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Veröffentlicht am 02.03.2020

Nimmt langsam Fahrt auf bis man den Krimi nicht mehr aus der Hand legen kann

Lübsche Wut
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Ralf Blum wird in der JVA Lauerhof tot aufgefunden. Scheinbar hat er selbst seinem Leben ein Ende gesetzt. Aber warum erst jetzt? 30 Jahre nach seiner Verurteilung? Damals hatte er einen 8-jährigen Jungen ...

Ralf Blum wird in der JVA Lauerhof tot aufgefunden. Scheinbar hat er selbst seinem Leben ein Ende gesetzt. Aber warum erst jetzt? 30 Jahre nach seiner Verurteilung? Damals hatte er einen 8-jährigen Jungen missbraucht und getötet. Birger Andresen und Ida-Marie Berg nehmen die Ermittlungen auf und stoßen in ein Wespennest. Jemand von ganz oben möchte verhindern, dass sie den Fall noch einmal aufrollen.........

"Lübsche Wut" ist der 9. Fall um KHK Birger Andresen. Wie auch in den anderen Büchern von Jobst Schlennstedt ist der Schreibstil flüssig, gerade heraus ohne viel Umschreibungen und die Kapitel kurz gehalten. Gleich von Anfang an ist man mitten im Geschehen. Jedoch braucht es etwas bis die Ermittlungen in Schwung kommen. In diesen Passagen erfährt man auch Privates von Birger. Einiges aus der Vergangenheit wird kurz umrissen. Zum besseren Verständnis ist es von Vorteil, wenn man die Vorgänger kennt. Der Fall selbst ist unabhängig davon zu lesen. Spätestens ab Mitte des Buches, konnte ich es kaum noch aus der Hand legen. Das Ende überrascht mit ein paar Wendungen.

Fazit: Ein spannender und brisanter Krimi, in dem auch der Lokalkolorit nicht fehlt. Mit einem Kommissar, der mir auf seine Weise sympathisch ist. Empfehle ich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Eindrucksvolle Schilderung der Nachkriegszeit

Die geliehene Schuld
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1949. Journalist Jonathan kommt bei einem Unfall ums Leben. Noch kurz vor seinem Tod hat er seiner Jugendfreundin und Kollegin Vera ein Paket geschickt. Darin enthalten: Unterlagen zu seinen geheimen Recherchen, ...

1949. Journalist Jonathan kommt bei einem Unfall ums Leben. Noch kurz vor seinem Tod hat er seiner Jugendfreundin und Kollegin Vera ein Paket geschickt. Darin enthalten: Unterlagen zu seinen geheimen Recherchen, die ihn bis nach Italien geführt haben. Im beiliegenden Brief bittet er Vera - falls ihm etwas passiert - das zu Ende zu bringen was er begonnen hat. Die Öffentlichkeit hätte ein Recht auf die Wahrheit. So beginnt Vera mit ihren eigenen Nachforschungen und stößt dabei auf den Namen Marie, mit der Jonathan Kontakt hatte. Vera merkt nicht, wie sie immer mehr in Gefahr gerät.......

In "Die geliehene Schuld" beschreibt Claire Winter eindrucksvoll die Zeit nach dem 2. Weltkrieg und den Umgang mit den ehemaligen Kriegsverbrechern. Hierbei wird die fiktive Geschichte um Marie und ihrer Familie, mit historischen Fakten verwoben. Der Roman ist in 2 Erzählebenen aufgebaut. Beginnend im Mai 1949 erlebt man Vera und ihre Nachforschungen, die sie immer mehr in Gefahr bringen. Dann springt der Roman neun Monate zurück. Zu Marie. Man erfährt etwas über ihr Leben und das Kennenlernen mit Jonathan. Nach und nach nähern sich die beiden Ebenen an. Dabei kommt ungeheuerliches zu Tage. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig. Die Spannung baut sich langsam auf. Gleichzeitig wird viel gut recherchiertes Wissen vermittelt. Was oft in Gedankengängen oder Gesprächen geschieht. Hier wäre es mir etwas straffer lieber gewesen. Trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Fazit: Ein historischer Roman, der eindrucksvoll die Nachkriegszeit und deren Machenschaften schildert. Der die Spannung langsam aufbaut und man ihn kaum aus der Hand legen kann. Sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Ein düsteres Thriller Debüt

Eiskalte Hölle
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Im kleinen Bergdorf Travenì wird die Leiche eines grausam zugerichteten Mannes gefunden. Während seine neuen Kollegen schon am Tatort sind, muss sich Ispettore Massimo Marini alleine auf den Weg machen. ...

Im kleinen Bergdorf Travenì wird die Leiche eines grausam zugerichteten Mannes gefunden. Während seine neuen Kollegen schon am Tatort sind, muss sich Ispettore Massimo Marini alleine auf den Weg machen. Obwohl er an seinem ersten Tag nur 5 Minuten zu spät ist, hat keiner auf ihn gewartet. Schon die erste Begegnung mit seiner Chefin Commisario Teresa Battaglia verläuft alles andere als gut. Und dann ist da noch Travenì, das ein düsteres Geheimnis zu bergen scheint........

"Eiskalte Hölle" ist das Thriller Debüt von Ilaria Tuti. Geschrieben aus Sicht eines allwissenden Erzählers. Diese Sichtweise gibt einen guten Einblick über die einzelnen Charaktere. Nach und nach lernt man sie und ihre Eigenarten besser kennen. Auf Privates wird weitestgehend, bis auf ein paar Ausnahmen, verzichtet. Die beiden Hauptcharaktere sind sehr unterschiedlich und so kam es in manchen Situationen zu einer gewissen Situationskomik. Der Fokus liegt eindeutig auf dem düsteren und ungewöhnlichen Fall, der nichts für schwache Nerven ist. Durch kleinere Erzählstränge, die in die Vergangenheit führen, baut sich die Spannung langsam auf. Steigert sich allmählich bis zum Showdown, bei dem Teresa beweist, dass sie nicht nur intelligent ist, sondern auch ein Herz hat.

Fazit: Ein gelungenes Thrillerdebüt, mit einem düsteren und geheimnisvollen Fall. Dessen Protagonisten mir mit ihren Ecken und Kanten gut gefallen und dadurch zu mancher Situationskomik beigetragen haben. Nichts für schwache Nerven. Lediglich am Anfang wären mir ein paar weniger Gedankengänge bezüglich des Täterprofils lieber gewesen. Empfehle ich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Historische Fakten gekonnt mit einer fiktiven Liebesgeschichte verwebt

Mann meiner Träume
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Marie hat eine schmerzhafte Trennung hinter sich und ist einige Zeit in Paris gewesen, um sich über ihr weiteres Leben im Klaren zu werden. Hat dort das Grab von Napoléon - für den sie schon immer schwärmt ...

Marie hat eine schmerzhafte Trennung hinter sich und ist einige Zeit in Paris gewesen, um sich über ihr weiteres Leben im Klaren zu werden. Hat dort das Grab von Napoléon - für den sie schon immer schwärmt - besucht und den Entschluss gefasst, dass es weiter gehen muss. Deshalb ist sie auch nicht verwundert, dass ihr nach der Rückkehr, Napoléon im Traum tatsächlich begegnet. Aber alles scheint so real. Und dann ist da auch noch sein enger Freund Tristan Berière von dem in den Geschichtsbüchern nichts geschrieben steht........

"Mann meiner Träume" hat mir den Einstieg nicht leicht gemacht. Das hat weder am Schreibstil - dieser ist flüssig und unterhaltend - noch am Plot selbst gelegen. Vielmehr ist man sofort in die Geschichte geworfen worden. Ohne große Einführung. Da war der Traum, in dem Marie mit dem jungen Napoléon über einige zukünftige Ereignisse gesprochen hat und Tristan, der so scheinbar gar nicht ins Bild passt. Immer wieder dazwischen die Gegenwart, in der Marie mit ihrer Cousine über das Erlebte diskutiert. Was mich anfangs etwas verwirrt hat. Doch schon nach kurzer Zeit konnte die Geschichte mich fesseln. Die Autorin hat es verstanden geschichtliche Fakten und Schauplätze mit der fiktiven Liebesgeschichte gekonnt zu verweben. Zusammen mit Marie habe ich den Aufstieg Napoléons bis hin zu seinem Tod miterlebt. Die verschiedenen Charaktereigenschaften von ihm kennengelernt. Konnte einiges lernen, ohne dass es langweilig wurde. Musste über manche Situationen schmunzeln.

Fazit: Ein unterhaltender Geschichtsunterricht. Fakten werden gekonnt mit einer fiktiven Liebesgeschichte gemischt. Empfehle ich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Historischer Krimi mit starken Figuren

Tod in der Speicherstadt
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1896. Hauke Sötje, Kommissar aus Kiel, ermittelt wegen eines Schiffunglücks. Der Ewer hatte Kaffee geladen. Zudem wurde bei einem toten Matrosen ein Siegelring gefunden, der auf edlere Herkunft hinweist. ...

1896. Hauke Sötje, Kommissar aus Kiel, ermittelt wegen eines Schiffunglücks. Der Ewer hatte Kaffee geladen. Zudem wurde bei einem toten Matrosen ein Siegelring gefunden, der auf edlere Herkunft hinweist. Die Spuren führen ihn nach Hamburg in die Speicherstadt und damit zu den Bellingroths. Gleichzeitig sucht seine Verlobte Sophie eine junge Frau, die scheinbar spurlos verschwunden ist. Zuletzt wurde sie bei den Bellingroths gesehen.......

"Tod in der Speicherstadt" ist der 4. Band der historischen Krimireihe um Hauke Sötje. Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, ist mir der Einstieg ohne Probleme gelungen. Lediglich zu Hauke hat mir etwas Vorwissen gefehlt. Durch einige Andeutungen konnte ich mir aber einen groben Einblick verschaffen. Die Figuren sind stark gezeichnet. Vor allem Sophie mit ihrem starken Willen und kriminalistischen Spürsinn haben mir gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig, bildlich und authentisch. So konnte ich mir die damaligen Begebenheiten und Ermittlungen gut vorstellen. Habe einen interessanten Einblick in die Anfänge der Speicherstadt bekommen. In manchen wenigen Dialogen bekommt man es mit Hamburger Platt zu tun. Auch wenn ich nicht immer alles verstanden habe, sind sie jedoch gezielt eingesetzt. Die Nebenfiguren so greifbarer. Der Fall selbst beginnt langsam. Erst nach und nach steigert sich die Spannung bis zum dramatischen Showdown. Hier werden die einzelnen Erzählstränge dann logisch zusammengefügt.

Fazit: Ein spannender historischer Krimi mit starken Figuren. Der einen guten Einblick in das damalige Hamburg gibt. Der authentisch ist und gekonnt Fiktives mit Historischem vermischt. Empfehle ich gerne weiter.

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