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Veröffentlicht am 19.01.2020

Gute Story bei der ewtas die Tiefe fehlt

Der Schrei der Füchsin
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Die beiden Schwestern Runa und Stella verbindet das gleiche Schicksal. Sie wurden von ihrem Vater missbraucht. Trotzdem haben sich ihre Leben unterschiedlich entwickelt. Während Stella mit einem Anwalt ...

Die beiden Schwestern Runa und Stella verbindet das gleiche Schicksal. Sie wurden von ihrem Vater missbraucht. Trotzdem haben sich ihre Leben unterschiedlich entwickelt. Während Stella mit einem Anwalt verheiratet ist und einen Sohn hat, lebt Runa mit einem gewalttätigen Alkoholiker zusammen. Viel Kontakt haben sie nicht mehr. Als Runa es endlich schafft aus ihrer Beziehung auszubrechen, flüchtet sie zu ihrer Schwester. Die Stimmung ist alles andere als gut und zudem trägt Runa ein weiteres Geheimnis mit sich..........

Schon alleine der Inhalt des Psychothrillers "Der Schrei der Füchsin" hat mich neugierig gemacht und ich habe mir spannende Unterhaltung versprochen. Das habe ich auch bekommen. Jedoch hatte ich von Anfang an Probleme, mich auf die Geschichte einzulassen. Was größtenteils am Schreibstil gelegen hat. Dieser ist flüssig, kam mir aber sehr distanziert vor. So konnte ich mit den Protagonisten nicht so mitfühlen, wie ich es bei diesem schwierigen Thema erwartet habe. Manche Handlungen waren für mich nicht nachvollziehbar. Oft haben die Szenen abrupt gewechselt. Kamen mir dadurch zusammenhanglos vor. Mit der Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt und die Geschichte hat an Spannung zugenommen. Allerdings hatte ich ziemlich früh einen Verdacht, der sich auch immer mehr bestätigt hat, während die Protagonisten noch im Dunkeln getappt sind.

Fazit: Ein Psychothriller über ein wichtiges Thema. Dessen Schreibstil mir etwas zu distanziert war und mir deshalb die Tiefe gefehlt hat. Die Story an sich fand ich jedoch gut.

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Veröffentlicht am 13.01.2020

Zürich Krimi mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit

Altstetten
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Ganz Zürich spricht von dem Film "Tanita Courage und der Wipkinger Klingenschwinger", der im Rahmen der TUFF - wie die Stadtzürcher das Festival nennen - Premiere feiert. Nur Privatdetektivin Enitta Carigiet ...

Ganz Zürich spricht von dem Film "Tanita Courage und der Wipkinger Klingenschwinger", der im Rahmen der TUFF - wie die Stadtzürcher das Festival nennen - Premiere feiert. Nur Privatdetektivin Enitta Carigiet ist nicht begeistert. Geht es in dem Film doch um ihre Karriere und auch um ihre Schwester Janita. Als mehrere Hauptdarsteller ermordet werden und auch Enitta und Janita in Gefahr geraten, beginnt eine rasante Jagd durch Zürich, bei der der unbekannte Mörder den beiden Schwestern immer näher kommt........

"Altstetten" ist der 4. Band um Privatdetektivin Enitta Carigiet. Ich kenne die Vorgänger nicht. Für den Fall selbst war dies kein Problem. Diesem konnte ich gut folgen, obwohl die Geschichte dort weiter geht, wo Band 3 aufhört. In einem rasanten und speziellen Schreibstil führt der Autor durch die Story. Viel passiert und Enitta muss alles geben, um sich und ihre Schwester vor dem Mörder in Sicherheit zu bringen. Dabei helfen auch ihre umfangreichen Informatik Kenntnisse. Man muss sich aber auf die Geschichte einlassen. Der Autor versprüht eine ordentliche Portion Lokalkolorit. Streut immer mal wieder schweizerdeutsche Worte ein. In manchen Dialogen spürt man die besondere Art von Schweizer Humor. Das macht das Ganze authentisch. Auch Zürich wird detailreich beschrieben, ist aber gut in den Verlauf der Geschichte integriert und man bekommt einen prima Einblick in die Schweizer Lebensart. Was mir gefehlt hat, war das Einfühlen in die Protagonisten. Hier habe ich schnell gemerkt, dass mir die Kenntnisse aus den Vorgängern über deren Entwicklung fehlen. Wusste manchmal nicht, wie die einzelnen Personen in der doch schnellen Erzählweise zusammen gehören. Zu sehr bauen die einzelnen Bände darauf auf. Mit ein bisschen Geduld hat das aber im Laufe der Zeit auch geklappt.

Fazit: Ein rasanter Krimi mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit. Bei der es meiner Meinung nach besser ist, die Reihe von Anfang an zu lesen. Zu sehr baut die Entwicklung der Personen in den einzelnen Bände ineinander auf. Dennoch hat mir der außergewöhnliche Zürich Krimi gut gefallen.

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Eigensinnige Kommissarin, spannender Fall

MÖWEN, MEER UND TOD
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Nach einem Jahr Auszeit kehrt Kriminalhauptkommissarin Luna Maiwald wieder in den Dienst zurück und bekommt es gleich mit mysteriösen Todesfällen zu tun. Die Toten waren alle gesund, sind an plötzlichem ...

Nach einem Jahr Auszeit kehrt Kriminalhauptkommissarin Luna Maiwald wieder in den Dienst zurück und bekommt es gleich mit mysteriösen Todesfällen zu tun. Die Toten waren alle gesund, sind an plötzlichem Herzversagen gestorben. Während sie sich noch damit auseinandersetzt, geschieht ein Reitunfall mit Todesfolge. Luna glaubt nicht an ein Unglück. Zu viele Ungereimtheiten machen ihr zu schaffen. Aber nicht nur das. Auch Privat läuft es alles andere als rosig............

"Möwen, Meer und Tod" ist der zweite Band einer Reihe um Luna Maiwald, die auf drei Teile ausgelegt ist. Vieles - gerade im Privatleben - baut aufeinander auf. So hatte ich einige Schwierigkeiten mit Luna warm zu werden. Einiges aus dem Vorgänger wird angedeutet, aber nicht erklärt. Was ich ein bisschen schade fand. Gerade für den Erstleser wäre eine kurze Einführung hilfreich gewesen. Luna ist ein eigensinniger und chaotischer Charakter. Genial im Beruf und bekannt für ihre ungewöhnlichen Outfits am Tatort. Psychisch und sexuell abhängig von einem ehemaligen Rechtsmediziner und Mörder, der in einer JVA einsitzt. Dieser Umstand nimmt einen Großteil der Handlung ein und hat mir dadurch - wie auch einige Fachbegriffe hinsichtlich medizinischer Untersuchungen, die anschließend erst erklärt wurden - ein wenig den Lesefluss genommen. Der Fall selbst ist spannend. Man konnte zwar erahnen in welche Richtung es geht, aber die Auflösung hat mich überrascht und bis dahin noch einige Wendungen genommen. Der Schreibstil ist flüssig, kam mir manchmal jedoch genauso chaotisch wie Luna vor. Aber das ist zum Glück ja Geschmacksache.

Fazit: Ein ungewöhnlicher Krimi in jeder Hinsicht. Bei dem ich raten würde unbedingt mit Band 1 anzufangen. Mit einem spannenden Fall. Charakteren bei denen mir etwas die Tiefe gefehlt hat. Die Handlung spielt auf Rügen und teilweise Hiddensee. So hat auch ein bisschen Lokalkolorit nicht gefehlt.

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Veröffentlicht am 24.12.2019

Ein Roman komplett in Briefform

Wort für Wort zurück zu dir
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Aggie und ihre beste Freundin Rosie haben seit 15 Jahren keinen Kontakt mehr. Damals hat ihre Freundschaft ein abruptes Ende gefunden. Jetzt erfährt Aggie, dass Rosie zur Unterstützung der Armee als Meteorologin ...

Aggie und ihre beste Freundin Rosie haben seit 15 Jahren keinen Kontakt mehr. Damals hat ihre Freundschaft ein abruptes Ende gefunden. Jetzt erfährt Aggie, dass Rosie zur Unterstützung der Armee als Meteorologin mit nach Kuweit geflogen ist. Der Irak Krieg steht kurz bevor. Also entschließt sich Aggie, mittels der elektronischen Feldpost, Rosie zu schreiben. Ein Briefwechsel entsteht....

"Wort für Wort zurück zu dir" ist komplett in Briefform geschrieben. Lässt sich flüssig und schnell lesen. Die Grundidee dahinter hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Laut Klappentext und Titel habe ich eine emotionale Geschichte erwartet, in der sich die Freundinnen trotz der Entfernung langsam wieder annähern. Jedoch schon in den ersten Briefen ist es so, als wäre nie etwas gewesen. Knapp die Hälfte der Geschichte besteht aus unwichtigem Geplänkel. Die Freundinnen berichten in einem lockeren Ton über ihren bisherigen Alltag. Schon hier kamen mir Zweifel. Würde man nicht erst über die Vergangenheit und dem damaligen Bruch sprechen? Je näher der Krieg rückt, umso ernster werden die Themen. Nach und nach erfährt man, was damals passiert ist. Manches muss man aber auch zwischen den Zeilen lesen. Immer wieder wird der Schriftverkehr der beiden Freundinnen durch Briefe von Verwandten, Bekannten oder Fremde unterbrochen. Es hat zwar nicht direkt gestört, jedoch habe ich mich gefragt, wozu manche gedient haben. Der Roman hat ein sehr emotionales Ende, dass mich berührt hat. Auch die Nebenhandlungen werden im Großen und Ganzen aufgeklärt, haben mich trotzdem mit einigen Fragen zurück gelassen.

Fazit: Ein Roman, der nicht ganz hält was der Klappentext verspricht. Der sich flüssig lesen lässt. Mir die Grundidee der Briefform gut gefallen hat. Ihn aber wohl jeder beim Lesen anders wahr nimmt.

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Veröffentlicht am 27.11.2019

Interessante Thematik, toller Schreibstil

Das Mädchen Jannie
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Die 10-jährige Jannie gehört zu einer Gruppe von Bettlern, die vom gewalttätigen Miro beaufsichtigt und jeden Morgen in ein anderes Dorf gefahren werden. Um mehr Geld zu erbetteln, bekommt Jannie den 2-jährigen ...

Die 10-jährige Jannie gehört zu einer Gruppe von Bettlern, die vom gewalttätigen Miro beaufsichtigt und jeden Morgen in ein anderes Dorf gefahren werden. Um mehr Geld zu erbetteln, bekommt Jannie den 2-jährigen kranken Jakob mit. Doch als sie an einer Haustür klingelt, öffnet eine Frau, die sofort den hustenden Jakob an sich nimmt. Jannie flüchtet in Panik. Viel zu viel Angst hat sie vor Miro. In einem abgelegenen Hof versteckt sie sich, wird aber schon bald vom Besitzer Dieter Leuken entdeckt. Doch statt sie zur Polizei zu bringen gibt er ihr zu Essen und Unterkunft. Als Dank hilft sie ihm bei der Pflege seiner kranken Mutter, die nach einem Schlaganfall stumm in ihrem Bett liegt. Jannie ahnt nicht was Dieter mit ihr vor hat und seine Mutter kann sie nicht warnen.........

"Das Mädchen Jannie" ist der siebte Band der Kommissar Klinkhammer Reihe. Man kann ihn aber problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. In einem flüssigen und bildlichen Schreibstil erfährt man Wissenswertes zu den Protagonisten. Kann sich dadurch sehr gut in sie hineinversetzen. Die Geschichte ist in verschiedenen Erzählebenen geschrieben, die sich prima ergänzen und Stück für Stück weitere Puzzleteile preisgegeben. So erfährt man immer mehr über Jannie und Dieter und deren Denkweise. Teilweise hat mich das sehr schockiert. Die Ermittlungen selbst kommen etwas zu kurz. Sie dienen lediglich dazu fehlende Teile an ihren Platz zu setzen. So sehr mich die Geschichte um Jannie auch fasziniert hat, so sehr hat sie sich teilweise aber auch in die Länge gezogen. Vieles wird wiederholt. Das war für mich die große Schwäche an dem Roman. Hier hätte mir das Ganze etwas straffer besser gefallen.

Fazit: Interessante Thematik und toller Schreibstil. Gut ausgearbeitete Charaktere. Leider verliert sich die Story etwas in Wiederholungen. Aber durchaus lesenswert.