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Veröffentlicht am 29.08.2019

Fesselnder Norwegenroman

Das Geheimnis der Fjordinsel
1

„Das Geheimnis der Fjordinsel“ von Christine Kabus ist ein fesselnder historischer Roman, eigentlich sogar ein Krimi. Über den Inhalt: 1980: Rike lebt in Ostfriesland und verliert plötzlich ihren geliebten ...

„Das Geheimnis der Fjordinsel“ von Christine Kabus ist ein fesselnder historischer Roman, eigentlich sogar ein Krimi. Über den Inhalt: 1980: Rike lebt in Ostfriesland und verliert plötzlich ihren geliebten Großvater, Opa Fiete, der Rike großgezogen hat. Beate, Rikes Mutter, hat selten Kontakt zu ihrer Tochter und zu ihrer eigenen Mutter Johanne hatte sie den Kontakt schon als Jugendliche abgebrochen: Beates Mutter verließ Opa Fiete und Beate Hals über Kopf für ihre große Liebe in Norwegen. Rike erbt von Opa Fiete das gemeinsam bewohnte Haus in Ostfriesland und findet darin einen Karton voller Briefe. Die Briefe sind von Rikes Großmutter Johanne an ihre Tochter Beate. Da der letzte Brief erst fünf Jahre alt ist, vermutet Rike, dass ihre totgeglaubte Großmutter noch leben könnte. Rike begibt sich auf die Suche nach ihrer Großmutter und reist nach Norwegen in eine unbekannte Zukunft und in eine unbekannte Vergangenheit. 1926: Nach dem plötzlichen, mysteriösen Tod ihres Vaters, und der unerwarteten „Entlobung“ ihres angehenden Ehemannes, muss sich Johanne ein eigenes neues Leben aufbauen. Um die verschuldete Weinhandlung der Familie zu retten, behauptet sich Johanne in einer der sonst von Männern dominierten Gesellschaft. Johanne geht auf Spurensuche und zeigt dem mutmaßlichen Mörder ihres Vaters die Stirn. Dabei entwickelt sie sich zu einer selbstbewussten mutigen und starken Frau in einer Welt von Verbrechern und Schmugglern. Rike und Johanne sind zwei authentische Protagonistinnen, deren Leben spannend miteinander verknüpft werden. Christine Kabus schafft es immer wieder den speziellen Charakter der Personen einzufangen, und ich kann mich richtig gut in das Leben beider Frauen reinversetzen. Auch die geschickt eingebauten interessanten geschichtlichen Eckdaten und Informationen, sowie die Dialoge auf Plattdeutsch oder auch Norwegisch (mit Übersetzung) machen den Roman authentisch und lebendig. Mit ihrem flüssigen und lebendigen Schreibstil übermittelt Christine Kabus die wunderbare Landschaft Norwegens und das raue Leben am Emdener Hafen lebendig an den Leser. Mein Fazit: Auf 492 Seiten durfte ich die spannenden Geschichten zweier mutiger und starken Frauen erleben, mit einer Menge historischer Eckdaten und Informationen, die unglaublich interessant, sind! Der Roman ist in zwei spannenden und lebendigen Erzählsträngen aufgebaut. Ich mag die Aufgliederung in den zwei unterschiedlichen Zeitabschnitten sehr, denn so komme ich als Leser Schritt für Schritt hinter das Geheimnis der Vergangenheit. Von Anfang an war ich sofort mitten drin in der Geschichte. Durch die kontinuierlich ansteigende Spannung konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Ich habe „Das Geheimnis der Fjordinsel“ regelrecht verschlungen und es hat mir super gut gefallen. Der Roman hat alles, was ein gutes Buch braucht: Spannung von Anfang bis Ende, Geheimnisse, Gefühle, historische Fakten, wundervolle Natur-und Landschaftsbilder und gute Unterhaltung. 5 Sterne! Tolles Buch!

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  • Erzählstil
  • Atmosphäre
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  • Geschichte
Veröffentlicht am 07.10.2018

Spannende Lektüre

Bluthaus
4

Frida Paulsen ist wieder da! Nachdem sie sich auf Grund ihrer traumatischen Erlebnisse ihres letzten Falles (Totenweg) auf den Hof ihrer Eltern in der der Elbmarsch zurückgezogen hat, geht es im 2. Teil ...

Frida Paulsen ist wieder da! Nachdem sie sich auf Grund ihrer traumatischen Erlebnisse ihres letzten Falles (Totenweg) auf den Hof ihrer Eltern in der der Elbmarsch zurückgezogen hat, geht es im 2. Teil sofort wieder mächtig spannend weiter!
Gleich zu Beginn des Buches wird der Leser ins Jahr 1997 versetzt, wo ein junges Mädchen Zeugin eines grausamen Familienmordes wird.
Im Jahre 2018 erhält Frida Paulsen ganz überraschend Besuch von ihrer Internatsfreundin Johanna Arndt, genannt Jo. Die Absicht ihres Besuchs verschweigt Jo, und nachdem sie erfahren hat, dass Frida aktuell vom Polizeidienst freigestellt ist, verschwindet Jo auch schon wieder.
Gegen Mitternacht wird Fridas Kollege Bjarne Haverkorn zu einem Tatort gerufen. Auch Bjarne hatte an seinem letzten Fall mächtig zu knabbern, ist aber nun wieder bei der Mordkommission tätig.
Am Tatort findet Bjarne die Leiche einer unbekannten Frau vor, die mit mehreren Messerstichen getötete wurde. Außerdem befindet sich Jo am Tatort, denn sie hatte mit ihrer Harley in diesem einsamen Gehöft vor einem Gewitter Unterschlupf gesucht. Dort hatte Jo die Sterbende entdeckt und den Notarzt gerufen. Jo hatte versucht, die fremde Frau durch erste Hilfe Maßnahmen zu retten.
Natürlich wird Jo von Bjarne im Polizeipräsidium verhört, und nachdem sie dann mit einem sichergestellten Beweisstück – ihrer Harley – abhaut, gerät Jo unter Tatverdacht.
Ein Handyanruf von Jo bei Frida, und dann ist Jo verschwunden.
Wo ist Jo?
Was hat Jo mit dem aktuellen Mord zu tun?
Wer ist die Tote?
Auf der Suche nach Jo findet Frida das Bluthaus und der Leser erfährt häppchenweise immer mehr, was damals dort, im Jahre 1997, passiert ist. Absolut spannend begibt sich der Leser mit Frida und Bjarne auf die Suche nach des Rätsels Lösung.
Romy Fölck versteht es, ihre Leser von der ersten bis zur letzten Seite ans Buch zu fesseln und eifrig mit auf Spurensuche zu nehmen. Das Buch lässt einen nicht mehr los!
Der Schreibstil ist eingängig und die Handlung ist packend geschrieben. Sie hat einen guten, gleichbleibenden Spannungsbogen. Die Orte und die Charaktere der Protagonisten sind so detailgetreu beschrieben, dass man sich mitten hineinversetzt fühlt in das Geschehen.
Natürlich wird man als Leser wieder gekonnt auf die falsche Spur geführt und hat am Ende ein Aha-Erlebnis.
Auch wer Band 1 (Totenweg) nicht kennt, kann sich schnell in das aktuelle Geschehen einfinden und sich ein Bild von den Geschehnissen aus Totenweg machen. Sie werden beiläufig mit eingebaut, und somit knüpft Band 2 direkt –aber gut verständlich – an Teil 1 an.
Mal wieder ein richtig toller Krimi, den ich absolut weiter empfehlen kann!
Ich freu mich auf eine Fortsetzung und auf neue Fälle, die Frida und Bjarne gemeinsam lösen werden!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 24.04.2018

Gefühlvoller Norwegen-Roman

Das Lied des Nordwinds
0

Das Lied des Nordwinds entführt den Leser ins Jahr 1905, in dem Norwegen um seine Unabhängigkeit ringt.
Der Leser taucht in das Leben zweier Frauen ein, die um die Emanzipation und um das Glück kämpfen ...

Das Lied des Nordwinds entführt den Leser ins Jahr 1905, in dem Norwegen um seine Unabhängigkeit ringt.
Der Leser taucht in das Leben zweier Frauen ein, die um die Emanzipation und um das Glück kämpfen müssen.
Ein wirklich wundervoller, gefühlvoller Roman, voller Spannung und Geheimnisse.
Da ist Karoline, die sich auf die baldige Hochzeit mit dem schnittigen Adligen Moritz und auf das Leben in einem Schloss freut.

Aber leider muss sich Karoline unter der Hand ihrer dominanten Schwiegermutter beugen und wird von Moritz gar nicht beachtet.
Sie flüchtet sich in Kitschromane und bewundert das Leben der mutigen Romanheldin.
Karoline belauscht zufällig ein Gespräch, durch das sie erfährt, dass sie nur eine gute Partie für Moritz war, deren Mitgift das marode Schloss retten sollte.
Von Liebe keine Spur!
Und so bleibt auch der erhoffte Kindersegen bei Karoline aus.
Als Moritz schwer erkrankt, fürchtet Karoline um ihre Zukunft, denn sollte Moritz ohne Erben sterben, würde sie völlig mittellos dastehen und das Schloss verlassen müssen.
Durch Zufall erfährt Karolin von einem unehelichen Kind, dass Moritz in Norwegen gezeugt hat.
Karoline begibt sich auf die Suche nach dem Kind und macht sich auf eine spannende Reise nach Norwegen.
Genau wie Karoline, wird auch der Leser mit der Frauenbewegung konfrontiert und lernt eine völlig neue Welt kennen.
Nicht nur Norwegen strebt die Unabhängigkeit an, auch Karoline gewinnt ihr Selbstbewusstsein und lernt das wahre Leben kennen.
Eine weitere Protagonistin ist Liv, ein junges Mädchen aus ärmsten Verhältnissen, das bei Familie Treske eine Stelle als Dienstmagd antreten muss, um für den Unterhalt ihrer Familie zu sorgen.
Herr Treske ist ein hartherziger Mann, der seinen Sohn Elias regelrecht zu hassen schein.
Auch Frau Treske scheint sich nicht wirklich für Elias zu interessieren und kümmert sich nur um ihr Neugeborenes.
Liv bemüht sich, das Vertrauen von Elias zu gewinnen und möchte ihm helfen, sein Leben leichter zu machen.
Doch dann wirft der Missionar Halvor Eik ein Auge auf Liv und möchte sie regelrecht in Besitz nehmen.
Bald schon soll sie mit ihm nach Madagaskar gehen, obwohl ihr Herz für jemand anderen schlägt.
Liv muss eine Entscheidung treffen, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt …

Fazit:
Ein wunderbarer Roman mit sympathischen Protagonisten, deren beiden Geschichten mich sofort mitten hinein versetzen ins Norwegen im Jahr 1905.
Der Schreibstil ist einfach und verständlich, in zwei abwechselnden Erzählsträngen geschrieben, so dass ich als Leser immer wieder neugierig bin auf den Fortgang der Geschichten.
Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und war richtig traurig, dass die 620 Seiten so schnell gelesen waren.
Ich hätte immer weiter lesen können, denn der Roman enthält viel Emotionen und auch Spannung und liest sich einfach nur wunderschön.
Ich kann das Buch wirklich sehr empfehlen und bin neugierig auf weitere Bücher von Christine Kabus geworden.

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  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 19.02.2018

Absolut spannend!

Totenweg
2

Schon die Leseprobe hatte mich sofort gefesselt, und ich habe mich riesig gefreut, als ich für die Lesejury-Aktion ausgewählt wurde.
Das besondere an der Lesejury Aktion war, dass die Autorin Romy Fölck ...

Schon die Leseprobe hatte mich sofort gefesselt, und ich habe mich riesig gefreut, als ich für die Lesejury-Aktion ausgewählt wurde.
Das besondere an der Lesejury Aktion war, dass die Autorin Romy Fölck auch daran teilgenommen hat, und wir Leser duften natürlich eine Menge Fragen stellen.
So erzählte uns Romy Fölck: „Das Schreiben eines Romans dauert so 8 - 10 Monate. Danach mache ich etwas Pause und dann geht es weiter.“
Und warum hat sich Romy Fölck die Elbmarsch für den Totenweg ausgesucht? „Weil ich seit 5 Jahren in der Elbmarsch lebe. Ich habe mich sofort verliebt in diesen Landstrich an der Elbe: Reetdachhäuser, Deiche, viele Schafe, Kühe und Pferde und noch mehr Vögel. Und dann diesen düsteren Herbsttage ... da war klar, dass hier mein nächster Roman spielt.“
Was macht die Autorin während den Denkpausen?
„In den Denkpausen bin ich nah bei meinen Figuren, spiele im Kopf alles wieder und wieder durch und klopfe nochmals den Plot ab, ob er funktioniert oder ob er Lücken hat. Da habe ich oft noch richtig gute Ideen für Cliffhanger oder eine überraschende Wendung.“
Roma Fölck versteht es, ihre Leser mit ihrem spannenden und einfühlsamen Schreibstil auf den Totenweg zu „entführen“. Und wenn man nicht aufpasst, läuft man mit seinen eigenen Vermutungen in die Irre, denn der Roman ist voll von überraschenden Wendungen.
In klarer, verständlicher Sprache malt die Autorin ein Bild von der Landschaft und dem düsteren Totenweg. Durch Rückblicke ins Jahr 1998 erfahre ich als Leser immer mehr über die Menschen in Deichgraben, und über den Fall Marit, ein Mord, der nie gelöst wurde.
Die Figuren kommen alle sehr überzeugend rüber und ich kann mir das Dorf in Deichgraben in der Elbmarsch richtig lebhaft vorstellen, ich bin mitten drin im Geschehen und ich bin fast überzeugt, dass es die Personen alle wirklich gibt.
Frida Paulsen hat seit dem schrecklichen Ereignis vor 18 Jahren nur wenig Kontakt zu ihren Eltern, doch als Fridas Vater brutal niedergeschlagen wird, erhält sie einen Anruf ihrer Mutter, einen Hilferuf, denn Fridas Vater liegt lebensgefährlich verletzt im Koma und der heimatliche Apfelhof steht kurz vor der Pleite.
Frida kehrt also an den Ort ihrer Kindheit zurück. Dunkle Erinnerungen kommen wieder hoch: Marit, Fridas beste Freundin liegt ermordet im verlassenen alten Viehstall am Totenweg.
Frida, damals gerade 13 Jahre alt entdeckt das tote Mädchen. Und Frida weiß wer der Mörder ist! Dieses Geheimnis trägt Frida nun seit 18 Jahren unausgesprochen mit sich herum.
Bjarne Haverkorn, der die Mordermittlungen im Fall Marit leitete, konnte den Fall Marit nie lösen, den Mörder nie fassen. Und jetzt ist Haverkorn wieder in Deichgraben in der Elbmarsch, um im brutalen Mordversuch an Fridas Vater zu ermitteln.
Er ist sich sicher, dass es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen gibt, und er weiß, dass Frida ihr Geheimnis noch immer unausgesprochen in sich trägt. Das Schweigen und der Cold Case, also Marits Tod, stehen immer noch zwischen Frida und Haverkorn.
Irgendjemand scheint sich über Fridas Rückkehr nicht zu freuen und Frida scheint sich mit jeder Erinnerung an den Fall Marit mehr und mehr in Gefahr zu begeben. Wird Frida sich diesmal Heverkorn anvertrauen?

Fazit:
Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich das Buch regelrecht verschlungen, denn die spannende Handlung hat mich nicht losgelassen.
Irgendwie hat dort in Deichgraben jeder „eine Leiche im Keller“ und jeder könnte der Mörder sein, könnte ein Motiv haben Fridas Vater niedergeschlagen zu haben, und um Frida aus dem Weg räumen zu wollen.
Ein wirklich hervorragender und spannender, absolut packender Krimi, den ich euch sehr empfehlen kann!
Und Romy Fölck hat mir auch schon den Mund wässrig gemacht auf Band 2: „Band 2 "BLUTHAUS" ist sogar schon fertig und erscheint noch dieses Jahr im Herbst. Und - so viel kann ich verraten - eine spannende Nebenfigur wird dort ihren Spuren der Vergangenheit auf den Grund gehen. UND ... ihr könnt am Ende von "TOTENWEG" schon mal in die Leseprobe reinlesen.“ (Romy Fölck)
Totenweg ist ab 23.02. 2018 auf dem Markt erhältlich.

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Veröffentlicht am 08.01.2018

Ergreifend

Das Erbe der Rosenthals
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Das Erbe der Rosenthals:
Der Debütroman von Armando Lucas Correra ist erst am 21.12.2017 in deutscher Sprache erschienen und wurde aus dem englischen „The German Girl“ von Ute Leibmann übersetzt.
Meine ...

Das Erbe der Rosenthals:
Der Debütroman von Armando Lucas Correra ist erst am 21.12.2017 in deutscher Sprache erschienen und wurde aus dem englischen „The German Girl“ von Ute Leibmann übersetzt.
Meine persönlichen Eindrücke:
Das Buchcover gefällt mir sehr gut, es spiegelt Aufbruch, Heimatlosigkeit und Verlorenheit wider.
Das Buch ist den Passagieren der St. Luis gewidmet und basiert auf der wahren Geschichte jüdischer Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Kuba. Trotz gültiger Papiere durften im Frühjahr 1939 nur 29 von den 937 Passagieren nach Kuba einreisen.
Auf 432 lässt mich der Autor teilhaben an der Geschichte zweier Mädchen: Hannah, auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft und Anna auf der Suche nach der Vergangenheit.
Die Handlung beginnt 1939 mit dem Leben und der Flucht von Hannah Rosenthal in der NS-Zeit und wechselt sich in zwei Erzählperspektiven ab mit der Geschichte von Anna Rosen, die im Jahr 2014 auf der Spurensuche nach ihrem Vater mit Hannahs Lebensgeschichte konfrontiert wird. Ihre beiden Schicksale werden am Ende zu einer gemeinsamen Geschichte.
Das Buch ist flüssig und in einer lebhaften, bildlichen Sprache geschrieben. Es hat mich von Anfang an gefesselt.
Die Charaktere sind authentisch und lebhaft beschrieben, so dass ich schnell eintauchen konnte in die Straßen von Berlin, wo die 11-jährige Hannah mit ihrem Freund Leo die immer schlimmer ausartende Entwicklung der Nationalsozialisten und die Judenverfolgung hautnah miterleben müssen.
Hannahs Vater Max gelingt es schließlich für seine Familie, sowie für Leo und Leos Vater die rettende Passage auf dem Schiff St. Louis Richtung Kuba zu ergattern, mit der Hoffnung, von Kuba aus weiter nach New York zu gelangen.
Die einst so angesehene und wohlhabende Familie Rosenthal lässt alles in Deutschland zurück und scheint den Gräueltaten des NS Regimes entfliehen zu können.
Doch von den 938 Passagieren dürfen letztendlich nur 29 nach Kuba einreisen, darunter Hannah und ihre schwangere Mutter Alma. Max, Leo und sein Vater müssen zurück nach Europa in eine ungewisse Zukunft.
Werden sich Hannah und ihr Vater jemals wiedersehen? Wird Leo seine Hannah eines Tages wiederfinden?
Die Familie Rosenthal scheint unter einem nicht enden wollenden Fluch zu stehen und Hannah und ihre Mutter müssen auf Kuba ihren Weg finden.
Sie erleben mit der kubanischen Revolution wieder ein Religionsverbot, Verfolgung und die Verarmung der Bevölkerung. Auf Kuba scheint sich die Geschichte in einer ähnlichen Weise zu wiederholen.
Hannahs Lebensgeschichte erfährt neue Hoffnung, als sie von ihrer Nichte Anna Rosen erfährt.
Annas Geschichte spielt im Jahr 2014 in New York, wo sie auf Spurensuche nach ihrem am 9.Sept 2001 verstorbenen Vater ist.
Eines Tages erhält Anna einen Brief von ihrer alten Tante Hannah, die Annas Vater auf Kuba aufgezogen hat, nachdem seine Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen waren. Anna reist daraufhin mit ihrer Mutter nach Kuba um ihre Tante kennenzulernen und mehr über ihren Vater zu erfahren. In Kuba lernt Anna die tragische Geschichte der Familie Rosen / Rosenthal kennen.
Dieser letzte Abschnitt des Buches zieht sich ein wenig in die Länge, spiegelt aber auch die triste Lebenssituation auf Kuba wieder.
Fazit:
Armando Lucas Correa versteht es den Leser mit einer lebendigen und bildhaften Schreibweise mitten ins Herz zu treffen. Als Leser bin ich hautnah dabei, mittendrin im Geschehen.
Ständig meint man, es gibt noch Hoffnung, dann bangt man wieder mit der Familie und ist letztendlich sehr ergriffen, sehr aufgewühlt und betroffen von den Ereignissen.
Historische Fakten werden geschickt in den Roman eingebaut, so dass die fiktiven Geschichten authentisch wirken. Man meint, sie könnten sich tatsächlich genauso zugetragen haben.
Die Fotos der Passagiere auf der St. Louis findet man im Anhang des Buches und sie geben den Romancharakteren Gesichter.
Ich kann Euch eine absolute Leseempfehlung aussprechen für ein sehr gelungenes, spannendes und ergreifendes Buch.

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