Veröffentlicht am 26.10.2022

I‘m in Spain without the S ….

charlie_books

»Man konnte einen anderen Menschen nicht heilen, das funktionierte nicht. Aber zwei Menschen, die gemeinsam heilten, weil ihr Schmerz der gleiche war, das war möglich.«

Ich habe das Buch in der Nacht von Montag auf Dienstag ein zweites Mal beendet und ich habe es wirklich genauso sehr geliebt wie beim ersten Mal. Die Besonderheit bei diesem Buch ist, dass es mein Herz nicht an einer bestimmten Stelle plötzlich gebrochen, sondern dass es einfach konstant wehgetan hat. Wirklich. Es tut so so so weh und es hört nicht auf. Man spürt die Zerrissenheit von Helena und Jess und nach und nach fühlt es sich so an, als wäre es die eigene Zerrissenheit. Man spürt die Liebe der beiden zueinander so sehr, dass das Herz mit so viel Liebe und Wärme erfüllt wird, dass es unmöglich ist, nicht vollkommen mit den beiden gemeinsam zu lieben. Aber man spürt eben auch die Sehnsucht der beiden nacheinander so sehr, dass es mich während des Lesens innerlich fast zerrissen hat. Weil es ein dauerhafter Mix war aus: Ich möchte mich einfach in einer Ecke einrollen und weinen, weil die beiden das alles nicht verdient haben & ich möchte gleichzeitig in dieses Buch steigen und für die beiden kämpfen.

Was ich neben der Liebe und dem Schmerz absolut großartig fand ( ja, ich fand den Schmerz toll - je mehr mich ein Buch emotional zerreißt, desto besser ), war die Kommunikation zwischen Helena und Jess. Es gab ein paar Momente, in denen ich dachte, dass das jetzt eigentlich einer dieser Momente ist, in dem die Protagonisten entweder aneinander vorbei oder eben gar nicht miteinander reden, aber nein. Die Autorin hat die beiden sooo offen und ehrlich miteinander kommunizieren lassen, dass mich all die Gespräche zwischen den beiden einfach unendlich glücklich gemacht haben. Weil die Beziehung zwischen den beiden durch die äußeren Umstände zwar alles andere als unkompliziert und einfach ist, die beiden an sich und diese besondere Verbindung, die sie haben, dafür aber umso weniger kompliziert ist. Weil sie es nicht unnötig kompliziert machen oder werden lassen. Und das ist so unglaublich schön einfach.

In Jess habe ich mich innerhalb dieses Buches noch einmal mehr verliebt. Seine Liebe zu Helena ist einfach ALLES und egal, ob es die Dinge sind, die er über sie denkt, ob es die Worte sind, die er zu ihr sagt oder ob es ist, wie er sie ansieht oder berührt - ich bin ihm bei allem immer weiter verfallen. Ihn als den wundervollen großen Bruder zu erleben, der er nun mal ist und die Tatsache, dass er alles für Eli tun und geben würde, sind zwei weitere Punkte, die wahrscheinlich auch nicht ganz unschuldig daran sind. Aber je näher man Jess kennenlernt, desto unmöglicher wird es einfach, sein Herz nicht an ihn zu verlieren.

Eines meiner Highlights in diesem Buch war definitiv Helena. Ihre Gedanken und Gefühle. Wie sehr ich mit ihr mitfühlen und wie gut ich sie verstehen konnte. Und vor allem die Entwicklung, die sie durchmacht und die sich in diesem Buch ganz besonders zeigt. Ich habe ihre Einsamkeit spüren können und wie eingeschränkt sie sich in ihrem Leben fühlt. Ich habe ihren Wunsch nach Freiheit, aber eben auch verstehen können, warum sie glaubt, die Dinge für ihre Familie tun zu müssen, die sie tut. Ich habe ihre Sorgen, Ängste und Zweifel absolut nachvollziehen können. Und ich war gerade wegen all dieser Dinge so unendlich dankbar für den Schritt, den sie am Ende gegangen ist. Dass man hier deutlich sehen kann, wie sie beginnt, sich für SICH zu entscheiden. Für IHR Leben, IHR Glück und für IHRE Wünsche und Träume. Ich hab mich ein bisschen wie die stolze beste Freundin gefühlt, die ihr von der Seite aus zujubelt und gerade im Bezug auf Helena und ihre Entwicklung bin ich wahnsinnig gespannt darauf, was uns im dritten Band noch erwarten wird.

Zu all diesen Dingen, die ich schon wahnsinnig geliebt habe, kommt dann auch noch hinzu, dass diese Reihe ein bisschen diesen Puzzle-Effekt hat. Man sammelt nach und nach ganz viele Puzzleteile, in der Hoffnung, dass diese am Ende ein klares Bild ergeben, aber die Autorin gibt einem entweder nie genug oder lässt einen durch bestimmte Infos wieder unsicher werden. Man will irgendwann nicht nur endlich verstehen, was Sache ist, sondern MUSS. Dadurch bleibt die Spannung aber auch die ganze Zeit aufrechterhalten und es ist fast unmöglich, das Buch wieder aus der Hand zu legen, weil es einen während des Lesens wirklich auf jeder Ebene erreicht.

Tja, und dann ist da noch das Ende. Das Ende, das einen nicht überraschen sollte, wenn man bedenkt, dass es von der Cliffhanger-Liebhaberin Lena Kiefer kommt, aber das mich trotzdem nochmal ein bisschen ( viel ) mehr zerstört hat. Das war dann schon irgendwie so, als hätte mein Herz das gesamte Buch über Risse und durch das Ende dann so den finalen & zerstörenden Schlag bekommen.
Und jetzt sitze ich hier, hab so ganz viel Liebe für Helena & Jess in meinem Herzen, bin eventuell ein kleines bisschen #Westwell obsessed, bin happy weil mich dieses Buch fesseln, berühren und mir so richtig schön wehtun konnte, habe da so ganz viele offene Fragen im Kopf, bin nur ein bisschen ungeduldig und dafür sehr gespannt auf den dritten & letzten Band und bin trotz dessen, dass ich Band 3 am liebsten jetzt sofort hätte, weil ich unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht, doch so überhaupt nicht bereit dafür, mich danach schon von Helena und Jess verabschieden zu müssen. Weil ich dafür alles an dieser Reihe einfach viel zu sehr liebe.

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