Profilbild von sChiLdKroEte62

sChiLdKroEte62

Lesejury Star
offline

sChiLdKroEte62 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit sChiLdKroEte62 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2020

Rezension Interessanter Politthriller

Todesdeal
0


In jedem digitalen Gerät stecken kostbare Rohstoffe. Der Kongo in Afrika verfügt über beträchtliche Vorkommen dieser seltenen Rohstoffe. Daher herrscht dort seit Jahrzenten ein Kampf um die kostbaren ...


In jedem digitalen Gerät stecken kostbare Rohstoffe. Der Kongo in Afrika verfügt über beträchtliche Vorkommen dieser seltenen Rohstoffe. Daher herrscht dort seit Jahrzenten ein Kampf um die kostbaren Bodenschätze, bei dem unter anderem die Chinesen, die Russen und auch die Deutschen mitmischen.

Martin, ein junger Journalist, sieht in seinem ersten Rechercheauftrag, der ihn nach Afrika führen soll, ein Sprungbrett für seine Karriere. Gemeinsam mit seinem Kollegen Bernd macht er sich auf die Reise. Kurz nach ihrer Ankunft im Kongo werden die beiden von Milizen eines Warlords überfallen. Bernd wird getötet und Martin gefangen genommen. Er wird jedoch von einer schwarzen Geschäftsfrau ausgelöst. Martin glaubt sich zunächst gerettet, doch schon bald darauf stellt er fest, dass er nur Verhandlungsmasse in einem internationalen Spiel ist, in dem es um die Rohstoffverteilung geht.

Ich bin eigentlich kein großer Fan von Politthrillern, aber da mich die Clara-Vidalis-Reihe des Autors immer wieder begeistert, war ich sehr neugierig auf dieses Buch.

Der Anfang der Geschichte besteht hauptsächlich aus der Vorstellung der handelnden Personen und einigen Beschreibungen, wie zum Beispiel die der Verhältnisse in Afrika. Da mag zunächst nicht so recht Spannung aufkommen. Richtig fesselnd wird die Handlung erst ungefähr im letzten Drittel. Hier fiebert man als Leser richtig mit Martin mit und es fiel mir oft schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Doch trotz der mangelnden Spannung zu Beginn habe ich mich beim Lesen zu keiner Zeit gelangweilt. Veit Etzold nimmt mit dem Thema „Seltene Erden“ und der damit verbundenen Ausbeutung und dem Blutvergießen eine brandaktuelle Problematik als Grundlage für die Handlung. Die beschriebenen Vorkommnisse in Afrika sind ziemlich erschreckend. Auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt, denke ich, dass auch einiges an Wahrheit in ihr steckt. Das lässt mich ein wenig nachdenklich zurück.

Alles in allem hat mir „Todesdeal“ gut gefallen. Es handelt sich um einen tollen Politthriller mit einer packenden und interessanten Handlung, die zum Nachdenken anregt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.05.2020

Spannender, fesselnder Thriller, aber nichts für schwache Nerven

Der Totenzeichner
0

In Berlin wird eine grausam zugerichtete Leiche gefunden, deren Herz entfernt wurde. Dem Toten wurden außerdem mysteriöse Symbole in die Haut geritzt. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass zehn ...

In Berlin wird eine grausam zugerichtete Leiche gefunden, deren Herz entfernt wurde. Dem Toten wurden außerdem mysteriöse Symbole in die Haut geritzt. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass zehn Jahre zuvor im Westen der USA ein Serienkiller umging, dessen Taten einem auffällig ähnlichen Modus Operandi aufwiesen und der nie festgenommen werden konnte. Ist der Totenzeichner nach so langer Zeit zurückgekehrt und treibt nun in Berlin sein Unwesen?

Nach „Final Cut“, „Seelenangst“ und „Todeswächter“ handelt es sich bei „Der Totenzeichner“ um den vierten Fall für Clara Vidalis und ihre Kollegen vom LKA Berlin.

Nachdem mir die ersten drei Bücher um die sympathische Hauptkommissarin sehr gut gefallen haben und ich sie regelgerecht verschlungen habe, war ich sehr gespannt auf „Der Totenzeichner“. Meine hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Bei diesem Buch handelt es sich um einen Thriller voller Spannung, der den Leser fesselt. Zeitweise fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

Die Geschichte beginnt direkt spannend. Im Prolog findet sich der Leser am Fundort einer Leiche in den USA wieder. Im ersten Teil des Buches, der zehn Jahre nach dem Leichenfund in Amerika in Berlin spielt, geschieht sogleich ein brutaler Mord. Diese direkt zu Beginn aufgebaute Spannung wird während des gesamten Handlungsverlaufs aufrechterhalten.Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven, der der Ermittler, der des Täters und der der Opfer erzählt. Dadurch wird die Geschichte lebendig. Außerdem tragen die Perspektivwechsel und der tolle, fesselnde und flüssige Schreibstil des Autors Veit Etzold zum Aufbau und zur Erhaltung der Spannung bei. Das Ende der Geschichte ist ein wenig überraschend, aber dennoch schlüssig. Die Beschreibungen sind stellenweise recht blutig und brutal. Obwohl ich härtere Thriller mag, hat es auch mich zwischenzeitlich ein wenig geschüttelt. Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven.

Alles in allem ist „Der Totenzeichner“ ein spannender, fesselnder Thriller, der, wie auch die anderen Bücher der Reihe, absolut empfehlenswert, aber nichts für schwache Nerven ist. Ich freue mich schon sehr, auf weitere Fälle für Clara Vidalis und ihre Kollegen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2020

Nicht das beste Buch der REihe, dennoch unbedingt lesesnwert

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
1

Der schlimmste und grausamste Killer, den Robert Hunter, Profiler beim LAPD, bisher jagte, war Lucien Folter, ein hochintelligenter und gewaltverliebter Mann. Als es diesem gelingt aus der Sicherheitsverwahrung ...

Der schlimmste und grausamste Killer, den Robert Hunter, Profiler beim LAPD, bisher jagte, war Lucien Folter, ein hochintelligenter und gewaltverliebter Mann. Als es diesem gelingt aus der Sicherheitsverwahrung auszubrechen, ist Hunter erneut gefordert. Geschickt lockt der Killer den Ermittler mit einem perfiden Spiel in seine Nähe. Wird es Hunter gelingen, Lucien erneut dingfest zu machen, oder wird diesmal der Killer gewinnen?

Bei diesem Buch handelt es sich um den zehnten Band der Reihe um LAPD Profiler Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia. Es handelt sich zwar um einen abgeschlossenen Fall, da die Geschichte aber auf dem sechsten Band der Reihe, „Die stille Bestie“, aufbaut, sollte dieses Buch in jedem Fall vor dem Lesen von „Jagd auf die Bestie“ bekannt sein. Die Kenntnis der anderen Teile ist nicht erforderlich.

Robert Hunter und Carlos Garcia sind sympathische Protagonisten und sehr kompetent in ihrem Beruf. Da es sich um einen eher persönlichen Fall für Robert Hunter handelt, steht Garcia bei den Ermittlungen in diesem Fall nicht so sehr im Vordergrund, wie gewohnt.

Dieses Buch ist, wie auch schon „Die stille Bestie“, ein wenig anders, als die anderen der Reihe. Werden sonst eine oder mehrere Leichen gefunden und im Anschluss dann die Identität des Täters und dessen Motiv gesucht, geht es hier in erster Linie darum, Lucien Folter so schnell es geht wieder dingfest zu machen. Bei „ Die stille Bestie“ war diese Abweichung vom bekannten Schema zu Beginn ein wenig ungewohnt, hier hat mich dies aber nicht gestört. Ich bin sehr gut in die Geschichte hinein gekommen. Sie beginnt gewohnt spannend. Diese Spannung wird über den gesamten Handlungsverlauf aufrechterhalten. Immer wieder gibt es Spannungsspitzen. Die Handlung zog mich schnell in ihren Bann und fesselte mich von Anfang an. Die Geschichte ist logisch aufgebaut und das Ende schlüssig
Ich mag Chris Carters Schreib- und Erzählstil sehr. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Er beherrscht den Spannungsaufbau und –erhalt wie kaum ein zweiter. Geschickt baut er an den Kapitelenden immer wieder Cliffhanger ein, die dafür sorgen, dass man das Buch zwischenzeitlich gar nicht aus der Hand legen mag.

Ich bin ein großer Fan der Reihe um Robert Hunter und Carlos Garcia. Auch wenn „Jagd auf die Bestie“, genau wie „Die stille Bestie“, nicht unbedingt mein Lieblingsbuch der Reihe ist, konnte es mich trotzdem komplett überzeugen. Es handelt sich um einen sehr spannenden, aber, wie von Carter gewohnt, auch recht brutalen Thriller mit einer packenden Handlung, die den Leser zu fesseln vermag. Jedem nicht zu zartbesaiteten Thrillerfan kann ich diese Reihe nur wärmstens ans Herz legen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.10.2019

Fantasievolle, magische Geschichte

Der Ozean am Ende der Straße
0

Ein erwachsener Mann ist aufgrund einer Beerdigung in dem Ort, in dem er aufwuchs. Da er nach dem Gottesdienst noch ein wenig Zeit hat, besucht er ein paar Orte seiner Kindheit. So verschlägt es ihn auch ...

Ein erwachsener Mann ist aufgrund einer Beerdigung in dem Ort, in dem er aufwuchs. Da er nach dem Gottesdienst noch ein wenig Zeit hat, besucht er ein paar Orte seiner Kindheit. So verschlägt es ihn auch zum Gehöft der Hempstocks. Dort, an einem Ententeich, den Lettie Hempstock vor Jahren immer als einen Ozean bezeichnete, erinnert er sich an fantastische Ereignisse, die er als Siebenjähriger erlebte.

Der Protagonist, dessen Namen der Hörer nie erfährt, erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive. Dadurch kann man sich gut in ihn hinein versetzen und mit ihm fühlen. Es scheint sich zunächst um ganz normale Erinnerungen eines Mannes an seine Kindheit zu handeln. Der Hörer ahnt noch nicht, welche fantastischen und magischen Züge die Geschichte noch annehmen wird.

Ich habe bisher schon einige Hörbücher gehört und selten war ich so begeistert von dem Sprecher wie bei „Der Ozean am Ende der Straße“. Hannes Jaenickes Stimme passt, meiner Meinung nach, perfekt zur Geschichte. Durch seinen tollen Erzählstil haucht er der Handlung Leben ein und man hört gerne zu.

Bei „Der Ozean Ende der Straße“ handelt es sich um eine interessante, fantasievolle Geschichte. Am Ende bleiben einige Fragen ungeklärt und als Hörer ist man sich nicht sicher, ob die Ereignisse wirklich so geschehen sind, wie der Mann sich erinnert oder ob es sich um Vorstellungen oder Träume handelt. Aber genau das macht die Magie der Geschichte aus. Mir hat das Hörbuch gut gefallen. Die Geschichte war ansprechend und unterhaltsam. Ich hab mich keine Sekunde gelangweilt. Ein schönes Märchen für Erwachsene, das Hannes Jaenicke zu einem tollen Hörerlebnis macht!

Veröffentlicht am 10.10.2019

Faszinierender, kraftvoller und berührender Roman

Ein Teelöffel Land und Meer
0

Als Saba Hafezi elf Jahre alt ist, verändern einschneidende Erlebnisse ihr Leben entscheidend. Kurz nachdem die Islamische Revolution ihre wohlhabende, christliche Familie dazu zwingt, die Hauptstadt Teheran ...

Als Saba Hafezi elf Jahre alt ist, verändern einschneidende Erlebnisse ihr Leben entscheidend. Kurz nachdem die Islamische Revolution ihre wohlhabende, christliche Familie dazu zwingt, die Hauptstadt Teheran zu verlassen und sich auf ihre Ländereien in der Gilan-Provinz zurückzuziehen, verschwinden ihre Mutter und ihre Zwillingsschwester Mahtab spurlos. Saba bleibt traumatisiert und als halber Mensch zurück. Die Menschen im Dorf sagen, Mahtab sei bei einem nächtlichen Bad im Kaspischen Meer ertrunken und Sabas Mutter beim Versuch das Land zu verlassen, verhaftet worden. Saba aber glaubt, an ihre eigene Wahrheit. Sie erzählt ihren besten Freunden immer wieder von dem filmreifen Leben, dass Mutter und Schwester nun in den USA führen.

Die Autorin Dina Nayeri emigrierte als Zehnjährige vom Iran in die USA. Das von ihr gezeichnete Bild des postrevolutionären Irans bietet interessante Einblicke in das Leben in einem fernen Land und einer fremden Kultur. Die Handlung an sich ist nicht sehr spannend, dennoch wird man Von Sabas Geschichte gefesselt. Man fiebert mit ihr und hofft, dass sie ihr Trauma überwindet und das Leben führen kann, das sie sich erträumt.

„Ein Teelöffel Land und Meer“ ist ein faszinierender, kraftvoller, berührender Roman über Freundschaft, Treue und die Macht des Geschichtenerzählens. Saba und ihre bewegende Geschichte ziehen einen in ihren Bann. Tolles Buch!