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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2018

Spannend, schockierend und dennoch unterhaltsam

Späte Rache - Detective Daryl Simmons 6. Fall
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Daryl Simmons aktueller Undercover-Einsatz führt ihn ins australische Outback, nach Queensland, dort gab es mehrere Morde, die Opfer wurden am „Henkersbaum“ hängend aufgefunden. Nach Daryl Eintreffen in ...

Daryl Simmons aktueller Undercover-Einsatz führt ihn ins australische Outback, nach Queensland, dort gab es mehrere Morde, die Opfer wurden am „Henkersbaum“ hängend aufgefunden. Nach Daryl Eintreffen in Douberie, wird der Ort von der Umwelt abgeschnitten …

Die Australien-Kriminalromane Alex Winters bieten beste Unterhaltung, spannende Fälle und viel Lokalkolorit. Auch mit dem sechsten Band ist dem Autor wieder ein Roman gelungen, der den Leser mitnimmt in diesen Kontinent. Besonders gut gefällt mir, dass man immer wieder etwas Neues über die australischen Ureinwohner, die Aborigines, erfährt, über ihr Leben, ihre Geschichte, ihre Mythologie. Auch hier ist das wieder der Fall, dieses Mal wird ein besonders schwarzes Kapitel der australischen Geschichte angesprochen, gut, dass der Autor auch solche Themen zur Sprache bringt.

Alex Winters Charaktere sind auch hier wieder einzigartige Typen, unverwechselbar und treffend charakterisiert. Seine Erzählweise ist sehr bildhaft, egal, ob Landschaft, Charaktere oder Tierwelt, das Kopfkino bekommt viel zu tun, man hat als Leser immer das Gefühl, mit dabei zu sein – und da Daryl eine besondere Beziehung zu den Aborigines hat, hat er auch eine besondere Sicht auf die Dinge.

Der Fall ist spannend, überraschend und schockierend, und auch ihn geht Daryl mit seiner ganz eigenen Art an, er nutzt seine besonderen Kenntnisse, findet seinen eigenen Zugang zu den Eingeborenen und löst ihn am Ende überzeugend auf.

Auch der sechste Band der Reihe konnte mich wieder absolut überzeugen, er hält am Ende eine böse Überraschung für die Fans bereit, mittlerweile weiß man aber, dass es weitergeht, der siebte Band ist bereits erschienen, und auch der achte lässt nicht mehr lange auf sich warten. Gut so, denn mir würde etwas fehlen, könnte ich mich nicht auf neue Daryl-Simmons-Bände freuen.

Von mir erhält dieser spannende, schockierende und doch unterhaltsame Band wieder verdiente 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Man kann die Bände übrigens auch unabhängig voneinander lesen.

Veröffentlicht am 16.03.2018

Ein Werk, das man gelesen haben sollte

Kleiner Mann – was nun?
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1930: Pinneberg und Lämmchen sind noch nicht lange zusammen, als Lämmchen schwanger wird, es folgt die Hochzeit und das Zusammenziehen und eine ganze Reihe neuer Probleme, denn Pinnebergs Gehalt reicht ...

1930: Pinneberg und Lämmchen sind noch nicht lange zusammen, als Lämmchen schwanger wird, es folgt die Hochzeit und das Zusammenziehen und eine ganze Reihe neuer Probleme, denn Pinnebergs Gehalt reicht kaum für zwei und seine Arbeitsstelle ist alles andere als sicher.

Erstmals ist Falladas Roman nun so erschienen, wie der Autor ihn zunächst geschrieben hatte, in einem Nachwort erfährt man mehr darüber. Ich kenne die gekürzte Fassung nicht und finde die Ursprungsfassung gut wie sie ist, Längen oder Kürzenswertes habe ich nicht feststellen können.

Fallada hatte ein gutes Auge für die Probleme der Zeit, lässt seine Protagonisten allerhand durchmachen, als junges Ehepaar bzw. junge Eltern, bei der Wohnungssuche, dem Auskommen mit den vorhandenen Geldmitteln, Angst vor Arbeitslosigkeit und Abhängigkeit von den Arbeitgebern, alles wirkt authentisch und manches fast aktuell. Auch das Figurenensemble überzeugt, Lämmchens Arbeiterfamilie mit entsprechender Gesinnung, Pinnebergs halbseidene Mutter und ihr zwielichtiger Lebensgefährte, die Kollegen und Vorgesetzten Pinnebergs …, hier trifft man auf viele damals anzutreffende Menschentypen.

Fallada erzählt ausführlich, treffend und mit viel Humor, die Geschichte ist oft bedrückend, manchmal aber auch hoffnungsvoll, sie lässt sich wunderbar flüssig lesen und unterhält, trotz des deprimierenden Hintergrunds, gut. Der Roman ist ein Zeitzeugnis mit Zeitkolorit und viel Authentizität. '

In einem Nachwort des Literaturwissenschaftlers Carsten Gansel, der an der Wiederentdeckung der Originalfassung beteiligt war, erfährt man einiges über das Leben des Autors und die Entstehung des Romans, ich habe es mit großem Interesse gelesen.

Insgesamt kann ich den Roman (in seiner Originalfassung) uneingeschränkt empfehlen, er gehört zu den Werken, die man gelesen haben sollte. Für mich wird es nicht das letzte Werk Falladas gewesen sein.

Veröffentlicht am 03.03.2018

Wunderbare Fortsetzung

Zwischen zwei Sternen
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Ein wunderbares, warmherziges Buch, spannend , mit tollen Charakteren und zum Nachdenken anregend - mein Lesehighlight in diesem Jahr!

Ein wunderbares, warmherziges Buch, spannend , mit tollen Charakteren und zum Nachdenken anregend - mein Lesehighlight in diesem Jahr!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Ein Schmuckstück für jede Warcraft-Sammlung

Warcraft: The Beginning
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Warcraft-Fans gibt es viele, überall auf der Welt, das Franchise umfasst PC-Games, das MMORPG World of Warcraft, Bücher, Comics … und mittlerweile auch einen Film. Diesen Film nahm man sich nun als Anlass ...

Warcraft-Fans gibt es viele, überall auf der Welt, das Franchise umfasst PC-Games, das MMORPG World of Warcraft, Bücher, Comics … und mittlerweile auch einen Film. Diesen Film nahm man sich nun als Anlass für diesen großformatigen Bildband, der schon auf den ersten Blick überzeugt. Von einer Seite ein Allianz-Cover, dreht man das Buch um, sieht man ein Horde-Cover, und genauso ist auch das Innere aufgebaut – hier muss man sich nicht für Horde oder Allianz entscheiden ...

Innen gibt es reichlich zu entdecken: Konzeptzeichnungen, Filmfotos, Entwurfzeichungen, verbunden durch interessante Texte. Gegliedert wird das Ganze nicht nur durch die Einteilung in die beiden Fraktionen, sondern auch durch eine inhaltliche Aufteilung: Charaktere, Gebiete, Waffen und Rüstungen … Neben den großartigen Illustrationen finde ich z. B. die Entstehung der Orcs für den Film sehr interessant.

Auch wenn der Bildband auf dem Film basiert, bekommt man doch einen guten Einblick in die Welt von Warcraft und egal, ob man den Film kennt oder nicht, ob man ihn mag oder nicht, dieser Bildband ist ein Schmuckstück in jeder Warcraft-Sammlung!

Veröffentlicht am 26.01.2018

Spannender Roman zu einem Thema, das nicht vergessen werden sollte

Die Vergessenen
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Manolis Lefteris ist „Problemlöser“ des Anwalts Bernd Köster. Sein neuester Auftrag, er soll bestimmte Dokumente beschaffen, erweist sich als schwieriger als gedacht.

Vera Mändler ist als Journalistin ...

Manolis Lefteris ist „Problemlöser“ des Anwalts Bernd Köster. Sein neuester Auftrag, er soll bestimmte Dokumente beschaffen, erweist sich als schwieriger als gedacht.

Vera Mändler ist als Journalistin bei einem Frauenmagazin nicht sehr glücklich, sie möchte Gehaltvolleres schreiben. Als ihre Tante Kathrin einen Schlaganfall erleidet, und sich jemand an deren Unterlagen zu schaffen macht, führt das Vera in die Vergangenheit Kathrins, die als Krankenschwester im 2. Weltkrieg in einer Heil- und Pflegeanstalt arbeitete, und dabei erschütternden Ereignissen auf die Spur kam – für Vera vielleicht die Chance, ihre Zukunft neu zu gestalten.

Eine bekannte deutsche Kriminalautorin hat unter Pseudonym einmal einen anderen Roman geschrieben (spätestens wenn Kommissar Dühnfort auftaucht, werden viele wissen, wer dahintersteckt). Sie nimmt sich dabei eines Themas an, das die deutsche Vergangenheit betrifft, und zwar jene schlimmen Jahre unter der Herrschaft der Nationalsozialisten, ein Thema, das, wie der Titel schon sagt, weniger oft erwähnt wird, aber dennoch erinnert werden sollte.

Ellen Sandberg erzählt auf zwei Zeitebenen, in der Jetztzeit aus den Perspektiven Manolis' und Veras, in der Vergangenheit erfahren wir, was Kathrin erlebt hat – beide Ebenen unterscheiden sich durch die Schriftart, sind aber auch sonst gut auseinander zu halten.

Ich finde, dass der Autorin vor allem ihre Charaktere gut gelungen sind, insbesondere die Protagonisten, die recht ambivalent gestaltet sind. Vor allem Manolis, dessen „Problemlöser“-Tätigkeit weit außerhalb der Legalität stattfindet, aber trotzdem dem Leser nicht unsympathisch ist. Man lernt ihn gut kennen, seine Vorgeschichte erschüttert (auch seine Familiengeschichte ist von der Zeit des Nationalsozialismus geprägt), und als er am Ende die Gelegenheit bekommt das Richtige zu tun, hofft man als Leser sehr, dass er diese nutzt. Vera ist eine starke Frau, doch das muss sie erst einmal erkennen. Und Kathrin, die in der Jetztzeit als fast 90jährige im Koma liegt, gibt dem Leser Rätsel auf, die sich erst nach und nach auflösen.

Die Autorin erzählt, wie von ihr bereits gewohnt, packend und spannend; die Ereignisse, die im Mittelpunkt des Romans stehen, sind erschütternd (besonders schlimm die Rechtfertigungsversuche der damaligen Täter sowie die Rolle der Gerichte), und sollten uns auch heute noch zu denken geben, so ganz sind diese speziellen Gedanken meiner Meinung nach leider noch nicht aus vielen Köpfen verschwunden, ich hoffe daher, dass sich manch einer nach der Lektüre weitergehend mit dieser Thematik beschäftigen wird.

Das Ende enthält meiner Meinung nach die Möglichkeit zu einer Reihe – ich würde mich freuen!

Der Roman ist nicht nur spannend geschrieben, sondern greift auch ein wichtiges Thema auf, und verdient daher viele Leser. Von mir gibt es nicht nur volle Punktzahl, sondern auch eine uneingeschränkte Leseempfehlung!