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Veröffentlicht am 27.07.2020

„Gebrochene Menschen, angefüllt mit Lügen und Ängsten.“

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
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Inhalt:
„Der einzige Weg aus der Dunkelheit ist, ein Feuer zu entzünden

Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, ...

Inhalt:
Der einzige Weg aus der Dunkelheit ist, ein Feuer zu entzünden

Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, die zu den wenigen Überlebenden nach der schrecklichen Brandkatastrophe gehört, soll erzählen, wie das Leben war auf der Farm der Gotteslegionäre. Wie ist es zu dem schrecklichen Feuer gekommen, wie zu der Schießerei zwischen den Gotteslegionären und der Polizei? So viele sind gestorben. Zögerlich öffnet sich Moonbeam, glaubt, dass man ihr helfen will, und fängt an zu erzählen, wie das Leben vor dem Feuer war und wie das Leben sich danach anfühlt. Eine Sache aber kann sie nicht erzählen. Doch sie muss aussprechen, was sie getan hat, will sie nicht daran zerbrechen.


Schreibstil/Art:
Dass dieses Buch ein Debüt des Autors Will Hill ist, ist kaum zu glauben. Der Schreibstil hat eine klare Linie und eine tolle unbewusste spannende Struktur. Die Wortwahl ist intensiv, beinhaltet keine überladene Infos und ist voller ausgeprägter Beschreibungen, die aus Sicht der starken und mutigen Moonbeam wiedergegeben werden. Ihre Erzählperspektive schwankt immer zwischen dem was „Davor“ und dem was „Danach“ passiert ist. Die Rückblicke sind schmerzhaft, traurig und schockierend zugleich. Die Atmosphäre ist oftmals gefährlich, brutal und bedrohlich und dennoch fesselnd und spannend zugleich. In diesem Buch empfand ich keine Seite als langweilig.


Fazit:
Eine Story - so unwirklich und doch so real.
Moon´s persönliche Entwicklung, ihr innerer Kampf mit der Stimme des Anführers in ihrem Kopf, und dem intuitiven Gefühl, sich zu öffnen, habe ich fasziniert mitverfolgt.
Diese (zum Teil) fiktive Geschichte zieht einen in seinen Bann und zeigt deutlich, wie schnell und einfach, schwache und gebrechliche Menschen manipuliert und gedrillt werden können.

Für mich ist dieses Buch mehr als ein Jugendbuch, mehr als einfach nur eine Story. Ich empfehle jedem, zum Schluss das Nachwort des Autors zu lesen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2020

„Ist es überhaupt ein Abenteuer, wenn man nicht wenigstens eine ziemlich unvernünftige Entscheidung trifft?“

Time to Love – Tausche altes Leben gegen neue Liebe
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Inhalt:
„Zwei Monate Sabbatical: Nach einer katastrophalen Präsentation im Job wird Leena eine Auszeit verordnet. Ausgerechnet Leena, die Tag und Nacht arbeitet, um ihre verstorbene Schwester nicht zu ...

Inhalt:
„Zwei Monate Sabbatical: Nach einer katastrophalen Präsentation im Job wird Leena eine Auszeit verordnet. Ausgerechnet Leena, die Tag und Nacht arbeitet, um ihre verstorbene Schwester nicht zu vermissen. Zuflucht findet sie bei ihrer Großmutter Eileen in Yorkshire. Eileen wünscht sich mit Ende 70 eine neue Liebe, nur leider ist die Auswahl an interessanten Kandidaten in ihrem kleinen Dorf begrenzt. Die Lösung: Leena kommt auf dem Land zur Ruhe, und Eileen stürzt sich in die Londoner Dating-Szene … doch ist es wirklich so einfach, die Leben zu tauschen?“

Schreibstil/Art:
Der Schreibstil ist modern und total gefällig. Die fluffige, lockere Sprache ist angenehm. Der Perspektivenwechsel ist ablösend in der Ich-Form aus Leenas und Eileens Sicht geschrieben. Die humorvolle Art kommt sehr gut zum Vorschein, ich musste nicht nur einmal schmunzeln. Das Erzähltempo ist angenehm da nichts zu detailliert beschrieben oder unnötig in die Länge gezogen ist.
Alle Nebencharaktere sind einfach perfekt eingebettet. Ich mochte auch die Atmosphäre sowohl im Stadtleben als auch auf dem Land. Die Umschreibung ist Beth O’Leary wieder mal gelungen.

Fazit:
Mir hat dieses Buch ein durchgehend beruhigendes und angenehmes Gefühl verliehen. Ich kam zur Ruhe und genoss den Tausch der beiden Verrückten. Eileens Erlebnisse fand ich ein wenig spannender da die lustige Omi mich immer wieder staunen ließ und ich mit ihrer Art einfach besser klar gekommen bin. Der Flair, die Erzählstimme und die Sphäre haben mich volle Lotte in seinen Bann gezogen. Seit langem hab ich mir gewünscht, dass ein Buch nicht so schnell endet.

Eine Geschichte voller Leben und humorvollen Momenten.

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Veröffentlicht am 15.06.2020

„Im Netz gefangen“

Das Netz
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Inhalt:
„Wer ist die attraktive Frau, die regelmäßig den Zoll am Flughafen von Reykjavik passiert? Je aufmerksamer der Zollbeamte Bragi sie beobachtet, desto sicherer ist er sich: Diese Frau hat etwas ...

Inhalt:
„Wer ist die attraktive Frau, die regelmäßig den Zoll am Flughafen von Reykjavik passiert? Je aufmerksamer der Zollbeamte Bragi sie beobachtet, desto sicherer ist er sich: Diese Frau hat etwas zu verbergen.
Die junge Mutter Sonja hat bei einer schmutzigen Scheidung das Sorgerecht für ihren Sohn verloren. Sie setzt alles daran, ihn zurückzubekommen, kann sich aber nicht mal einen Anwalt leisten. Verzweifelt lässt sie sich darauf ein, Kokain nach Island zu schmuggeln. Nur ein paarmal, sagt sie sich.
Agla, einst eine hochrangige Bankerin, hat ganz andere Probleme: Sie muss sich nach dem isländischen Finanzcrash unbequeme Fragen zu ihrer Rolle in einigen dubiosen Deals gefallen lassen. Kein Grund, nervös zu werden – denkt sie.
Als sich Bragis, Sonjas und Aglas Wege kreuzen, entspinnt sich ein komplexes Netz der Kriminalität. Und bei jedem Versuch, sich daraus zu befreien, verstricken sie sich nur noch tiefer …“


Schreibstil/Art:
Abwechselnd wird aus Sicht von Sonja, ihrem Sohn Tómas, dem Zollbeamten Bragi und der Bankerin Agla erzählt. Jeder von ihnen steht vor seinem eigenen Ruin und ist im Netz der Lügen verheddert. Die kurzen Kapitel (im Durchschnitt etwa 1-3 Seiten) treiben die Geschichte total schnell voran. Die Erzählstimme ist dennoch ruhig und lässig.
Der Nervenkitzel rund um die Falle und der Tatsache, dass sich die Schlinge immer mehr zuzieht, macht es meiner Meinung so spannend.


Fazit:
Ein ruhiger Island-Krimi der mich überrascht hat. Gut gefallen haben mir die unterschiedlichen Charaktere, die Momente während des Drogenschmuggels und die Verbindung zwischen den drei Hauptprotagonisten. Das offene Ende macht Lust auf mehr, ich freue mich auf die Fortsetzung.

Ich kann mich der Meinung von Yrsa Sigurðardóttir nur anschließen: „Klar, sicher und nervenaufreibend spannend. Ein außergewöhnlicher Roman, der Liljas Platz als eine der herausragenden Krimiautorinnen Islands festigt.“

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Veröffentlicht am 21.05.2020

„Panda-Mann-der-kein-echter-Panda-ist“

Pandatage
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Inhalt:
„Lustiger und zu Herzen gehender als alles, was Sie bisher gelesen haben.

Danny Maloony hat es schwer. Ein Glückspilz war er noch nie, aber seitdem seine Frau vor etwas mehr als einem Jahr bei ...

Inhalt:
Lustiger und zu Herzen gehender als alles, was Sie bisher gelesen haben.

Danny Maloony hat es schwer. Ein Glückspilz war er noch nie, aber seitdem seine Frau vor etwas mehr als einem Jahr bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, läuft gar nichts mehr glatt. Sein kleiner Sohn Will hat aufgehört zu sprechen, Danny verliert den Job, und als ihm auch noch sein Vermieter mit Rausschmiss droht, kauft er von seinem letzten Geld ein Pandakostüm, um als Tanzbär Geld zu verdienen. Doch tanzen kann er leider auch nicht ... 

Ein Panda steht für Frieden und Freundschaft, aber so weit denkt Danny nicht. Das Kostüm ist ein Ladenhüter und billig, deshalb muss es als Verkleidung herhalten. Ein neuer Straßenkünstler ist geboren. Anfangs macht sich Danny vor allen Dingen lächerlich, aber als sich die Pole-Tänzerin Krystal seiner erbarmt und ihm Tanznachhilfe gibt, klingelt die Kasse so leidlich. Als Pandabär verkleidet beobachtet Danny eines Tages, wie sein kleiner Sohn Will von anderen Jungen schikaniert wird, und schreitet ein. Will fasst Vertrauen in den vermeintlich fremden Panda. Und er spricht. Ein Roman voller Situationskomik, der rührend und saukomisch zugleich eine der liebenswertesten Vater-Sohn-Beziehungen in der Literatur beschreibt. Wer »About a Boy mochte, wird dieses Buch lieben.


Schreibstil/Art:
Trotz des schrecklichen Unglücks welches Will und Danny erleiden, liest sich ihre Geschichte unglaublich leicht. Der Humor lockert die bedrückte Stimmung auf und verleiht dem Buch eine schöne und erfrischende Note. Trotzdem spürt man bei beiden die Trauer, den Leidensweg und die Ausweglosigkeit. Als Außenstehender fiebert man mit, versteht aber im Nachhinein die Beweggründe des Stummseins und durchlebt eine Zeit voller Liebe und Zusammenhalt.
Die amüsanten Dialoge und die Situationskomik, verleihen dem Ganzen das gewisse Etwas und machen diesen Roman unterhaltsam, tiefgründig und zu einem echten Highlight.


Fazit:
Ein Roman, der von mir aus gerne verfilmt werden kann! Das Schicksal von Will und Danny hat mich berührt und nachdenklich gestimmt. James Gould-Bourn versteht es, auf eine leise Art, ein so wertvolles Kunstwerk zu vermitteln.
Was mir außerdem ausgesprochen gut gefallen hat, ist der Schreibstil und die sanfte Erzählstimme.

Als Kritikpunkt möchte ich anmerken, dass der Klappentext meiner Meinung nach etwas knapper sein könnte und nicht so detailgetreu. Das Cover übermittelt mir den Eindruck, dass es durchaus ein Kinderbuch sein könnte. Zum Glück bin ich auf dieses Buch dank der vielen positiven (zu recht!) Rezensionen aufmerksam geworden.

Eine klare Leseempfehlung meinerseits.

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Veröffentlicht am 19.05.2020

„Wer, wenn nicht du?“

Wer, wenn nicht wir
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Inhalt:
„Ein herzerwärmender Roman von Bestsellerautorin Barbara Leciejewski über das Verlieren und Finden der Liebe.

Nach mehr als zwanzig Ehejahren haben sich Viola und Florian auseinandergelebt. Außer ...

Inhalt:
Ein herzerwärmender Roman von Bestsellerautorin Barbara Leciejewski über das Verlieren und Finden der Liebe.

Nach mehr als zwanzig Ehejahren haben sich Viola und Florian auseinandergelebt. Außer den beiden Kindern, der gemeinsamen Wohnung und einem Trauschein gibt es kaum noch Berührungspunkte. In der Hoffnung, mit jemand anderem noch einmal neu anfangen zu können, trennen sie sich – einvernehmlich und vergleichsweise harmonisch.

Doch es gibt noch eine letzte Hürde auf dem Weg in ein neues Leben: einen längst gebuchten, teuer bezahlten Luxusurlaub, der sich nicht stornieren lässt. Die beiden haben nun die Wahl zwischen zwei Übeln: das Geld zu verlieren oder mit dem künftigen Ex-Ehepartner – in getrennten Zimmern – noch einmal zweieinhalb Wochen zu verbringen.

Allerdings ergibt sich plötzlich auch noch eine dritte Möglichkeit, und mit ihr beginnt eine unvergessliche Zeit auf Rhodos …“

Schreibstil/Art:
Aufgrund des leichten und humorvollen Schreibstils ist man als Leser sehr schnell in das Geschehen integriert. Als Außenstehender wird man wechselweise in die Gedanken von Florian und Viola mit eingebunden. Man fiebert mit ihnen mit, analysiert die Beweggründe, erlebt ihre Höhen und Tiefen und durchlebt eine Zeit voller Gefühle, Liebe und Zusammenhalt. Trotz einiger Nebencharaktere weicht Barbara Leciejewski nicht von dem eigentlichen Problem - nämlich das Auseinanderleben, ab. Der Fokus ist und bleibt bei Viola und Florian.

Fazit:
Eine Liebesgeschichte, die mich in ihren Bann gezogen hat. Das Setting, die sympathischen Protagonisten und die unbeschwerte Art runden diesen Roman wunderbar ab. Das Schicksal und die Selbstfindung von Florian und Viola haben mich berührt.

Was mir außerdem gefallen hat, ist die Tatsache, dass man automatisch anfängt über das Thema „Auseinanderleben“ zu grübeln und den Prozess, den beide erlebt haben auf eine ruhige Art erzählt bekommt. Die Rückblicke sind nicht zu überladen und gut verteilt.

Eine klare Leseempfehlung meinerseits.

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