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Veröffentlicht am 10.04.2022

Von der Magie des Andersseins

Lockruf der Zeit
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Der eigenbrötlerische Einzelgänger Andrej repariert mit Vorliebe altertümliche, komplexe Objekte. Sein besonderes Talent: hoffnungslos geglaubten Fällen wieder Leben einzuhauchen. Aber das ist nicht sein ...

Der eigenbrötlerische Einzelgänger Andrej repariert mit Vorliebe altertümliche, komplexe Objekte. Sein besonderes Talent: hoffnungslos geglaubten Fällen wieder Leben einzuhauchen. Aber das ist nicht sein einziges Talent. Eines Tages zeigt sich bei ihm eine besondere Gabe, durch die er die Vergangenheit aus den Augen der Objekte sehen kann, die er repariert. Aber diese Gabe bleibt nicht lange unentdeckt. Denn Andrej schadet mit dieser speziellen Fähigkeit Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben, und auch die extrovertierte Chiara zeigt ein übermäßiges Interesse an ihm.

Also ich muss sagen, dass mich dieses Buch wirklich komplett überzeugt hat. Ich bin begeistert von den Charakteren, ganz besonders von Andrej, dem Schreibstil und der spannenden Mischung aus Krimi und Urban Fantasy. 

Aber beginnen wir von Anfang. Andrej hat nicht nur eine besondere Fähigkeit, durch die er mit Hilfe von Objekten als Zeitzeugen Verbrechen aufdecken kann, er ist auch auf andere Art ganz besonders, denn Andrej ist Autist. Und so tauchen wir im Verlauf der Geschichte immer mehr in seine Welt, seine Verhaltensweisen, Eigenarten und auch sein Inneres ein und lernen so ihn und auch die "Krankheit" besser kennen. Stets begleitet wird er von seinem treuen Freund Ben, einem kaputten Kompass, den er vor dem Tod seines Vaters mit diesem reparieren wollte. Ben spricht in Andrejs Gedanken mit ihm, um ihm mentalen Beistand zu leisten, und das ist absolut herrlich zu lesen. Die Zwiesprache in der Andrej und Ben stehen ist wirklich amüsant und auch über Andrejs charakterbedingte Naivität und seinen Hang Dinge miss- oder falsch zu verstehen, musste ich mehr als einmal herzlich lachen. Was Andrej aber wirklich besonders macht, ist, dass er im Laufe der Geschichte eine enorme Wandlung durchmacht. Er gewinnt immer mehr an Stärke, Mut und Selbstbewusstsein. Nicht zuletzt auch durch Chiara, die ihn genau so nimmt, wie er ist, und selbst mit einem schlimmen Schicksal zu kämpfen hat. Auch Andrejs Großvater Sergei ist immer an seiner Seite und unterstützt und beschützt ihn, wo er nur kann. Und auch der Gegenspieler ist nicht nur böse; er hat eine grausame Vergangenheit und am Ende der Geschichte laufen alle Stränge in sich rund zusammen.

Die Geschichte war in sich eigentlich grundsätzlich spannend. Es war toll und interessant mitzuerleben wie Andrej Zeuge von Verbrechen wird, die er nie zuvor selbst miterlebt hat, und natürlich bringt ihn das auch in Schwierigkeiten, andererseits gibt er Menschen dadurch aber auch Klarheit und Seelenfrieden zurück und nicht zuletzt findet er durch seine spezielle Fähigkeit auch seine große Liebe, von der er immer dachte einem wie ihm würde dies verwehrt bleiben. Und am Ende wird alles aufgelöst und es bleibt eigentlich keine Frage unbeantwortet. Wer jetzt aber glaubt, die Geschichte ist von vornherein durchschaubar, der hat weit gefehlt. Der Leser fiebert und rätselt mit, erstellt eigene Vermutungen, die im weiteren Verlauf entweder gestärkt oder entkräftet werden und erst ganz am Ende erlöst uns die Autorin von unserer Grübelei.

Die Geschichte hat auch einen ganz eigenen, wunderbaren Schreibstil. Voller Details, besonderer Einblicke in das Innere eines jeden Charakters und sehr ausführlich. So kann man sich ganz auf die Geschichte einlassen, in diese abtauchen und wenn man besonders aufmerksam ist, wirklich viele Dinge entdecken.

Alles in allem muss ich sagen, dass mich die Geschichte wirklich begeistert hat. Von Anfang an hätte ich nicht erwartet, dass sie etwas so besonderes wird und ich Andrej und seine Geschichte so in mein Herz schließe! Ich vergebe 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Für alle Fans von Magieschulen, ganz klare Empfehlung auch für Ältere!

Amari und die Nachtbrüder
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Als Amari eine Einladung für eine Zauberschule von ihrem verschwunden geglaubten Bruder Quinton erhält, ist sie zunächst völlig perplex und glaubt nicht daran selbst magische Fähigkeiten zu besitzen. Sie ...

Als Amari eine Einladung für eine Zauberschule von ihrem verschwunden geglaubten Bruder Quinton erhält, ist sie zunächst völlig perplex und glaubt nicht daran selbst magische Fähigkeiten zu besitzen. Sie wusste nicht einmal, dass ihr Bruder Teil einer magischen Welt voll übernatürlicher Kreaturen und den unterschiedlichsten zauberhaften Eigenschaften war, die sich ihr nun eröffnet. Um an dieser Schule ihre Stellung zu sichern und mehr über sie und die augenscheinlich dunkle Magie zu erfahren, die in ihr schlummert, muss sie zu allererst ein kniffliges Auswahlverfahren bestehen. Zeitgleich begibt sie sich aber auch auf die Suche nach Quinton und gerät immer mehr zwischen die Fronten eines gnadenlosen Kampfes auf Leben und Tod.
Ich muss sagen, dass ich zuerst mit einer ruhigeren, vielleicht sogar eher kindlicheren Geschichte gerechnet hätte, aber das Buch hat mich eines Besseren belehrt. Ich bin absolut begeistert und total geflasht von dieser Geschichte und hätte das zu Beginn nicht in diesem Ausmaß erwartet! Ich hatte während des Hörens tatsächlich Harry Potter Vibes und wollte gar nicht mehr raus aus dieser magischen Schule. Ich habe das Hörbuch fast in einem Rutsch durchgesuchtet und freue mich schon riesig auf den zweiten Band! Die Zauberschule ist absolut facettenreich und ich habe das Gefühl es gibt in jedem Magiebereich so unfassbar viel zu entdecken. Was mir auch wahnsinnig gut gefallen hat, war, dass die magischen Wesen, denen Amari auf der Schule begegnet in der „realen“ Welt getarnt mitten unter uns leben. Die ganze Schule und die gesamte Handlung waren einfach so lebendig und farbenfroh! Ganz besonders haben mir auch die ganzen Rätsel und Aufgaben des Auswahlverfahrens gefallen.
Auch die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und besonders gut hat mir die Protagonistin Amari gefallen. Sie ist ein mutiges, kluges Mädchen, welches sich mit Ausgrenzung und Vorurteilen auskennt und man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen. Oftmals kam sie mir viel reifer für ihr Alter vor, was ich wirklich passend fand.
Mit dem Plot Twist am Ende habe ich auch absolut nicht gerechnet! Ich hatte im Laufe der Geschichte eine kurze Vermutung, dachte mir aber: „Nein, das glaube ich nicht, bestimmt nicht“, aber umso überraschter war ich dann über diese Wende, da ich im weiteren Verlauf des Buches überhaupt nicht mehr an diese Vermutung gedacht hatte.
Also ich kann einfach nur sagen, dass dieses Buch ein absolutes Jahreshighlight für mich war und ich die Fortsetzung kaum erwarten kann!

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Veröffentlicht am 25.01.2022

Absolut verdienter Hype

Die rote Königin (Die Farben des Blutes 1)
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In Mares Welt bestimmt die Farbe des Blutes die Herkunft eines Menschen und seinen Stand. Je nachdem, ob das Blut silber oder rot ist, gehört man entweder zur Elite, die übernatürliche Kräfte besitzt, ...

In Mares Welt bestimmt die Farbe des Blutes die Herkunft eines Menschen und seinen Stand. Je nachdem, ob das Blut silber oder rot ist, gehört man entweder zur Elite, die übernatürliche Kräfte besitzt, oder zur Arbeiter-Klasse, die für die Elite arbeitet. Mare gehört zu den niederen Roten. Als sie aber eines Tages bei ihrer Arbeit in Gefahr gerät, schafft sie es sich mit der Hilfe ihrer besonderen Kräfte zu retten. Aber wie kann das sein? Ihr Blut ist rot, sie dürfte gar keine besonderen Fähigkeiten besitzen. Um Aufruhr im Volk zu vermeiden wird Mares Herkunft vertuscht und sie mit dem jüngeren Prinzen verlobt. Schnell stellt sie aber fest, dass sie Gefühle für seinen älteren Bruder hegt. Am Hof darf sie sich keinen Fehler erlauben und dennoch riskiert sie ihr Leben, um die aufkeimende Rote Revolution zu unterstützen, und auch ihr Herz…
Ein wirklich sehr gelungener Auftakt einer interessanten dystopischen Welt. Victoria Aveyard hat hier ein beispielhaftes Bild einer Zwei-Klassen-Gesellschaft erschaffen können mit Parallelen, die einem erschreckend bekannt aus dem Geschichtsunterricht vorkommen. Die Silbernen sind reich, schön und angesehen mit ganz besonderen Fähigkeiten und die Roten werden von den Silbernen ausgenutzt und sogar verhöhnt. Das geht so weit bis die Roten sogar noch mehr Einschränkungen erhalten, nachdem die aufständische Rote Armee weitere Anschläge auf das Königshaus verübt. Und mittendrin die unerschrockene Mare, die eigentlich glaubt, sie könne keine Unterstützung für ihre Familie sein und sich dann am Hofe trotz allen Widrigkeiten anstrengt den Regeln zu folgen und gleichzeitig die Aufständischen zu unterstützen.
Die Autorin wartet immer wieder mit kleineren und größeren Plot Twists auf, was den Bogen der Geschichte eigentlich grundlegend spannend hält. Einen größeren Plot Twist am Ende hätte man eigentlich erahnen können, aber ich habe ihn tatsächlich nicht kommen sehen, da dieser Charakter sogar mein Vertrauen gewinnen konnte. Die Charaktere sind auch allesamt sehr gut gestaltet, besonders Mare, mit der ich mitgefiebert, mitgelitten und mich mitgefreut habe. Auch die beiden Prinzen sind sehr gut ausgearbeitet, zeitweise konnte ich mich nicht entscheiden, welches Shipping ich bevorzugen würde. Auch der Rest der angesehen Elite war ausdrucksstark und sinnbildlich, dennoch gab es auch Silberne, die Mare gegenüber wohlgesonnen waren.
Der Schreibstil war flüssig und leicht und ich konnte mich durch die anschaulichen Beschreibungen sehr gut in die Welt und die Charaktere hineinversetzen.
Nach diesem doch heftigen Ende bin ich sehr gespannt auf den zweiten Band und vergebe deshalb 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.01.2022

Ein unerwartetes Highlight

Khyona (1). Im Bann des Silberfalken
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Während dem Island-Urlaub mit ihrer Patchwork-Familie begegnet Kari einem silbernen Falken und gerät infolgedessen aus Versehen in das magische Reich Isslar. In dieser Parallelwelt trifft sie auf allerlei ...

Während dem Island-Urlaub mit ihrer Patchwork-Familie begegnet Kari einem silbernen Falken und gerät infolgedessen aus Versehen in das magische Reich Isslar. In dieser Parallelwelt trifft sie auf allerlei magische Wesen wie Trolle, Elfen und die mystischen Eisdrachen, und muss sich fragen, weshalb ausgerechnet sie gerade hier gelandet ist. Es stellt sich heraus, dass sie einer skrupellosen Assassinin zum Verwechseln ähnlich sieht und im Auftrag der Fürstin einen Mord begehen soll. Währenddessen befindet sich ihre kaltblütige Doppelgängerin bei ihrer Familie und sucht mit allen Mitteln einen Weg um auch nach Isslar zu gelangen.
Zu Beginn der Geschichte hätte ich niemals gedacht, dass sie sich zu einem so fantastischen und spannenden Abenteuer entwickeln könnte. Ich kann an diesem Buch eigentlich nichts bemängeln außer vielleicht die Naivität von Karis Stiefbruder, die mich ein wenig genervt hat. Ansonsten war die Geschichte aber komplett rund; sie war absolut spannend und abwechslungsreich gestaltet. Die magischen Geschöpfe haben mir ausgesprochen gut gefallen und auch alle Charaktere waren perfekt auf ihre Rollen zugeschnitten. Die Charaktere und Geschöpfe habe ich direkt ins Herz geschlossen, besonders die liebevoll gestalteten Nebencharaktere haben es mir angetan und ich konnte mich auch sehr gut mit Kari identifizieren. Auch die Elementarmagie hat sehr gut in die Geschichte gepasst und die meisten Geschehnisse waren komplett unvorhersehbar.
Durch die bildreichen detailverliebten Beschreibungen konnte ich mir in meinem Kopf ein ganz genaues Bild von Isslar ausmalen und war des Öfteren traurig, dass ich nicht auch in diese magische Welt reisen kann, und dass, obwohl ich eine absolute Frostbeule bin. Das Buch war durchgehend spannend und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Es war auch eine absolute Wohlfühlgeschichte, fantastisch und herzerwärmend.
Eine absolute Leseempfehlung und ein Highlight, mit dem ich in dem Ausmaß nicht gerechnet hätte!

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Magisch und bezaubernd

Land of Stories: Das magische Land – Die Suche nach dem Wunschzauber
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Alex und Conner erhalten zu ihrem Geburtstag ein dickes Märchenbuch von ihrer Großmutter. Was die Zwillinge jedoch nicht ahnen, ist, dass es sich hierbei nicht um ein gewöhnliches Märchenbuch handelt. ...

Alex und Conner erhalten zu ihrem Geburtstag ein dickes Märchenbuch von ihrer Großmutter. Was die Zwillinge jedoch nicht ahnen, ist, dass es sich hierbei nicht um ein gewöhnliches Märchenbuch handelt. Denn eigentlich ist es ein Portal in eine magische Welt und alle Märchen, von denen sie zuvor nur gehört und gelesen hatten, sind wahr. Unverhofft werden sie in das Buch gesogen und müssen nun einen Weg zurück in ihre eigene Welt finden. Mit Hilfe eines alten Tagebuchs machen sich die beiden auf die Suche nach dem Wunschzauber, erleben dabei so einige Abenteuer, treffen auf bekannte wenn auch eigensinnige Märchenfiguren und müssen vor der bösen Königin fliehen, die es auch auf den Wunschzauber abgesehen hat.
Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen, ich wollte einzig eine leichte unterhaltsame Geschichte, in die ich mich fallen lassen und in der ich träumen kann. Und genau das und noch viel mehr habe ich bekommen!
Wir begleiten die beiden Protagonisten quer durch das Märchenland von Königreich zu Königreich, wo sie die verschiedenen Zutaten für den Wunschzauber zusammensammeln müssen. Es ist eine sehr fantasievoll und farbenfroh geschriebene Reise, auf der wir den unterschiedlichsten Charakteren begegnen und auch noch eine nie erzählte Geschichte und ein damit verbundenes Geheimnis aufdecken dürfen.
Auch wenn ich mir die Auflösung am Ende schon denken konnte, fand ich sie dennoch sehr passend und einfach zauberhaft schön.
Der Schreibstil war sehr einfach, aber dennoch bildhaft und ich konnte mir das Märchenland nur allzu gut vorstellen.
Teilweise fand ich sowohl Alex als auch Conner ein wenig nervig, aber merkwürdigerweise hat mich das gar nicht so sehr gestört. Besonders weil sich beide auf dieser Reise dennoch weiterentwickeln und als Geschwister noch enger zusammenwachsen.
Meiner Meinung nach hat Chris Colfer hier den Beginn einer ganz wundervollen Reihe geschrieben, die nicht nur Kinder begeistern und in ihren Bann ziehen kann. Ein unerwartetes, aber erhofftes Jahreshighlight.

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