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Veröffentlicht am 13.02.2021

Dance, Love, Repeat

One Last Dance
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„One Last Song“ ist der zweite Band der Trilogie rund um die New York Music & Stage Academy und ihre Nachwuchstalente. Ich habe schon den ersten Band gelesen (und geliebt). Worauf ich aber eigentlich hinaus ...

„One Last Song“ ist der zweite Band der Trilogie rund um die New York Music & Stage Academy und ihre Nachwuchstalente. Ich habe schon den ersten Band gelesen (und geliebt). Worauf ich aber eigentlich hinaus möchte: Der zweite Teil kann definitiv auch unabhängig von seinem Vorgänger gelesen werden. Es gibt kein Vorwissen, das man benötigen könnte. Allerdings kann es durchaus sein, dass man nach „One Last Dance“ so begeistert von Nicole Böhms Stil ist, dass man die gesamte Reihe lesen möchte. Und dann könnte der zweite Band natürlich ein kleines Bisschen spoilern. So wie ich gerade anfange zu spoilern, was meine Meinung betrifft Deshalb fang ich mal ganz vorne an.

Um was geht’s ?
Gillians Vater gehört die New York Music & Stage Academy, doch er hat Krebs und deshalb muss Gillian die Leitung allein übernehmen. Ihr Assistent und bester Freund Bradley steht ihr zwar so gut es geht zu Seite, doch scheint gerade alles schief zu gehen, was nur schief gehen kann. Die Sorgen, der Stress und die Probleme rauben ihr fast die letzte Kraft.
Aber dann trifft sie auf Jaz…
Jaz ist Tänzer. Seine Bühne ist die Straße. Die Leben der beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, denn Jaz hat keinen Cent mehr in der Tasche, als er für’s tägliche Überleben braucht, und manchmal fehlt ihm selbst das. Allerdings er hat Talent und verzaubert Gillian von der ersten Sekunde an. Egal ob Jaz tanzt oder sie ansieht: Gillian fühlt sich bei ihm so wohl, wie schon lange nicht mehr.
Trotz all der Unterschiede zwischen ihnen verlieben sich die zwei ineinander. Gillian steht zu Jaz, all den Vorteilen ihrer Freunde zum Trotz.
Aber so einfach ist die Sache dann doch nicht. Denn Jaz erinnert Gillian an einen Teil ihrer Vergangenheit, den sie für immer vergessen wollte. Wenn sie Jaz lieben möchte, muss sie alte Wunden aufreißen. Und auch Jaz hat seine Zweifel.
Denn was passiert, wenn zwei völlig gegensätzliche Welten kollidieren?

Wie ließt sich die Geschichte ?
Mega angenehm!!! Dieser Roman it ein absolutes Wohlfühlbuch. Von Anfang an ist man in der Geschichte drin und versinkt zwischen den Seiten. Das Tempo der Handlung ist zunächst sehr gemächlich, man kann ankommen und abschalten. Der Schreibstil lullt einen dabei ein wie eine kuschelige Decke, die ausführlichen Beschreibungen der Kulissen von New York entführen den Leser in eine Welt voller Gegensätze und die Tanzszenen stecken voller Leidenschaft. Die romantischen Szenen sind Balsam für die Seele und die leidenschaftlichen wärmen das Herz.
Mit der Zeit kommt dann auch deutlich Temp und Spannung in die Handlung. Das Buch ist sehr rech an verschiedensten Thematiken und stimmt den Leser durchaus nachdenklich. Die Thematik vom Leben auf der Straße ist besonders und lässt einen über den Tellerrand hinausblicken.

Sind die Protagonisten sympathisch?
Absolut. Während die Nebenfiguren ziemlich im Hintergrund stehen und eher undurchsichtig wirken, schließt man Gillian und Jaz auf Anhieb ins Herz. Gillians Sorgen sind absolut nachvollziehbar, sie überzeugt durch Bodenständigkeit und es ist besonders, dass hier einmal die Frau die Initiative ergreift.
Jaz konnte mich sogar noch mehr begeistern, denn ich habe mich mit jeder Seite ein bisschen mehr in ihn verliebt. Er ist lebensfroh, dankbar und höchst vernünftig. Man kann nicht anders, als ihn zu lieben. Es kenne keinen anderen Protagonisten, der meine Nerven so sehr geschont hat, wie Jaz. Ihr wisst schon, so gerne man eine Figur auch hat, irgendwann kommt man zu einem Punkt, wo man sich doch mal über ihr Verhalten aufregen muss. Aber nicht mit Jaz!
Und deshalb habe ich das Buch auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet. Weil es einfach schade ist, sich von diesem tollen Protagonisten trennen zu müssen.
Umso mehr freue ich mich nun auf den finalen Band und hoffe noch den ein oder andern Blick auf Jaz erhaschen zu können.

Empfehlenswert oder nicht ?
Wie könnte es auch anders sein?! Ich kann dieses Buch jedem wärmstens empfehlen. Man muss kein Fan vom Tanzen sein, um die Story zu lieben, sondern einfach gerne emotionale Liebesromane lesen. Wer die Reihe schon kennt, sollte auch diesen Band lesen, und wer sie noch nicht kennt, sollte das schleunigst ändern! Volle 5 Sterne für diese ergreifende Story.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

Eine junge Frau mit Geschick, Mut und Träumen sucht ihr Glück

Die Kannenbäckerin
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Johanna verliert ihre gesamte Familie an die Pest. Das dreizehnjährige Mädchen muss ihr Heimatdorf verlassen und macht sich auf zu ihrem Onkel, dem Töpfer Wilhelm, mit dem die Familie schon lange keinen ...

Johanna verliert ihre gesamte Familie an die Pest. Das dreizehnjährige Mädchen muss ihr Heimatdorf verlassen und macht sich auf zu ihrem Onkel, dem Töpfer Wilhelm, mit dem die Familie schon lange keinen Kontakt mehr hatte. Die Zeiten sind schwer, es ist mitten im Dreißigjährigen Krieg, und als Mädchen würde Johanna ihre lange Wanderung nicht überleben. Also wird sie kurzum zu Johann.
Auf dem Weg beschließt Johanna, ihr altes Leben komplett hinter sich zu lassen. Sie möchte mehr Freiheiten haben und das Handwerk ihres Onkels erlernen.
Mit dieser Entscheidung öffnet sich für Johanna eine ganz neue Welt und sie arbeitet hart und ehrgeizig für ihre Träume. Doch sie muss auch mit neuen Schwierigkeiten umgehen, ihr Betrug soll schließlich nicht auffliegen.
Aber was passiert, wenn er dies doch tut ? Wird Johanna ihr geliebtes Kunsthandwerk weiterhin ausführen können ? Und welche Steine legt ihr das mittelalterliche Leben noch in den Weg ?

„Die Kannenbäckerin“ ist der erste Mittelalterroman, den ich gelesen habe. Und er hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Geschichte ließt sich leicht und flüssig. Der Einstieg in die Geschichte fällt also leicht und man ist schnell von der rasanten Handlung in den Bann gezogen.
Die Charaktere, besonders die Protagonistin Johanna, fand ich wirklich gut gestaltet und ich hatte sie sofort ins Herz geschlossen. Es hat mir großen Spaß gemacht, Johannas Weg zu verfolgen, und ich habe ihren Mut, den starken Willen und ihren trockenen Humor geliebt.
Die äußerst interessante Thematik ist detailliert und realistisch dargestellt. Im Vordergrund steht natürlich die Kunst der Töpferei und alles, was im Mittelalter zu dem Berufszweig dazugehörte: die Zunft, der Markt, das Überleben. Aber auch andere wichtigen Themen dieser Zeit werden im Buch aufgegriffen. Und obwohl da einiges an Themen zusammenkommt, wirkt die Geschichte nicht überladen, sondern alles ist geschickt miteinander verknüpft.
Schlussendlich konnte mich das Buch vollkommen überzeugen, da auch die Gefühle und Emotionen nicht zu kurz kommen.

Mein Fazit lautete, dass ich an der Geschichte nichts, nicht das kleinste Bisschen, auszusetzen habe. Ich kann den Roman wärmsten weiterempfehlen und gebe ihm ganz klar 5 von 5 Sterne. Johannas Geschichte ist spannend, greifbar, interessant, emotional und unterhaltsam. Ich habe das Buch mit großer Begeisterung gelesen!

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Veröffentlicht am 06.01.2021

Unfreiwillig verliebt

Take A Chance On Me. Adventskalender zum Verlieben (Take a Chance 1)
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Alex ist nicht gerade ein freiwilliger Teilnehmer bei der Adventkalender-Dating- Aktion seiner besten Freundin. Aber er beschließt, einfach das Beste aus der Situation zu machen. Auch dann, als sein für ...

Alex ist nicht gerade ein freiwilliger Teilnehmer bei der Adventkalender-Dating- Aktion seiner besten Freundin. Aber er beschließt, einfach das Beste aus der Situation zu machen. Auch dann, als sein für ihn ausgesuchtes „Herzblatt“ ein Kerl ist. Und auch, als ihm bewusst wird, wer dieser Kerl ist: Cash, der wohl coolste und unnahbarste Typ an Alex‘ Uni, ein Draufgänger mit einer großen Portion Selbstbewusstsein, das bei DIESEM Aussehen aber wohl auch berechtigt ist.
Auf jeden Fall ist klar, dass bei dem Vorschlag der App, die eigentlich keine Fehler machen sollte, etwas schiefgelaufen sein muss. Denn sowohl Alex, als auch Cash stehen nicht auf Männer.
Um die Dates und Aufgaben, die im Dezember auf Alex zukommen, durchzustehen, beschließt Alex, es einfach mit Humor zu nehmen und treibt Cash mit seiner schrägen Art schier in den Wahnsinn. Der wiederum macht Alex mit seiner abweisenden Art verrückt.
Deshalb klopft Alex’ Herz auch wie verrückt, wenn die beiden gemeinsam die Aufgeben bewältigen, oder ?! Gefühle sind da schließlich nicht im Spiel…

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich dieses Buch, das als Adventskalender gedacht ist, nicht als solchen gelesen habe. Stattdessen war es meine Weihnachtslektüre, die ich an ein, zwei Tagen durchgesuchtet habe. Aber ich muss auch sagen, ich weiß nicht, wie man diesen Pageturner auf 24 Tage aufteilen könnte.
Ich habe das Buch von Anfang an geliebt. Schon bevor ich es begonnen habe, habe ich mich riesig darauf gefreut, denn die Idee mit dieser Dating-App-Aktion ist wirklich kreativ- die Umsetzung war dann sogar noch gelungener! Außerdem ist es eine Gay-Romance-Geschichte, eines meiner absoluten Lieblingsgenres.
Und auch, als ich begonnen habe zu lesen, hat sich diese Begeisterung nicht gelegt, sondern vielmehr gesteigert.
Die Geschichte ist mit sehr viel Humor erzählt und man kann nicht anders, als beim Lesen zu grinsen, zu strahlen und vor sich hin zu kichern.
Die Charaktere fand ich ebenso großartig. Sie haben ihre Macken, aber genau dafür feiert man sie. Abgesehen davon sind die beiden sooo süß und man schließt sie sofort ins Herz.
Insgesamt fehlt es der Geschichte an nichts: Neben dem schon erwähnten Humor, darf auch eine Portion Drama nicht fehlen und vor allem kommen die Gefühle nicht zu kurz. Die Autorin erzählt die Geschichte so anschaulich und detailliert, dass man als Leser das Knistern zwischen den Protagonisten auch wirklich spüren kann. Das macht für mich eine gute Lovestory aus !
Ein kleiner Kritikpunkt ist mir aufgefallen, der aber nur zu Anfang des Buches etwas komisch wirkt: Der Schreibstil ist noch nicht ganz so professionell, wie ich es einfach mal nennen würde. Es ist auf jeden Fall noch Luft nach oben, was die Formulierungen betrifft. Aber während dem Lesen stört es einen im Lesefluss nicht wirklich. Ist man einmal in der Geschichte drin, und das passiert wirklich schnell, dann vergisst man alles andere.

Mein Fazit zu „Take a Chance on me” lautet, dass der Roman zwar noch hier und da Schwachstellen hat, insgesamt aber eine so tolle Lovestory ist, dass er eindeutig 5 von 5 Sterne von mir erhält. Das Buch ist eines meiner Lieblingsbücher und ich möchte es jedem ans Herz legen, der nach einer süßen, leichten Lovestory, einem Gay-Romance-Buch oder einer Weihnachtslektüre sucht.
Hat man (im Gegensatz zu mir) die Disziplin, jeden Tag nur ein Kapitel zu lesen, ist das Buch perfekt als Adventskalender geeignet. Aber auch ansonsten und eigentlich nicht nur zur Weihnachtszeit ist „Take a Chance on me“ absolut empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 06.01.2021

An Emotionen nicht mehr zu überbieten !!!

Was perfekt war
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Colleen Hoover ist eine meiner liebsten Autorinnen. „Was perfekt war“ ist ein Roman, der jedoch ganz anders ist, als alle Geschichten, die ich bisher von ihr kenne. Und dennoch hat dieses Buch es geschafft, ...

Colleen Hoover ist eine meiner liebsten Autorinnen. „Was perfekt war“ ist ein Roman, der jedoch ganz anders ist, als alle Geschichten, die ich bisher von ihr kenne. Und dennoch hat dieses Buch es geschafft, alles Bisherige zu toppen.

Der Klappentext verrät nicht allzu viel und auch ich möchte nicht spoilern. Deshalb werde ich die Thematik nicht genau verraten.
Quinn und Graham lernen sich an „ihrem schlimmsten Tag im Leben“ (bisher) kennen. Doch nicht nur dasselbe Schicksal in ihrer vorausgegangenen Beziehung verbindet die beiden, da ist noch viel mehr. Und so verlieben sich Quinn und Graham unwiderruflich ineinander
Die eine Hälfte der Kapitel erzählt, wie dieses Kennenlernen im Detail verlief. Und ich habe jedes einzelne Kapitel geliebt, weil die Stimmung hier gleichzeitig amüsant und romantisch war. Eine leichte, süße Lovestory.

Der andere Handlungsstrang, die andere Hälfte der Kapitel ist wohl genau das Gegenteil. Hier erfahren wir, wie die Beziehung von Graham und Quinn heute aussieht. Die beiden sind noch immer verheiratet, lieben sich mehr denn je und doch sind sie unglücklich. Zwischen ihnen steht etwas, das sich nicht ändern lässt, sich nicht erfüllen wird. Und das hat die beiden über die Jahre hinweg so stark verändert, dass sie scheinbar nicht mehr zusammen sein können…
Die beiden Sichten wechseln sich in jedem Kapitel ab. Anfangs befürchtete ich, dass es ein bisschen kompliziert werden würde und beim Lesen verwirrt. Aber meine Sorgen waren unbegründet. Damals und heute ergänzen sich nämlich stets perfekt und erschaffen eine vollkommen runde Handlung: Erlebnisse von früher werden im nächsten Kapitel aus dem Jetzt aufgegriffen oder Andeutungen vom Jetzt werden später im Damals erklärt. Wenn das verständlich ist

Schon allein dieser raffinierte Erzählstil hat mich begeistert.
Der Schreibstil ist für mich besonders, weil speziell in den Kapiteln aus dem Jetzt kaum wörtliche Rede vorkommt und wir dafür vielmehr von Quinns Gedanken, Sorgen und Gefühlen erfahren. Und diese Emotionen nehmen einen gefangen. Legt man das Buch einmal aus der Hand (was ich wirklich nicht empfehlen würde), lässt einen die Geschichte nicht los und man denkt ständig darüber nach.

Aber ich habe auch die Charaktere geliebt und sie sehr schnell in mein Herz geschlossen. Und so fieberte ich höchst gespannt mit, was aus dem Traumpaar werden würde. Und glaubt mir, man kann es nicht erahnen. Bis zum Schluss ist nichts vorhersehbar und das macht einen als Leser fast schon zu einem nervlichen Wrack. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass mich bisher noch kein Buch, das ich gelesen habe, derart emotional mitnehmen konnte.

„Was perfekt war“ ist für mich ein wundervoller Roman einer wundervollen Autorin, der an Emotionen nicht mehr überboten werden kann. Die Geschichte lässt einen beim Lesen nicht los und ich werde sie immer im Kopf behalten. Die großartige Botschaft von diesem Buch ist nicht nur wunderschön (sprachlich) verpackt, sondern hochromantisch und gleichzeitig so offen und ehrlich, so wichtig und realistisch, dass nicht einmal ein Beziehungsratgeber mithalten könnte.

Mein Fazit lautet ganz eindeutig, und wie könnte es auch anders sein, dass dieses Buch ein absolutes Highlight ist. Ein Highlight der Autorin und gleichzeitig mein erstes 2021 (auch wenn das Buch natürlich schon letztes Jahr erschienen ist).
Es sollte niemanden mehr überraschen, dass ich dem Buch volle 5 von 5 Sterne gebe.
Ich kann den Roman außerdem absolut weiterempfehlen: Fans der Autorin, denen, die es noch werden möchten und überhaupt allen Lesern, die Geschichten (ich finde, nicht zwangsläufig Liebesgeschichten) mit viel Tiefgang lieben.

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Veröffentlicht am 26.12.2020

Wut ist nicht gleich Wut

Ich war der Lärm, ich war die Kälte
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Alexandra, Lexie, Lex, Göre oder einfach das Monster: Dieses Mädchen ist verrückt. Sagt zumindest John, ihr Stiefvater. Sagt ihre Mum, denn John hat immer recht. Sagen Johns Kollegen, denn er ist arm dran, ...

Alexandra, Lexie, Lex, Göre oder einfach das Monster: Dieses Mädchen ist verrückt. Sagt zumindest John, ihr Stiefvater. Sagt ihre Mum, denn John hat immer recht. Sagen Johns Kollegen, denn er ist arm dran, mit solch einer jähzornigen Teenagerin. Sagt Dr. Leaman, der sie mit Medikamenten beruhigen möchte. Sagt die beste Freundin ihrer Mum, weil sie sich nicht einmischen möchte. Sagen ihre Lehrer, als sie einen Stuhl aus dem Fenster wirft. Sagt die Polizei, als Lexie die Wohnung verwüstet hat.
Also ist Lexie verrückt, böse, gestört, krank. Oder ?
Aber was ist, wenn der Lärm von zerschmetterndem Glas und fallenden Stühlen und Tischen kein Zeichen von Wut sondern ein lauter Schrei nach Hilfe ist? Was ist, wenn viel mehr in Lexie steckt, als ihr alle zugestehen ?

„Ich war die Kälte, ich war der Lärm“ ist ein Buch, das den Leser fesselt und unter die Haut geht. Man ist von Anfang an in der Geschichte drin und es gibt keine Längen, die den Lesefluss unterbrechen könnten. Die Autorin schafft es, einem die Thematik so nahe zu bringen, dass man in die Geschichte eintaucht und sich vollkommen mit Lex verbunden fühlt. Man versteht ihre Sorgen, regt sich mit ihr auf, feuert sie an, wenn sie etwas runterwirft.
Das Buch geht weit darüber hinaus, lediglich tiefgründig zu sein. Die Thematik ist sehr schwere Kost. Dafür aber wirklich interessant. Zudem bin ich begeistert, wie es der Autorin gelungen ist, die Geschichte dennoch mit Humor zu erzählen. Zwar sehr dunkler Humor und auch nur hier und da, aber er bereitet Abwechslung, lockert das Ganze ein bisschen auf. Ebenso der raffinierte Erzählstil mit vereinzelten Zeitsprüngen oder speziellen Perspektiven.

Insgesamt bin ich wirklich begeistert von diesem Roman. Ich hätte nicht gedacht, dass mich ein Jugendbuch derart mitreißen könnte, aber Lexies Story lässt einen einfach nicht mehr los. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich diese Geschichte noch lange im Kopf haben werde.
Weil die Autorin einen Roman mit der perfekten Mischung zwischen hochinteressanter Thematik und packendem Erzählstil, der sich dennoch einfach lesen lässt, geschaffen hat, zählt dieser für mich zu den Highlights im Jugendbuchgenre.
Daher gibt es von mir eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung. Aber ich möchte noch kurz erwähnen, dass es sich zwar um ein Jugendbuch handelt, ich es dennoch erst ab ca. 16 Jahren empfehlen würde. Für dieses Buch ist nämlich ausreichendes Verständnis notwendig.
Zusätzlich würde ich sagen, dass das Buch nicht nur für Jugendliche interessant ist, sondern auch für sehr viele erwachsene Leser. Und jeder, der Interesse an Psychologie hat, (aber nicht nur derjenige) wird „Ich war die Kälte, ich war der Lärm“ sowieso lieben.
Dieser Roman ist rundum gelungen und verdient die 5 von 5 Sterne zweifellos.

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