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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2021

Berlin im Fieberwahn

Berlin Heat
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Das Buch passt eigentlich so gar nicht in mein Beuteschema, aber ich wollte mal spontan etwas anderes lesen, und ein paar Schlagworte der Beschreibung haben mich neugierig gemacht. Letztendlich gab es ...

Das Buch passt eigentlich so gar nicht in mein Beuteschema, aber ich wollte mal spontan etwas anderes lesen, und ein paar Schlagworte der Beschreibung haben mich neugierig gemacht. Letztendlich gab es auch ein paar richtig spannde Szenen, insgesamt herrschte aber (für mich persönlich, wohlgemerkt!) belangloser Leerlauf. Unsympathische Charaktere, die dämliche Entscheidungen treffen und sich selbst bemitleiden - sorry, aber damit muss ich mir nicht meine Freizeit um die Ohren schlagen. Interessanterweise fallen alle männlichen Protagonisten mehr oder weniger in diese Kategorie, während die weiblichen Parts noch halbwegs erträglich waren. Insgesamt aber war mir alles zu extrem, zu effekthaschend, zu gehetzt, auch in der Schreibweise - einfach absolut nicht meine Szene. Der Plot hingegen, der immer wieder mal durchblitzte, war stellenweise nicht so übel, wenn man darüber hinwegsieht dass er mehr aufgewärmte Klischees als überraschend neue Ansätze zu bieten hatte. Da reicht es nicht, die Geschichte in die herrschende Pandemiezeit zu verlegen oder umstrittene Parteien zu erwähnen - wäre vielleicht sogar besser angekommen, wenn es nicht auch noch unbedingt diesen aktuellen Bezug herstellen wollte.
Fazit: nö, ist einfach nicht meins.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Farblos

Die Kommissarin und der lange Tod
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Die Beschreibung klang vielversprechend: eine Ermittlerin mit privaten Sorgen, mit Ecken und Kanten, und ein interessanter Fall, den es zu lösen gilt. Leider blieb die Geschichte dann weit hinter meinen ...

Die Beschreibung klang vielversprechend: eine Ermittlerin mit privaten Sorgen, mit Ecken und Kanten, und ein interessanter Fall, den es zu lösen gilt. Leider blieb die Geschichte dann weit hinter meinen Erwartungen zurück. Kriminalkommissarin Antje Servatius war mir weder sympathisch noch unsympathisch: sie war mir schlichtweg egal. Trotz ihrer anstrengenden familiären Situation wirkte die Darstellung ihrer Figur blass und emotionslos. Ihr Kollege Seidel dagegen entwickelte sich zu einem vielschichtigen und manchmal sogar witzigen Partner, der Frau Servatius in meinen Augen locker den Rang ablief. Die Nebenhandlung um Antjes behinderte Tochter Kira war leider absolut vorhersehbar und daher relativ langweilig. Nachdem die Ermittlungen anfangs ein wenig ratlos vor sich hin dümpelten, nahmen sie immerhin gegen Ende Fahrt auf und konnten noch eine überzeugende Auflösung präsentieren. Mit Seidel als Hauptperson würde ich dieser neuen Serie vermutlich noch eine zweite Chance geben, so aber verbuche ich die Lektüre unter "einen Versuch war es wert, ist aber nicht meins".

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Konnte mich nicht fesseln

Girl A
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Obwohl die Geschichte von 'Girl A' interessant und ungewöhnlich war, konnte mich das Buch nicht fesseln. Es wurde fortlaufend zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin- und hergesprungen, wobei jedoch ...

Obwohl die Geschichte von 'Girl A' interessant und ungewöhnlich war, konnte mich das Buch nicht fesseln. Es wurde fortlaufend zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin- und hergesprungen, wobei jedoch nicht immer ein konkreter Bezug zum aktuellen Geschehen ersichtlich war. Hier hätte ich mir eine klarere Struktur gewünscht. Ansonsten kam für mich keine echte Spannung auf und es fehlte ein Höhepunkt, auf den die Geschichte zusteuert. Die Beweggründe der Charaktere blieben mir manches Mal verschlossen, und alle Personen machten einen ungemein passiven Eindruck, was ich aufgrund der Situation durchaus erstaunlich fand. Und auch wenn ich Mitleid mit den Kindern empfand, konnte ich doch keine echten Sympathien für die Protagonisten, allen voran natürlich Girl A, entwickeln. So wird das Buch für mich wohl schon sehr bald unter ferner liefen in Vergessenheit geraten.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Etwas übertrieben

Auf fliegender Mission 1 - Ein stürmischer Anfang
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"Das Buch war zwar ganz spannend, die Reihe will ich aber nicht weiter lesen" - so das Fazit nachdem wir das ausgelesen und die Ankündigung bereits zweier weiterer Fortsetzungen am Ende des Buches entdeckt ...

"Das Buch war zwar ganz spannend, die Reihe will ich aber nicht weiter lesen" - so das Fazit nachdem wir das ausgelesen und die Ankündigung bereits zweier weiterer Fortsetzungen am Ende des Buches entdeckt hatten.
Die Geschichte beginnt unglaublich, fast schon irrwitzig: in den Alpen landet in einem Sturm ein Teppich auf der Terrasse der Geschwister Stella, Matteo und Hanna. Bald finden sie heraus, dass der fliegende Teppich Kasimir heißt, sprechen kann und noch dazu aus der Vergangenheit kommt. Es folgt eine abenteuerliche Geschichte fast wie aus 1001 Nacht, wie es Kasimir aus Kairo so weit weg verschlagen hat. So weit so gut. Aber als die Kinder mit Kasimir einen Ausflug in den Zoo machen, wurde uns das, was dann kam, doch ein wenig zu viel, denn ein fliegender und sprechender Teppich hätte als Besonderheit wirklich ausgereicht. Die restliche Handlung wirkte hastig angefügt wie eine kleine Vorschau auf die Abenteuer, die demnächst noch kommen werden. Schöner wäre es da gewesen, früher mit dem ersten Buch aufzuhören und das Abenteuer am Schluss als eigenständigen, vollständigen und ausführlichen Band zu veröffentlichen.
Fußnote: die großflächig bedruckten Seiten machen zwar optisch viel her, vor allem die komplett schwarzen Seiten der Nachtszenen, den starken Geruch der Druckfarbe beim Lesen fanden wir jedoch ziemlich unangenehm.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Standardthriller ohne Persönlichkeit

Knochenkalt
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Thriller über Serienmörder gibt es wie Sand am Meer, und es braucht schon das gewisse Etwas, damit sich ein Buch aus der Masse abhebt. "Knochenkalt" macht vieles richtig, verfällt aber allzu oft in Stereotypen ...

Thriller über Serienmörder gibt es wie Sand am Meer, und es braucht schon das gewisse Etwas, damit sich ein Buch aus der Masse abhebt. "Knochenkalt" macht vieles richtig, verfällt aber allzu oft in Stereotypen und wirkt am Ende wie das Ergebnis eines Standardbaukastens zum Thema. Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, die Bausteine so oder ähnlich schon einmal irgendwo anders gelesen zu haben. Spannung kam da leider überhaupt nicht auf, auch wenn die kurzen Kapitel und der durchaus flüssig zu lesende Schreibstil ein brauchbares Tempo anschlugen. Was fehlt, ist die Originalität, der individuelle Anstrich, der die Geschichte unverwechselbar macht. Da kann auch die Protagonistin, eine bipolare Journalistin, die ins Visier des Täters gerät und gleichzeitig mit ihrer Krankheit zu kämpfen hat, nichts mehr retten. Im Gegenteil: immer mehr konzentriert sich die Handlung auf Pennys Befinden als auf die Suche nach dem Mörder. Hatte der erste Mord noch Raum zu wirken, muten die weiteren Morde eher wie notwendiges, lieblos heruntergeleiertes Beiwerk an. Die Auflösung schließlich wurde so beliebig und lustlos präsentiert, dass sie mir ausgesprochen egal war. Oft denkt man ja rückblickend, kleine Details zu erinnern die einen doch eigentlich auf die richtige Spur gebracht haben könnten - was ein guter Thriller natürlich virtuos ausnutzt um die Leser ein ums andere Mal in die Irre zu führen. Das habe ich hier leider völlig vermisst: am Ende hätte der Täter im Grunde auch jede x-beliebige andere Person sein können. Fazit: Das Handwerkszeug ist eindeutig vorhanden, aber ein Meisterstück ist leider nicht daraus geworden.

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