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KerstinTh

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2020

Spannend, aber kein Thriller

Die Wälder
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Ninas bester Freund ist überraschend gestorben. Er hat ihr einen Brief hinterlassen. Sie soll seinen Plan beenden – den mutmaßlichen Mörder seiner Schwester überführen. Dazu muss Nina in das Dorf ihrer ...

Ninas bester Freund ist überraschend gestorben. Er hat ihr einen Brief hinterlassen. Sie soll seinen Plan beenden – den mutmaßlichen Mörder seiner Schwester überführen. Dazu muss Nina in das Dorf ihrer Kindheit zurück und sich ihrer größten Angst stellen.

Ich habe mich schon sehr auf das neue Buch von Melanie Raabe gefreut. Das Warten hat sich gelohnt. Ihr ist wieder ein toller Roman gelungen. Für einen Thriller war es mir zu wenig Nervenkitzel, aber spannend war es dennoch! Die Charaktere waren abwechslungsreich. Es gab sympathische und unsympathische Charaktere, sodass die Guten und Bösen wunderbar unterschieden wurden. Bei manch einem Charakter wusste man auch nicht in welche Kategorie er zugeordnet werden sollte. Dadurch entstand zusätzliche Spannung.

Die Geschichte wurde in zwei Handlungssträngen erzählt, zum einen die Gegenwart und zum anderen ein Strang in der Vergangenheit, der die Kindheit der heute Erwachsenen darstellt. Diese Stränge haben gut zusammengepasst und haben sich sehr gut ergänzt. Melanie Raabe versteht es genau an den richtigen Stellen einen Cliff hanger zu setzen. So konnte man das Buch kaum aus der Hand legen.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, da es für meinen Geschmack aber kein Thriller war und teilweise manche Handlungen etwas arg zufällig oder unwahrscheinlich waren und mir das Ende nicht gefallen hat, vergebe ich nicht fünf, sondern vier von fünf Sterne.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.12.2019

Eine neue Art zu Reisen

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Das Smartphone ist unser täglicher Begleiter geworden. So ist es nicht verwunderlich, dass eine neue Art zu reisen in den Fokus rückt: Digital Detox! Ein paar Neugierige machen sich auf zu einer einsamen ...

Das Smartphone ist unser täglicher Begleiter geworden. So ist es nicht verwunderlich, dass eine neue Art zu reisen in den Fokus rückt: Digital Detox! Ein paar Neugierige machen sich auf zu einer einsamen Berghütte auf dem Watzmann, ohne Smartphone, ohne Laptop. Nur sie, der Schnee, die Einsamkeit und ein Psychopath! Und schon sind sie einer weniger.

Endlich wieder ein eigenständiger Strobel! Nach der Max Bischoff-Reihe habe mich schon riesig auf den neune Einzelband gefreut. Leider wurde ich etwas enttäuscht. Dieser Thriller ist spannend zu lesen, keine Frage, aber so richtig mitreißen konnte er mich nicht. Von Arno Strobel bin ich anderes gewohnt. Die Idee hinter der Geschichte ist nett und was Neues. Allerdings hing die Umsetzung etwas. Irgendwie waren die Charaktere etwas anstrengend. Verständlicherweise herrscht irgendwann eine Stimmung in der jeder Jeden verdächtigt. Allerdings hätte man dies etwas anders darstellen können. Diese Anfeindungen kommen teilweise sehr nervig beim Leser an, so dass die Spannung etwas verloren geht.

Der Schreibstil ist, wie gewohnt, sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die knapp 360 Seiten fliegen nur so an einem vorbei! So muss es bei einem Thriller ja auch sein. Wäre die Spannung nun noch atemraubender gewesen, wäre ich begeistert, so bin ich letztendlich zufrieden und wurde gut unterhalten. Ein Aufstieg in diese Berghütte hätte mir allerdings mehr den Atem geraubt als die Geschichte. Dabei hatte es ja total spannend angefangen, der Prolog hatte mir definitiv die Luft abgeschnürt. Dennoch tappte ich bis kurz vor Schluss im Dunkeln, wer denn nur der Psychopath auf der Berghütte ist. Auch wenn gegen Ende wohl alle einen Therapeuten brauchen.

Da mich dieser Thriller sehr gut unterhalten hat, es spannend war, ich aber nicht komplett gefesselt wurde vergebe ich vier von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 03.12.2019

Sehr spannende Geschichte über ein Haus und zwei Freundinnen

Das Erbe
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Mona könnte sich glücklich schätzen, ihre Tante, mit welcher sie so gut wie keinen Kontakt hatte stirbt und vererbt ihr ihr gesamtes Vermögen. Immerhin ein wertvolles Gemälde, Schmuck und ein herrschaftliches ...

Mona könnte sich glücklich schätzen, ihre Tante, mit welcher sie so gut wie keinen Kontakt hatte stirbt und vererbt ihr ihr gesamtes Vermögen. Immerhin ein wertvolles Gemälde, Schmuck und ein herrschaftliches Haus in München. Mona hat ausgesorgt! Doch kaum tritt sie ihr Erbe an, folgt eine negative Erfahrung auf die nächste. Dann erfährt sie auch noch, was es mit dem Haus auf sich hat. Und schon steckt sie mitten in einer tragischen Geschichte über die Freundschaft zweier Mädchen, einer davon Jüdin, Ende der 30er Jahre.

Ellen Sandberg kennen viele als Inge Löhnig. Hier zeigte sie schon mehrfach, dass sie es versteht spannende Krimis zu schreiben. Als Ellen Sandberg zeigt sie nun zum dritten Mal, dass sie auch spannende Romane schreiben kann. Mir hat „Das Erbe“ sehr gut gefallen. Die Geschichte ist interessant und der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist ihr wunderbar gelungen. Was mir ganz arg gefallen hat ist die zweite Gegenwartslinie. Stück für Stück vernetzen sich diese beiden Stränge und man vermutet schon in welche Richtung es gehen wird. Große Zufälle, aber wieso sollte es nicht so sein? Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Immer wieder enden die Kapitel mit Cliff Hangern, sodass man einfach weiterlesen muss. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und sehr unterschiedlich. Mona ist mir sympathisch. Ein bisschen zu viel Gutmensch, aber das gibt sich irgendwann. Ihre Familie hingegen ist grauenvoll. Vielleicht sogar etwas zu grauenvoll, das hätte gar nicht sein müssen. Sabine hingegen ist mir total unsympathisch, sie ist sehr klischeehaft, aber super gelungen und authentisch. In ihrer Rolle ist sie perfekt. Monas Nachbarin Adele ist super – eine sehr nette alte Dame, mit der man selbst gerne Kaffee trinken möchte. Was mir nicht so gut gefallen hat ist, dass die Handlung teilweise durch ein paar unnötige Erzählungen in die Länge gezogen wurde. Diese Ausschmückungen hätte es nicht gebraucht.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, deshalb vergebe ich gerne vier von fünf Sterne und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 23.11.2019

Wieder mal lustig

Nenne drei Streichinstrumente: Geige, Bratsche, Limoncello
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Nun liegt schon das dritte Buch gefüllt mit lustigen und sehr authentischen Schüler- und Lehrersprüchen vor uns. Wie auch die anderen beiden Bände ist es lustig und unterhaltsam. Teilweise hatte ich nun ...

Nun liegt schon das dritte Buch gefüllt mit lustigen und sehr authentischen Schüler- und Lehrersprüchen vor uns. Wie auch die anderen beiden Bände ist es lustig und unterhaltsam. Teilweise hatte ich nun aber das Gefühl, dass es sich zum Teil um Wiederholungen handelte.

Das Buch ist in mehre Kapitel eingeteilt, welche immer ein Schulfach behandeln. Anschließend gibt es noch ein Kapitel, in dem mal Schüler Sprüche und Anekdoten über ihre Lehrer einsenden konnten.

Dank dieser Sprüche bekommt man ganz neue Sichtweisen auf diverse Themen. Man lernt neue Städte kennen, neue chemische Reaktionen.

Die Bücher dieser Reihe sind lustig, und auch gut dazu geeignet, sie in einer Gesellschaft vorzulesen, um für Lacher zu sorgen. Ich vergebe vier von fünf Sternen, da es nun doch weniger Neues ist.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Die Schatten der DDR reichen bis in die Gegenwart

Kastanienjahre
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Peleroich ist ein kleines Dorf an der Ostseeküste – es liegt in der ehemaligen DDR. Heute ist es ein eher verlassenes Örtchen und soll verkauft werden. Hinter diesem Hintergrund trommelt ein unbekannter ...

Peleroich ist ein kleines Dorf an der Ostseeküste – es liegt in der ehemaligen DDR. Heute ist es ein eher verlassenes Örtchen und soll verkauft werden. Hinter diesem Hintergrund trommelt ein unbekannter Briefschreiber ehemalige Bürger dieses Dorfes zusammen. Er hat ein Geheimnis zu verkündigen und möchte nun – fast dreißig Jahre nach der Wende – sein gewissen reinwaschen. Auch Elise begibt sich nach Peleroich, obwohl sie in Paris ein neues Leben angefangen hat. Wird sie nun endlich erfahren, was mit ihrem Vater und ihrem Freund Jakob wirklich passiert ist?

Dieser Roman ist in zwei Zeitebenen geschrieben. Einmal die Gegenwart, die als roter Faden durch die Geschichte führt. Und die Vergangenheit, die in entsprechenden Zeitsprüngen erzählt wird. Da die Handlung der Vergangenheit in Peleroich spielt, kommen sehr viele Personen zu Wort. Hier kam ich etwas ins Schlittern und habe mich immer wieder in den Generationen geirrt. Vor allem bei Elise und ihren Eltern kam ich gerne durcheinander. Dann gibt es noch ein Wirtshauspaar, welche ich leider immer in eine Generation zu hoch eingestuft habe, wodurch die Logik flöten ging. Wieso mir das andauernd passierte kann ich nicht sagen. Die Namen sind auf jeden Fall unterschiedlich genug! Vielleicht wirkten sie vom Charakter her einfach jünger. Die Charaktere an sich, waren aber gut ausgearbeitet und recht unterschiedlich. Sehr schön kam hier heraus, wie die unterschiedlichen berufsgruppe unter dem DDR-Regime litten. Nicht nur die Vergangenheit ist spannend, sondern auch die Gegenwart. Auf den ersten Seiten erfährt der Leser, dass Elise krank zu sein scheint. Ist sie ernsthaft krank oder ist es nur der momentane Stress? Auch der Briefschreiber scheint nicht der fitteste zu sein.
Der Schreibstil ist angenehm und flott zu lesen. Allerdings muss ich sagen, dass mir „Kranichland“, Baumheiers Erstlingswerk, mir besser gefallen hat. Dieses war mir irgendwie emotionaler und tiefgehender.
Dennoch habe ich diesen Roman gerne gelesen und vergebe vier von fünf Sternen.