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Veröffentlicht am 14.09.2020

Unterhaltsamer Krimi, aber sprachlich anstrengend

Kühlfach 4
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Fast hätte ich aufgrund sprachlicher Differenzen aufgegeben - und damit einen durchaus noch unterhaltsamen Krimi verpasst. Nachdem ich mich jedoch dazu entschieden hatte, die Dialoge weitestgehend auszublenden, ...

Fast hätte ich aufgrund sprachlicher Differenzen aufgegeben - und damit einen durchaus noch unterhaltsamen Krimi verpasst. Nachdem ich mich jedoch dazu entschieden hatte, die Dialoge weitestgehend auszublenden, sprich: zu überlesen, und mich stattdessen voll auf die Handlung zu konzentrieren, war die Geschichte gar nicht so übel.

Als der Kleinkriminelle Pascha bei Martin Gänsewein auf dem Seziertisch landet, staunt dieser nicht schlecht als plötzlich Paschas Geist zu ihm spricht. Pascha setzt alles daran, dass Martin ihm bei der Aufklärung seiner Ermordung, die dem ersten Anschein nach als Selbstmord eingestuft wird, hilft. Dabei geht er Martin gewaltig auf die Nerven, aber mit der Zeit raufen die beiden sich tatsächlich noch zusammen.

Leider ging mir Martin vom ersten Moment an mit seinem derben 'Proletenslang' tierisch auf die Nerven - das war nicht witzig, das war einfach nur unerträglich. Natürlich sollte die sprachliche Differenz zwischen Pascha und Martin einen Teil des Humors ausmachen, aber das ist leider völlig missglückt da maßlos und bis ins Absurde übertrieben.

Der Krimi an sich dagegen war gar nicht schlecht. Fazit: brauchbarer Kern in ungenießbarer Hülle.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Packende historische Familiensaga

So weit die Störche ziehen (Die Gutsherrin-Saga 1)
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Normalerweise mag ich es nicht, wenn Bücher mit anderen Büchern oder auch Filmen verglichen werden, ich möchte mir gerne meinen Eindruck machen. In diesem Fall aber fand ich den Vergleich mit 'Von Winde ...

Normalerweise mag ich es nicht, wenn Bücher mit anderen Büchern oder auch Filmen verglichen werden, ich möchte mir gerne meinen Eindruck machen. In diesem Fall aber fand ich den Vergleich mit 'Von Winde verweht' gar nicht so verkehrt.

Die Geschichte begleitet die junge Dora Twardy durch die Zeit des zweiten Weltkrieges. Dabei entwickelt sich Dora vom naiven und verwöhnten Töchterchen zu einer starken Frau, die letztendlich für die Familie sorgt. Diese Entwicklung wird natürlich durch den heranziehenden und dann über alles hereinbrechenden Krieg stark forciert, denn es bleibt Dora gar keine andere Möglichkeit, als schnellstmöglich erwachsen zu werden und sich der grausamen Realität des Krieges zu stellen. Dabei kommt auch die - zumeist unglückliche - Liebe nicht zu kurz, nimmt aber glücklicherweise nicht den Hauptanteil des Buches ein. Anfangs haben mich die naive Einstellung Doras zum weit entfernten Krieg und diverse reichskonforme Äußerungen gestört, andererseits war diese Darstellung realistisch. So ging es eben damals in vielen deutschen Familien zu, auch wenn ich das extrem verstörend fand und bei heutigem Wissensstand nur widerwillig nachvollziehen konnte. Neu für mich war das hautnahe Miterleben der Flucht aus Ostpreußen, von der ich natürlich wusste, aber nicht in derart anschaulichen und drastischen Details. So liefert das Buch mit seinen historischen Schilderungen weit mehr als nur eine dramatische Familiensaga.

Ein echter Schmöker, der mir trotz seiner stattlichen Seitenzahl überhaupt nicht lang(weilig) wurde und den ich dann auch ruckzuck durchgelesen hatte.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Auch Tiere haben Freunde

Das Faultier und die Motte
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Das Buch verbindet Geschichte und Sachbuch zu einem farbenprächtigen Werk, das zum Schauen und Entdecken einlädt. Die Katze Homer sucht einen Freund und auf den folgenden Seiten werden die unterschiedlichsten ...

Das Buch verbindet Geschichte und Sachbuch zu einem farbenprächtigen Werk, das zum Schauen und Entdecken einlädt. Die Katze Homer sucht einen Freund und auf den folgenden Seiten werden die unterschiedlichsten Arten von Tierfreundschaften, die oft einen ganz praktischen Nutzen haben. Anhand verschiedener Tierpaarungen - darunter auch die titelgebenden Faultier und Motte - werden Nutzfreundschaften, parasitäre Verbindungen, Symbiose etc. erklärt. In den eindrucksvollen detailreichen Illustrationen kann man sich die Tierpaarungen anschauen.

Der Titel ist erst einmal irreführend, denn hier geht es keineswegs um eine Geschichte über ein Faultier - wie gesagt ist die Hauptperson eine Katze. Zudem fand ich Homers Geschichte, die dem eigentlichen Sachbuch einen erzählerischen Rahmen geben soll, etwas schwach, wenn nicht gar überflüssig. Lieber wäre mir gewesen, die Fakten wären noch etwas ausführlicher gewesen.

Wirklich witzig war am Ende das Quiz 'welcher Freundestyp bist Du?', das gleich mehrfach gespielt wurde. Und es gibt auch noch ein Rätsel-Labyrinth, in dem der Weg gefunden werden muss.

Fazit: ein wunderschön illustriertes Sachbuch, dass es gar nicht nötig hätte sich hinter einer Geschichte zu verstecken.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Leichte Krimikost zum Entspannen

Quälender Hass
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Das Buch entsprach genau meinen Erwartungen: leichte, nicht übermäßig anspruchsvolle, aber sehr unterhaltsame Krimikost. Die amische Umgebung war eine neue Facette für mich, die die Geschichte interessant ...

Das Buch entsprach genau meinen Erwartungen: leichte, nicht übermäßig anspruchsvolle, aber sehr unterhaltsame Krimikost. Die amische Umgebung war eine neue Facette für mich, die die Geschichte interessant gemacht hat. Die Handlung verlief in weiten Teilen spannend, hatte aber in der zweiten Hälfte mehrfach Längen und es gab auch einige vorhersehbare Details, die den Protagonisten früher hätten auffallen müssen. So plätscherte die Geschichte eher gemächlich vor sich hin, konnte als entspannte Feierabendlektüre aber durchaus überzeugen. Pluspunkt dafür, dass man die Serie vorher nicht kennen muss und das Buch als eigenständigen Roman lesen kann.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Ungewohnt ernst

Keiner hält Don Carlo auf
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Dies ist die Geschichte der Reise des jungen Don Carlo, der sich ganz alleine aufmacht, um seinen Vater in Italien zu finden. Nachdem sich seine Eltern getrennt haben, will Don Carlo nichts sehnlicher ...

Dies ist die Geschichte der Reise des jungen Don Carlo, der sich ganz alleine aufmacht, um seinen Vater in Italien zu finden. Nachdem sich seine Eltern getrennt haben, will Don Carlo nichts sehnlicher als seinen Vater wiederzusehen - und möglicherweise nach Hause zurückzuholen. Ganz alleine macht er sich heimlich auf den Weg, per Zug, per Schiff, mit dem Taxi, zu Fuß...dabei lernt er viele Leute kennen, die meisten hilfsbereit, einige aber auch nicht. Als Don Carlo schließlich das Ziel seiner Reise erreicht hat, kommt alles ganz anders als er es sich ausgemalt hat.

Eine ungewohnt realistische und ernste Geschichte des Autors, die im Vergleich nicht ganz so gut abschneidet wie seine anderen Werke, etwa 'Schabalu', 'Afrika' oder 'Mathilda'. Dies liegt aber ausschließlich am Thema, da wir viel lieber fantastische Welten erforschen. Trotzdem hat uns Don Carlo gefallen, es war beeindruckend wie er alles dafür gegeben hat sein Ziel zu erreichen, auch wenn er eigentlich so gar nicht der mutige Typ ist. Das war mal etwas anderes, reicht uns aber als einmaliger Abstecher.

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