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Veröffentlicht am 18.05.2022

Immer nur zusammen unterwegs

KUNTH Auf vier Pfoten durch Deutschland
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Klappentext:

„Auf den Hund gekommen? Tatsächlich legen sich immer mehr Menschen in Deutschland eine treue Fellnase zu. Doch immer nur um den Block Gassi gehen, ist auf Dauer langweilig. "Raus in die Natur", ...

Klappentext:

„Auf den Hund gekommen? Tatsächlich legen sich immer mehr Menschen in Deutschland eine treue Fellnase zu. Doch immer nur um den Block Gassi gehen, ist auf Dauer langweilig. "Raus in die Natur", heißt daher die Devise. Aber welche längeren Touren kann man seinem Hund zumuten? Welche Schwierigkeiten erwarten Herrchen und welche den Hund? Und worauf muss man achten, damit die Unternehmung für alle Beteiligten zum Erfolg wird? »Auf vier Pfoten durch Deutschland« stellt 40 Wanderrouten für Mensch & Hund in ganz Deutschland vor, von der Lübecker Bucht bis zum Murnauer Moos, von der Vulkaneifel bis in die Lausitz.“



Ich höre immer wieder von Freunden und Bekannten wenn es um das Thema Urlaub geht: „Aber mit Hund seid ihr doch immer so gebunden und könnt nicht einfach mal so weg!“. Kann man nicht? Kann man schon und zudem weiß man das wenn man sich so einen treuen Kameraden für‘s Leben anschafft. In diesem tollen und informativen Guide, erfährt der Leser nicht nur besondere Ausflugstipps in ganz Deutschland sondern auch mit Einkehrmöglichkeiten wo Hunde auch gern gesehen sind. Großer Pluspunkt: für jeden Hund und Besitzer gibt es hier die richtigen Touren. Egal ob lange Beinchen mit viel Ausdauer oder kurze Beinchen und wenig Lust auf‘s lange umher trotten. Alles wird gut beschrieben und mit tollen und ansprechenden Bilder untermalt. Der softe Einband lässt das Buch auch super in den Rucksack wandern und mitnehmen. Für genaue Schlafmöglichkeiten sollte man sich aber vorher gut informieren, denn dazu findet man hier nichts. Macht aber alles nichts, denn die Infos die hier gegeben werden, sind wirklich klasse und ausreichend. Ich vergebe 4 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.05.2022

Schöner Geschichte!

Ein unendlich kurzer Sommer
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Klappentext:

„Wo soll man eigentlich hin, wenn man vor sich selbst davonläuft? In irgendeinen Zug einsteigen und bis zur Endstation fahren? So jedenfalls landet Lale auf dem heruntergekommenen Campingplatz ...

Klappentext:

„Wo soll man eigentlich hin, wenn man vor sich selbst davonläuft? In irgendeinen Zug einsteigen und bis zur Endstation fahren? So jedenfalls landet Lale auf dem heruntergekommenen Campingplatz an diesem See, der fast zu schön ist. Sie hilft dem alten, grantigen Besitzer Gustav beim Renovieren der maroden Bäder, füttert die flauschigen Kaninchen, trägt jeden Tag die gleiche, alte Latzhose und schweigt.

Bis Christophe diese vermeintliche Ruhe durcheinanderbringt. Christophe mit den dunklen Augen, angereist vom anderen Ende der Welt, auf der Suche nach seinen Wurzeln. Christophe, der zu spüren scheint, was Lale fühlt.

Gemeinsam erleben sie den einen Sommer, der bleibt: Flirrende Hitze, glitzerndes Wasser, gemeinsame Floßfahrten, ausgeblichenes Haar.“



Ja, das war wahrlich ein unendlich kurzer Sommer für Lale, viel zu kurz war er. Das Leben steht Kopf und man will einfach nur weg. Genau so geht es Lale und irgendwie kann man sie verstehen, denn es ging jeden mal von uns so. Irgendwann platzt der innerliche Kragen und mal will raus. Zuflucht findet Lale bei Gustav und beide könnten unterschiedlicher nicht sein. Gegensätze ziehen sich an, zumindest was hier die Arbeit betrifft. Neben ihm sind auch noch andere Charaktere hier und bringen Lale besondere Ansichten. Und dann taucht Christophe auf. Lales Leben steht Kopf und er bringt genau das mit, was Lale so unendlich gut tun würde - Leichtigkeit, Spontanität und ein wenig Lebenserfahrung. Ja, man kann durch die Buchseiten die Sonnencreme förmlich riechen, das Wasser rauschen hören und das Flirren der Sonne über den Straßen sehen. Das Feeling ist hier genial und bietet dem Leser eine besondere Atmosphäre. Autorin Kristina Pfister weiß genau wo sie anpacken muss um den Leser zu gewinnen. Ihr Schreibstil ist rund, bildgewaltig, emotional wenn es an die richtige Stelle passt, ihre Worte sind selbstbewusst und klug gewählt, aber, ich muss klar gestehen, wer Ewald Arenz Lese-Knaller „Der große Sommer“ gelesen hat und begeistert war, wird hier unweigerlich Parallelen ziehen. Da kommt man nicht drumherum. Auch wenn sich beide Geschichten in gewissen Punkten ähneln (Erfahrungen machen, sich finden, den Sommer genießen, die Liebe finden) und in anderen wieder nicht (das Alter der Protagonisten ist in beiden Büchern völlig anders und Arenz‘ Buch war ein Coming-of-age-Roman und der hier eher im Bereich Liebe/Romantik angesiedelt), so sind sie doch irgendwie sehr ähnlich, aber das ist alles Ansichtssache. Autorin Pfister lässt jedenfalls das warme Sommerflair durch die Seiten jagen und nimmt den Leser auf besondere Weise ein - ich bin ihr gern gefolgt aber dennoch war es nicht so herausragend und deshalb vergebe ich 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.05.2022

Wenn Liebe weh tut

Liebe ist gewaltig
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Klappentext:

„Juli wächst in einer Vorzeigefamilie auf: Die Eltern sind Rechtsanwälte, sie ist Klassenbeste. Doch in der Kleinstadtvilla herrscht das Grauen. Der Vater drillt die Kinder auf Leistung, ...

Klappentext:

„Juli wächst in einer Vorzeigefamilie auf: Die Eltern sind Rechtsanwälte, sie ist Klassenbeste. Doch in der Kleinstadtvilla herrscht das Grauen. Der Vater drillt die Kinder auf Leistung, prügelt sie und seine Frau. Juli wird älter, fordert ein Ende der Gewalt, deren Realität von der Mutter vehement abgestritten wird. Einzig ihre Geschwister und eine Maus geben Halt. Doch wie kann man sich befreien, wenn man weder den Eltern noch den eigenen Erinnerungen traut? Die Befreiung gerät zum Feldzug – gegen die Eltern und das eigene Ich. Drei Jahrzehnte folgen wir Juli, die mit aller Macht versucht, die Deutungshoheit über ihr Leben zu erlangen. Ein eindringlicher Roman über Verletzungen und eine mögliche Heilung, voller Originalität und Wärme.“



Ich habe das Buch beendet und mir fiel nur ein Wort ein: verstörend. Der Buchtitel ist hier Programm aber nicht so wie Sie denken. Hier geht es um Gewalt - Liebe und Gewalt. Was das miteinander zu tun hat? Für einige Menschen leider zu viel. Julis Geschichte hier ist das typische Bild das wir Menschen oft schonmal gehört haben: nach außen wahren sie den Schein einer „sauberen“ Familie aber im Haus, im Inneren, sieht es anders. Dort regiert Gewalt. Der Vater entpuppt sich als Drillmeister und ja, auch ihn muss man verstehen können. Er macht es aus Liebe, aus seinen Ansprüchen, will seine Ansprüche an die Familie weitergeben aber zerstört sie dabei zusehest. Ein typischer Fall von: „Man darf Liebe nicht mit Gewalt gleichsetzen bzw. diese erzwingen“. Julis Mutter erträgt alles, auch wenn es in ihr vielleicht anders aussieht. Und ihre Geschwister? Erdulden genau wie Juli alles - aus Liebe?! Das ist hier die Frage. Es gibt aber auch Lichtblicke in der Geschichte. Eine kleine Maus wird zum Rettungsanker und beschert dem Leser immer wieder ein Lächeln.

Wenn man sich mit den Zeilen noch näher befasst als sie einfach nur stur zu lesen, fällt auf, dass der Vater seine komplette Familie „versaut“. Juli bekommt den Knall für‘s Leben weg und kämpft gegen genau diesen inneren Feind. Sie muss lernen sich selbst zu behaupten, die Stimme zu erheben, Selbstbewusstsein zu erlangen, sich selbst zu lieben und sich zu vertrauen. Nicht einfach aber man folgt ihr gern in diesem Roman. Man schließlich wissen was aus ihr wird. Das hat nichts mit Voyeurismus zu tun, sondern mit dem Band was von Anfang an zwischen dem Leser und Juli entspinnt. Ihr eigener Witz, ja, ihr Sarkasmus reizen den Leser und man lacht über die Dinge, über die man eigentlich gar nicht lachen kann. Die Zeitensprünge die hier aufgezeigt werden, sind richtig gut geformt und bieten dem Leser immer wieder neue Sichtweisen.

Es ist wahrlich keine leichte Kost, das Buch hallt nach, bringt einem immer wieder Gedankengänge und ja, man muss mit jemanden darüber reden. Ein Thema (häusliche Gewalt) was niemals totgeschwiegen werden darf. Autorin Claudia Schumacher hat jedenfalls ganz viel Feingefühl bewiesen. Sie findet immer die richtigen Worte, die richtige Stimmung, lässt uns bis zu einem gewissen Punkt an die Familie heran und zieht uns gekonnt wieder ab. Sie fügt Humor in die Geschichte. Sie denken das geht nicht, sei nicht passend? Da täuschen Sie sich. Die Story ist rund. Punkt. Aber sie ist auch nicht für jeden (zarten) Leser geeignet und genau deshalb gibt es auch nur 4 Sterne von mir.

Eine bewegende Geschichte.

Veröffentlicht am 15.05.2022

Dann mal los!

Ackerhelden - Biogärtnern für Einsteiger
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Klappentext: „Selbst Gemüse und Obst anbauen, mit den eigenen Händen säen, pflanzen und ernten ist eine wunderbare Möglichkeit, wieder näher an den Nahrungsmitteln zu sein, die wir täglich zu uns nehmen ...

Klappentext: „Selbst Gemüse und Obst anbauen, mit den eigenen Händen säen, pflanzen und ernten ist eine wunderbare Möglichkeit, wieder näher an den Nahrungsmitteln zu sein, die wir täglich zu uns nehmen – natürlich 100% bio. Die Ackerhelden erklären, wie es geht. Von der Bodenvorbereitung über das Säen und Bewässern bis hin zur richtigen Pflege und Ernte erfahren Sie hier alles über mehr als 40 Gemüsekulturen, Beeren und Kräuter. Clevere Ernte mit den Ackerhelden Die Ackerhelden Birger Brock und Tobias Paulert, die seit einigen Jahren erfolgreich vorbepflanzte, biozertifizierte Gartenparzellen verpachten, zeigen in diesem Buch, dass Biogärtnern viel einfacher ist, als man denkt – und vor allem richtig viel Spaß macht. Ob auf dem Acker, im eigenen Garten, im Hochbeet oder im kleineren Format beim Anbau im Topf, mit diesem Gartenratgeber klappt die Selbstversorgung mit Gemüse und Obst ganz einfach….“ Das Autorenduo Brock und Paulert geben hier sinnvolle und ehrliche Tipps und Tricks zum Thema Eigenanbau von Gemüse und Co.. Wert legen die beiden besonders auf das Thema Bio. Richtig so! Denn wenn wir wissen was wir essen, essen wir es bewusster. Nicht jeder Boden bietet eine solide Basis und das ist der Start im Buch. Der Boden schafft die Grundlage für das Wachstum unserer Pflanzen und weiter geht es mit dem bestellen und pflegen bis hin zur Ernte. Die beiden beschreiben, wie schon gesagt, ehrlich. Man muss auch mit Niederlagen klarkommen und nicht gleich verzweifeln - im Gegenteil. Man muss der Sache auf den Grund bzw. auf den Boden gehen warum es nicht so wollte wie wir - Antworten gibt es hier! Auf jeden möglichen Fleckchen bauen die beiden Gemüse u.ä. an. Das macht Lust und gibt Mut - besser geht es nicht Menschen dazu zu motivieren. Neben den verständlichen Texten gibt es auch eine Vielzahl von Bildern die alles gut untermalen. Das Buch ist ein hilfreicher Ratgeber für alle die gern mit dem eigenen Anbau starten wollen. Ich vergebe hier gern 4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.05.2022

4 Sterne

Bayerische Küche vom Feinsten
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Klappentext:

„Die bayerische Küche gehört zu den beliebtesten Regionalküchen Deutschlands. Wie vielseitig und modern dabei die traditionellen Gerichte sein können, beweist Spitzenkoch Alexander Huber ...

Klappentext:

„Die bayerische Küche gehört zu den beliebtesten Regionalküchen Deutschlands. Wie vielseitig und modern dabei die traditionellen Gerichte sein können, beweist Spitzenkoch Alexander Huber in seinem Sternerestaurant "Huberwirt", welches er bereits in der 11. Generation in Pleiskirchen im oberbayerischen Landkreis Altötting führt. Seine besten Rezepte finden sich nun in diesem Kochbuch….“



Viele meinen ja, einer typischen bayerischen Brotzeit kann man keinen Glanz verleihen, aber das stimmt nicht! Der Spitzenkoch Alexander Huber stellt uns hier seine ganz persönlichen Rezepte vor und schnell wird klar: alles kann eine spezielle Note bekommen und richtig „spitze“ werden wenn man nur etwas daraus macht! Huber zeigt uns hier anhand von knapp 60 Rezepten wie er Radieschen und Co. den nötigen Glamour einhaucht ohne es dabei zu verschandeln. Die Rezepte haben alle ihren Pfiff und sind sehr gut nachvollziehbar. Dennoch gibt es hier aber noch mehr zu erfahren: wir erhalten einen Blick hinter die Kulissen der großen Küche aber auch in das Familienleben und den Erhalt der Traditionen.

Auch zu diesem Buch kann man nur sagen: es ist mehr als ein Kochbuch! Hier wollen Werte vermittelt werden, der Sache den Sinn wiedergeben und näher bringen wollen und vor allem das glücklich-sein zelebrieren.

Da Bayern aber neben Alexander Huber noch mehr Spitzenköche und eben sogar Sterne-Restaurants zu bieten hat, war der Blick eben hier nur auf den „Huberwirt“ begrenzt - ein wenig mehr „Auswahl“ bzw. Abwechslung wäre hier schön gewesen. 4 von 5 Sterne