Profilbild von Raeubertochter

Raeubertochter

Lesejury Star
offline

Raeubertochter ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Raeubertochter über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2018

Ein Fall für Peter Hogart

Die Engelsmühle
0

Inhalt: Der pensionierte Arzt Abel Ostrovski wird in seiner Villa ermordet aufgefunden. Vor seinem Tod wurde er brutal gefoltert. Die Polizei verdächtigt schnell Peter Hogarts Bruder Kurt. Hogart setzt ...

Inhalt: Der pensionierte Arzt Abel Ostrovski wird in seiner Villa ermordet aufgefunden. Vor seinem Tod wurde er brutal gefoltert. Die Polizei verdächtigt schnell Peter Hogarts Bruder Kurt. Hogart setzt alles daran, um die Unschuld seines Bruders zu beweisen und gerät dabei in große Gefahr, denn der Mörder ist völlig skrupellos.

Meine Meinung: Nach „Die Schwarze Dame“ ist „Die Engelsmühle“ der zweite Teil der Thrillerreihe mit dem Detektiv Peter Hogart. Beide Bücher, die bereits vor etwa zehn Jahren zum ersten Mal erschienen, wurden vom Autor überarbeitet und neu aufgelegt.
Peter Hogart ist Versicherungsdetektiv und klärt auf seine eigene Art die spektakulärsten Mordfälle auf, übersieht dabei geflissentlich Vorschriften und Gesetze, findet die geheimsten Verstecke und bringt sich selbst in haarsträubende Situationen. Seine Schwäche sind schöne Frauen und Zigaretten. Außerdem ist er der Polizei immer einen Schritt voraus. Trotz dieser Klischees ist Hogart ein sympathischer Protagonist, denn er hat auch Humor. Auch seine Nichte Tatjana hat mir gut gefallen.
Der Schreibstil von Andreas Gruber ist wie gewohnt flüssig, bildhaft und teilweise sehr amüsant. Aber wie auch in seinen anderen Thrillern sind die Morde ziemlich grausam und auch an ekligen Beschreibungen wird nicht gespart. Trotz verschiedener Vorkommnissen nimmt das Buch erst im letzten Drittel so richtig Fahrt auf. Dann konnte ich es aber auch nicht mehr weglegen. Obwohl ich schon früh eine Vermutung hinsichtlich des Täters hatte, fand ich es deshalb nicht weniger spannend.

Fazit: Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Im Vergleich zu A. Grubers anderen Reihen, finde ich die Peter Hogart Reihe allerdings am schwächsten.

Veröffentlicht am 08.05.2018

Ein neues Ermittlerteam

Krokodilwächter
0



Inhalt: Die 21-jährige Literaturstudentin Julie wird von ihrem älteren Nachbarn Gregers tot aufgefunden. Erstochen und von Schnitten im Gesicht gezeichnet. Einige Spuren deuten auf Kristoffer, den jungen ...



Inhalt: Die 21-jährige Literaturstudentin Julie wird von ihrem älteren Nachbarn Gregers tot aufgefunden. Erstochen und von Schnitten im Gesicht gezeichnet. Einige Spuren deuten auf Kristoffer, den jungen Freund der Vermieterin Esther de Laurenti hin. Als diese dann der Polizei ein von ihr geschriebenes Manuskript zeigt, das einen sehr ähnlichen Mord beschreibt, glaubt die Polizei der Auflösung sehr nahe zu sein. Doch dann geschieht ein weiterer Mord…

Meine Meinung: „Krokodilwächter“ von Katrine Engberg ist der erste Fall des dänischen Ermittlerteams Jesse Kørner und Anette Werner. Jeppe ist ein typischer Ermittler wie man ihn auch aus anderen skandinavischen Krimis kennt. Seine Frau hat ihn verlassen, er fühlt sich einsam, hat körperliche Beschwerden und ist leicht depressiv. Anette spielt in diesem Buch eine etwas kleinere Rolle. Sie ist ungeduldiger und nicht sonderlich diplomatisch, aber in ihrem Privatleben scheint alles in Ordnung zu sein. Zusammen bilden Jeppe und Anette ein starkes Team. Zitat S.22: „An guten Tagen hackten sie aufeinander rum wie ein altes Ehepaar, an schlechten Tagen hätte er sie am liebsten in den Øresund geschmissen“. Ich persönlich mag gegensätzliche Ermittler sehr gern.
Alle Charaktere sind gut ausgearbeitet und sehr verschieden. Besonders gut hat mir die 68-jährige Hausbesitzerin und emeritierte Professorin Esther de Laurenti gefallen. Sie ist zwar etwas exzentrisch, vielleicht auch leicht schrullig, aber vor allem warmherzig und liebenswert.
Auch die Sprache und der ruhige und unaufgeregte Schreibstil haben mir zugesagt. Die Spannung steigt zuerst relativ langsam, doch je mehr die Polizei ermittelt, desto spannender und komplexer wird der Fall. Bis zur endgültigen Auflösung hatte ich weder vom Mörder noch vom Motiv eine genaue Vorstellung.
Der Titel des Buches, der mich zuerst etwas irritiert hat, wird erst gegen Ende geklärt.

Fazit: „Krokodilwächter“ ist ein gut konstruierter, komplexer und spannender Kriminalroman, bei dem die Ermittlungsarbeit der Polizei im Vordergrund steht. Als Thriller würde ich das Buch aber nicht bezeichnen. Ich denke, das Ermittlerteam, das mir bisher noch etwas fremd geblieben ist (vor allem Anette), wird sich in den nächsten Büchern noch weiterentwickeln.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Das Geheimnis des Morgenwaldes

Tochter des dunklen Waldes
1

Inhalt: Die junge Lilah wohnt bei Onkel und Tante in deren Wirtshaus "Schwarze Eiche" in dem kleinen Dorf Grünweite, das von zwei Seiten von einem großen, undurchdringlichen und bedrohlich wirkenden Wald ...

Inhalt: Die junge Lilah wohnt bei Onkel und Tante in deren Wirtshaus "Schwarze Eiche" in dem kleinen Dorf Grünweite, das von zwei Seiten von einem großen, undurchdringlichen und bedrohlich wirkenden Wald umschlossen ist. Dem Morgenwald. Um diesen Wald ranken sich düstere Sagen und kein Mensch soll jemals von dort zurückgekehrt sein.
Dann wird am Waldrand die Leiche einer jungen Frau gefunden und zur gleichen Zeit verschwindet Dorean, ein junger Mann, in den Lilah sich verliebt hat. Hat er etwas mit dem Mord zu tun? Ist er in den Wald geflohen? Lilah will es herausfinden und wagt sich in den Morgenwald...

Meine Meinung: Das Cover ist wunderschön und passt perfekt zu diesem Buch.
Die Geschichte beginnt in dem kleinen Dorf Grünweite und durch die Erklärungen zum Morgenwald herrscht eine düstere Atmosphäre. Katharina Seck versteht es hervorragend mit ihren Worten Stimmungen, Gefühle und die Umgebung zu beschreiben. Durch ihre bildhafte Sprache entsteht ein Kopfkino. Ich liebe düstere und etwas gruselige Geschichten und Beschreibungen. Diese Stimmung bleibt allerdings nicht während der ganzen Geschichte erhalten. Im Mittelteil wird sie sogar eher leicht und freundlich und die Handlung zieht sich auch etwas, bis zum Ende hin wieder mehr Spannung aufgebaut wird.
Die Charaktere haben mir alle ganz gut gefallen. Lilah ist ein nettes junges Mädchen und Dorean ist eher undurchsichtig, aber das ist Teil der Handlung. Besonders das Mädchen Nerida, mit ihren roten Haaren und ihrer Fröhlichkeit, war mir sofort sympathisch. Auch die "bösen" und unsympathischen Typen fehlen natürlich in dieser Geschichte nicht.
Das Hauptthema, also die Fantasy-Idee, fand ich sehr überraschend, ungewöhnlich und auch neu, was absolut positiv zu bewerten ist. Nur leider hat sie mir persönlich nicht so zugesagt (ich bin aber auch kein typischer Fantasy-Leser).

Fazit: Das Buch hat mich wirklich gut unterhalten und es hat mir viel Spaß gemacht, an der Leserunde teilzunehmen. Leider konnte mich die Geschichte aber nicht völlig überzeugen. Manche Stellen fand ich etwas lang und es bleiben noch einige Fragen offen. Aber vielleicht gibt es ja bald eine Fortsetzung, die diese Fragen noch beantwortet?!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Spannung
Veröffentlicht am 29.03.2023

Vom Landleben auf den Laufsteg

Der Traum vom Leben
0

Inhalt: Luise wächst auf einem kleinen Bauernhof in Ostfriesland auf. Neben ihrer Arbeit als Friseurin in dem kleinen Salon ihres Heimatortes Leversdorf, hilft sie ihren Eltern viel auf dem Hof. Bei einem ...

Inhalt: Luise wächst auf einem kleinen Bauernhof in Ostfriesland auf. Neben ihrer Arbeit als Friseurin in dem kleinen Salon ihres Heimatortes Leversdorf, hilft sie ihren Eltern viel auf dem Hof. Bei einem Friseurwettbewerb in Bremerhafen wird ein Starfriseur auf sie aufmerksam und nimmt sie kurz vor ihrem 18. Geburtstag als Hairstylistin mit nach Paris auf die Fashion Week. Dann fällt bei einer Modenschau eines der weiblichen Models aus und Luise soll spontan für sie einspringen. Innerhalb nur weniger Tage verändert sich Luises ganzes Leben und sie wird Teil der schillernden Modewelt.

Meine Meinung: „Der Traum vom Leben“ ist inspiriert von einer wahren Geschichte und spielt von April 1992 bis Anfang 1993.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht und Luise mochte ich sofort. Zunächst begleiten wir sie eine ganze Weile in ihrer Heimat Leversdorf und lernen sie und ihr Leben dort kennen. Der Kontrast zu Paris, der glamourösen Modewelt mit den bekannten Supermodels und Designern, sowie Luises neuen Freunden könnte nicht größer sein! Mir ging der Wandel des naiven Mädchens vom Land mit dem „Bauerngang“ zum gefragten und gut bezahlten Topmodel zu schnell. Das, was Luise in nur wenigen Tagen in Paris erlebt, fand ich teilweise unglaubwürdig. Schnell geschlossene enge Freundschaften, Hilfe von den gefragtesten Supermodels, Jobs bei den bekanntesten Designern. Auch kann sie sofort in High Heels laufen, glänzt bei Shootings, bekommt einen Vertrag und ihr Foto erscheint in den bekanntesten Zeitungen von Paris. Auch sprachlich kann sie sich relativ schnell verständigen, obwohl ihr Englisch angeblich recht holprig ist. Ich glaube schon, dass ein Model auf diese Art entdeckt werden kann, doch hier geht mir alles viel zu schnell. Eine Nebengeschichte (mit dem Mädchen Pilar) läuft ins Leere und ist in meinen Augen deshalb auch überflüssig.
Katharina Fuchs beschreibt Paris Anfang der 90er Jahre und die Modelszene sehr ausführlich. Sie lässt Namen wie Naomi Campbell, Claudia Schiffer und Cindy Crawford in die Geschichte einfließen, ebenso wie die bekannten Designer Karl Lagerfeld, Jean Paul Gaultier und Alexander McQueen, zu denen Luise unter anderem Kontakt hat.
Durch den flüssigen Schreibstil von Katharina Fuchs lässt sich der Roman gut lesen, aber teilweise fand ich die Handlung zu überladen und an anderen Stellen langgezogen. Außerdem hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht. Wichtige Themen im Zusammenhang mit dem Leben eines Models werden leider nur kurz angedeutet. Das Ende ist etwas abrupt, hat mir aber ganz gut gefallen.

Fazit: Der Roman ist zwar unterhaltsam, konnte mich aber leider nicht ganz überzeugen.

Veröffentlicht am 04.11.2022

Konnte mich nicht völlig überzeugen

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
0



Klappentext: Baden-Baden 1922. Das Fräulein vom Amt Alma Täuber liebt ihre Arbeit als Telefonistin und meistert sie mit Geschick und Energie. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Emmi genießt sie es, ...



Klappentext: Baden-Baden 1922. Das Fräulein vom Amt Alma Täuber liebt ihre Arbeit als Telefonistin und meistert sie mit Geschick und Energie. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Emmi genießt sie es, frei und unbeschwert zu sein und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Als Alma bei einer Telefonschalte zufällig den Bruchteil eines Gesprächs mithört, lässt sie die Stimme des Anrufers, die von einem erledigten Auftrag „bei den Kolonnaden“ spricht, nicht mehr los. Alma stellt beherzt Nachforschungen an und findet heraus, dass genau dort eine Frau ermordet aufgefunden wurde. Doch bei der Polizei glaubt niemand an einen Zusammenhang zu dem Anruf - außer Kommissaranwärter Ludwig Schiller. In ihrer entschlossenen Art lässt Alma sich nicht beirren und begibt sich gemeinsam mit Schiller zwischen mondänen Bäderhotels und illegalen Casinos auf die Spur des Mörders.

Meine Meinung: Charlotte Blum ist das Pseudonym der zwei Schriftstellerinnen Regine Bott und Dorothea Böhme. Bei Gesprächen über ihre Großmütter kam ihnen die Idee zu dieser neuen Krimi-Reihe.
Alma ist eine sympathische junge Protagonistin, doch ihre Freundin und Mitbewohnerin Emmi Wolke, genannt Wölkchen mochte ich sogar ein klein wenig lieber. Emmi ist quirlig und äußerst lebenslustig, während Alma eher ruhig und vernünftig ist. Die Passagen mit den beiden Frauen brachten mich meistens zum Schmunzeln, ebenso wie Almas Cousin Walter, und haben mir wirklich gut gefallen. Im Laufe der Geschichte entwickelt Alma eine für sie gefährliche Neugier und wird immer mutiger, da ihrer Meinung nach die Polizei nicht genug tut, um den Mord aufzuklären.
Insgesamt habe ich das Buch allerdings als etwas zulangatmig empfunden und es konnte mich nicht konstant fesseln. Auch spannende Momente gab es nur wenige. Gegen Ende fand ich die Zusammenarbeit von Alma und der Polizei ziemlich unrealistisch. Die Auflösung hat mich dagegen völlig überrascht.

Fazit: ein solider historischer Kriminalroman mit sympathischen Charakteren, der mich leider nicht völlig überzeugen konnte.