile es ist eine Auszeit von meinem Alltag und dem Drama, das darin stattfindet. Eine Geschichte die mehr aus Drama, als aus anderem besteht, ist für mich keine Auszeit, sondern eine Belastung.

Was ich für mein Leben gerne lese sind gute Liebesgeschichten und ich freue mich immer, wenn ich in ein Buch eintauchen darf, dessen Protagonisten mich in genauso eine Geschichte entführen. Dabei lege ich keinen gesteigerten Wert darauf, dass die Liebesgeschichte der Haupthandlungsstrang des Buches ist. (Es sei den ich lese einen Liebesroman, aber das ist ein anderes Thema.) Sie sollte mich aber in ihren Bann ziehen und das war bei diesem Buch überhaupt nicht der Fall. Die Liebesgeschichte hat mich zum Ende hin sogar regelrecht frustriert. Was größtenteils an dem grauenhaften Verhalten der Protagonisten lag.

Die wohl einzige positive Komponente war für mich der Schreibstil, der mir ausgesprochen gut gefallen hat und der mich wenigstens halbwegs über die katastrophale Geschichte hinwegtrösten konnte. Das Buch wird ausschließlich aus der Sicht von Mailin erzählt, was für mich völlig ausreichend war.

Fazit
Dieses Buch ist für mich leider nur ein weiterer Beweis warum Fantasy und ich wohl niemals Freunde werden. Würde ich das Buch weiterempfehlen? Nein, weil es mich zu keinem Zeitpunkt abholen konnte.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Absolut nicht mein Geschmack

Wir von der anderen Seite
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Meine Meinung
"Wir von der anderen Seite" ist das Autorendebüt von Anika Decker, die bisher als Drehbuchautorin gearbeitet hat und aus deren Feder Filme wie "Keinohrhasen" oder "Traumfrauen" stammen.

Bevor ...

Meine Meinung
"Wir von der anderen Seite" ist das Autorendebüt von Anika Decker, die bisher als Drehbuchautorin gearbeitet hat und aus deren Feder Filme wie "Keinohrhasen" oder "Traumfrauen" stammen.

Bevor ich hier mit der eigentlichen Rezension beginne möchte ich erwähnen, dass ich bisher drei Filme gesehen habe, zu denen Frau Decker das Drehbuch geschrieben hat und das keiner davon auch nur im Ansatz meinen Geschmack treffen konnte. Anika Decker und ich schein also nicht dieselbe Art von Humor zu teilen.

Das erste Mal bin ich diesem Buch auf der Webseite des "Ullstein Buchverlages" begegnet und was mich auf Anhieb angesprochen hat, war das wunderschöne Cover (Eichhörnchen gehören zu meinen absoluten Lieblingstieren).

Als ich dann bei Vorablesen erneut darüber gestolpert bin, habe ich mir die Leseprobe runtergeladen und war halbwegs positiv überrascht. Literatur zählt nämlich absolut nicht zu meinen Lieblingsgenres. Vielmehr gehe ich ihr aus dem Weg, weil sie mich in den meisten Fällen zu Tode langweilt. Ich hatte bei diesem Buch also die Hoffnung, dass es diesmal anders ist und ich möglicherweise ein Exemplar gefunden habe, dass mich tatsächlich unterhalten kann. Dies war aber leider nicht der Fall.

Ganz zu meinem Missfallen stellte sich diese Erkenntnis bereits nach den ersten 30 - 40 Seiten ein. Die restlichen 240 Seiten sind dann mehr oder weniger an mir vorbei geplätschert.

Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass dieses Buch mitten aus dem Leben gegriffen ist und somit schonungslos der Realität entspricht. Wenn ich lese, dann tue ich dies, um der Realität zu entfliehen. Ein Buch, dass mich mit der Realität regelrecht überrollt, gehört also definitiv nicht zu der Sorte Bücher, die ich gerne lese. Vielmehr versuche ich solche Bücher zu vermeiden.

Eins muss ich der Autorin allerdings lassen. Beschreiben! Kann sie. Nur leider auf eine Art und Weise, die mich mehr abgestoßen als angezogen hat. Das Buch schwankt nämlich ununterbrochen zwischen Textpassagen hin und her, die bei den meisten Menschen wohl Emotionen wie lachen oder weinen hervorgerufen haben. Leider Gottes gehöre ich aber nicht zu den "meisten Menschen".

Die Male, bei denen ich tatsächlich lachen konnte, kann ich an einer Hand abzählen, denn sie existieren nicht. Wie bereits oben erwähnt teilen Anika Decker und ich nicht dieselbe Art von Humor und "Wir von der anderen Seite" hat diese Erkenntnis für mich nur weiter bestätigt. Was Frau Decker scheinbar urkomisch findet ruft bei mir allerhöchstens ein Gähnen hervor.

Damit aber leider nicht genug, denn wenn die Autorin mal nicht gerade versucht lustig zu sein, dann gingen ihre Beschreibungen so sehr ins Detail, dass ich mich Stellenweise richtig geekelt habe oder vor Fremdscham gerne im Boden versunken wäre. Ich bin mir aber sehr sicher, dass Anika Decker dies nicht mit ihrem Buch erreichen wollte. Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass ich nicht zu der Zielgruppe gehöre, für die dieses Buch geschrieben wurde.

Der Schreibstil war für meinen Geschmack sehr gewöhnungsbedürftig und führte bei mir in regelmäßigen Abständen zum pausieren des Buches. Ein weiterer Grund für mein häufigen Leseunterbrechungen war das ständige Abschweifen der Protagonistin, die etlichen sehr merkwürdigen Nebencharaktere und die Länge der Kapitel, die teilweise wirklich Überlänge hatten. So zog sich das gesamte Buch unnötig in die Länge und ich musste mich irgendwann regelrecht dazu zwingen weiter zu lesen. Hinzu kommt, dass das Buch ausschließlich aus der Sicht von Rahel Wald erzählt wird. Was einerseits gut ist, denn es wird ausschließlich ihre Geschichte erzählt anderseits gab es für mich aber tatsächlich Textabschnitte, bei denen mich die Gedankengänge der anderen Person durchaus interessiert hätten.

Würde ich dieses Buch weiterempfehlen? Eigentlich nicht! Ich weiß aber, dass es eine Menge Menschen gibt, die gerne Literatur lesen und denen würde ich dieses Buch bedingt empfehlen. Denn meiner Meinung nach ist die Geschichte von Rahel Wald nur was für Menschen die kerngesund sind und die mit einer Sicherheit von 100% wissen, dass sie in nächster Zeit nicht ins Krankenhaus müssen. Allen anderen rate ich von diesem Buch ab.

Fazit
Ich kann nicht gerade sagen, dass mich dieses Buch gefesselt hat. Vielmehr konnte mich das Buch zu keinem Zeitpunkt richtig abholen und war für mich so nur eine weitere Bestätigung, warum ich kein Fan von Literatur bin.

Allerdings hat mich dieses Werk um eine Erkenntnis reicher gemacht. Ich will niemals so krank werden, dass ich gezwungen bin mich längere Zeit in einem Krankenhaus aufzuhalten, denn die Eindrücke, die ich durch das Lesen dieses Buches gewinnen konnte, habe mich vor Entsetzen sprachlos gemacht.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Spannung? Fehlanzeige!

10 Stunden tot
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Meine Meinung
"10 Stunden tot" ist für mich das erste Buch von Stefan Ahnhem (die Vorgänger Bände der "Fabian Risk" Reihe habe ich nicht gelesen). Was für mich, wie ich im Laufe des Buches lernen musste, ...

Meine Meinung
"10 Stunden tot" ist für mich das erste Buch von Stefan Ahnhem (die Vorgänger Bände der "Fabian Risk" Reihe habe ich nicht gelesen). Was für mich, wie ich im Laufe des Buches lernen musste, ein erheblicher Nachteil war. Okay, weder der Autor noch der Verlag können was dafür, dass ich die Vorgängerbände nicht gelesen habe, aber der eine oder andere Hinweis zu bisher Geschehenem wäre manchmal ganz angebracht gewesen. Denn eiskalt vorauszusetzen, dass jeder die Vorgängerbände gelesen hat, ist meiner Meinung nach mehr als dreist.

Ich kann nur begrenzt beurteilen ob es wirklich so ist. Aber auf mich wirkte das Buch als hätte es weder einen richtigen Anfang noch etwas, das ich als Ende bezeichnen würde. Das Gefühl, das ist nichts Halbes und nichts Ganzes, wurde mit jedem weiteren Kapitel bei mir immer stärker. Da es sich bei "10 Stunden tot" laut Buchumschlag um Thriller handelt, war das „fertige Buch“ für mich gelinde gesagt eine herbe Enttäuschung, denn es ist nicht wirklich fertig.

Was mich zunehmend gestört hat, war die utopische Anzahl von Fällen. Mir kam das ganze so vor, als hätte der Autor versucht all seine Ideen der letzten Jahre zwischen zwei Buchdeckel zu quetschen. Das damit angerichtete heillose Wirrwarr hatte weder Hand noch Fuß.

Sicherlich! Bücher aus diesem Gerne haben meistens mehrere Handlungsstränge, die am Ende zusammenlaufen. Auch zwei bis drei Fälle gleichzeitig sind mittlerweile keine Seltenheit mehr, aber die meisten Autoren solcher Bücher achten darauf, dass die einzelnen Elemente am Ende der Geschichte zu einem Ganzen verschmelzen. Bei Stefan Ahnhem ist dies aber leider überhaupt nicht der Fall.

Ein weiterer Kritikpunkt ist der Klappentext, denn der hat nahezu gar nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun. Ich kann nicht beurteilen, ob das ein Übersetzungsfehler ist (ich spreche kein schwedisch), oder ob das gewollt war. Das Zweite wäre allerdings das Resultat eines grauenhaften Marketings. Denn der Fall, der im Klappentext beschrieben wird, spielt nur eine kleine Nebenrolle in der Geschichte. Und was der Titel mit dem Buch zu tun hat, hat sich mir ebenfalls nicht erschlossen.

Das einzig Positive war für mich die Länge der einzelnen Kapitel, denn die waren maximal 9-10 Seite lang. Die Perspektivwechsel fand ich einerseits gut, anderseits waren es für meinen Geschmack zu viele. Der Schreibstil der deutschen Übersetzung ist halbwegs solide, lädt aber nicht zu einem flüssigen und entspannten Lesegenuss ein.

Zu den Charakteren selber möchte ich mich nicht äußeren, denn dank dem fehlenden Wissen aus den Vorgängerbänden kann ich sie nur sehr schwer einschätzen.

Fazit
Würde ich das Buch weiterempfehlen? NEIN! Auf gar keinen Fall. Denn dieses Werk sollte sich meiner Meinung nach nicht als Thriller bezeichnen dürfen. Die Spannung habe ich regelrecht suchen müssen und der Nervenkitzel war schlichtweg nicht vorhanden. Beides ist aber für einen guten bis hervorragenden Thriller unverzichtbar.