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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2023

Großartiger historischer Roman

Blüte der Zeit
7

Sabine Weiß entführt uns ins Mitteleuropa des 17. Jahrhunderts. Während der entmachtete Oranierprinz Wilhelm versucht, die Niederlande gegen den Ansturm der Feinde zu verteidigen, flieht der junge Landschaftsgärtner ...

Sabine Weiß entführt uns ins Mitteleuropa des 17. Jahrhunderts. Während der entmachtete Oranierprinz Wilhelm versucht, die Niederlande gegen den Ansturm der Feinde zu verteidigen, flieht der junge Landschaftsgärtner Max mit Mutter und Bruder nach Brandenburg, um dem Krieg zu entgehen. Die beiden jungen Männer haben es nicht leicht, denn jeder von ihnen hat zahlreiche Gegner und nur wenige Menschen, auf die sie vertrauen können. Trotzdem machen beide ihren Weg, jeder auf seine Art.

Wie bei Büchern dieser Autorin üblich, habe ich auch diese Geschichte verschlungen. Sabine Weiß ist eine Meisterin des historischen Romans. Sie schafft es perfekt, ihre erfundenen Figuren in die reale Geschichte einzubinden und charakterisiert die handelnden Personen so genau, dass man ihnen als Leser wirklich nahe kommt. Besonders gefesselt hat mich die fiktive Geschichte um den strebsamen Max und seine Familie, aber auch der historisch belegte Teil um Wilhelm und seine Getreuen ist spannend, so macht Geschichte Spaß.
„Blüte der Zeit“ hat mich insgesamt nicht nur aufs spannendste unterhalten, ich habe auch viel gelernt über die Geschichte der Niederlande und das Leben der Menschen in dieser Zeit.
Mein Fazit: Ein großartiger historischer Roman, mit Liebe zum historischen Detail gründlich recherchiert und in packendem Schreibstil niedergeschrieben. Eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Ein sehr gelungener Auftakt

Verschwiegen
0

Nach dem Ende ihrer Beziehung hat sich Elma aus Reykjavik in ihre Heimatstadt Akranes versetzen lassen - ein Neuanfang muss her. Sie bekommt gleich gut zu tun, denn im sonst so beschaulichen ...

Nach dem Ende ihrer Beziehung hat sich Elma aus Reykjavik in ihre Heimatstadt Akranes versetzen lassen - ein Neuanfang muss her. Sie bekommt gleich gut zu tun, denn im sonst so beschaulichen Akranes wird eine junge Frau tot aufgefunden - ermordet. Im Verlauf der Ermittlungen dringt Elma nicht nur tief in die dunklen Geheimnisse ihrer Mitbürger ein, wie wird auch mit den Dämonen ihrer eigenen Kindheit konfrontiert.

Das Cover passt perfekt - es ist ebenso düster wie die Geschichte. Eindringlich und fesselnd erzählt, ist dieser Krimi von der ersten Seite an sehr spannend. Elma ermittelt unvoreingenommen und scheut sich auch nicht, gegen den Willen ihres Vorgesetzten in die einflussreichen Kreise der Stadt vorzudringen. Ihre Handlungen sind ebenso wie die der anderen Personen jederzeit schlüssig und gut nachzuvollziehen. Sie lässt nicht locker, und so gelingt es ihr, den schwierigen Fall, in dem es zunächst fast keine Hinweise gibt, aufzulösen.
Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Kapitel in kursiver Schrift. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich erkannt habe, dass dies Schilderungen aus der Kindheit des Opfers waren. Diese haben sehr zum Verständnis beigetragen, dadurch war ich der Ermittlerin zumindest bei der Suche nach dem Motiv ein kleines Stück voraus. Trotzdem konnte ich erst gemeinsam mit ihr erkennen, wer der wahre Täter ist. So mag ich das, denn dann bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten.
Eva Björg Ægisdóttir ist ein neuer Stern am skandinavischen Krimihimmel, ich freue mich auf die Fortsetzung der hier begonnenen Reihe und kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Alptraumpotential

Wehrlos
0

Die vierjährige Nele wird vor aller Augen vom Spielplatz entführt. Niemand schöpft Verdacht, als sie an der Hand eines etwas älteren Mädchens den Spielplatz verlässt. Die Mutter Mieke erkennt ...

Die vierjährige Nele wird vor aller Augen vom Spielplatz entführt. Niemand schöpft Verdacht, als sie an der Hand eines etwas älteren Mädchens den Spielplatz verlässt. Die Mutter Mieke erkennt die Gefahr zu spät und muss mit ansehen, wie Nele in einem dunklen Wagen davonfährt. Nun muss sie erkennen, dass sie eine gewisse Teilschuld am Geschehen trägt. Sie hat als Influencerin das Leben ihres Kindes öffentlich gemacht. Als sie einen Hinweis erhält, versucht sie Nele selbst zu finden und gerät in tödliche Gefahr.

Das düstere Cover passt perfekt zur beängstigenden Szenerie, die gleich auf den ersten Seiten aufgebaut wird. Das Thema ist aktuell und meiner Meinung nach hochbrisant, gibt es doch nicht wenige Mütter, die tatsächlich fast jeden Schritt im Leben ihrer Kinder öffentlich machen. Es ist der Alptraum aller Eltern und Großeltern, in den wir als Leser einsteigen, denn es ist vorstellbar dass das alles genau so passiert. Zudem schildert Nora Benrath die Geschichte so eindringlich, die Charaktere sind so authentisch, dass man fast glaubt, einen Tatsachenbericht zu lesen. Die Ereignisse werden aus verschiedenen Perspektiven geschildert, was die düstere Atmosphäre noch verdichtet. Besonders eindringlich finde ich die Abschnitte, die das Geschehen aus Neles Sicht schildern. Auch die kursiv gedruckten Kapitel aus der Sicht einer zunächst nicht identifizierten Person sind sehr rätselhaft und tragen stark zum Spannungsaufbau bei. Die Ermittler sind emotional beteiligt, das Geschehen geht fast über ihre Kräfte, auch das ist ein Faktor, der zur Realitätsnähe beiträgt.

Insgesamt hat mich dieses Buch mitgenommen in ein sehr beklemmendes Geschehen. Es ist hochspannend geschrieben und wird mich einige Zeit nicht loslassen. Trotzdem oder eben deshalb gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.12.2022

Bezauberndes Bilderbuch für die Kleinsten

Lotta entdeckt die Welt: Im Frühling
0

Herzallerliebst gezeichnet und mit kurzen kindgerechten Texten ist dieses Büchlein ideal zum Vorlesen schon für die Kleinsten. Das Cover zeigt schon eine Szene von Lottas Spaziergang mit der ...

Herzallerliebst gezeichnet und mit kurzen kindgerechten Texten ist dieses Büchlein ideal zum Vorlesen schon für die Kleinsten. Das Cover zeigt schon eine Szene von Lottas Spaziergang mit der Großmutter und ist einfach goldig. Die Bilder sind sehr detailreich, aber keine Spur kitschig gestaltet. Es gibt viel zu entdecken. Die Geschichte von der neugierigen kleinen Lotta, die mit Oma spazieren geht und dabei die Welt entdeckt, ist so richtig aus dem Kinderleben auf dem Land.
Lotta trifft allerlei Tiere, besucht ihren Freund und seine kleinen Kaninchen im Garten und geht einkaufen im Hofladen. Sie trifft auf einen Schäfer mit seiner Herde und sorgt sich um ein ausgerissenes Zicklein. Mit der Oma bepflanzt sie auch den Garten und lernt auch hier allerhand neues.
Alles in allem kann ich dieses Büchlein nur wärmstens empfehlen, denn schon meine 16 Monate alte Enkelin hat es sich begeistert angesehen.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Mord im Landhaus

Die Dreitagemordgesellschaft
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In der Bibliothek von Agatha Christies Landhaus liegt die Leiche des Journalisten Waring. Haushälterin Phyllida entdeckt ihn und alarmiert die Polizei, die leider nur sehr schwerfällig ermittelt. Deshalb ...

In der Bibliothek von Agatha Christies Landhaus liegt die Leiche des Journalisten Waring. Haushälterin Phyllida entdeckt ihn und alarmiert die Polizei, die leider nur sehr schwerfällig ermittelt. Deshalb schaltet sich Phyllida in die Ermittlungen ein und gerät dabei in allerlei gefährliche, aber auch witzige Situationen.

Colleen Cambridges bildhafter, flüssig zu lesender und mit köstlichem britischem Humor gewürzter Schreibstil macht richtig Spaß. In Rekordzeit hatte ich die einzelnen Kapitel durch - leider. Denn ich habe es bedauert, als dieses Buch zu Ende war.

Die handelnden Personen werden mit ihren teilweise verschrobenen Eigenheiten so liebevoll und detailliert geschildert, dass ich schnell Zugang zu ihnen fand. Besonders Phyllida und Mr. Dobbs sind mir sehr ans Herz gewachsen, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Mir. Dobbs ist der typische britische Butler mit dem sprichwörtlichen Stock im Kreuz, während Phyllida als Haushälterin eine warmherzige, eher unkonventionelle Person ist.
Die Auflösung des Mordfalls wird schlüssig und nachvollziehbar dargelegt, ich konnte jederzeit folgen. Von Anfang an ist die Story spannend und rätselhaft, bis zum Schluss konnte ich nur vermuten, wer der Täter ist - und lag daneben. Die Autorin nimmt an einigen Stellen Bezug auf das Werk Agatha Christies, auch die bei ihr übliche Schlussansprache fehlt nicht.

Besonders gefallen hat mir der feine britische Humor, der an zahlreichen Stellen des Buches durchkommt. Das tut der Spannung keinen Abbruch sondern rundet die Geschichte sehr ansprechend ab.

Insgesamt darf ich sagen, dass ich vom Start dieser Reihe sehr begeistert bin und sie auf jeden Fall weiterverfolgen werde - daraus folgt eine hundertprozentige Leseempfehlung.

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