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Veröffentlicht am 06.08.2020

Kein klassischer Thriller, aber trotzdem spannend

American Spy
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Worum geht’s?
Als die ehemalige FBI – Agentin Marie Mitchell eines Nachts einen bewaffneten Mann in ihrem Schlafzimmer erschießen muss, wird ihr deutlich vor Augen geführt, wie trügerisch die vermeintliche ...

Worum geht’s?
Als die ehemalige FBI – Agentin Marie Mitchell eines Nachts einen bewaffneten Mann in ihrem Schlafzimmer erschießen muss, wird ihr deutlich vor Augen geführt, wie trügerisch die vermeintliche Sicherheit war, in der sie sich mit ihren beiden Söhnen gewiegt hat. In den achtziger Jahren als einzige schwarze Frau in einer Behörde voller weißer Männer zu arbeiten, war keine leichte Aufgabe für sie. Von ihren Vorgesetzten unterschätzt plagt sie sich überwiegend mit Papierkram herum und möchte doch eigentlich nur eins: Richtige Spionagearbeit verrichten. Als ihr die Teilnahme an einer geheimen Operation in Westafrika angeboten wird, scheint sie endlich ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können – Doch dieser Auftrag verändert nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Sicht auf die Arbeitsweise des amerikanischen Geheimdienstes und lässt sie an all dem zweifeln, woran sie einmal geglaubt hat.


Meine Meinung
Spionagegeschichten finde ich ja schon aus Prinzip spannend, besonders dann, wenn die Protagonisten mindestens genauso interessant wie die Geschichte selber sind – und das war hier definitiv beides der Fall. Was man jedoch auf jeden Fall festhalten muss ist, dass die abgedruckten Lobreden auf dem Buch mehr Thrillerfeeling versprechen, als letztendlich geboten wird. Insofern darf man nicht mit allzu hohen Erwartungen an den Spannungsaufbau der Geschichte gehen, denn ein klassischer Thriller ist American Spy definitiv nicht.

Der Schreibstil war zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig, da die Protagonistin ihre Erinnerungen als Tagebucheinträge für ihre Söhne festhält und diese daher direkt anspricht. Nach einiger Zeit fällt das jedoch kaum noch auf und lässt sich erstaunlich gut weg lesen.

Die Protagonistin Marie fand ich von ihrer Konzipierung her sehr interessant, nicht nur weil sie es als schwarze Frau in Amerika nicht gerade leicht hat. Besonders spannend fand ich an ihr, wie sich ihre Sicht auf die Politik und auf ihren Beruf verändert hat und wie genau man dabei verfolgen konnte, was im Einzelnen so auf sie eingewirkt hat.

Ein wenig anstrengend fand ich die Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart, da mir die Orientierung zwischen Maries Kindheit und Jugend, ihrer Zeit in Westafrika und der Gegenwart mit ihren Kindern nicht immer ganz leicht fiel. Abgesehen davon hat Lauren Wilkinson aber eine absolut fesselnde Geschichte geschrieben, die die wirkliche Spionagearbeit meiner Meinung nach ziemlich authentisch widerspiegelt.


Fazit
Auch wenn American Spy kein klassischer Spionagethriller ist und dementsprechend die Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte, die diese Genrebezeichnung bei mir geweckt hat, fand ich die Geschichte super spannend und abwechslungsreich geschrieben. Wer mit Spionagearbeit nicht ausschließlich Action à la James Bond verbindet, der wird mit diesem Buch spannende Lesestunden verbringen können.

Dafür gibt es von mir vier Bücherstapel

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.07.2020

Nervenaufreibend und spannend, stellenweise aber auch mit Längen

Das Haus am Rand der Klippen
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Worum geht’s?
Elle Fieldings Leben könnte eigentlich perfekt sein. Ihr erster Roman bricht alle Rekorde, sie verdient gutes Geld und hat sich gemeinsam mit ihrer großen Liebe Flynn ein imposantes Haus ...

Worum geht’s?
Elle Fieldings Leben könnte eigentlich perfekt sein. Ihr erster Roman bricht alle Rekorde, sie verdient gutes Geld und hat sich gemeinsam mit ihrer großen Liebe Flynn ein imposantes Haus über den Klippen Cornwalls gebaut. Die Realität sieht allerdings deutlich weniger glamourös aus, denn ihre Ehe liegt in Scherben, der Umbau der ehemaligen Fischerhütte hat sie so gut wie in den Ruin getrieben und den Abgabetermin ihres nächsten Buches kann Elle aufgrund von schwerwiegenden Schreibblockaden kaum einhalten. Ein Schreibseminar in Frankreich soll ihr dabei helfen, einen klaren Kopf zu bekommen. Als ihr Schwager vorschlägt, das Haus für dieses eine Wochenende zu vermieten um so wenigstens einen Teil der Rechnungen begleichen zu können, stimmt Elle zu. Doch als sie wieder nach Hause kommt, wirkt ihr zuhause irgendwie feindselig auf sie. Und von da an ist nichts mehr, wie es einmal war.


Meine Meinung
Ein einsames Haus, ziemlich weit ab vom Schuss, kaum wahrnehmbare Veränderungen – Das hat einfach Potenzial für eine wahnsinnig spannende Geschichte.

Der Schreibstil ist ganz angenehm zu lesen, war in meinen Augen allerdings nichts wirklich Besonderes, was mich angesichts der vielen positiven Stimmen zu der Autorin an sich ein wenig überrascht hat.

Die Protagonistin Elle fand ich zunächst eigentlich ganz sympathisch, mit der Zeit wurde aber immer deutlicher, wie viel Distanz noch immer zwischen ihr und dem Leser herrscht, was mich einfach keine emotionale Bindung zu ihr hat aufbauen lassen. Auch die zunehmende Menge an seltsamen Vorkommnissen in ihrem Haus hat mich irgendwann fast ein wenig daran zweifeln lassen, ob sie sich nicht vielleicht doch ein paar Dinge eingebildet haben könnte. Das hat selbstverständlich nicht unbedingt dazu beigetragen, dass ich die Protagonistin besonders gut leiden konnte.

Was mich darüber hinaus ein wenig gestört hat, waren die Stücke des Spannungsbogens, die scheinbar ins Nichts geführt haben. Ab und an habe ich mich gefragt, worauf das Buch denn jetzt hinaus will und ob bald mal ein entscheidendes Ereignis auftauchen würde. Ein roter Faden in der Handlung war zwar trotzdem noch halbwegs erkennbar, ein wenig unzufrieden hat mich das beim Lesen jedoch trotzdem gemacht.

Eindeutig positiv hervorheben muss ich trotz dessen eindeutig die hohe Spannung, die über eine lange Zeit aufrecht erhalten werden konnte. Die scheinbar unerklärlichen Ereignisse und die durchaus gruselige Kulisse haben bei mir immer wieder für eine leichte Gänsehaut gesorgt, was mich für die kleinen Längen an anderer Stelle entschädigt hat.

Die schlussendliche Auflösung hat mich dann schon fast ein wenig enttäuscht, hatte ich doch mit einem wesentlich komplizierteren Motiv gerechnet. Im Nachhinein muss ich jetzt aber sagen, dass die Planung und Zusammenführung all dieser kleinen Handlungsstränge aber wirklich gut gemacht war und im Endeffekt wesentlich realistischer waren, als wenn man sich für eine andere Auflösung oder eine andere Motivation der Tatperson entschieden hätte.


Fazit
Das Haus am Rand der Klippen vereint Elemente eines Psychothrillers mit der beeindruckenden Kulisse Cornwalls. Die Protagonistin bliebt für meinen Geschmack leider ein wenig zu distanziert, um mich emotional wirklich auf sie einlassen zu können, und auch einige Stellen der Handlung waren meiner Meinung nach zu arg in die Länge gezogen, um den positiven Gesamteindruck nicht zumindest ein wenig zu drücken. Trotzdem war der Spannungsbogen an sich gut gemacht, was das Lesen dieses Buches insgesamt zu einem aufregenden Erlebnis gemacht hat.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2020

Kurzweilig und definitiv anders als erwartet

Der Trauzeuge - Liebe und andere Handicaps
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Worum geht’s?
Als Kirbys Freund Ted ihr nach einem Jahr Fernbeziehung endlich einen Heiratsantrag macht, ist sie überglücklich. Schon lange ging es ihr auf die Nerven, so gut wie die einzige in ihrem Freundeskreis ...

Worum geht’s?
Als Kirbys Freund Ted ihr nach einem Jahr Fernbeziehung endlich einen Heiratsantrag macht, ist sie überglücklich. Schon lange ging es ihr auf die Nerven, so gut wie die einzige in ihrem Freundeskreis zu sein, die noch nicht verheiratet war. Voller Vorfreude stürzt sie sich in die Vorbereitungen – Bis sie Teds Trauzeugen John kennen lernt. Seit der nämlich mit einer Querschnittslähmung im Rollstuhl sitzt, hält er andere Menschen gerne emotional auf Abstand. Mit seiner abweisenden Art kann Kirby zunächst nichts anfangen, doch je öfter die beiden für die Hochzeitsvorbereitungen zusammenarbeiten müssen, desto mehr Gemeinsamkeiten finden sie auch. Doch als der Termin für Teds und Kirbys großen Tag immer näher rückt, kommen ihr immer deutlichere Zweifel daran, ob ihr Verlobter wirklich der Mann für's Leben ist – Und dann ist da noch die Frage, was sie für John empfindet.


Meine Meinung
Die Braut und der Trauzeuge – das klang für mich erst mal nicht so wirklich nach einer innovativen Idee für eine Geschichte. Annabelle Costa hat es aber geschafft, durch zwei liebenswerten Protagonisten mit teils außergewöhnlichen Lebensumständen eine berührende Geschichte zu kreieren, die nicht vor Klischees trieft.

Der Schreibstil war angenehm zu lesen und konnte den humorvollen Unterton gut transportieren. Darüber hinaus wurde die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt, was dem Leser noch mal ganz andere Möglichkeiten bietet, um sich mit den Charakteren zu identifizieren.

Kirby fand ich eigentlich sehr sympathisch, auch wenn sie insgesamt eher ein wenig blass blieb. Abgesehen von ihrem Job in der Bäckerei und einigen kleineren Einblicken in ihre Vergangenheit erfährt man nicht viel über sie. Auch die Bereiche ihres Lebens, in denen John nicht dabei ist, bleiben farblos und es scheint fast so, als habe sie außer ihm kaum Menschen, mit denen sie ihre Zeit verbringen würde.

John war zu Beginn nicht gerade ein Charakter zum Liebhaben, was allerdings auch keine besondere Überraschung war und sicherlich in der Absicht der Autorin lag. Mit der Zeit fand ich aber auch ihn sehr liebenswert, besonders weil er und Kirby so viele Interessen teilen und man da schon beim Lesen das Gefühl hat, dass die beiden einfach perfekt zueinander passen.

Seine Querschnittslähmung war auf jeden Fall ein Faktor der dazu beigetragen hat, dass die Geschichte nicht völlig klischeehaft verlaufen ist. Die Erklärungen dazu waren für mich als Laien verständlich und klangen – soweit ich das beurteilen kann – medizinisch korrekt. An einiger Stelle fand ich die Details seines Lebens dann aber auch ein wenig künstlich in die Länge gezogen, sodass ich dort über ein paar kleine Kürzungen nicht allzu traurig gewesen wäre.

Was mir dann am Ende noch mal richtig gut gefallen hat, waren die beiden Epilog. Die haben die Geschichte noch einmal sehr schön abgerundet und mich als Leser damit sehr glücklich gemacht.


Fazit
Auch wenn der Klappentext dieses Buches eine ziemlich klischeehafte Geschichte vermuten lässt, wurde ich von der Umsetzung positiv überrascht. Die Charaktere waren interessant gestaltet, was ihr Dynamik sehr schön zu lesen gemacht hat. Dass der Protagonist querschnittsgelähmt ist, macht das Buch auch zu einem thematisch eher seltenen Exemplar. Dieser Aspekt verdient meiner Meinung nach definitiv Anerkennung, denn inklusive Charaktere sind etwas, was dem Buchmarkt in meinen Augen noch in ausreichender Menge fehlt.

Von mir gibt es dafür insgesamt vier Bücherstapel.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2020

Netter Nordseekrimi

Halligmord (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 1)
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Worum geht’s?
Gleich an ihrem ersten Tag als Kommissarin bekommt es Minke van Hoorn mit einem weit zurückliegenden Mordfall zu tun. Auf der Hallig Nekpen wurden die Knochen eines seit Ende der achtziger ...

Worum geht’s?
Gleich an ihrem ersten Tag als Kommissarin bekommt es Minke van Hoorn mit einem weit zurückliegenden Mordfall zu tun. Auf der Hallig Nekpen wurden die Knochen eines seit Ende der achtziger Jahren vermissten und längst für tot erklärten Arztes freigespült. Die Ermittlungen gestalten sich jedoch alles andere als leicht, denn die Bewohner von Nekpen schwören Stein und Bein, dass sie nichts von der vergrabenen Leiche gewusst haben wollen. Nur mühsam gelingt es Minke, die Puzzleteile der Vergangenheit zusammenzusetzen. Und die Zeit drängt, denn der womöglich schlimmste Herbststurm seit Jahren ist für die nächsten Tage angekündigt.


Meine Meinung
An der Nordsee mache ich mit meiner Familie schon seit vielen Jahren gerne Urlaub, weshalb ich Bücher in diesem Setting unglaublich gerne lese. Das in Kombination mit einem meiner liebsten Krimi – Genres, den Cold Cases, hat es mir praktisch unmöglich gemacht, Halligmord nicht lesen zu wollen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er war relativ einfach gehalten und hat meiner Meinung nach ganz wunderbar zum Charakter und der Art der Protagonistin Minke gepasst.

Sie selber lernt man im Laufe der Geschichte nur sehr langsam kennen, was mich ein kleines bisschen gestört hat. Teilweise hatte ich nämlich das Gefühl, selbst über die Witwe des Opfers mehr zu wissen, als über die Hauptfigur. Wenn man sich dann aber überlegt, dass dies erst der Auftaktband einer Krimireihe ist, besteht in diesem Punkt ja noch Hoffnung für die nächsten Bücher.

Abgesehen davon, dass Minke in diesem Buch noch relativ distanziert wirkt, fand ich ihre Art aber ganz erfrischend. Besonders die Hartnäckigkeit, die sie mit ihrem Vater verbindet war im Vergleich zum vermeintlichen Unwissen der Halligbewohner ein Faktor, der in meinen Augen wesentlich dazu beigetragen hat, dass keine Langeweile beim Lesen aufkam.

Besonders witzig fand ich auch ihren so gut wie pensionierten Assistenten Klaus, der seine letzten Arbeitstage lieber mit der Planung seiner Abschiedsfeier als mit richtigen Ermittlungen verbringt. Seine Faulheit war wirklich lustig zu lesen, und ich hoffe sehr, dass er in zukünftigen Bänden vielleicht noch ein paar Gastauftritt bekommt.

Der Spannungsaufbau in dieser Geschichte war jetzt nicht übermäßig hoch, was bei Cold Cases aber keine sonderliche Überraschung ist und den Lesespaß nicht schmälert. Was mich zum Ende hin allerdings ein wenig gestört hat, war die dann doch etwas spekulative Auflösung des Falls durch Minke. Als Leser weiß man zwar dank der Rückblicke mehr als die Ermittlerin, aber so ganz überzeugen konnte mich die Sicherheit, mit der sie die Geschehnisse rekapituliert dann leider doch nicht wirklich. Nichtsdestotrotz war die Handlung in meinen Augen aber gut durchdacht, weshalb das Ende meinen Gesamteindruck nicht maßgeblich verschlechtert.


Fazit
Mit Halligmord hat Greta Henning einen schön zu lesenden Nordseekrimi geschrieben, der mich direkt in Urlaubsstimmung versetzt hat. Als möglicher Reihenauftakt ist zwar bei der Charaktergestaltung der Protagonistin noch ein wenig Luft nach oben, das Lesevergnügen wurde für mich dadurch aber nicht nachhaltig gestört.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 09.07.2020

Eine süße Liebesgeschichte mit kniffliger Nebenhandlung

Legal Love – Mit dir allein
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Worum geht’s?
Kaum hält Melissa Carter ihre Zulassung als Anwältin in den Händen, wird ihr ein äußerst kniffliger Fall zugeteilt: Sie soll den besten Freund und Trauzeugen ihres Chefs Daniel vor einer ...

Worum geht’s?
Kaum hält Melissa Carter ihre Zulassung als Anwältin in den Händen, wird ihr ein äußerst kniffliger Fall zugeteilt: Sie soll den besten Freund und Trauzeugen ihres Chefs Daniel vor einer Anklage wegen sexueller Belästigung bewahren. Die Zusammenarbeit mit Tennisstar Patrick Finnley gestaltet sich jedoch mehr als schwierig, denn schon auf der Hochzeit ihrer gemeinsamen Freunde waren sich die beiden nicht gerade grün. Doch für Melissa ist das kein Grund, um aufzugeben – Denn so heiß wie sie Patrick auch findet, ihr Ehrgeiz, in der Londoner Juristenwelt Fuß zu fassen, ist noch wesentlich größer als sein Ego.


Meine Meinung
Der Schreibstil von J.T. Sheridan lässt sich ziemlich locker und flüssig lesen, und sorgt für einen angenehmen Lesefluss.

Legal Love – Mit dir allein ist der zweite Teil der Reihe, lässt sich aber auch ohne Vorkenntnisse des ersten Buches lesen. Sehr schön fand ich trotzdem – oder gerade deswegen – , dass man auf bereits bekannte Charaktere trifft und einen kleines Einblick in deren weitere Storyline bekommt.

Die Protagonistin Melissa mochte ich sehr gerne, da sie nicht nur sehr freundlich und großherzig, sondern eigentlich auch ziemlich schlagfertig ist. Ihre Rolle wurde sehr authentisch beschrieben, und besonders ihre zwischenmenschlichen Beziehungen wirkten real. Das hat sie insgesamt zu einem angenehm zu lesenden Charakter gemacht.

Patrick dagegen war mir zunächst ein wenig suspekt, was vor allem an seiner andauernden schlechten Laune und seinem ruppigen Benehmen gelegen hat. Um ihn zu mögen, bedurfte es erst einmal eines kleinen Hinweises von einem anderen Charakter, ohne den ich mit ihm sicherlich nichts hätte anfangen können.

Erst ab diesem Punkt fand ich den fast dauerhaften Schlagabtausch zwischen den beiden Protagonisten wirklich unterhaltsam, was vom Zeitpunkt her in meinen Augen ehrlich gesagt ein kleines bisschen spät war. Nichtsdestotrotz war die Chemie zwischen Melissa und Patrick auch beim Lesen fühlbar, was mir angesichts der sich entwickelnden Liebesgeschichte gut gefallen hat.

Ein wenig schwierig fand ich den Umgang mit der Thematik der sexuellen Belästigung. Die Darstellung des vermeintlichen Opfers war für meinen Geschmack etwas zu krass und driftete ein wenig zu sehr ins Wahnsinnige ab. In meinen Augen bergen solche Darstellungen leider die Gefahr, dass der Wahrheitsgehalt der Aussagen tatsächlicher Opfer noch zusätzlich angezweifelt wird, was ich persönlich nicht besonders elegant gelöst finde.


Fazit
Auch wenn der Teil der Handlung, der sich mit der Anzeige gegen Patrick beschäftigt hat in meinen Augen nicht ganz so zufriedenstellend ausgearbeitet wurde, wie er es eigentlich hätte sein sollen, fand ich die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten sehr süß gemacht. Wäre das Verhalten von Patrick ein wenig früher erklärt worden, hätte mir die Geschichte wahrscheinlich noch ein wenig besser gefallen, aber auch so kam die Spannung zwischen Mel und Pat gut zur Geltung.

Dafür gibt es von mir vier Bücherstapel

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