Leserunde zu "Berlin Monster" von Kim Rabe

Modernes Berlin trifft auf lebendig gewordene Fantasy
Cover-Bild Berlin Monster - Nachts sind alle Mörder grau
Produktdarstellung
(22)
  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Kim Rabe (Autor)

Berlin Monster - Nachts sind alle Mörder grau

Roman

Privatdetektivin Lucy hat sich auf übernatürliche Fälle spezialisiert. Und von denen gibt es so einige in Berlin, wo es von übersinnlichen Phänomenen nur so wimmelt. Denn vor dreißig Jahren ließ die Strahlung einer Bombe den Aberglauben der Menschen lebendig werden. Heute brüten Dschinns in Kreuzberger Shisha-Cafés, Feen tanzen in Friedrichshainer Clubs, und Hipster-Kobolde sind die Herren der Kneipen von Neukölln. Während Lucy eine Fee aufspüren soll, erschüttert eine Mordserie die Stadt. Hat ihr Verschwinden etwas damit zu tun? Immer tiefer taucht Lucy in den Fall ein, und bald schwebt nicht nur sie in Gefahr, sondern auch jene, die ihr am nächsten stehen ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 12.07.2021 - 01.08.2021
  2. Lesen 16.08.2021 - 29.08.2021
  3. Rezensieren 30.08.2021 - 12.09.2021

Bereits beendet

Schlagworte

Die Monster von Berlin Band 1 Urban Fantasy Fantasy-Reihe Privatdetektivin Mordserie Neukölln Kreuzberg Friedrichshain Berlin Dschinn Fee Kobold Krimi Fantasy Bücher

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 01.09.2021

Genialer Genremix aus Krimi, Thriller und Urban-Fantasy

2

"Berlin Monster - Nachts sind alle Mörder grau" hat mich sofort in seinen Bann gezogen, da es mal etwas ganz anderes ist und trotzdem eine in sich runde und authentische Geschichte ist!

Unsere Protagonistin ...

"Berlin Monster - Nachts sind alle Mörder grau" hat mich sofort in seinen Bann gezogen, da es mal etwas ganz anderes ist und trotzdem eine in sich runde und authentische Geschichte ist!

Unsere Protagonistin Lucy ist an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie nicht so recht was mit sich anzufangen weiß. Ihren Job bei der Polizei hat sie aufrgund schlimmer Erfahrungen an den Nagel gehängt und das Geschäft als Privatermittlerin bringt gerade mal genug ein um die Miete für ihr Büro zu bezahlen.
Dank ihres Omega-Sensors (sozusagen ein 7. Sinn, der es Lucy ermöglicht übernatürliche Wesen zu erkennen) haben ihre Aufträge meist etwas mit den sogenannten Stifs (übernatürlichen Wesen) zu tun, die sich vor 30 Jahren durch die Explosion einer Bombe aus den übernatürlichen Gedanken der Menschen manifestiert haben.

Für mich klang diese Prämisse schon unglaublich spannend, weshalb ich mich sehr auf das Buch gefreut habe, aber auch skeptisch war, ob es der Autorin gelingt so viele magische Wesen glaubhaft in eine annähernd "gegenwärtige" Zeit einzufügen.
Was soll ich sagen, ich bin begeistert wie gut ihr das gelungen ist. Ich habe Berlin als Setting noch nie gelesen und war schon gespannt darauf mehr über die Stadt zu erfahren, was ich auch auf jeden Fall habe.
Obwohl es eine erfundene dystopische Welt ist, liesen sich aus dem Buch erstaunliche Parallelen zu unserer heutigen Welt erkennen, und Themen wie Rassissmus, Gleichberechtigung, Religion und Korruption werden in dem Buch toll und tiefgründig aufgearbeitet, obwohl diese Themen nicht zwingend im Vordergrund stehen.

Im Vordergrund steht nämlich das Verschwinden einer misteriösen Stif, deren Freundin Lucy bittet sie zu finden.
Anfangs glaubt Lucy noch das die Gesuchte Lia einfach abgehauen ist, was bei Stifs keine Seltenheit darstellt. Doch nach und nach zeigt sich, dass hinter diesem Verschwinden sehr viel mehr steckt. Lia scheint nämlich in irgendeiner Art und Weise in die Werwolfmorde verstrickt zu sein, die gerade in aller Munde sind.

Das Ende hat mich dann nochmal total überrascht, und obwohl man es so gar nicht kommen sah, ist es doch sehr stimmig und glaubwürdig.
Dies Tatsache gemeinsam mit der tollen Beziehung von Lucy zu ihren beiden Wohnungskollegen und ihrer Liebesbeziehung, die ohne langes umeinander Herumtänzeln auskommt, sind die größten Pluspunkte für mich.

Klare Leseempfehlung für jeden der Dystopien, Urban-Fantasy und gute Krimi-Geschichten mag!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 30.08.2021

Düster, spannend und mitreißend

2

Kim Rabe hat mich mit ihrem Roman „Berlin Monster“, einer Kombination aus Urban Fantasy und Krimi, völlig in den Bann gezogen. Mit dem perfekt ausgewogenen Mix beider Genres hat die Autorin meines Erachtens ...

Kim Rabe hat mich mit ihrem Roman „Berlin Monster“, einer Kombination aus Urban Fantasy und Krimi, völlig in den Bann gezogen. Mit dem perfekt ausgewogenen Mix beider Genres hat die Autorin meines Erachtens ein grandioses und spannendes Werk geschaffen, das die Herzen aller Fantasyliebhaber höher schlagen lassen wird 🤍🧚🏽🧞

Der Autorin ist es wahnsinnig gut gelungen den „Berlin-Flair“ einzufangen und zu Papier zu bringen, aber zeitgleich eine völlig neue Welt zu erschaffen! In Berlin leben in ihrer Geschichte nämlich fortan nicht nur Menschen und Tiere, sondern durch die Strahlung einer Bombe entstandene Wesen, die der Fantasie und dem Aberglaube der Menschen entstammen und durch besagte Strahlung Manifestiert wurden. Diese Grundidee ist so ausgeklügelt dargestellt, dass es mir zeitweise sogar realistisch vorkam!

Diese Wesen oder „Stifs“, wie sie im Roman genannt werden, versuchen seit jeher sich in der Welt der Menschen zurechtzufinden, sind hier aber verschiedenster Formen der Ausgrenzung ausgesetzt.
Aktuelle Themen wie Rassismus und andere Arten von Diskriminierung werden so angesprochen und kritisiert, was ich ebenfalls als sehr gut umgesetzt empfunden habe!

Die Protagonistin Lucy kam in der Nacht des Bombeneinschlags zur Welt und kennt Berlin daher nur mit Stifs, weshalb es für sie auch nicht ungewöhnlich ist mit zwei Stifs zusammenzuleben. Lucy ist als Privatermittlerin Tätig und Teil der Erimittlungen um eine verschwundene Fee, wodurch sie in einen Komplexen Fall gezogen wird, der ein völlig überraschendes Ende nimmt, wie ich finde!

Lucy ist eine überaus authentische Protagonistin und zwar gerade deshalb, weil sie nicht perfekt ist sondern menschlich. Bereits auf den ersten Seiten wird deutlich, dass sie mutig und nicht auf den Mund gefallen ist. Zwischenzeitlich war sie sicherlich anstrengend und ich mochte sie nicht immer zu 100%, aber genau das macht sie so realistisch und menschlich! Dennoch hätte ich mir bei ihr und auch den anderen Hauptpersonen etwas mehr Tiefgang gewünscht :)

Ich hoffe, dass es nicht bei einem Teil bleibt, denn der Schreibstil der Autorin, das tolle Cover und die mitreißende Geschichte machen definitiv neugierig, wie es mit Lucy weitergehen könnte!

Der Roman bringt alles mit, was ich mir von einer Lektüre wünsche… Spannung, Humor, Bezug zu aktuellen Problemen und eine düstere, geheimnisvolle Atmosphäre, die süchtig macht !

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 30.08.2021

Moloch Berlin

2

Ich bin einfach hingerissen. Ausgestattet mit einer genialen Grundidee, mixt Kim Rabe aus Fantasy und Krimi einen überwältigenden Cocktail, garniert mit ganz viel authentischem Berlin-Flair. Da ich aus ...

Ich bin einfach hingerissen. Ausgestattet mit einer genialen Grundidee, mixt Kim Rabe aus Fantasy und Krimi einen überwältigenden Cocktail, garniert mit ganz viel authentischem Berlin-Flair. Da ich aus Berlin stamme und noch immer dort arbeite, kann ich beurteilen, wie herausrragend es ihr gelungen ist, den Berlin Spirit nicht nur einzufangen, sondern auch noch zu etwas ganz Neuem zu transzendieren. Ich hatte das Gefühl, hier quasi nur einen Schritt aus der Realität heraus treten zu müssen, um tatsächlich in diesem verwunschenen Berlin zu stehen, in dem durch die Strahlung einer besonderen Bombe dem Aberglauben entstammende Wesen verschiedenster Art sich manifestiert haben und seit 30 Jahren versuchen, sich in dieser fremden Welt zurechtzufinden. Wie alles von der Norm Abweichende sind sie dabei verschiedensten Anfeindungen unterworfen.

Es hat mich tief beeindruckt, wie die Autorin hier aktuelle Themen der Diskriminierung einbezogen und quasi verfremdet hat, ohne dass es mich, wie bei zahlreichen anderen Büchern, genervt oder gar erschlagen hätte.

Lucy, die in der Nacht der Bombe zur Welt kam, ist aus dem Polzeidienst ausgeschieden und als Privatermittlerin tätig. Sie lebt in einer Wohngemeinschaft mit zwei Stifs, so werden die manifestierten Wesen genannt. Als eine Freundin ihrer Mitbewohnerin Lore verschwindet, ihre ehemaligen Kollegen sie um Mithilfe bei der Ermittlung um scheinbare Morde durch einen Werwolf bitten, obwohl Werwölfe bereits kurz nach der Bombe ausgerottet wurden und Lucy dann noch den Auftrag erhält, nach einer verschwundenen Fee zu suchen, wird sie unversehens in einen komplizierten Verbrechensstrudel gesogen, der seinesgleichen sucht.

Wunderbar düster, atmosphärisch dicht und überzeugend ausgearbeitet bis in die Nebenfiguren, überzeugt Kim Rabe hier mit einer tiefgründigen Story, die mich hoffen lässt, dass Lucy unbedingt in Serie geht. Es gibt noch so viele andere Berliner Wahrzeichen, die sich so herrlich geheimnisvoll auf einem Cover machen würden wie der Fernsehturm bei diesem Buch!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 30.08.2021

Es war mal ein literarischer Berlin-Urlaub angesagt - Mord inklusive!

2

Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich von dem Buch wirklich begeistert war. Die Thematik und die Idee haben mich einfach mitgerissen. Und insbesondere der Schreibstil war in meinen Augen genial. Irgendwann ...

Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich von dem Buch wirklich begeistert war. Die Thematik und die Idee haben mich einfach mitgerissen. Und insbesondere der Schreibstil war in meinen Augen genial. Irgendwann vergaß ich, dass ich las. Es war so, als würde sich vor meinem inneren Auge ein Film abspulen. Das machte es mir ungeheuer schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Insbesondere ab der zweiten Hälfte.
Dennoch hatte ich auch ein paar Schwierigkeiten mit diesem Buch. Die Idee um die Stifs, wie sie entstanden und lebten, war mir schnell klar. Dennoch kam ich mit den vielen verschiedenen Arten anfangs nicht zurecht. Und wie sie untereinander reagierten. Da brauchte ich meine Zeit, mich hineinzulesen, denn als Leser wird man da schon ins kalte Wasser geworfen. Andererseits hätte eine ellenlange Einleitung dem Buch nur geschadet, wie ich finde. Von daher kann ich dafür nicht wirklich einen Punkt abziehen. Auch hatte ich große Probleme mit Berlin. Nicht Berlin an sich, aber da ich noch nie dort war und mich ehrlich gesagt auch nie damit beschäftigt habe, kann ich eben auch nicht sagen, was die Stadtteile besonders macht. Warum Grunewald anders ist als Tegel beispielsweise. Und das Buch spielt sehr stark mit diesen örtlichen Gegebenheiten. Auch was Straßennamen anging. Ich denke aber, dass das gerade für Berliner einen sehr starken Reiz ausmacht. Sie können sich so noch viel stärker in die Geschichte einfühlen! Ich dagegen als ortsfremde hatte meine Probleme. Doch würde das Buch so vergleichbar in meiner Heimatstadt spielen, ich wäre begeistert gewesen von der Art und Weise, wie die Autorin die Orte einbindet. Von daher kann das Buch ja nichts dafür, dass ich kein Berliner bin und mir auch keinen Stadtplan danebengelegt habe. Letzteres hätte ich übrigens niemals getan, um den Lesefluss nicht zu unterbrechen.
Denn das Buch war spannend bis zum Schluss! Ich war absolut begeistert. Lucy war mir unglaublich sympathisch. Sie ist in meinen Augen manchmal etwas kaltschnäuzig und tut sehr stark, aber nur um ihr Inneres zu beschützen. Außerdem mochte ich diese Lone-Wolf-Mentalität sehr an ihr. Auch hier ziehe ich meine Parallelen zu den Detektiven in den 20ern beispielsweise. Im Laufe des Buchs macht sie eine großartige Veränderung durch. Ihre besten Freunde, Aki und Lore, haben mir auch sehr gefallen. Anfangs kam mir Lore eigentlich viel zu kurz. Doch gerade ab der zweiten Hälfte des Buches spürt man, wie wichtig diese Figur eigentlich ist. Insbesondere auch Verwicklungen, über die man anfangs „hinweggelesen“ hat, sie als bloße Information über den Charakter abgetan hat, die wurden wichtig! Ich liebe so etwas an einem guten Krimi. Dass da eine Lösung nicht aus dem Nirvana kommt, sondern in Wahrheit schon das gesamte Buch über Hinweise wie Brotkrumen ausgestreut werden. Das macht unglaublichen Spaß zu lesen.
Da ich immer ein großer Fan von gut gemachten Nebenfiguren bin, muss ich unbedingt einmal anmerken, dass ich Cosima absolut göttlich finde! Die transsexuelle Barfrau eines Clubs, die anfangs wie ein Filler wirkt, um Lucy neue Erkenntnisse zu ihrem Vermisstenfall zu geben, macht eine Wandlung durch, bei der mein Herz doch aufblühte. Es war fantastisch! Großes Kompliment an die Autorin!
Auch der Twist in der Handlung, der wahre Täter hinter allem, den man wohl innerlich vom eigenen Gefühl her schon fast im Visier hatte, dann aber doch total überrascht wurde… Ich war wirklich begeistert! Allein schon die Idee, eine Detektivgeschichte im klassischen Stil (ich denke da an Marlowe) in einem Berlin voller Fabelwesen spielen zu lassen… Wirklich großartig.
Doch was ich ganz besonders schätzte, das ist der Schreibstil! Schon in der Leseprobe wurde ich umgehauen und fühlte mich gedanklich in einen schwarz-weiß Detektivfilm zurückversetzt. Das musste ich noch einmal anmerken. Tolle Leistung! Und der ganze Stoff bietet genug Futter für Band zwei und Band drei in meinen Augen. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Autorin darüber nachdenken würde. Das Cover dagegen hätte mich fast dazu verleitet, über dieses Buch hinwegzusehen. Denn es wirkt in meinen Augen unscheinbar. Jedoch hätte ich jetzt nach dem Lesen beim besten Willen nicht gewusst, wie man es hätte passender gestalten können. Und je länger ich es betrachte, desto hübscher finde ich es wiederum. Ich hoffe sehr, dass noch viele zu diesem tollen Buch greifen. Ich finde es schon wieder schade, dass ich es als ebook gelesen habe und nicht die Printausgabe in mein Regal stellen kann.
Mein Fazit: Ich habe lange nicht so etwas Fesselndes gelesen! Und ich kann es ohne Einschränkung jedem weiterempfehlen, der gern Krimis und Fantasy liest. Doch auch nur als Fan von einem der beiden Genres wird man mit diesem Buch mehr als glücklich sein! Und wenn ich so zum Ende darüber nachdenke, der Titel ist wirklich unglaublich passend gewählt!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 11.09.2021

Ein Mix aus Fantasy und Krimi

0

Berlin Monster- Nachts sind alle Mörder grau von Kim Rabe



Durch ein missglücktes wissenschaftliches Experiment wurde der Aberglauben der Menschen real. So kommt es, dass sich allerlei Fabelwesen, ...

Berlin Monster- Nachts sind alle Mörder grau von Kim Rabe





Durch ein missglücktes wissenschaftliches Experiment wurde der Aberglauben der Menschen real. So kommt es, dass sich allerlei Fabelwesen, die so genannten Stifs, überall auf der Welt tummeln. Unter anderem auch in Berlin, Lucys Heimatstadt. Sie kann die Anwesenheit der Stifs spüren, weswegen sie sich in ihrer Detektei auf Fälle spezialisiert hat, die diese betreffen. Als sie damit beauftragt wird, eine verschwundene Fee zu suchen, kann sie noch nicht ahnen, welch weite Kreise dieser Fall zieht.



Der Roman wurde in der Ich- Form geschrieben, weswegen man sich gut in Lucy hineinversetzen kann. Mir war sie gleich sympathisch, da sie sich für ihre Grundsätze einsetzt und nicht verbiegen lässt, auch nicht von ihren zahlenden Klienten. Sie ist stark mutig und mitfühlend, auch den Stifs gegenüber, was für Menschen nicht immer der Fall ist. Trotzdem ist sie nicht perfekt: Sie macht auch Fehler und hat Schwächen. Das macht sie für mich zu einer gelungenen Romanfigur: Eben menschlich und realistisch. Auch Lucys Mitbewohner waren mir sehr sympathisch. Realistisch war auch, dass jeder einzelne Protagonist seine eigene Art zu Sprechen hat.



Der Vermisstenfall nimmt schnell an Fahrt auf und zieht immer weitere Kreise. Lucy taucht schnell in eine Welt aus Korruption, Diskriminierung und Wut ab. Die Handlung nahm immer wieder unvorhergesehene Wendungen und war von der ersten bis zur letzten Seite spannend.



Die vielen verschiedenen Arten von Stifs machen den Roman bunt, vielfältig und lebendig. Neben den Fabelwesen, die oft in Fantasyromanen beschrieben werden, wie Hexen, Feen, Elfen und Trolle, gab es auch (für mich) unbekannte Wesen zu entdecken. Bspw. einen orientalischen Dämon oder eine andalusische Sagengestalt. Da war es gut, dass es einen Bezug zu den Sagen, Märchen und Mythologien gab, aus denen die einzelnen Stifs stammen. So konnte man auch ohne Vorkenntnisse oder lange Recherchen einschätzen, was die einzelnen Wesen ausmacht und ob sie über magische Fähigkeiten verfügen. Zudem konnte man beim Lesen etwas lernen, was mir persönlich sehr sympatisch war.



Zwar sind viele Elemente des Romans fantastisch, doch die Schauplätze sind real. So kann man genau zurückverfolgen, welchen Weg durch Berlin Lucy genommen hat. Mir hat die Mischung aus Realität und Fantasie gut gefallen. Nur die häufig erwähnten Straßennamen waren für mich etwas zu viel, da sie mir als Nicht- Berlinerin nichts sagten.



Am meisten hat mich die Tiefgründigkeit des Romans überrascht. Für einige Menschen sind die Stifs eine unbekannte Bedrohung oder ein Ärgernis. Das wird von ein paar Randgruppen und Politikern genutzt, um sich zu profilieren und eine feindliche Stimmung zu erzeugen. Dadurch gab es einige Parallelen zum heutigen Weltgeschehen. Besonders gut hat mir hierbei gefallen, dass beide Seiten der Medaille beschrieben wurden. Gerade die Unsicherheit der Stifs ist sehr berührend.

Leider gab es ein paar kleine Logikfehler. Sie beeinflussen die Handlung des Romans zwar nicht direkt, wären jedoch vermeidbar gewesen.

Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy