Profilbild von tweed

tweed

Lesejury Star
offline

tweed ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tweed über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2020

Der Sensenmann

Elbfang
0

Inhaltsangabe, übernommen: »Hol över!«, hallt es durch die nächtliche Stille, als Moritz und Hanna bei einem romantischen Picknick an der Krückau sitzen. Gefährlich nah schippert eine unheimliche Gestalt ...

Inhaltsangabe, übernommen: »Hol över!«, hallt es durch die nächtliche Stille, als Moritz und Hanna bei einem romantischen Picknick an der Krückau sitzen. Gefährlich nah schippert eine unheimliche Gestalt an ihnen vorbei und jagt den beiden eine Höllenangst ein.
Als die Kophusener Beamten Hauke Thomsen und Peter Brandt den scheinbar scherzhaften Vorfall untersuchen sollen, passt ihnen das gar nicht in den Kram. Schließlich müssen sie gerade ohne ihren Chef Philip Goldberg auskommen, der Kophusen fluchtartig verlassen hat.
Notgedrungen beginnen die beiden Beamten ohne Goldberg mit ihren Ermittlungen und erkennen schon bald, dass sie es nicht mit einem Dummejungenstreich zu tun haben. Sondern mit einem Sensenmann aus Fleisch und Blut, der nur auf den richtigen Augenblick wartet, um sein erstes Todesurteil zu vollstrecken.


"Elbfang" ist Philip Goldbergs fünfter Fall, für mich war es der Erste. Ich hatte trotzdem keine Probleme in die Handlung einzusteigen, nach kurzer Zeit hatte ich ein Feeling für die Protagonisten, wobei Philip Goldberg anfangs noch nicht mit von der Partie ist.


Die Handlung ist gruselig, was für ein Anblick muss der Sensenmann sein, der mit Fackeln und einem Boot über die Krückau schippert. Was dahinter steckt versuchen Hauke Thomsen und Peter Brandt herauszufinden, sie stoßen auf einen Scheiterhaufen und allzu bald gibt es einen Toten.


Der Krimi ist gut geschrieben, spannend und immer wieder mal kommt Humor auf. Das Leben der Ermittler wirkt familiär, die Polizeiarbeit ist authentisch beschrieben,so dass ich bei den Ermittlungen hautnah dabei war. Ich fand den Krimi sowohl unterhaltsam als auch spannend, es wird bestimmt nicht mein letzter Goldberg gewesen sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2020

Ermittlungen in der belgischen Provinz

Belgische Finsternis
0

Ermittler Piet Donkers Fall, bei dem er einen Drogenring auffliegen lassen sollte, ging gründlich schief. So wird er jetzt von Brüssel in die deutschsprachige belgische Provinz versetzt. Er ist alles andere ...

Ermittler Piet Donkers Fall, bei dem er einen Drogenring auffliegen lassen sollte, ging gründlich schief. So wird er jetzt von Brüssel in die deutschsprachige belgische Provinz versetzt. Er ist alles andere als begeistert, muss seine Frau, von der er gerade getrennt ist und seine kleine Tochter Liv verlassen. In Raaffburg gibt es neue Erkenntnisse zu einem Cold Case. Damals verschwand ein Jugendlicher spurlos, nun soll Piet den Fall wieder aufrollen.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Piet Donker erzählt, was mir sehr gut gefallen hat. So ist man an seinen Gefühlen und Gedanken ganz nah dran und erlebt die Handlung aus seiner Sicht hautnah mit. Piet hat es momentan nicht leicht. Zum einen der vergeigte Fall, zum anderen die privaten Probleme.

Die Zusammenarbeit mit seinen neuen Kollegen ist auch nicht ganz einfach. Ein Kollege ist unmotiviert, ein grober Klotz, der immer wieder quer schießt. Ein anderer ein blutiger Neuling. Einzig der erfahrene und eigentlich schon pensionierte Lechat ist Piet eine echte Hilfe, er kennt den Ort, die Leute und liefert wertvolle Informationen. Ein wenig werden hier Klischees bedient, aber die Handlung entschädigt dann wieder.

Die Ermittlungen gehen nur zögerlich voran, Piet Donker und sein Team müssen den alten Fall neu aufrollen. Piet gerät in einige gefährliche Situationen, man merkt dass sie dem Täter nahe kommen und dieser versucht, Piet auszuschalten. Der Cold Case wurde damals von einer Serie von Mordfällen überschattet, Piet muss sich auch noch mit dem damals gefassten Serienkiller befassen. Bender, der junge unerfahrene Kollege erweist sich als clever, er steuert wichtige Überlegungen bei.

Ich konnte bei dem Fall gut miträtseln, viele Einwohner von Raaffburg wirken verdächtig. Meinen Favoriten musste ich dann jedoch verwerfen, die Auflösung hat mich echt überrascht. Am Ende wird es nochmals richtig spannend.

Fazit: Gelungener Regiokrimi, ich bin gespannt ob es eine Fortsetzung geben wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.07.2020

schöne neue Welt?

Paradise City
0

Paradise City spielt in Deutschland, in der nahen Zukunft. Das Leben hat sich durch den Klimawandel und Pandemien sehr verändert. Die überlebenden Menschen leben in Megacities, das Land ist weitgehend ...

Paradise City spielt in Deutschland, in der nahen Zukunft. Das Leben hat sich durch den Klimawandel und Pandemien sehr verändert. Die überlebenden Menschen leben in Megacities, das Land ist weitgehend unbewohnt. Die meisten Krankheiten sind ausgemerzt, jeder trägt ein Smartcase bei sich, das ihn überwacht, die Wege registriert und sogar den Körper auf Krankheitssymptome scannt.

Liina ist Reporterin, von ihrem Chef bekommt sie den Auftrag in die Uckermark zu reisen um dort Zeugen zu interviewen. Zwei Männer haben eine Frau gefunden, die angeblich von einem Schakal gebissen wurde.

Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, ihr Chef hat einen furchtbaren Unfall, eine Kollegin wird ermordet. Brisant: Beide waren der gleichen Story auf der Spur....

Der eingängige Schreibstil macht es einfach schnell in die Story einzusteigen. Die schöne neue Welt, in der Liina lebt, ist beängstigend. Jeder Schritt wird überwacht, Kameras überall, wer das Smartcase mal ausschaltet macht sich verdächtig. Der Individualverkehr ist abgeschafft, die Regierung kontrolliert die Medien. Liina ist schön gezeichnet, sie ist sympathisch. In eingeschobenen Kapiteln erfährt man mehr über ihre Vergangenheit, auch dass es Menschen gibt, die sich der totalen Kontrolle entziehen.

Die Geschichte ist spannend, es gibt immer wieder Wendungen die überraschen. Das Ende kommt leider viel zu schnell, es werden auch nicht alle Fragen geklärt. Leider verliert die Geschichte im letzten Drittel an Spannung, so dass ich einen Punkt abziehe. Nichts desto trotz hat mir das Buch sehr gut gefallen, eine Dystophie die hoffentlich nie eintritt.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2020

spannender Krimi

Kaltblütige Abrechnung
0

Klappentext: »Auf dem nackten Bauch der Leiche lag ein Babyschuh, gestrickt aus rosaroter Wolle.«

Gefesselt. Verstümmelt und grausam ermordet. Chefinspektor Toni Wakolbinger und seine junge Assistentin ...

Klappentext: »Auf dem nackten Bauch der Leiche lag ein Babyschuh, gestrickt aus rosaroter Wolle.«

Gefesselt. Verstümmelt und grausam ermordet. Chefinspektor Toni Wakolbinger und seine junge Assistentin Cindy Panzenböck finden so die Leiche eines angesehenen Arztes auf. Kündigt der rosarote Babyschuh auf dem Bauch des Toten den Beginn einer Mordserie an? Diese Frage wird zur Tatsache, während sich das ungleiche Duo zusammenraufen muss. Ein Mord nach dem anderen geschieht, immer brutaler, jedes Mal gezeichnet mit dem Schuh. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Die Geschichte spielt in Graz, die Örtlichkeiten sind klasse beschrieben, so dass das Lokalkolorit sehr gut rüberkommt. Wir lernen das so ungleiche Ermittlerduo Toni Wakobinger und Cindy Panzenböck kennen, Toni ist ein alter Hase, Cindy der Frischling. Die beiden sind gut gezeichnet, wirken authentisch, zwei sympathische Protagonisten zum mitfiebern.

Und die Handlung ist von Anfang an spannend, dem ersten Mord folgen weitere und die Ermittler müssen die Gemeinsamkeit finden, um ihren Fall lösen zu können.

Ich konnte bis fast zum Ende miträtseln, so dass die Spannung bis zum Schluss erhalten blieb. Der Schreibstil ist flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Insgesamt hat mich der Krimi super unterhalten, mal sehen was das Team in seinem nächsten Fall erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.05.2020

Romance-Thriller

Der Bodyguard
0

Klappentext: "Eine alte Schuld, ein mörderischer Racheplan und verbotene Gefühle:

Der Personenschützer Maik ist neu im Sicherheitsteam der Familie des schwerreichen Industriellen Peter van Holland – sein ...

Klappentext: "Eine alte Schuld, ein mörderischer Racheplan und verbotene Gefühle:

Der Personenschützer Maik ist neu im Sicherheitsteam der Familie des schwerreichen Industriellen Peter van Holland – sein Auftrag: er soll Lynn beschützen, die das behütete Leben einer äußerst wohlhabenden jungen Frau genießt.

Was zunächst wie ein einfacher Job erscheint, bringt Maik bald in unerwartete Schwierigkeiten. Nach einem ungewöhnlichen Kennenlernen verliebt sich Maik hoffnungslos in Lynn, die seine Gefühle trotz aller Schwierigkeiten erwidert. Als die Sicherheitsstufe wegen verdächtiger Vorkommnisse erhöht wird, unterschätzt Maik die Gefahr und muss zusehen, wie die Frau, die er liebt, brutal entführt wird. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, der nur gewonnen werden kann, wenn Maik gegen alle Regeln verstößt."

"Der Bodyguard" ist ein Thriller mit Love-Story im Personenschutzmilieu, genau das hatte mich gereizt. In einem super zu lesenden, lebendigen Schreibstil rollt sich die Story auf. Anfangs lernt man Maik kennen, seinen Background, seine Freunde, wie er seinen neuen Job beginnt und Lynn kennenlernt. Ich fand die Figuren klasse beschrieben, Maik hat eine sehr sympathische Art, er hat das Herz auf dem rechten Fleck. Auch Lynn kommt sympathisch rüber. Einige Nebencharaktere sind auch toll ausgearbeitet, immer wieder unglaublich wie man sich in Menschen täuschen kann.


Die Story fängt eher geruhsam an, es dauert ein wenig bis es spannend wird, aber dann ist die Spannung schlagartig da und hält sich auch bis zum überraschenden Ende.

Insgesamt hat mir der Thriller gut gefallen, es gibt einige überraschende Wendungen und ein in sich rundes Ende, das mir sehr gut gefallen hat. 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere