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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2019

Auch auf einer Insel lauert der Tod

Cyrus Doyle und die Kunst des Todes
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Ein Säufer findet am Strand eine ermordete Strandkünstlerin und gerät dadurch selbst ins Wesir der ermittelnden Polizeibeamten. Dies alles passiert auf einer Kanalinsel. Im Zuge der Ermittlungen von Cyrus ...

Ein Säufer findet am Strand eine ermordete Strandkünstlerin und gerät dadurch selbst ins Wesir der ermittelnden Polizeibeamten. Dies alles passiert auf einer Kanalinsel. Im Zuge der Ermittlungen von Cyrus Doyle und seinem Team tauen immer mehr Verdächtige auf. Es dauert nicht lange und Cy gerät bei den Ermittlung nicht nur selbst in Lebensgefahr sein Team stößt auf ein Geflecht aus mehr oder wenig guten Beziehungen der Verdächtigen. Und an dem Punkt wo man denkt man nähert sich langsam dem Ende passiert das Undenkbare und die Geschichte nimmt noch mal richtig Fahrt auf. Hin zu ein richtig guten Finale.
Die Geschichte besticht durch richtig gute Protagonisten, die toll ausgearbeitet sind und die man schnell ins Herz schließt. Besondern Charme hatte für mich der Einstieg, der an die alten Krimis erinnerte. Auch der Schreibstil ist schön fließend das man fast durch die Seiten fliegt.
Jedoch wird man als Leser von den übermäßig vielen Verdächtigen und die Ermittlungen, die auf verschiedenen Protagonisten verteilt werden teilweise ganz schön in schlingern. Oft war ich nahe dran die Orientierung zu verlieren.
Durch die vielen Verdächtigen wird der Krimi streckenweise unnötig in die Länge gezogen ein paar weniger hätten es auch getan.
Besonders ins Herz habe ich Cy geschlossen. Dieser Charakter ist zwar streckenweise wirklich schrullig aber hat auch Autorität und einen scharfen Verstand, wie eigentlich alle aus Cy´s Team.
Warum sollte man diesen Krimi lesen? Weil er wirklich sehr fesselnd und mit einem gewissen Humor geschrieben ist, der einfach richtig gut passt. Zudem wird man auf diese Insel entführt und durch die Beschreibung des Autors kann man förmlich die Seeluft einatmen.
Fazit: Absolut lesenswerter Krimi, zwar mit ein paar Längen aber ein wirklich geniales Ende entschädigen dafür.

Veröffentlicht am 12.01.2019

für alle die einen vielschichtigen Thriller mögen

Post Mortem - Spur der Angst
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Die Geschichte beginnt mit einem grauenvollen Mord und einer jungen Frau, die als kleines Mädchen ihre ganze Erinnerung verloren hat. Die mittlerweile junge Frau will nun endlich wissen wer sie ist und ...

Die Geschichte beginnt mit einem grauenvollen Mord und einer jungen Frau, die als kleines Mädchen ihre ganze Erinnerung verloren hat. Die mittlerweile junge Frau will nun endlich wissen wer sie ist und wo her sie kommt. Im Zuge ihrer Ermittlungen sticht sie förmlich in ein Wespennest, das einen Sumpf gleicht. Auch eine Interpolagentin stößt im Rahmen ihrer Ermittlungen auf Ungereimtheiten und fängt an zu ermitteln. Nach und nach stellt sich heraus das der Fall größer ist als gedacht und das auch wesentlich mehr Personen involviert sind auch ein Maulwurf ja ein korrupter Mitarbeiter bei Interpol behindert ihre Arbeit.
Die Geschichte fängt wirklich recht heftig an, so das ich mich auf den ersten Seiten wirklich gefragt habe willst du das Buch wirklich lesen, wenn es auf den ersten Seiten schon so grausam ist. Nun ja ich habe mich dafür entschieden und wurde mit einen spannenden Thriller belohnt, der sich flüssig gelesen hat und dessen Kapitel nicht übermäßig lang waren eher kurz, was den Suchtfaktor nur erhöht hat.
Die Protagonisten waren alle gut ausgearbeitet. Was mich allerdings gestört hat waren die vielen Handlungsstränge und die vielen Nebenpersonen. Ich hatte zeitweise wirklich zu kämpfen alle irgendwie zuzuordnen. Auch wenn diese gerechtfertigt waren und der Handlung zuträglich waren, ist es für den Lesen teilweise recht unübersichtlich. Wer gehört wo hin. Ist er/sie gut oder böse.
Der Autor schafft es auch das der Bösewicht wirklich bis zum Schluss relativ unerkannt agieren kann und als Leser stochert man wirklich bis zum Schluss im trüben. Und genau das mag ich an einem Thriller, wenn man wirklich erst am Schluss der Geschichte erkennt hoppla echt jetzt das ist der Bösewicht.
Auch das der Thriller bei Interpol angesiedelt ist und nicht wie üblich in einem Polizeirevier oder nur in einer Stadt spielt war spannend. Da man bei diesem Thriller wirklich fast durch ganz Europa gescheucht wird.
Was mich wirklich gestört hat waren die übermäßig viele Handlungsstränge, die zwar am Ende zusammengeführt werden, jedoch den Leser erstmal nur verwirren und irritieren. Man hat wirklich gedacht, wenn ein weiteres Kapitel begann und ein neuer Handlungsstrang entwickelt wurde, oh nein nicht noch einer muss das wirklich sein.
Fazit: Spannende Geschichte, die sich flüssig ließt, jedoch durch viele Handlungsstränge teilweise unübersichtlich ist und dem Lese einiges abverlangt.

Veröffentlicht am 31.12.2018

spannender Briefwechsel mit enttäuschenden Ende

Das Versprechen, dich zu finden
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spannender Briefwechsel mit enttäuschenden Ende

Was passiert, wenn sich zwei vollkommen fremde Menschen in einem Briefwechsel wiederfinden? Genau sie reden miteinander. Schildern was sie bewegt und gewähren ...

spannender Briefwechsel mit enttäuschenden Ende

Was passiert, wenn sich zwei vollkommen fremde Menschen in einem Briefwechsel wiederfinden? Genau sie reden miteinander. Schildern was sie bewegt und gewähren Einblicke in ihr Leben.

Anders und Tina könnten unterschiedlicher nicht sein. Anders der Kurator in einem Museum in Dänemark und Tina die Bäuerin aus England. Ich gebe es zu Tina war anfangs für mich eine Frau, die nicht über den Tellerrand hinausgeschaut hat. Sie lebte in ihrer eigenen kleinen Welt dem Bauernhof. Tagein tagaus der gleiche Trott. Doch war es bei Anders anders? In gewisser Weise das gleich in grün.

Durch den Briefwechsel öffnen beide sich für die Welt nicht nur des jeweils anderen sondern auch der Welt im Allgemeinen. Beide beginnen sich plötzlich für anders zu interessieren. Erzählen aus ihren Leben und lassen den anderen daran teilhaben. Sie öffnen sich einander.

Tja und dann bekommt die heile Welt der beiden Riese, die eigentlich schon immer da waren und nun nur offen sichtbar werden.

Wir begleiten Tina und Anders über ein Jahr und ja das eine oder andere mal würde man beiden gerne mal sagen wacht auf und schaut doch mal mit offenen Augen in die Welt und seht was vor sich geht. Es gibt mehr als eurer kleiner Kosmos aus Bauernhof oder Museum, da ist so unglaublich viel mehr. Und genau das passiert dann auch aber anders als die beiden erwartet haben.

Fazit: Ein netter Roman in Briefwechselform, in der sich zwei Protagonisten über ein Jahr hinweg aus ihren Leben erzählen und sich auf diese Weise näher kommen und eine Freundschaft entwickelt. Nett geschrieben auch wenn die Figuren sehr nüchtern und ja teilweise gar ein wenig weltfremd wirken, wachsen sie einem gerade deshalb ans Herz. Wer also gerne mal etwas anders lesen möchte, was zum nachdenken anregt und einem über den eigenen Tellerrand schauen lässt sei dieses Buch empfohlen. Jedoch sind die Figuren teilweise doch ein wenig trocken eben speziell um nicht zu sagen sperrich.

Veröffentlicht am 31.12.2018

eine etwas andere Liebesgeschichte

Dunkelgelb
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Worum es in diesem Roman geht ist die Liebe und da die Liebe nie so einfach ist, gibt es so einiges was so zwischen eine Liebe kommen kann.

„Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb … und ...

Worum es in diesem Roman geht ist die Liebe und da die Liebe nie so einfach ist, gibt es so einiges was so zwischen eine Liebe kommen kann.

„Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb … und konnten einander nicht finden das Wasser war viel zu tief.“

Die zwei Hauptfiguren um die es hier geht sind Sophia und Benedikt. Im Prinzip sind beide total ineinander verschossen und dann kommt das Leben den beiden quasi dazwischen. Da Sophia ihn zwar liebt aber ihr alles auf einmal zuviel wird lässt sie ihn abblitzen. Der arme Benedikt bleibt verstört zurück und weiß nicht was er verkehrt gemacht hat. Um diese Verletzung zu heilen, stürzt er sich in eine Ehe aus der 2 Kinder herausgehen. Aber auch Sophia sieht ihr Heil nur in einer Flucht vor ihren Gefühlen und heiraten und bekommt ebenfalls zwei Kinder. Jahre später treffen sich beide und die alten Gefühle, die nie wirklich wegwahren kommen wieder hoch. Das Karussell der Liebe beginnt sich wieder zu drehen…

Obwohl das Thema dieses Romans wirklich gut gewählt ist und die Farben bzw. die Farbe dunkelgelb eine besondere Bedeutung hat und auch eine Teekanne in eben dieser Farbe, ist der Funken bei mir nicht übergesprungen. Ich denke es hat an das nervige durchexerzieren einiger psychologischer Übungen, die einfach zu dominant waren und der Handlung nicht unbedingt förderlich waren.

Interessant war hingegen das die männlichen Figuren wesentlich mehr zu ihren Gefühlen gestanden haben wie die weiblichen Figuren. Die Frauen wirkten hauptsächlich kühl ja fast unterkühlt und farblos, obwohl Benedikt mir da wohl widersprechen würde, da er alles und jeden hauptsächlich durch Farben definiert.

Es handelt sich hierbei um einen Liebesroman der anderen Art, wo meiner Meinung nach die Männer mehr zu ihren Gefühlen stehen als die Frauen. Ganz ohne unnötige Längen kommt leider der Roman auch nicht aus, aber das reist das Ende hier wieder raus.

Fazit: Ein Liebesroman der anderen Art, wo unterdrückte Gefühle beinahe in die Katastrophe geführt hätten. Lesenswert ja wenn man auch ein wenig Psychologie ertragen kann.

Veröffentlicht am 20.07.2022

stilistischer Kunstroman

Erschütterung
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Wells ist ein Professor an einer Uni, ist verheiratet und hat eine Tochter. Kurz er lebt ein Leben, das in normalen Bahnen verlaufen sollte. Käme da nicht ein Hilferuf in Form eines kleinen Zettels in ...

Wells ist ein Professor an einer Uni, ist verheiratet und hat eine Tochter. Kurz er lebt ein Leben, das in normalen Bahnen verlaufen sollte. Käme da nicht ein Hilferuf in Form eines kleinen Zettels in einem neuen Hemd, der Selbstmord Professorin an der Uni und eine tödliche Diagnose für seine Tochter. Anstatt primär seine überforderten Frau mit der Pflege der Tochter zu unterstützen, sucht er förmlich das Weite. Flieht vor seinem eigenen Leben in ein Abenteuer. Selbst als der Verfallsprozess bei seiner Tochter dramatisch zunimmt, nimmt er sich lieber anderer Themen an.

Der Autor nutzt eine Vielzahl stilistischer Kunstgriffe und will den Leser mit deren Fülle und Vielfalt beeindrucken. Leider bleibt dabei die Tiefe der Geschichte auf der Strecke. Lesen tut sich die Geschichte dennoch flüssig, nur wird man durch den nüchternen und kalten Erzählstil nicht wirklich mit der Geschichte und den Protagonisten warm.

Das Buch habe ich gelesen, weil ich gehört hatte, dass es verschiedene Varianten von dieser Geschichte geben sollte. Tja da habe ich wohl genau die Variante erwischt, in dem man einen höchst eigennützigen, kalten und egoistischen Protagonisten vorgesetzt bekommt. Aber zurück zu Geschichte. Eingangs hatte ich ja bereits von einer Vielzahl von Themen gesprochen. Jedes einzelne Thema, sei es Frauenfeindlichkeit, Rassismus, Ehe-/Familienkrise, tödliche Krankheiten, Kriminalität, Sklavenarbeit, Vater/ Tochter Beziehung werden in einzelne Handlungsfäden dargebracht. Sie alle kreisen um den Protagonisten Wells. Für mich hat durch die Fülle der Themen am Schluss einfach die Tiefe in der Handlung gefehlt. Jedes einzelne angeschnittene Thema in diesem Roman wäre eigentlich einen eigenen Roman würdig gewesen.

Der Protagonist Wells, so intelligent er auch sein mag, so katastrophal ist auch seine soziale Kompetenz. Er flieht lieber vor Entscheidungen oder Themen, mit denen er sich dringend auseinandersetzen sollte. Er lässt seine Frau mit einer Tochter zurück die an einer starken degenerativen Krankheit leidet. Er flieht förmlich vor der Verantwortung, ist ihm womöglich zuviel oder passt auch nicht in seinen Lebensentwurf. Ganz ehrlich, auch wenn Wells sich für ihn in einer Ausnahmesituation befunden hat, ist doch davonlaufen keine Lösung, noch weniger der grade so verhinderte Mord durch ihn an seiner eigenen Tochter. Für mich wurde er zunehmend unsympathisch und selbstsüchtig. Kein Mensch mit dem man gerne Umgang haben wollen würde. Auch wenn hin und wieder auch gute Seiten bei ihm aufblitzen wie die Befreiung der mexikanischen Sklavenarbeiterinnen.

Fazit: Erschütterung ist ein Roman, wie es das Leben schreiben kann, aber nicht zwangsläufig muss. Der Autor versucht durch stilistische Kunstfertigkeit zu strahlen, was aber zu Lasten der eigentlichen Handlung geht. Denn diese ist oberflächlich. Selbst der Protagonist wird in dieser Variante des Buches alles andere als einnehmend, sondern eher abstoßend. Da ist es dann auch wenig hilfreich das der Autor in einer kalten, nüchternen und distanzierten Erzählweise schreibt. Alles in allen kein wirklicher Lesegenuss.

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