Cover-Bild Ich, Eleanor Oliphant
(55)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Humor
  • Originalität
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ehrenwirth
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 24.04.2017
  • ISBN: 9783431039788
Gail Honeyman

Ich, Eleanor Oliphant

Roman
Alexandra Kranefeld (Übersetzer)

Wie Eleanor Oliphant die Liebe suchte und sich selbst dabei fand

Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben auf Dauer unerträglich einsam. Erst als sie sich verliebt, wagt sie sich zaghaft aus ihrem Schneckenhaus - und lernt dabei nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst noch einmal neu kennen.

Mit ihrem Debüt "Ich, Eleanor Oliphant" ist Gail Honeyman ein anrührender Roman mit einer unvergesslichen Hauptfigur gelungen. Ihre erfrischend schräge Sicht auf die Dinge zeigt uns, was im Leben wirklich zählt. Liebe. Hoffung. Ehrlichkeit. Und vor allen Dingen die Freundschaft.

"Absolut mitreißend." Jojo Moyes

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2021

Besonders und nicht für jeden verständlich, aber was für ein tolles Buch

0

Der Einstieg in das Buch war nicht einfach. Man lernt eine 30-Jährige Frau kennen, wo man verschiedene Eigenschaften oder psychische Erkrankungen zu erkennen meint. Sie ist extrovertiert, exzentrisch und ...

Der Einstieg in das Buch war nicht einfach. Man lernt eine 30-Jährige Frau kennen, wo man verschiedene Eigenschaften oder psychische Erkrankungen zu erkennen meint. Sie ist extrovertiert, exzentrisch und man hat das Gefühl sie ist geprägt von Zwängen und durch ihre Außenwirkung mit einem Hang zum Autismus.

Ihre Gedankengänge sind besonders. Wo so mancher von uns das gemeinsame Lunchen, die Weihnachtsfeier und neue Kleidung als normal empfinden, so ist es für sie nicht. Sie hat nur wenig und sehr identische Kleidung, mag keine Versammlungen durch die Kollegen und arbeitet auf den Punkt perfekt genau. So kann sie auch mit Sprichwörtern oder der ein oder anderen Umgangssprache nichts anfangen. Ihre Art sich zu artikulieren erinnert immer ein bisschen an die alten Zeiten, wo alles etwas „gehobener“ war.

Ihr Alltag ist durchstrukturiert mit Arbeit, Fertigessen, Wodka. Eine Pflanze daheim und festen Fernsehprogramm. Jeden Mittwoch telefoniert sie mit ihrer Mutter. Diese macht sie bei jedem Telefonat fertig. Beleidigt sie, erniedrigt sie. Dennoch bleibt Eleanor bei dieser Routine.

Doch dann kam ein Ereignis und dies führte zu einer Kette von vielen Veränderungen ihn ihrem strukturierten Alltag. Eleanor kommt nach und nach aus ihrem Kokon heraus und wird offener gegenüber ihren Gefühlen und ihrer Umwelt. Sie besucht Menschen die sie neu kennen lernt, freundet sich mit einem Arbeitskollegen an und sucht Wege aus ihrer Einsamkeit.

Sie findet sich in manchen Situationen neu und muss das erste Mal in ihrem Leben einsehen, dass ihr Denken anders ist. Doch es stört sie nicht, ihr ist nur wichtig nicht wie ihre Mutter zu werden. Sie kann mit sich selbst leben, dass wichtigste für sie ist nur, dass sie mit ihrer Art niemals einen Menschen weh tun möchte.

Es ist ein besonderer Humor, wenn sie viele für uns alltägliche Erlebnisse das erste Mal erlebt. Zuckersüß zum lachen und zugleich so traurig, wie besonders es für sie ist und fern von ihren Vorstellungen bis hin zum Gefühl das es unnormal sei. Sehr schön fand ich immer, dass sie am Anfang den Leuten öfters sagt, und später mehr denkt, sie sollen gesünder leben (kein Rauchen, kein Fastfood), sie aber selbst sehr viel Wodka trinkt.

Es gibt im letzten viertel des Buches einen Teil, der aus einer sehr langen Erklärung der Geschehnisse und der Selbstwahrnehmung von ihr besteht. So herzzerreißend und heftig wird aus ihrer Sicht erzählt und ihre Emotionen beschrieben, dass es mir die Tränen in die Augen trieb. Man erfährt wie sie zu der Person wurde, die sie heute ist.

Der Schwerpunkt der Geschichte ist nicht mal das Geschehen rund um Ihre Person, sondern ihre Entwicklung. So muss man sich selbst in den Hintern treten und ihr eine Chance geben. Auch wenn sie anstrengend ist. Aber man beginnt sie zu mögen, so wie auch alle Leute die ihr die Hand reichen und helfen im Alltag neue Wege zu finden.

Ein tolles Buch und für mich ein Jahreshighlight in 2021

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2017

Ich, Eleanor Oliphant

0

“Ich, Eleanor Oliphant” heißt das sehr empfehlenswerte Debüt von Gail Honeyman, dass ich sehr gerne gelesen habe, auch wenn es eine Achterbahn an Gefühlen in mir ausgelöst hat.

Eleanor Oliphant ist eine ...

“Ich, Eleanor Oliphant” heißt das sehr empfehlenswerte Debüt von Gail Honeyman, dass ich sehr gerne gelesen habe, auch wenn es eine Achterbahn an Gefühlen in mir ausgelöst hat.

Eleanor Oliphant ist eine sehr eindrucksvolle Protagonistin, die sehr speziell ist. Sei es im Umgang mit Menschen oder mit sich selbst oder auch mit bestimmten Situationen. Mir ist sie schnell ans Herz gewachsen. Sie ist eine alleinstehende, 30jährige Frau mit einer sehr toughen Geschichte im Hintergrund. Sie arbeitet als Buchhalterin in einem Büro und ihre Gewohnheiten, die ihr Sicherheit geben, haben sie fest im Griff. Doch dann kommt durch einen Kollegen namens Raymond Bewegung in ihr Leben und ihre Verwandlung nimmt seinen Lauf.

Erzählt werden Eleanores Erlebnisse in der Ich-Perspektive, wie es auch vom Buchtitel versprochen wird . Elementare Themen der Geschichte sind Familie und Freundschaft, die sehr originell und nie mainstream-mäßig erzählt wird. Das Buch liest sich sehr kurzweilig und spannend und es gibt auch einige überraschende Wendungen. Es ist witzig und orginell und lebt vom Verhalten von Eleanore, die sich in jeder Situation einfach gnadenlos gut ausdrücken kann ? … Es ist jedoch auch heftig zu lesen, was Einsamkeit aus Menschen machen kann.

“Wenn ich gefragt werde – von Taxifahrern, beim Friseur -, was ich so mache, antworte ich immer, dass ich im Büro arbeite. In bald acht Jahren ist noch niemand auf die Idee gekommen, sich danach zu erkundigen, welche Art von Büro oder was genau ich dort mache.” (Seite 9)

Gail Honeyman hat auch wundervolle Nebencharaktere erschaffen, die mir auch sehr schnell ans Herz gewachsen sind – allen voran natürlich Raymond.

Das Buch transportiert auch eine wichtige Botschaft: Jeder auch noch so merkwürdige Mensch verdient es, nicht nach seinem Verhalten bewertet zu werden, es sind seine Taten die zählen … Und jeder ist geprägt vom Leben in seiner Familie und jeder hat seinen Rucksack mit Aufgaben stets bei sich. Dies gilt es zu respektieren. Ich wünsche mir mehr liebevolle, wertschätzende Zuwendung der Menschen im täglichen Miteinander, mehr Fokus auf die Stärken und Taten der Menschen, als ihren Schwächen. Jeder ist gut, so wie er ist und jeder hat es in der Hand unsere wundervolle Erde zu einem liebenswerten Ort zu machen, in dem wir uns gegenseitig unterstützen und nicht gegenseitig niedermachen!

Fazit: Ein tolles und sehr ergreifendes Debüt von Gail Honeyman, das einen packt und lange nicht mehr loslässt. Es ist ein intensives Buch und ich freue mich schon auf weitere Werke von dieser sehr begabten Autorin. Unbedingt lesen und sich der emotionalen Achterbahnfahrt hingeben. Absolute Top-Empfehlung!

Veröffentlicht am 28.09.2017

Eleanor ist für mich die Entdeckung des Jahres

0

Eleanor Oliphant ist 30 Jahre alt, lebt alleine mit ihrer Topfpflanze und arbeitet seit ewigen Zeiten in der selben Firma als Debitorenbuchhalterin. Ihre Tage ähneln sich und nur die Wochenenden unterbrechen ...

Eleanor Oliphant ist 30 Jahre alt, lebt alleine mit ihrer Topfpflanze und arbeitet seit ewigen Zeiten in der selben Firma als Debitorenbuchhalterin. Ihre Tage ähneln sich und nur die Wochenenden unterbrechen ihren Trott. Erst ein Konzertbesuch verändert ihr Leben. Damit tritt sie eine Lawine an Veränderungen los: Restaurantbesuche, neue Freunde, andere Frisur, Shoppingtouren und Make-Up, Maniküre und Pediküre. Erfahrungen, die sie bisher noch nie gemacht hat.
Ihre Welt gerät komplett aus den Fugen, mit allen positiven wie auch negativen Folgen.

Wie hat es mir gefallen?

Gute Tage, schlechte Tage und bessere Tage durchlebt Eleanor Oliphant.
Einsamkeit zieht sich durch ihr gesamtes Leben. Niemals gehörte sie irgendwo dazu. Bis zu ihrem 17 Lebensjahr lernte sie unzählige Pflegefamilien kennen. Das Studium erledigte sie in Rekordgeschwindigkeit, aber dieses hat sie nicht auf das richtige Leben vorbereiten können.
Ihre Arbeit erledigt sie gewissenhaft, aber mit keinem ihrer Kollegen verbindet sie eine nähere Bekanntschaft geschweige denn eine Freundschaft. Ihr fehlt es komplett an sozialer Kompetenz. Dadurch ergeben sich unglaublich witzige Situationen, die mir ein Lächeln auf die Lippen gezaubert haben und gleichzeitig blieb mir auch das Lachen im Hals stecken. Selbstverständliche zwischenmenschliche Kontakte sind ihr völlig fremd und im Laufe der Geschichte erfährt der Leser mehr über das Schicksal der Eleanor Oliphant.
Sie ist sehr intelligent, spricht Latein und Altgriechisch, vermag es aber nicht die Menschen zu verstehen. Ironie und Sarkasmus erkennt sie nicht.


Die Geschichte von Eleanor hat mich berührt, sie hat mich ergriffen und sie hat mich nachdenklich gestimmt. Um nicht zu viel von der Story zu verraten, möchte ich nur kurz erklären, warum sie mich zum Nachdenken gebracht hat. Eleanors Einsamkeit wird so bildlich beschrieben, dass es mir manchmal fast die Tränen in die Augen getrieben hat. Gleichzeitig überlegte ich mir, welche Auswirkungen fehlende Familie haben kann.


Mich hat auch der Schreibstil überzeugt. Nicht zu sentimental, aber auch nicht zu neutral. Die richtige Mischung ergibt hier eine wundervolle Geschichte, die zwar in Glasgow spielt, aber überall auf der Welt zu Hause sein könnte.


Mein Fazit: eine ungewöhnliche Story mit leichtem Witz, einer unglaublich verletzlichen Eleanor, die mir ans Herz gewachsen ist. Die auf Grund der fehlenden sozialen Interaktion oft ins Fettnäpfchen tritt, sich dessen oft nicht bewusst ist. Es ist diese Naivität, die mich eingenommen hat. Ich werde Eleanor so schnell nicht vergessen.

www.mariessalondulivre.at

Veröffentlicht am 11.06.2017

Dieses Buch kann mehr als nur unterhalten!

0

Eleanor Oliphant ist alleine. Einsam trifft es am besten. Ihr Leben funktioniert nur, weil sie genaue Routinen einhält. Doch dann verliebt sie sich; in einen Sänger. Ein Mann, welcher sie nicht mal kennt, ...

Eleanor Oliphant ist alleine. Einsam trifft es am besten. Ihr Leben funktioniert nur, weil sie genaue Routinen einhält. Doch dann verliebt sie sich; in einen Sänger. Ein Mann, welcher sie nicht mal kennt, sie nie angesehen hat. Eleanor verliebt sich jedoch nicht nur, sie schliesst auch das erste Mal seit langem wieder eine Freundschaft. Raymond arbeitet im gleichen Geschäft wie sie und durch einen Zufall müssen sich die beiden miteinander abgegeben. Bald entwickelt sich eine Freundschaft, welche als Leser interessant zu verfolgen ist. Eleanor weiss nicht, wie man eine Freundschaft pflegt. Ihre Naivität und Unbeholfenheit widerspiegeln sich im Umgang mit Raymond sehr gut.

Sie lernt in dieser Zeit allgemein sehr viel. Nicht nur charakterliche Veränderungen finden statt, sondern auch äusserliche. Was von einigen Lesern des Buches kritisiert wird, kann ich nachvollziehen. Es wird kritisiert, dass Eleanor sich verändern muss, um Kontakte zu knüpfen, um nicht mehr einsam zu sein. Aber ist es nicht genauso? Zeigt das Buch nicht genau, dass man als Mensch der «anders» ist einfach kaum Freunde findet? Sowas ist traurig, aber es stimmt leider.

Die Handlung entwickelt sich noch in eine weit traurigere Richtung. Das Buch berührte mich zutiefst und Eleanors Vergangenheit ist weit schlimmer, als ich erwartet hätte. All die Emotionen, neuen Erlebnisse und Begegnungen mitzuerleben, war für mich sehr schön und berührend. Sie reagierte oft naiv und einige Male auch sehr heftig. Ich habe oft Mitgefühl mit Eleaonor empfunden. Niemand auf dieser Welt sollte die gleiche Kindheit wie Eleanors haben.
Fazit

Gail Honeyman erzählt uns in «Ich, Eleanor Oliphant» die traurige und trotzdem positive Entwicklung von Eleanor. Ihr Leben war nie sonderlich schön, dass gibt Eleanor selbst zu, aber sie erweist sich auch immer als sehr dankbarer Mensch. So sagt sie, dass sie glücklich sein kann, dass sie eine eigene Wohnung und genügend zu Essen hat. Das Buch schafft mehr als nur zu unterhalten, aber es versucht nie besonders emotional zu wirken. Alles wirkt sehr authentisch. Das Buch weist wieder einmal auf, dass wir Menschen leider viel zu oft oberflächlich sind.

Ich gebe dem Buch ⭐⭐⭐⭐⭐ von 5 Sterne, da es mich überzeugen konnte. Eine Empfehlung an jeden der ein Buch über Freundschaft und das Leben mit einer starken, sowie aussergewöhnlichen Protagonistin lesen will.
Ich danke dem Lübbe Verlag fürs Zusenden meines Exemplars.

Veröffentlicht am 08.06.2017

Absolutes Highlight!

0

Inhalt
Eleanor Oliphant lebt ein sehr einsames Leben. Sie arbeitet unter der Woche und verkürzt sich ihr Wochenende und damit das Warten auf die einzig wirkliche Beschäftigung in ihrem Leben mit Alkohol ...

Inhalt
Eleanor Oliphant lebt ein sehr einsames Leben. Sie arbeitet unter der Woche und verkürzt sich ihr Wochenende und damit das Warten auf die einzig wirkliche Beschäftigung in ihrem Leben mit Alkohol und dem daraus resultierenden Schlaf. Doch schließlich verliebt sich die junge Frau. Sie findet neuen Lebenswillen und schöpft Hoffnung, plant ihr Leben und startet damit, es zu gestalten. Was für die meisten Menschen alltäglich, ja sogar „normal“ ist, stellt Eleanor Oliphant immer wieder vor neue Herausforderungen. Doch sie geht ihn, den Weg, so schwer er auch erscheint. Und dabei findet sie vor allem eines: Sich selbst.

Meinung
Das ist das erste Mal, dass ich eine Rezension schreiben möchte und nicht weiß, wie ich beginnen soll. Ich kann so viel verraten: Ich bin berührt von diesem unglaublichen Buch! Es hat mich so sehr mitgenommen wie es schon lange kein Buch mehr geschafft hat! Es hat mich selbst verändert, mein Denken, mein Handeln, mein Empfinden. Und es ist schwer, diese grenzenlose Begeisterung in Worte zu fassen.

Eleanor Oliphant, unsere Protagonistin, war mir auf den ersten Seiten tatsächlich unsympathisch. Ich kann nicht sagen, woran genau das gelegen haben mochte und ich schäme mich heute sogar ein bisschen dafür. Diejenigen, die das Buch vielleicht selbst schon gelesen haben, verstehen sicherlich, was ich meine. Allen anderen sei gesagt: Lasst euch bitte, bitte von diesem Roman überraschen. Es lohnt sich! Meine anfängliche Skepsis wurde schnell wieder weggefegt und schon bald musste ich feststellen, dass Gail Honeyman eine Reihe einzigartiger Charaktere geschaffen hat. Ich möchte sogar so weit gehen zu sagen, dass Eleanor Oliphant eine meiner liebsten Figuren überhaupt ist.

Selten hat die Ich-Perspektive bei einer Geschichte so gut funktioniert. Unvorstellbar gut hat die Autorin es geschafft, mich in Eleanors Gedankenwelt mitzunehmen und hat mir Stück für Stück begreiflich gemacht, warum sich die Protagonistin so verhält, wie sie es tut. Sie hat eine Handlung geschaffen, die ich so keineswegs erwartet habe. Ich denke, der Klappentext suggeriert etwas anderes, als das, was tatsächlich in dem Buch steckt. Ich habe selbst mit einem „typischen Frauenroman“ gerechnet und wurde eines Besseren belehrt.

Die Themen Liebe, Freundschaft und Familie kehren immer wieder, allerdings auf unterschiedliche Art und Weise. Oft findet man sein eigenes Leben in der Handlung wieder. Die Geschehnisse sind nicht übertrieben, nicht unrealistisch, sondern einfach aus dem puren Leben. Hin und wieder haben wir es natürlich mit Klischees zu tun, aber die treten an Stellen auf, an denen es beinahe nicht mehr auffällt, weil man sie aus dem eigenen Leben kennt. Dieses Spiel mit Klischees hat mich sehr berührt. Denn oft ist das, was wir gemeinhin als Klischee abtun, mittlerweile so sehr in unseren Köpfen verankert, dass wir es tun, ohne nachzudenken. Mich hat schockiert, wie gleichmütig, wie uninteressiert manche Charaktere im Buch waren. Doch als ich gemerkt habe, dass einem diese Figuren tagtäglich wirklich begegnen, da schlug die Schockiertheit in Wut um. Manchmal ist es, als säße eine kleine Eleanor auf meiner Schulter, die mich daran erinnert, dass das Leben, das ich als normal bezeichnen würde, für andere unvorstellbar ist. Und ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich Sachen hinterfrage, die mir vorher vielleicht gar nicht aufgefallen sind.

Das Buch ist aber nicht nur traurig und ergreifend, es ist vor allem auch amüsant. Eleanors Ausdrucksweise ist köstlich, ich finde ihre Art sehr erfrischend. Sie sorgt dafür, dass die Gefühle des Lesers permanent schwanken. Aber ein Gefühl bleibt auch noch lange nachdem der Buchdeckel zugeklappt ist: Hoffnung.


Fazit

Ein sehr aufwühlender Roman, der tief in meinem Kopf und meinem Herzen verankert ist. Ein absolutes Highlight mit Gefühlsachterbahn und einer unvergleichlichen Hauptperson! Tut euch selbst einen Gefallen und lest dieses fabelhafte Buch!