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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2018

herrliche Satire

QualityLand
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Wie ja offen bekannt sein sollte, bin ich ein großer Fan des Kängurus. Alle Bücher gelesen und natürlich auch gehört. So musste es natürlich sein, dass ich auch das neue Buch von Marc-Uwe Kling in meinen ...

Wie ja offen bekannt sein sollte, bin ich ein großer Fan des Kängurus. Alle Bücher gelesen und natürlich auch gehört. So musste es natürlich sein, dass ich auch das neue Buch von Marc-Uwe Kling in meinen Händen halte. Zu anfangs hatte ich so meine Bedenken, da viele Stimmen sagten Marc-Uwe ohne das Känguru? Das funktioniert nicht.
Ich habe es dann allerdings angefangen zu lesen und war wieder direkt begeistert. Die Art wie Kling Gesellschaftskritik so offen in Satire verpackt ist einfach genial. Nachdem ich dann nach der Hälfte etwa nochmal von vorne gelesen habe um das ganze Buch jemandem vorzulesen wurde mir wieder einmal bewusst, dass das Beste der Kling Bücher erst beim Vorlesen zum Vorschein kommt.
In Qualityland geht so einiges vor sich. Jeder trägt als Nachnamen den Beruf den seine Eltern beim Ausüben des Zeugungsakts hatten – so auch Peter Arbeitsloser – und jeder hat ein Profil im Algorithmus. Der kleine persönliche Assistent der in deinem Ohr wohnt, gibt dir in jeder Situation vor was du zu tun hast. Er befreit dich von der lästigen Tätigkeit Entscheidungen zu treffen. Peter hat seinen Ohrwurm ganz passend Niemand genannt, sodass Niemand ihn beobachtet. Niemand redet mit ihm, Niemand sagt ihm wen er wählen soll.
Parallel zu Peters Dilemma sind wir gleichzeitig mitten in den aktuellen Wahlgeschehen. Hier soll nämlich zum ersten Mal ein Androide zum Präsidenten gewählt werden, denn er würde die Präsidentschaft sicher perfekt ausführen, denn: Maschinen machen keine Fehler.
Aber irgendwie kommt der Androide bei der Bevölkerung nicht ganz so gut an
Peter ist Machinenverschrotter. Dieser Beruf erfüllt ihn allerdings nicht so wirklich und ihn beschleicht immer mehr das Gefühl, dass das System möglicherweise doch nicht so perfekt ist. Er bekommt zwar von TheShop immer überraschend und zufällig Produkte zugestellt, von denen er im Nachhinein feststellt, dass er sich sicher gewollt haben muss, aber als ihm dann ein rosaner Delfinvibrator geschickt wird, ist er sich sicher dass das System einen Fehler gemacht hat.
Diese Entscheidung bringt Alles erst so richtig ins Rollen und Peter gibt nicht auf bis er diesen Vibrator zurückgeben kann.
Eigentlich kann ich wieder nur sagen, dass ich begeistert war. Natürlich ist man immer an das Känguru gewöhnt, aber auch hier sind die Charaktere so gut, abwechslungreich und lustig, dass es einfach Spaß macht das Buch zu lesen. Immer wieder sorgte dieses Buch für Lacher. Die Anspielungen, egal ob offensichtlich oder unterschwellig, sind so gut gemacht, dass man wirklich zum Nachdenken angeregt wird.
Fazit:
Ein Buch, dass gleichzeitig zum Lachen und zum Nachdenken bringt und klar macht, dass das Känguru ewig leben wird. Auch wenn es irgendwann in einem Tablet gefangen sein wird.

Veröffentlicht am 30.01.2018

düstere Heldin

Throne of Glass – Die Erwählte
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Dieses Buch wurde mir sehr ans Herz gelegt, also kam ich gar nicht drum rum. Anfangs lernt man die Protagonistin – Celaena – kennen, die einem sympathisch ist obwohl sie das nicht sein sollte. Sie ist ...

Dieses Buch wurde mir sehr ans Herz gelegt, also kam ich gar nicht drum rum. Anfangs lernt man die Protagonistin – Celaena – kennen, die einem sympathisch ist obwohl sie das nicht sein sollte. Sie ist ausgebildete Assassinin, die gefährlichste des Landes, und lebt in einem Sklavenlager um zu sterben. Doch sie soll der neue Champion des Königs werden.
Dieser erfüllt die Aufträge des Königs, die in erster Linie daraus bestehen werden seine Feinde im Stillen zu beseitigen.
Doch Celaena nimmt an um ihre einzige Chance zu überleben anzunehmen und ihre eigenen Pläne zu verfolgen. Rache.
Doch um an dieses Ziel zu gelangen muss sie einen Wettkampf gegen all die anderen Anwärter gewinnen. Für die ausgehungerte Celaena die schon lange nicht mehr in Top Form ist, wird das zur Herausforderung. Aber nicht nur das wird zum Problem. Nebenher kommt sie geheimnisvollen und dunklen Machenschaften auf die Spur, die im Schloss vor sich gehen und eindeutig höhere Ziele verfolgen.
Celaena ist ein unglaublich vielschichtiger Charakter. Sie wirkt nach außen hin hart und hat schon unglaublich viel überstanden und schafft es in der schlimmsten Situationen kühl und berechnend zu bleiben. Allerdings steckt hinter dieser harten Schale viel mehr als vermutet. Eine harte Vergangenheit. Eigentlich ist Celaena im inneren kaputt. Sie versteckt ihre Gefühle und lässt Emotionen nicht dazu, damit sie ihre grausame Vergangenheit hinter sich lassen kann.
Nach und nach lernen wir auch zu verstehen wieso.
Allgemein kam ich sehr gut in den Schreibstil rein und war ziemlich schnell gefesselt. Auch wenn mir um Urlaub nicht so viel Zeit zum Lesen blieb, habe ich das Buch trotzdem schnell beendet und war am Ende sehr zufrieden. Ich wollte mehr.
Ich muss sagen, dass Buch kam mir die ganze Zeit anders als normal vor aber ich kann heute noch nicht erklären was diese Stimmung in mir ausgelöst hat.
Es hatte während des gesamten Lesens eine Art düsteren Schleier über sich hängen, der einfach alles in diesem Buch sehr gut darstellt.
Außerdem finde ich persönlich ihre Handlungen und Entscheidungen sehr gut nachvollziehbar.
Vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber wenn man bedenkt warum sie so ist wie sie ist, dann ist es völlig realistisch so zu fühlen und zu Handeln.
Ebenfalls sehr interessant gestaltet sind die zahlreichen Nebencharaktere. Zum einen Dorian, der Prinz, der in einem ständigen Konflikt mit sich selbst steht. Sollte er seinem grausamen Vater blinde Loyalität zollen zu der er erzogen wurde oder soll er auf sein Herz und seinen Verstand hören.
Dann ist das noch Chaol, der Captain, der vorerst großes Misstrauen gegenüber Celaena hegt aber immer weiter auftaucht.
Und auch Nehemia, die Prinzessin eines verfeindeten Landes wird nach und nach zu einer echten Freundin.
Jeder Charakter hat etwas Besonderes für sich und macht dieses Buch so vielschichtig verstrickt und spannend.

Fazit
Eine düsteres Buch voller Spannung und Intrigen die am Hof vor sich gehen

Veröffentlicht am 30.01.2018

typisch untypische Dystopie

Die rote Königin (Die Farben des Blutes 1)
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An sich lässt sich dieser Roman sehr gut mit einer typischen Dystopie vergleichen. Es herrscht ein ungerechtes System und wieder einmal spielt gut gegen böse. Aber der Schreibstil und die untypischen Hauptcharaktere ...

An sich lässt sich dieser Roman sehr gut mit einer typischen Dystopie vergleichen. Es herrscht ein ungerechtes System und wieder einmal spielt gut gegen böse. Aber der Schreibstil und die untypischen Hauptcharaktere halten dagegen und machen dieses Buch zu etwas Besonderem.
Mare wächst in den Stilts – einem armen Arbeiterdörfchen der Roten – auf, und hält sich uns ihre Familie mit Diebstählen über Wasser.
Ihre Familie ist zerrüttet und hält nichts viel von Mares Diebeskarriere, aber da die drei Söhne bereits für den Krieg eingezogen wurden, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren.
Unter den Roten reißen sich alle um eine Arbeit oder eine Ausbildungsstelle, da jeder der 18 wird und nicht angestellt ist in den Krieg gegen die Lakelander einberufen wird.
Als Kilorn, ihr bester Freund seit Sandkastentagen, seine Ausbildungsstelle verliert wird ihr klar, dass sie etwas unternehmen muss.
Sie versucht für sich und Kilorn die Freiheit zu erkaufen aber die Aussicht auf Erfolg bleibt aus.
Ohne jede Vorwarnung, wird sie an den Hof gerufen um dort als Dienerin anzutreten. Sie nimmt die Arbeit an, um für ihre Familie zu versorgen. Sie ist schon dabei sich damit abzufinden, als etwas eigenartiges geschieht. Bei der Königinnenschau sind alle adligen Häuser des Landes versammelt, um die stärksten silbernen Mädchen zu begutachten und eine Verlobung für Prinz Cal auszumachen.Als eine von ihnen fast die ganze Arena zerstört, stürzt Mare. Mitten auf das elektrische Netz, dass sie eigentlich binnen Sekunden töten sollte.
Doch nichts passiert. Sie ist nicht normal.
Ab hier geht es Schlag auf Schlag und in Mares Welt ist nichts mehr wie es einmal war. Die Königsfamilie will verheimlichen, dass sie eine rote mit silbernen Fähigkeiten ist, kann sie aber nicht einfach von der Bildfläche verschwinden lassen.
So wird sie mit Prinz Maven verheiratet. Dem Schatten der Flamme, seines großen Bruders Cal.
In ihr herrscht pures Chaos und zwischen Benimm-Unterricht und Kampftraining, schließt sie sich der aufkeimenden Rebellion an und tut was sie kann für eine Sache die sie für richtig hält.
Ich muss sagen für mich gibt es vor Allem eine Sache, die dieses Buch zu einem Highlight für mich macht. Mare.
Mare ist keine typische Heldin aber man sympathisiert natürlich doch mit ihr. Aber durch dieses ganze Buch zieht sich eine Reihe von Entscheidungen die sie trifft, mit denen man als Leserin nicht gerechnet hätte.
Man steuert auf ein Ereignis zu und eigentlich ist klar was passieren wird aber auf einmal kommt doch Ales ganz anders, weil Mare sich anders entscheidet.
Aber nicht nur Mare ist unvorhersehbar. Auch im Buch ist es schwer. Natürlich fällt einem auf, dass manche Sachen nicht stimmen können und es hier und da zu glatt verläuft, aber die meisten Wendungen in diesem Buch kamen – zumindest für mich – völlig unerwartet.
Diese Überraschungsmomente machen das Leseerlebnis zu etwas ganz Besonderem.
Fazit
Eine untypisch typische Dystopie mit ganz außergewöhnlichen Charakteren, die binnen Sekunden von Helden zu Feinden und zu besten Freunden werden.

Veröffentlicht am 30.01.2018

eine tragische Liebe

Wie die Luft zum Atmen
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Als Elizabeth nach über einem Jahr der Trauerphase in ihr altes Heimatstädtchen Meadows Creek zurück kehrt ist nichts mehr wie vorher. Jeder sieht sie anders an und sagt sie habe sich verändert. Sie und ...

Als Elizabeth nach über einem Jahr der Trauerphase in ihr altes Heimatstädtchen Meadows Creek zurück kehrt ist nichts mehr wie vorher. Jeder sieht sie anders an und sagt sie habe sich verändert. Sie und ihre kleine Tochter Emma bauen sich ihr neues altes Leben auf und das verläuft ganz anders, als sie es sich vorgestellt haben. Nebenan wohnt Tristan Cole, der in der Klatsch und Tratsch freudigen Nachbarschaft nur als das Arschloch der Stadt bekannt ist. Aber kaum einer kennt ihn und seine Vergangenheit wirklich.

Niemand sieht ihn.
Niemand bis auf Liz.
Denn die beiden teilen ein gemeinsames Schicksal. Sie haben ihre Familie verloren. Diese Gemeinsamkeit schweißt die beiden enger zusammen als es den meisten lieb ist und es entwickelt sich eine spannend dramatische Liebesgeschichte mit ihren ganz eigenen Höhen und Tiefen.
Ich muss sagen, es gab selten ein Buch, bei dem ich so oft zum Taschentuch greifen musste. Egal welche Szene sich gerade abspielte, immer war alles unter einem Schleier der Trauer verdeckt.
Ich finde es beeindrucken wie realistisch die Gedanken und Gefühle dieser beiden tief verletzen Charaktere gestaltet sind. Es war mehrfach so, dass ich das Lesen unterbrechen musste, da ich der festen Überzeugung war, ich mache gerade die Trauerphase nach einem Verlust durch.
Zudem hat es mich begeistert, dass die Charaktere realistisch gehalten sind was ihre Handlungen angeht. Man konnte nachvollziehen was sie tun und was sie fühlen.
Dabei hat es auch sehr geholfen, dass die Kapitel sowohl aus Tristans als auch aus Liz Sicht geschrieben sind.
Fazit:
Allgemein kann ich sagen, dass es ein genialer herzzerreißender und trauriger Auftakt der Romance Elements Reihe war und ich den zweiten Band gar nicht abwarten kann.

Veröffentlicht am 30.01.2018

schnell gelesen aber nicht schnell vergessen

milk and honey - milch und honig
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ch muss zugeben, dass ich den Klappentext nie gelesen habe und er auch auf meiner Ausgabe – in englisch natürlich – nicht so drauf steht, denn wenn er das getan hätte, weiß ich nicht ob ich das Buch gewollt ...

ch muss zugeben, dass ich den Klappentext nie gelesen habe und er auch auf meiner Ausgabe – in englisch natürlich – nicht so drauf steht, denn wenn er das getan hätte, weiß ich nicht ob ich das Buch gewollt hätte da es sehr überdramatisiert klingt.
Aber das ist in echt natürlich ganz anders.
Das Buch ist in vier Abschnitte unterteilt. the hurting behandelt Erfahrungen mit Gewalt, mit Missbrauch und vor Allem werden die ganzen verqueren Ansichten der Gesellschaft bezüglich einer Frau und ihrem Körper behandelt. the loving steht in krassem Kontrast zu dem vorherigen Thema und ist eigentlich nur von glücklichen Gefühlen geprägt. Von der Liebe zwischen zwei Menschen und den Worten die versuchen das Alles auszudrücken. thebreaking kann man sich fast erschließen. Was geht in jemandem vor, wenn du die Liebe deines Lebens verlierst. Oder zumindest fest davon überzeugt war, dass er die Liebe deines Lebens war. Was richtet das mit dir an, wenn du so viel verlierst. Wenn er geht und einen Teil von dir mitnimmt. Wenn du verzweifelt nach Tesafilm suchst um die Scherben deines Herzens wieder zusammen zu kleben. the healing Es ist tatsächlich möglich. Nach Allem was dir passiert oder widerfahren ist kannst du dich tatsächlich auf den Weg der Besserung begeben. Und genau darüber schreibt Rupi Kaur in diesem Kapitel. Es ist schwierig und eine Berg und Talfahrt und ein ständiger Wechsel zwischen Enthusiasmus und der absoluten Hölle aber es funktioniert.
Und das finde ich so unglaublich toll an diesem Buch. Diese schamlose Offenheit Allem und Jedem gegenüber. Wie hier einfach die Gefühle offen gelegt werden ist wichtig, da dann jeder verstehen kann das man nicht alleine ist. Auch andere haben schlimme Dinge erlebt und es geschafft weiter zu machen. Und noch besser sie sind sogar stärker aus der Situation herausgekommen auch wenn sie dachten das wäre nie möglich.
Fazit
Eine kurze Textsammlung für Zwischendurch, die aber deutlich länger für Gedanken in deinem Kopf sorgt als für die Zeit die du zum Lesen brauchst