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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2018

erschütternd

Libellenschwestern
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Ein beeindruckendes Buch! Die Schreibweise hat mich vom ersten Moment an mitgerissen, der Perspektivenwechsel die Spannung sehr hoch gehalten und ich habe mich von der ersten bis zur letzten Seite gut ...

Ein beeindruckendes Buch! Die Schreibweise hat mich vom ersten Moment an mitgerissen, der Perspektivenwechsel die Spannung sehr hoch gehalten und ich habe mich von der ersten bis zur letzten Seite gut aufgehoben gefühlt.
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen: in der Gegenwart und im Jahr 1939. Avery trifft May in einem Seniorenheim und trifft unerwartet auf ihre Vergangenheit. Doch May verrät nichts und so muss Avery selbst Nachforschungen anstellen. Zu Hilfe kommt ihr der nette Trent. Was die beiden herausfinden spielt auch auf der zweiten Zeitschiene, in der May ihre Geschichte erzählt. Und die hat es wirklich in sich. Als Kind zusammen mit ihren Geschwistern von zu Hause entführt und in ein Kinderheim gebracht, wo sie Not und Gewalt kennen lernen. Ihre Schwestern und der kleine Bruder werden schnell an Adoptiveltern vermitteln und auch May bekommt die Chance auf eine neue Familie. Doch eigentlich wollte sie doch so gern mit ihren Geschwistern zusammenbleiben!
Was Lisa Wingate hier erzählt, beruht zum Teil auf einer wahren Begebenheit. Kinder wurden ihren Eltern entrissen und für viel Geld an wohlhabende Eltern verkauft. Man kann jetzt denken, dass es den Kindern dort sicher besser ging, aber sie hatten ja keine Wahl! Und welches Kind würde nicht lieber bei den eigenen Kindern aufwachsen? Die Grausamkeit, die May und ihre Geschwister dort im Kinderheim erfahren hat mich zutiefst erschüttert. Mit dem Hintergedanken, dass diese Geschehnisse tatsächlich so passiert sind, wurden die Gefühle noch intensiver und erschreckender.
Ein dunkler Teil der Geschichte Amerikas, der hier ans Licht kommt und von dem sicher nicht viele Menschen wissen.

Veröffentlicht am 15.02.2018

schönes Buch

Die andere Schwester
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Unterschiedlicher können Schwestern kaum sein. Meghann, erfolgreiche Scheidungsanwältin und Claire, die mit ihrem Vater einen Campingplatz bewirtschaftet. Als Claire sich überraschend verlobt, reist Meghann ...

Unterschiedlicher können Schwestern kaum sein. Meghann, erfolgreiche Scheidungsanwältin und Claire, die mit ihrem Vater einen Campingplatz bewirtschaftet. Als Claire sich überraschend verlobt, reist Meghann an, um das schlimmste zu verhindern. Schnell stellt sie aber fest, dass es Claire gut geht – und wird selbst etwas zufriedener. Doch dann wird Claire krank und Meghann, die sonst alles dominiert, ist selbst hilflos.

Das Buch mochte ich schon von der ersten Zeile an! Es hat mich gefesselt, tief berührt, atemlos gemacht und zum Staunen gebracht. Ich habe es an einem Tag verschlungen, wollte nicht aufhören zu lesen. Zuerst wollte ich natürlich wissen, welches Geheimnis die beiden Schwestern entzweit hat, dann, ob Claire es schafft, ihre Krankheit zu besiegen und natürlich ob die Liebe zwischen Meghann und Joe eine Chance hat.
Die Charaktere fand ich allesamt sehr gut gelungen. Vor allem Meghann, die nie gelernt hat zu lieben, aber dennoch nur das Beste für ihre Schwester will. Einzige Ausnahme der sympathischen Charaktere: Claires und Meghans Mutter! Die war mir zu exaltiert und aufgedreht. Zum Glück bekam sie ja nicht viel Raum im Buch.
Fazit: Die Story war zwar etwas vorhersehbar, aber trotzdem sehr schön zu lesen.

Veröffentlicht am 08.02.2018

Der geheimnisvolle Schlüssel

Schlüssel 17
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Im Berliner Dom hängt eine Tote. Um ihren Hals ein Schlüssel. Dieser taucht noch mehrere Male auf und verweist den Kommissar Tom Babylon auf ein „Schlüssel“-Erlebnis seiner Kindheit. Seit er damals diesen ...

Im Berliner Dom hängt eine Tote. Um ihren Hals ein Schlüssel. Dieser taucht noch mehrere Male auf und verweist den Kommissar Tom Babylon auf ein „Schlüssel“-Erlebnis seiner Kindheit. Seit er damals diesen Schlüssel gefunden hat, ist seine Schwester verschwunden. Ist die geheimnisvolle Klara, die in der Psychiatrie einsitzt vielleicht die Verschwundene?
Ein durchwegs spannender Thriller, der mich sehr gefesselt hat. Von Anfang an hält Raabe die Spannung sehr hoch und mit seinem bizarren Mordfall im Berliner Dom bringt er den Leser zum Miträtseln. Was hat es mit diesem Schüssel auf sich? Zudem den auch der Organist zu kennen scheint.
Ein Geheimnis aus der Vergangenheit taucht wieder auf und in Rückblenden erzählt Raabe die Geschehnisse von damals. Mir haben beide Handlungsstränge sehr gut gefallen.
Mit Tom Babylon ist Raabe ein guter Charakter gelungen. Einzig seine Wahnvorstellungen (denn anders kann man es kaum nennen) von seiner Schwester haben teilweise ein bisschen genervt. Auch wenn Babylon etwas eigenwillig ermittelt, letztendlich tut er dann doch das Richtige. In Gefahr begibt er sich natürlich trotzdem. Wer ihn da rettet, bleibt aber ein Geheimnis.
Am Ende bleiben dann zudem noch ein paar kleine Fragen ungeklärt.
Schlüssel 17 ist der Auftakt zu einer neuen Reihe und ich bin gespannt, was Tom Babylon und seine Kollegen im nächsten Band widerfährt und ob man noch mehr von Juri und seinen Hintermännern erfahren wird.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Bin begeistert

Das Lied der toten Mädchen (Jan-Römer-Krimi 3)
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Jan Römer, Journalist mit dem Schwerpunkt „unaufgeklärte Mordfälle“ stößt bei seinen Recherchen zu einem Verbrechen, das 1997 geschehen ist in ein Wespennest. Zusammen mit Partnerin Stefanie „Mütze“ gerät ...

Jan Römer, Journalist mit dem Schwerpunkt „unaufgeklärte Mordfälle“ stößt bei seinen Recherchen zu einem Verbrechen, das 1997 geschehen ist in ein Wespennest. Zusammen mit Partnerin Stefanie „Mütze“ gerät er in große Gefahr. Denn auf einmal interessieren sich auch andere für den alten Fall. Und die sind sehr mächtig!
Geschke gelang es innerhalb kurzer Zeit, mich zu einem Fan seiner Bücher zu machen. Seine Schreibweise packt von der ersten bis zur letzten Seite, ohne zu langweilen. Wobei ich hier mit dem Geheimdienst teilweise ein wenig überfordert war. Aber das ist auch schon alles an Kritik. Mit wenigen Worten schafft Geschke eine Atmosphäre, bei der man sich selber fürchten muss. Nachts im Wald auf der Anhöhe – man erschrickt fast selbst beim kleinsten Geräusch, das man beim Lesen hört.
Auch seine Charaktere mag ich sehr gerne. Da ist Jan selbst, der es nun verarbeiten muss, dass seine Ex-Frau mit dem gemeinsamen Kind wegzieht, „Mütze“ habe ich eh gleich ins Herz geschlossen, die ist so erfrischend und kess.
Kurz: ich freue mich schon aufs nächste Abenteuer!

Veröffentlicht am 11.01.2018

Familie

Lied der Weite
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„Familie kann auch etwas sein, das man finden muss“
Mit diesem Zitat ist der Inhalt des Buches in einem Satz sehr treffend beschrieben.
Victoria ist 17 und schwanger. Ihre Mutter wirft sie aus dem Haus ...

„Familie kann auch etwas sein, das man finden muss“
Mit diesem Zitat ist der Inhalt des Buches in einem Satz sehr treffend beschrieben.
Victoria ist 17 und schwanger. Ihre Mutter wirft sie aus dem Haus und sie kommt bei den Brüdern McPheron auf einer Farm unter.
Ike und Bobby, Brüder, leben bei ihrem Vater, seit ihre Mutter krank wurde.
Und ihr Vater, Lehrer, bekommt massive Probleme mit den Eltern eines aufsässigen Schülers.
Wie hängen diese verschiedenen Handlungsstränge zusammen? Erst so gut wie gar nicht, außer, dass alle Menschen in derselben Kleinstadt leben. Das Buch erzählt aus ihrem Leben, wie sie sich so durchschlagen, jeder mit seinen eigenen Problemen und Nöten. Nach und nach finden diese Menschen aber zusammen, ihre Wege verknüpfen sich und am Ende steht die große Familie.
Mit einfachen Worten erzählt Haruf die Geschichte der Personen aus der Kleinstadt Holt. Und dennoch so kraftvoll, dass man sich mitten drin wähnt.
Fazit:
Ein Buch ist ein gutes Buch, wenn man es nicht zur Seite legen mag und wenn man am Ende gerne noch weiter gelesen hätte. Und beides schafft Haruf problemlos mit seinem neuen Roman „Lied der Weite“.