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Veröffentlicht am 19.01.2018

Atlantia kann zwar nicht mit viel Spannung oder Tiefgang, dafür aber mit sympathischen Figuren, einer faszinierenden, scheinbar dem Untergang geweihten Unterwasserwelt sowie einer gelungenen Mischung aus dystopischem Setting und phantastischen Elementen ü

Atlantia
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Atlantia ist ein gelungenes Jugendbuch, das trotz kleinerer Schwächen insgesamt gut zu unterhalten vermag. Wie schon einige andere Werke von Ally Condie ist auch dieses nicht von Atem beraubender Spannung ...

Atlantia ist ein gelungenes Jugendbuch, das trotz kleinerer Schwächen insgesamt gut zu unterhalten vermag. Wie schon einige andere Werke von Ally Condie ist auch dieses nicht von Atem beraubender Spannung durchzogen, aber auf Grund der vielen offenen Fragen, die sich im Verlauf der Handlung zunehmend stellen, dennoch sehr fesselnd und mitreißend, sodass man schon nach kurzer Zeit den ständigen Drang verspürt weiterzulesen um möglichst bald die begehrten Antworten zu finden.
Die Stadt Atlantia ist eine faszinierende, gut durchdachte Unterwasserwelt, in der es unglaublich viel zu entdecken gibt. Durch die anschaulichen Beschreibungen bekommt man relativ schnell eine gute Vorstellung von ihr und nur zu gern würde man die Kuppeln, den Tempel sowie die elektrischen Gondeln mit eigenen Augen sehen. Es ist dort allerdings nicht ganz ungefährlich, da häufig Lecks entstehen und die schützenden Außenwände jederzeit dem enormen Druck der kalten Fluten nachgeben könnten.
Religion ist in Atlantia anscheinend von großer Bedeutung, dient jedoch offensichtlich nur dazu die Leute zu kontrollieren und sie davon abzuhalten ihre Welt in Frage zu stellen. Generell gibt es im Hinblick auf das Leben dort einige Ungereimtheiten, alles ist sehr geheimnisvoll und man hat binnen kurzem das Gefühl, dass den Bewohnern vieles verschwiegen wird. Insbesondere in Bezug auf das Oben scheint der Rat ihnen nicht die volle Wahrheit über die Verhältnisse zu sagen und die meisten Antworten werfen nur neue Fragen auf. Es ist erstaunlich, wie viele dem Rat sowie dem Hohepriester blind vertrauen und dass augenscheinlich nur so wenige neugierig auf das Oben sind bzw. dieser Neugier nachgeben, denn keiner von ihnen hat je Beweise für die Behauptungen über die dort angeblich herrschenden Zustände gesehen.

Die Sirenen, zu denen auch Rio gehört, sind sehr interessante Wesen mit unterschiedlichen, schönen sowie schrecklichen, Fähigkeiten, abhängig davon, wie sie sie einsetzen. Menschen mit ihrer Stimme zu manipulieren ist nur eine davon und sie alle sind unterschiedlich stark. Unglücklicherweise stehen die meisten Bewohner Atlantias den Sirenen wegen einzelner schlechter Erfahrungen, die dazu geführt haben, dass alle Sirenen unter der ständigen Kontrolle des Rats leben müssen, inzwischen grundsätzlich eher feindselig gegenüber, obwohl nicht alle von ihnen schlecht sind oder ihre Kräfte missbrauchen. Diesen Teil ihrer selbst musste Rio deshalb seit ihrer Geburt vor jedem außer ihrer Mutter und Bay verbergen um nicht von ihrer Familie getrennt zu werden. Trotzdem hat jeder gemerkt, dass Rio anders ist als ihre Schwester, wodurch sie ein wenig zur Außenseiterin wurde.

Rio ist eine sympathische Protagonistin, deren Empfindungen man gut nachvollziehen kann. Gleich zu Beginn fühlt man sich von Bay beinahe genauso verraten wie sie, weshalb man natürlich unbedingt wissen möchte, wieso ihre Schwester nach Oben gegangen ist und sie dazu noch ohne jede Erklärung einfach verlassen hat. Ihr Fortgang ist umso schmerzhafter und trauriger, weil Rio damit die letzte Person verliert, die ihr wahres Wesen kennt. Bei Bays Entscheidung hat sie zudem ihre Stimme in der Öffentlichkeit erstmals für einen kurzen Moment nicht unter Kontrolle und es könnte beträchtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wenn die falschen Menschen von ihrem Geheimnis erführen.
Rio ist allerdings überzeugt davon, dass Bay triftige Gründe für ihr Handeln gehabt haben muss und ihre Wut weicht schnell dem verzweifelten Bedürfnis das Verhalten ihrer Schwester zu verstehen. Ihr unerschütterlicher Wille und ihre Entschlossenheit Antworten zu bekommen sind bewundernswert, auch wenn manche ihrer Ideen und Pläne unausgereift erscheinen und somit kaum Erfolg versprechend sind. Außerdem ist sie sehr mutig und setzt sich für diejenigen ein, die ihr etwas bedeuten. Anfangs wirkt Rio vielleicht ein wenig emotionslos, das ist jedoch dem Umstand geschuldet, dass sie jahrelang niemals ihre wahren Gefühle offenbaren durfte, und somit durchaus passend. Das ändert sich später als sie sich weiterentwickelt, offener wird und mehr von sich preisgibt.

An dieser Entwicklung ist True maßgeblich beteiligt, der ebenfalls nach Antworten sucht seit sein bester Freund zusammen mit Bay nach Oben gegangen ist. Er ist ein talentierter Erfinder, der viel mit Rio gemeinsam hat und sie tatkräftig unterstützt. Nach Bays Verschwinden wird er der einzige Mensch in Rios Leben, der einem Freund am nächsten kommt. Dennoch dauert es lange bis sie ihm wirklich vertraut, was angesichts der Tatsache, dass er genauso viele Geheimnisse vor ihr hat wie umgekehrt, aber verständlich ist. Natürlich bahnt sich im Verlauf des Buches später eine kleine, zarte Liebesgeschichte zwischen ihnen an. True ist sehr liebenswert und er und Rio ergänzen sich wunderbar, doch man erfährt nicht so richtig, wie, warum oder in welchem Moment sie sich ineinander verlieben. Das Herzklopfen bleibt aus, was wirklich schade ist, weil man sehr viel mehr daraus hätte machen können. Es wäre demnach schöner gewesen, wenn Ally Condie der Liebesgeschichte entweder etwas mehr Raum gegeben oder die Beziehung der beiden als bloße Freundschaft belassen hätte.

Von ihrer Familie ist Rio nur ihre Tante Maire geblieben, zu der sie bislang kaum Kontakt hatte. Sie ist ebenfalls eine Sirene und eine der interessantesten und facettenreichsten Charaktere des Romans. Bis zum Schluss weiß man nicht, ob man ihr trauen kann, wann sie die Wahrheit sagt oder was ihre Motive sind, und ein paar Fragen bleiben sogar danach noch offen. Es ist also nur logisch, dass Rio ihr zunächst misstraut, zumal Maire abgesehen von einigen Antworten weiterhin viel vor ihr verbirgt. Von ihrer Tante erfährt sie viele wichtige Dinge über Atlantia sowie die Sirenen und ihre wahre Geschichte. Des Weiteren lernt Rio mit Maires Hilfe ihre eigenen Kräfte gezielt einzusetzen und zu steuern.

Von Anfang an unsympathisch und eindeutig der Antagonist ist dagegen der Hohepriester Nevio. Er nimmt Rio nach dem Verlust ihrer Schwester auch noch ihr Zuhause weg, ist aber ferner zu viel schrecklicheren Taten fähig und viel hinterhältiger und verabscheuungswürdiger als zunächst gedacht.

Während man über die Unterwasserstadt und ihre Bewohner ziemlich viel erfährt, wird das Leben Oben von Ally Condie leider kaum näher beleuchtet. Die Zeit vor der Trennung und der Grund dafür werden so gut wie gar nicht thematisiert, lediglich von zerstörtem Lebensraum und starker Luftverschmutzung ist die Rede. Der Fokus liegt also mehr auf der Gegenwart und dem Schicksal der Figuren. Die Vergangenheit spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle, wobei das Oben selbst in der Gegenwart nur sehr spärlich beschrieben wird. Aus diesem Grund kann man die teilweise gleichgültige Haltung der Menschen dort gegenüber den Bewohnern Atlantias nur schwer nachvollziehen, obgleich natürlich nicht alle von ihnen genauso empfinden.

Der Schwerpunkt des Romans liegt demnach auf der Suche nach der Wahrheit, die erst kurz vor Schluss, dafür dann in vollem Umfang, offenbart wird. Bis dahin bieten die verschiedenen Hinweise viel Raum für Spekulationen, die häufig schon bald wieder verworfen oder durch andere ersetzt werden, von denen sich manche, im Gegensatz zu einigen anderen, später jedoch als wahr herausstellen. Selbst wenn man mit der einen oder anderen Vermutung richtig liegt, erwarten einen also genügend Überraschungen und ungeahnte Wendungen, mit denen man so keinesfalls gerechnet hat. Sogar Bay wird einem ein kleines bisschen sympathischer, denn zumindest ihre, obschon nicht ganz einleuchtenden, Beweggründe kann man ihr nicht vorwerfen, sondern nur die Art und Weise ihres Verschwindens. Ehrlichkeit hätte ihrer Schwester viel Kummer und Leid erspart.

Zum Ende hin spitzt sich die Lage immer weiter zu und man wagt in Erwartung schrecklicher Ereignisse kaum weiterzulesen, zumal man sich zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen kann, wie die vielen Probleme, von denen manche leider viel zu schnell abgehandelt werden, noch gelöst werden sollen. Schließlich werden nicht nur die Figuren mit schockierenden Enthüllungen und unangenehmen Wahrheiten konfrontiert.

Die Auflösung ist der Autorin gut gelungen und das Ende ist sowohl zufriedenstellend als auch glaubwürdig, da die Heldin nicht wie durch ein Wunder alles bekommt, was sie jemals wollte. Viele Fragen bleiben letztlich allerdings offen, wobei man sich insbesondere in Bezug auf das endgültige Schicksal einer bestimmten Figur, die abschließend leider gar nicht mehr erwähnt wird, ein paar klärende Sätze gewünscht hätte. Insgesamt ist die Geschichte aber in sich stimmig und abgeschlossen.


FAZIT

Atlantia kann zwar nicht mit viel Spannung oder Tiefgang, dafür aber mit sympathischen Figuren, einer faszinierenden, scheinbar dem Untergang geweihten Unterwasserwelt sowie einer gelungenen Mischung aus dystopischem Setting und phantastischen Elementen überzeugen und damit für ein paar unterhaltsame Stunden sorgen.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Wer auf der Suche nach einem guten New Adult Roman für Zwischendurch ist, kann mit A little too far von Lisa Desrochers eigentlich nicht viel falsch machen.

A little too far
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A little too far ist ein schöner New Adult Roman für Zwischendurch, der erfreulicherweise komplett in sich abgeschlossen ist, sodass man nicht erst auf eine Fortsetzung warten muss um zu erfahren, wie ...

A little too far ist ein schöner New Adult Roman für Zwischendurch, der erfreulicherweise komplett in sich abgeschlossen ist, sodass man nicht erst auf eine Fortsetzung warten muss um zu erfahren, wie die Geschichte endet. Die einzelnen Bände der Reihe können also relativ unabhängig voneinander gelesen werden, da in den zwei weiteren Bänden jeweils andere Charaktere im Mittelpunkt stehen.
Lexie ist eine sympathische Protagonistin, mit der man sich schnell verbunden fühlt, auch wenn man ihre Gedankengänge nicht immer vollständig nachvollziehen kann. Es ist zwar durchaus verständlich, dass der Sex mit Trent sie verwirrt hat und sie beide nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen, nachdem ihre Gefühle sie so übermannt haben. Aber ihre Intimität ist weder Inzest noch sonst verwerflich und damit entgegen ihrer massiven Schuldgefühle gewiss kein Grund zur Hölle zu fahren. Obwohl sie bisher nur Freunde waren und sich eher wie Bruder und Schwester verhielten, sind sie schließlich nicht als Geschwister aufgewachsen, denn ihre Eltern wurden immerhin erst ein Paar als beide schon Teenager waren.
Nichtsdestotrotz kam der Sex sowohl für Lexie als auch für Trent sehr überraschend und dass sie danach plötzlich nicht mehr offen miteinander reden, weil sie so peinlich berührt sind, führt zu einigen Missverständnissen. Beide fühlen dasselbe, doch aus Angst vor der Reaktion des anderen trauen sie sich nicht ihre Gefühle zu offenbaren.

Trent ist ein wahnsinnig toller Kerl, innerlich wie äußerlich, ein guter Liebhaber und ein noch besserer Freund. Mit ihm kann Lexie über alles reden und er hört ihr sogar dann zu als sie seinen Rat in Bezug auf einen anderen Mann sucht, obschon er selbst in sie verliebt ist. Er will mir ihr zusammen sein, ungeachtet dessen was andere Leute davon halten oder über sie sagen werden. Dennoch lässt er ihr den nötigen Abstand um sich über ihre Gefühle klar zu werden anstatt sie zu bedrängen. Und Sam gegenüber ist er ebenfalls vollkommen aufrichtig, was seine Gefühle für eine andere betrifft. In Trent würde man sich selbst daher ebenfalls sofort verlieben, nicht zuletzt wegen seiner tollen Songs.

Die große Distanz und die lange Trennung durch Lexies Auslandsaufenthalt zeigen schon bald, dass ihre Gefühle nicht einfach wieder verschwinden und keine noch so intensive Ablenkung ausreicht, damit sie nicht mehr aneinander denken. Zwischen ihnen ist eben nicht nur eine körperliche Anziehungskraft, sondern eine tiefe Verbundenheit und echte Liebe. Nach und nach wird ihnen klar, dass sie schon immer mehr füreinander empfunden haben als bloß Freundschaft und es nur nicht wahrhaben wollten. Deshalb ist Lexie auch sehr eifersüchtig als ihre Freundin Sam sich mit Trent trifft und häufig schwärmend von ihm spricht.

Trotzdem dauert es sehr lange bis Lexie endlich auf ihr Herz hört, was ein paar sehr romantische Gesten zur Folge hat, weil sie sich vor der Reaktion ihrer Eltern fürchtet und ihre Familie nicht zerstören will. Davon abgesehen ist die Konfrontation mit den Eltern letzten Endes leider viel zu überstürzt und ziemlich unrealistisch, da insgesamt einfach alles viel zu schnell abgehandelt wird. Hier wären ein paar mehr Seiten sowie eine etwas größere Zeitspanne wünschenswert gewesen. Der an sich natürlich willkommene Ausgang hätte also nicht schon nach wenigen Stunden, sondern vielleicht erst nach einigen Tagen eintreten sollen.

Im Verlauf der Geschichte gibt es ein paar ansprechende, erotische Szenen, die jedoch sparsam eingesetzt werden, sodass nicht jeder intime Kontakt detailliert beschrieben wird. Dadurch wirken sie niemals unpassend und verdrängen die eigentliche Handlung nicht.

Sowohl zu Hause in den USA als auch in Italien hat Lexie einige interessante Freunde, von denen man die meisten aber leider nur recht oberflächlich kennen lernt. Die einzige Ausnahme ist der unverschämt gut aussehende Alessandro, der Lexie ein guter Freund ist als sie wegen ihres großen Gefühlschaos‘ dringend jemanden zum Reden braucht. Man freut sich darüber, dass sie jemanden gefunden hat, der ihr zuhört ohne sie zu verurteilen und dem sie sich öffnen kann. Doch in einer Szene geht sie zu sehr ins Detail und vertraut ihm Dinge an, die man womöglich nicht einmal seinem engsten Vertrauten erzählen würde, geschweige denn jemandem, den man gerade erst kennen gelernt hat.

Alessandro gibt Lexie ihrem Studienfach Kunstgeschichte entsprechend eine Aufgabe, die sie begeistert und durch die sie merkt, dass sie später gern mit Kindern arbeiten möchte um ihre Liebe zur Kunst an sie weiterzugeben. Bei den gemeinsamen Treffen und Führungen kommen die beiden sich am Ende allerdings näher als vom Pater beabsichtigt. Zusätzlich zu der körperlichen Anziehung entwickeln sich auf beiden Seiten Gefühle, die Lexie nur noch mehr verwirren.

Darüber hinaus ist Religion ein sehr präsentes Thema, womit Lisa Desrochers sicher nicht jedermanns Geschmack trifft. Lexie geht lediglich beichten und tut anschließend Buße für ihre angeblichen Sünden. Besonders penetrant wird es somit erst durch Lexies Freundschaft mit Alessandro, der fast permanent Bezüge zu Gott herstellt, davon spricht, dass dieser ihm einen neuen Weg gezeigt hat oder etwas Gottes Wille ist. Lexie betrachtet er deshalb sogar als Gottes Prüfung an ihn.
Er hatte offenbar ein hartes Leben und hat in der Vergangenheit viele Fehler begangen, die er nun wiedergutmachen will, nachdem der Pater in seinem Heimatort ihm einen Weg gezeigt hat. Alessandro liebt es ebenfalls mit Kindern zu arbeiten und will ihnen helfen, so wie auch ihm geholfen wurde. Letztlich öffnet ihm Lexie jedoch die Augen dafür, dass es nicht nur diesen einen Weg gibt, das zu erreichen, was er wirklich will.

Mit Rom hat die Autorin sich ferner für eine tolle, sehr ansprechende Stadt als Schauplatz für einen Großteil ihres Buches entschieden. Es macht großen Spaß gemeinsam mit Lexie berühmte Sehenswürdigkeiten und Kunstwerke sowie unbekanntere Gegenden der italienischen Hauptstadt zu erkunden und weckt schnell den Wunsch selbst einmal dorthin zu reisen um sie alle mit eigenen Augen zu sehen.

Anlass zur Kritik gibt abschließend hingegen die stellenweise leider weniger gelungene Übersetzung des Romans. Obwohl es für die bekanntlich schönste Nebensache der Welt doch wahrlich genug Synonyme gibt, wird – ausnahmslos – jedes Mal die Umschreibung „durchnudeln“ verwendet. Der überdurchschnittlich häufige Gebrauch dieses Wortes ist noch umso auffälliger, weil es sich dabei um einen sehr ungewöhnlichen und vor allem in einem ernsten Zusammenhang völlig unpassenden Ausdruck handelt, der zunehmend den Lesefluss stört.


FAZIT

Wer auf der Suche nach einem guten New Adult Roman für Zwischendurch ist, kann mit A little too far von Lisa Desrochers eigentlich nicht viel falsch machen. Die sympathischen Protagonisten und die tolle Kulisse lassen einen über kleinere Schwächen hinwegsehen und sorgen insgesamt für ein paar unterhaltsame Stunden.
Ob man anschließend irgendwann zum Nachfolger greift, hängt wohl davon ab, wie gern man Alessandro hat und wie sehr man sich am Ende noch für sein weiteres Schicksal interessiert.

Veröffentlicht am 19.01.2018

ein gelungenes Kinderbuch, das durch lustige Charaktere, eine spannende Handlung und tolle Illustrationen sowohl optisch als auch inhaltlich zu überzeugen vermag

Inspektor Barney - Ein Hunde-Krimi, Band 01
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Inspektor Barney – Tatort Hühnerstall ist ein wirklich tolles Kinderbuch, das vor allem junge Leser garantiert gut zu unterhalten vermag. Dazu tragen auch die unterschiedlich großen, wunderbaren Illustrationen ...

Inspektor Barney – Tatort Hühnerstall ist ein wirklich tolles Kinderbuch, das vor allem junge Leser garantiert gut zu unterhalten vermag. Dazu tragen auch die unterschiedlich großen, wunderbaren Illustrationen von Kevin Cornell bei, die die Handlung gut unterstreichen.
Barneys mürrische Art, die der Geschichte eine ganz besondere Note verleiht, seine witzigen Sprüche und seine genialen Vergleiche machen das Buch von Beginn an sehr humorvoll. Außerdem spricht der Ex-Rettungshund, aus dessen Perspektive die Geschichte größtenteils erzählt wird, den Leser ab und zu direkt an und baut so gleich eine Verbindung zu ihm auf.

Daneben gibt es zudem einige Kapitel aus der Sicht des Bösewichts, die sich durch eine andere Schriftart schon optisch vom Rest des Buches abheben und einen Einblick in seine Gedanken gewähren. Man weiß so zwar bereits vor dem Protagonisten, wer die Küken entführt hat, jedoch noch lange nicht, warum er das getan hat. Auf jeden Fall hat Kalle, der nebenbei bemerkt ganz schön diabolisch ist, eindeutig etwas gegen Barney, sodass es scheinbar mit ihm zusammenhängt. Warum er es auf ihn abgesehen hatte, erfährt man aber natürlich erst zum Schluss.

Die Henne Henrietta, die Barney bloß Hetti nennt, ist, ehrlich gesagt, ein relativ dummes Huhn, doch ihre Küken sind nicht nur frech, sondern teilweise richtig clever. Hetti liebt sie offensichtlich sehr und sogar Barney scheint die kleinen Hühnchen schließlich ein wenig lieb gewonnen zu haben, trotz der Scherereien, die sie ihm beschert haben.

Die Handlung ist überraschenderweise ziemlich spannend, denn es stehen gleich mehrere Leben auf dem Spiel. Darüber hinaus har Doreen Cronin ein paar interessante Wendungen eingebaut und hinter der Entführung steckt letztlich viel mehr als zunächst angenommen. An einer Stelle wäre allerdings eine kurze Erklärung wünschenswert gewesen, da es zu bezweifeln ist, dass Kinder wissen, was „Paukenröhrchen“ sind und warum Kalle so große Angst davor hat solche zu erhalten.

Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und am Ende geht, wie es sich für ein Kinderbuch gehört, selbstverständlich alles gut aus. Aber wer hätte gedacht, dass ein paar clevere Küken, ein verrücktes Huhn und ein brummiger Rettungshund im Ruhestand ein so gutes Team abgeben würden.

Eine einzige Frage bleibt noch offen, nämlich warum Barneys Tage als Rettungshund vorbei sind. Vielleicht verrät er das ja dann in der Fortsetzung, auf die man schon jetzt richtig Lust bekommen hat.


FAZIT

Inspektor Barney – Tatort Hühnerstall ist ein gelungenes Kinderbuch, das durch lustige Charaktere, eine spannende Handlung und tolle Illustrationen sowohl optisch als auch inhaltlich zu überzeugen vermag. Sehr empfehlenswert, insbesondere für Hunde- und Hühnerfans.

Veröffentlicht am 19.01.2018

trotz kleinerer Mängel eine sehr gelungene, unterhaltsame Fortsetzung

Crossfire. Erfüllung
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Crossfire – Erfüllung ist eine gelungene Fortsetzung, deren Handlung wieder nahtlos am Ende des Vorgängers ansetzt, welches man entweder noch in Erinnerung haben oder vorher schnell noch einmal nachlesen ...

Crossfire – Erfüllung ist eine gelungene Fortsetzung, deren Handlung wieder nahtlos am Ende des Vorgängers ansetzt, welches man entweder noch in Erinnerung haben oder vorher schnell noch einmal nachlesen sollte um dem Geschehen von Beginn an gut folgen zu können. Wegen der vielen verschiedenen Ereignisse ist das Buch zudem durchgängig fesselnd, wodurch man die beinahe fünfhundert Seiten erstaunlich schnell gelesen hat.
Eva und Gideon sind zwei liebenswürdige Protagonisten, die dafür sogen, dass man die Serie trotz kleinerer Schwächen stets weiter verfolgt. Während man Eva von Anfang an mochte, gewinnt Gideon erst im dritten Band deutlich an Sympathie, weil man ihn inzwischen richtiger einschätzen kann und seine Handlungen besser versteht. Nun ist man sich sicher, dass es ihm mit Eva wirklich ernst ist und er sie aufrichtig liebt. Außerdem kann man jetzt viel besser nachvollziehen, was Eva so an Gideons Persönlichkeit gefällt und warum sie ihn liebt, was einem im zweiten Teil nicht ganz gelungen ist.

Ihre gemeinsame Beziehung entwickelt sich in diesem Band merklich in eine positive Richtung, denn die beiden haben nun weniger Geheimnisse voreinander und sprechen endlich viel offener miteinander über ihre Gefühle und Ängste. Man spürt jetzt, dass sie sich nicht bloß körperlich zueinander hingezogen fühlen, sondern auch etwas für den anderen empfinden. Auf Außenstehende mag ihre Beziehung ungesund wirken, für Eva und Gideon scheint es so aber zu funktionieren und sie tun sich gegenseitig gut.

Auf Grund gewisser vorangegangener Ereignisse müssen sie sich vor der Polizei in Acht nehmen und sind deshalb zunächst gezwungen ihre Versöhnung geheim zu halten, was beiden zunehmend schwer fällt. Vor allem Eva belastet diese Heimlichkeit sehr, da sie die Beziehung zu ihrem besten Freund Cary negativ beeinträchtigt, denn sie muss ihn ständig belügen, selbst wenn sie es nur tut um ihn zu schützen.

Obwohl sie einander nun mehr Vertrauen schenken, haben sie weiterhin mit einigen Problemen zu kämpfen. Gideons Beschützerinstinkt ist zum Beispiel noch immer zu stark ausgeprägt. Er könnte Eva ruhig etwas mehr zumuten und sie wenigstens gelegentlich in eine schwierige Angelegenheit einweihen, bevor diese gelöst ist. Dafür klärt er sie jetzt hinterher stets auf, was immerhin ein kleiner Fortschritt ist. Man mag Eva und Gideon als Paar sehr und hofft, dass sie ihre Probleme früher oder später bewältigen können, einschließlich des Traumas aus seiner Vergangenheit, das verhindert, dass die beiden bedenkenlos zusammen in einem Bett schlafen können.

Zu ihren Beziehungsproblemen kommen ihre jeweiligen persönlichen Familienstreitigkeiten hinzu, wie die andauernden Verletzungen von Evas Privatsphäre durch ihre Mutter oder deren völlig unverständliche Besessenheit von Geld. Des Weiteren werden sowohl Gideon als auch Eva erneut von ihrer Vergangenheit eingeholt: Brett will Eva zurückgewinnen, Corinne klammert sich geradezu krankhaft an Gideon und eine andere Verflossene ist fest entschlossen sich öffentlich an Gideon zu rächen, selbst wenn Eva dabei in die Schusslinie geraten sollte. Ferner versuchen auch andere seiner ehemaligen Geliebten ständig seine aktuelle Beziehung zu sabotieren, indem sie ihn übertrieben schlecht hinstellen oder Eva einreden wollen, dass Gideon sie ohnehin nur benutzen würde.

Doch zum Glück hat insbesondere Eva wahrlich großartige Menschen in ihrem Leben, auf die sie sich verlassen kann und die ihr in schwierigen Zeiten beistehen. Die diversen Nebencharaktere sind überwiegend ebenso liebenswert wie die Hauptfiguren und man freut sich über jeden noch so kleinen Auftritt von Megumi, Cary, Trey, Mark, Shawna und vielen anderen.
Nur Evas Mutter ist einem noch immer absolut unsympathisch, Gideons neben bei bemerkt genauso, und man ist sehr interessiert an der Erklärung, die sie ihrer Tochter bezüglich ihres Verhaltens versprochen hat.

Zahlreiche erotische Szenen sind in einem Erotikroman wie diesem selbstverständlich, allerdings sollten sie sich im Verhältnis zur eigentlichen Handlung im Gleichgewicht befinden und diese nicht wesentlich überwiegen, was zumindest anfangs jedoch leider der Fall ist und sich erst im späteren Verlauf bessert. Darüber hinaus sind diese Szenen hier nach wie vor zum Teil ziemlich vulgär und somit eher gewöhnungsbedürftig.

Das Ende kommt, wie gewohnt, recht plötzlich und wegen der vielen offenen Fragen sowie den noch ungelösten Konflikten ist man schon sehr gespannt auf den vierten Band der Reihe.


FAZIT

Crossfire – Erfüllung ist trotz kleinerer Mängel eine sehr gelungene, unterhaltsame Fortsetzung, die schnell gelesen ist und definitiv Lust auf die nächste Fortsetzung macht.

Veröffentlicht am 19.01.2018

ein Klassiker, den zumindest einmal im Leben gelesen zu haben nicht schaden kann

Der kleine Prinz
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Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry ist ein Klassiker, den man, selbst wenn man ihn noch nicht gelesen hat, bestimmt zumindest indirekt durch das eine oder andere bekannte Zitat kennt. Er gibt ...

Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry ist ein Klassiker, den man, selbst wenn man ihn noch nicht gelesen hat, bestimmt zumindest indirekt durch das eine oder andere bekannte Zitat kennt. Er gibt auf interessante Weise die Sicht eines kleinen Jungen auf unsere Welt wieder, wobei es nicht der kleine Prinz selbst ist, der uns einen Teil seiner Geschichte erzähl. Stattdessen fungiert ein Mann, der ihn eines Tages zufällig in der Wüste traf, als Erzähler.
Der Schreibstil ist zum Teil sehr einfach gehalten und ebenso schlicht wie die diversen Illustrationen, die manchmal eine ganze Seite ausfüllen, manchmal aber nur ganz klein in den Ecken platziert sind. Zudem arbeitet der Autor absichtlich viel mit Wiederholungen um auf gewisse Dinge besonders aufmerksam zu machen.

Antoine de Saint-Exupéry zeigt durch dieses Werk deutlich, wie unterschiedlich Kinder und Erwachsene einzelne Umstände wahrnehmen oder interpretieren und dass mitunter eine sehr große Diskrepanz dazwischen besteht. Erwachsene sind dabei nicht unbedingt klüger und denken auch nicht zwangsläufig logischer. Stattdessen verlieren sie zuweilen das Wesentliche völlig aus den Augen. Einige scheinen es mit der Zeit ferner zu verlernen sich an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen oder zu vergessen, dass oft die Dinge am wertvollsten sind, die man weder kaufen noch besitzen kann. Das Denken der Erwachsenen ist also häufig viel zu einseitig und sie können Angelegenheiten nicht mehr auf verschiedene Weisen betrachten, weil sie voreingenommen sind oder bereits in eine bestimmte Richtung gelenkt wurden.

Der kleine Prinz enthält darüber hinaus einige wunderbare und allgemeingültige Lebensweisheiten, wie zum Beispiel „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Außerdem ist es nie verkehrt Sachen zu hinterfragen, die man nicht versteht und wenn es einem wichtig erscheint, sollte man sich nicht ablenken lassen, sondern auf eine Antwort bestehen.

Für viele Elemente des Buches gibt es zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten, wodurch es immer wieder zum Nachdenken anregt. Es lehrt einen mehr auf seine Umwelt zu achten und nicht nur mit sich selbst beschäftigt zu sein. Man möchte nämlich nicht zu den Personen zählen, die überhaupt nicht mehr mitbekommen, was um sie herum geschieht, nichts wagen, nie Neues ausprobieren und nur stur an ihren festgefahrenen Traditionen bzw. Kenntnissen festhalten. Es weist einerseits darauf hin Probleme besser zu beseitigen, solange sie noch klein sind, und nicht zu warten bis man ihnen nicht mehr gewachsen ist. Andererseits sollte man aber auch nicht vorschnell handeln, weil manches vielleicht gar nicht zu einem Problem wird. Alles lässt sich jedoch nicht auf morgen verschieben, hin und wieder muss man gleich Verantwortung übernehmen und noch heute tätig werden.

Und schließlich wirft die Geschichte des kleinen Prinzen grundlegende Fragen auf, auf die jeder für sich selbst eine Antwort finden muss: Was ist wirklich von Wert? Was ist wirklich wichtig im Leben?


FAZIT

Die ungewöhnliche Geschichte des kleinen Prinzen ist ein Klassiker, den zumindest einmal im Leben gelesen zu haben nicht schaden kann. Wenn nicht zum Vergnügen, dann eben um sich weiterzubilden. Hoffentlich wird man danach wenigstens eine der zahlreichen Lehren auch im eigenen Leben berücksichtigen.